Philosophische Schule für Blechbläser?!

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tboner
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Hallo,

ich brauche eure Hilfe.
Ich war heute Abend an einem grossartigen Konzert und dort wurde ein Stück gespielt, welches irgendwie "breaking bad habits, making good habits" o.ä. hiess. Leider weiss ich nur noch, dass es von einem Tubisten ist, welcher scheinbar als einziger eine Schule für Blechbläser geschrieben hat, welche leicht philosphischen Hintergrund hat.
Zur Info: es war ein Jazzkonzert...

kann mir jemand weiterhelfen und sagen wie der Tubist/die Schule heisst?

wäre toll!
 
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Hallo,

ohne es zu wissen, fallen mir dazu drei Namen ein.

Arnold Jacobs , kein Jazzer
Sam Pilafian
Patrick Sheridan

Deren Schulen wollen "schlechte Gewohnheiten durchbrechen" und durch "gute Gewohnheiten ersetzen".

Gruss hermanson
 
... eine Schule für Blechbläser geschrieben hat, welche leicht philosphischen Hintergrund hat.
Ich weiß zwar nicht, wer da gejazzt hat, aber Amis erklären jede persönliche Haltung großzügig zur "philosophy", das heißt dort nicht viel.

Arnold Jacobs halte ich für sehr einflussreich und er war zur Zeit der Entwicklung seiner Methoden sicherlich höchst innovativ. Neben einigen Workshop-Mitschnitten muss man sich bei ihm allerdings auf Zeugnisse seiner Schüler verlassen, er hat selbst keine Methode geschrieben. So wurde z.B.
Arnold Jacobs, Song and Wind von Brian Frederiksen verfasst.
Quellen: http://www.windsongpress.com/jacobs/jacobs.htm

Auch der ziemlich bekannt gewordenen Veröffentlichung von Bruce Nelson, Also Sprach Arnold Jacobs, könnte man im amerikanischen Sinn blechblas-philosophische Qualität zuschreiben, Beispielzitate:

- Conceive, don't perceive
- Formalize product, not technique
- Be conscious of how much air moves, hot how to move air
- Order air as external wind, not as internal pressure
etc.

Es gibt natürlich auch ganz praktische Hinweise darin, konkrete Übungen zu Atmung, Buzzing, Tonbildung und Grundlagen sowie einen Tip, der für mich in einer Sackgasse genau richtig war:
Develop good habits; don't try to correct bad habits

Das ist allerdings gegenüber dem SongTitel "breaking bad habits, making good habits" genau die umgekehrte Aussage.
Mir ist nicht bekannt, ob Jacobs überhaupt kompositorisch tätig wurde. Er war jedenfalls fest in der klassischen Musik des CSO verwurzelt und sehr wahrscheinlich ohne irgendwelchen Cross Over-Ambitionen.
Ich könnte mir daher schon eher eine "Widmung" der Jazzer vorstellen, wenn auch (missverstanden?) entgegen dem Lehrsatz des Meisters formuliert.

Das Heft von Bruce Nelson mit seinem erheblichen Anteil von Text gegenüber Noten würde ich als Betrachtungen für Fortgeschrittene und Profis einordnen, ganz sicher nicht als eines der typischen Lehrhefte, die man wahrscheinlich aus der eigenen Ausbildung schon kennt.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, vielleicht war's auch zu spät. Herr Wogram hat gemeint nicht schlechte Angewohnheiten abgewöhnen, sondern gute neue machen... ;)
Vielen Dank für die Tipps, Arnold Jacobs könnte tatsächlich stimmen. Und für Blechbläser klingt's doch ziemlich philosphisch! Herzlichen Dank!
 
Vermutlich könntest Du auch ganz ohne Rätselraten klären, was es damit auf sich hat, Nils Wogram ist jedenfalls über die Hochschule Luzern erreichbar: nils.wogram@hslu.ch

Gruß Claus
 
Hallo liebes Forum

da sich hier im Posauneteil wenig tut - schreib ich halt mal was zu diesem Thema

also ich habe mir das Buch: Also sprach Arnold Jacobs auf Anraten meines derzeitigen Lehrers - zu dem ich ging um mich improviationstechnisch
weiterzuentwickeln gehe- zugelegt. - und ich find es toll. Gut die praktischen Übungen sind eher für Tubisten ggf. Bassposaunisten aber grundsätzlich ist
es ein wertvolles Werk daß jeder der sich ernsthaft mit seinem Blechblasinstrument auseinandersetzt kennen sollte.

Mir hat hier auch Ed Neumeister mit seinen Veröffentlichungen weitergeholfen - und seien es seine Videos auf You tube.

