[Pickups] Fender Original ’57/’62 (versus Fender CS ’69)

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PU-Sound-Review: »Fender Original 57/62« und »Fender CS 69« im direkten Vergleich

»Vergleich«

Um die beiden PUs direkt vergleichen zu können, wurden sie in die gleiche Strat eingebaut und mit dem gleichen Setup gespielt. Die Strat: Fender Classic Player 60s.


»Fender Original 57/62 PUs«

Fender beschreibt die 57/62 PUs mit einem Vintage-Klang für anspruchsvolle Musiker. Die PUs seien so gut sei, dass Fender sie selbst nachbauen musste. Diese Tonabnehmer würden den charakteristischen Sound, Vibe und das einzigartige Feeling einer original Vintage-Strat liefern. Demnach eben einen kompromisslos authentischer Strat-Sound! Die PUs sind nur mit Kappen in Aged White erhältlich.

Sound
Die versetzten, geschliffenen Alnico 5 Magnete mit Formvar-Spulendraht produzieren brillante Höhen und warme Bässe.

Besonderheiten lt. Fender
  • Der mit Formvar beschichteter Magnetdraht unterstützt den helleren Klang
  • In Handarbeit abgeschrägte unterschiedlich hohe (staggered) Polepieces unterstützen ausgewogene Saitenresonanz
  • Alnico 5 Magnete unterstützen dynamischen Klang
  • Stoffummantelte Kabel und Vulkanfiber-Spule
  • Gleichstrom-Widerstand: 5,6 kΩ
  • Induktivität: 3,0 Henry


»Fender Custom Shop 69 PUs«

Fender wirbt damit, dass diese PUs eindeutig nach Woodstock klingen. Die Fender Custom Shop ’69 Strat Single-Coils würden nach traditionellen Vorgaben aus der Hochzeit des Single Coils den knackig-druckvollen Sound, der die Musik der späten 60er Jahre prägte, liefern. Sie würden besonders gut in Kombination mit Pedalen und Bodeneffekten klingen. Die Tonabnehmer verwenden gestggerte Alnico 5 Magnete und eine speziell in Grau gehaltene Spule. Die Wicklungen aus historisch korrektem Kupferlackdraht würden für warmen Vintage-Tone und die gestuften Pole-Pieces für einen balancierten Output sorgen.

Sound
Die mit handgeschliffenen Alnico V Magneten versehenen Tonabnehmer liefern klare und transparente Höhen, knackige Bässe und druckvolle Mitten.

Besonderheiten lt. Fender
  • Emaillierter Kupfer-Magnetdraht für einen warmen Vintage-Klang
  • Unterschiedlich hohe (staggered) Polstücke für einzeln ausbalancierte Saitenresonanz
  • Alnico 5 Magnete unterstützen gebündelten, dynamischen Klang
  • Historisch korrekt: stoffummanteltes Ausgangskabel und graue Vulkanfiber-Spule
  • Gleichstrom-Widerstand: 5,8 kΩ
  • Induktivität: 2,2 Henry

»Der Klang im direkten Vergleich«

Wenn man nach Tonabnehmern sucht, die die Merkmale eines Vintage-Strat-Tons aufweisen, bietet diesen die »Fender Original 57/62 PUs«. Während die klaren Höhen bei den »Fender Custom Shop 69 PUs« mehr überzeugen, bestechen die »Original 57/62 PUs« durch wärmere Tiefen. Ohne zusätzliche Effekte oder zu viel Gain haben die »Original 57/62 PUs« einen sauberen, klaren Klang, der mit der Klarheit der »Custom Shop 69 PUs« aber nicht mithalten kann. Die »Original 57/62 PUs« haben einen relativ geringen Output, der Output der »Custom Shop 69 PUs« ist dagegen etwas höher.

In Kombination mit einem Röhrenverstärker (oder Emulation) und einem Overdrive-Pedal erhält man auch mit den »Original 57/62 PUs« angenehm klingende Vintage-verzerrte Töne. Insbesondere der Bridge-Tonabnehmer wird Spielern gefallen, die diesen typischen, leicht schmutzigen Rhythmus-Ton der 60er Jahre mögen. Der Bridge-Tonabnehmer der »Custom Shop 69 PUs« wirkt dagegen kräftiger und kraftvoller und ist besonders als Lead-Tone sehr durchsetzungsfähig.

Der Hals-Pickup der »Original 57/62 PUs« hat dagegen eine warm klingende Soundcharakteristik. Dieser Tone könnte diejenigen enttäuschen, die diesen besonderen glockenartigen, glasigen Hals-Pickup -Ton suchen, wie ihn die »Custom Shop 69 PUs« liefern. Mit anderen Worten, oder anhand einer Analogie erklärt: der Tone der »Original 57/62 PUs« ähnelt viel mehr dem Strat-Sound von Stevie Ray Vaughan, während die »Custom Shop 69 PUs« dem Strat-Sound von David Gilmour deutlich näher kommen.

Besonders beachten sollte man außerdem, dass der mittlere Tonabnehmer der »Original 57/62 PUs« nicht reverse gewickelt ist. Das bedeutet, dass in der 2. und 4. Position des 5-Wege-Switches ein Brummen unvermeidlich ist. Zugegeben, dies ist etwas, was Strat-Kenner von einer Strat, die im Zeitraum 57 bis 62 hergestellt wurde, erwarten würden. Jedoch könnte dies für Unerfahrene eine unangenehme Überraschung darstellen.

»Direkter Soundvergleich am Beispiel des Hals-PUs«

 
Eigenschaft
 
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schöner Bericht(y),
aber mir stellen sich da schon Fragen. Ich selber spiele eine Strat professional mit V-mod PU`s.
der Tone der »Original 57/62 PUs« ähnelt viel mehr dem Strat-Sound von Stevie Ray