Ich habe bis vor ca 30 Jahren klassischen Musikuntericht an einer Musikschule bei einem richtig guten Lehrer gehabt und mit hat es gutgetan
nach dieser langen Zeit in der ich in verschiedensten Richtungen immer musikalisch aktiv war wieder frischen Input zu kriegen.
Obwohl natürlich in dieser Zeit "das Rad auch nicht neu erfunden wurde"


Bernd
 
Aus dem Weihnachts-Wunschzettelspiel habe ich nun endlich gelernt, wie man embedded links macht. So sieht das Buch aus, über das oben geschrieben wurde und das ich mir gleich gekauft habe.
Mir sagt es sehr zu, weil es die "sängerische Vorstellungskraft" beim Üben und Spielen über eine "Millimeter-Muskel-Training- Herangehensweise" stellt (=meine Worte).

Was ich jedoch nicht verstehe - und auch mein Posaunenlehrer nicht kennt - ist das "buzzing auf dem Mundstückrand". Die Frage könnte auch in einen anderen thread gehören, aber weil es konkret um Jacobs geht, habe ich hier gepostet.
Weiß jemand, was genau damit gemeint ist? Mein Lehrer vermutet, dass es dasselbe ist wie der "Rasierapparat": Dabei wird beim Buzzing das Mundstück langsam in alle vier Richtungen weggekippt und wieder zurück bewegt. Ist es das?

Danke und bis demnächst...
 
Hallo Pfeifenfreund,

soweit ich weiss,, handelt es sich bei dem erwaehnten Mundstueckrand um die Lippenkontrollringe die diverse Mundstueckhersteller anbieten.

Schau doch mal auf die Website von z.B. Bruno Tilz, Neustadt a.d. Aisch. Dort kannst du dir mal einen ansehen.

Gruss hermanson
 
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Hallo Leute

also ich ahb auch noch mal nachgelesen bei "Also sprach Arnold Jacobs" - sollte man immer wieder mal tun.
In Kapitel III gehts ums Buzzen auch auf dem Mundsrückrand.
Also ich versteh das so: es mit dem Mundstückrand zu tun um die Vibration der Lippen zu kontrollieren.
Ich denke man kann dies mit einem abschraubbaren Rand tun oder soner Spezialanfertigung wie hermanson sie meint.

hm- aber ob sich diese Ausgabe so lohnt? ich wäre bei mir skeptisch und denke persönlich es genügt wenn man auf dem Mundstück buzzt
und dann am Ergebniss hört ob man es richtig tut.

denn lt Jacobs soll man sich auf das Ergebniss - die Musik konzentrieren und nicht auf die Technik.

Bernd
 
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...denke persönlich es genügt wenn man auf dem Mundstück buzzt und dann am Ergebniss hört ob man es richtig tut.

Korrekt.
Ich habe auf diese Weise vor gut 2 Jahren als Trompeter aus einer bösen Sackgasse gefunden und halte mich seitdem an die Methode des ausgiebigen Buzzing auf dem Mundstück. Nicht nur beim Warm Up, sondern auch für schwierige Passagen im Notentext oder besonders ausführlich bei Übungen an "schlechten Tagen".
Gerade dann ist der Klang-Unterschied regelmäßig frapperiend:
auf dem Instrument vorher - Buzzing auf Mundstück - auf dem Instrument nachher, evtl. die Buzzing/Instrument Übungs-Schleife mehrfach wiederholen.

Ich habe mir auch bei einem Mundstück den Kessel weggefräst, aber das ist eher zur Demonstration geeignet. Für das tägliche Üben ist das normalerweise benutzte Mundstück ideal, man achte dabei auf Ansatzmaske, sauberen Klang und gute Intonation - wie üblich... :D
Der Beitrag zum Mundstückumbau steht hier: https://www.musiker-board.de/trompete-brass/526229-bastelstunde-mundstueck-fuer-buzzing-umbauen.html

Der postive Effekt für die Ansatz / Atemkoordination usw. ist verblüffend.
Deshalb habe ich dieses Vorgehen bei den Trompeten schon -zigmal empfohlen, inlusive YT-Demos professioneller Trompeter (Bilger, Steenstrup, Friedrichs).

Gruß Claus
 
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Hallo Leute,

Danke für die Antworten. Sehr wahrscheinlich sind mit "Rand" die speziell gefrästen Mundstücke ohne Kessel gemeint; hätte man im Leitfaden ein wenig eleganter übersetzen können. Auch sonst sehe ich ein paar Klöpse in dem Büchlein ("verteile den Druck gleichmäßig auf die gesamten 180 Grad des Mundstückrandes" ;) ).

Aber das schmälert nicht den Wert der anderen Aussagen und Empfehlungen, die ich wirklich als sehr hilfreich empfinde..

Danke nochmals
 
Hallo

Ein Vorteil von Mundstücken mit Schraubrand ist, dass man den Rand abschrauben und für derartige Übungen und auch zu Demonstrationszwecken nutzen kann. Da muß man nicht unbedingt selbst was basteln oder sich spezielles Übungsgerät im Handel kaufen. Und es hat den Vorteil, dass der Rand absolut identisch zum Rand beim Spielen des Instruments ist.

Viele Grüße
Marco
 

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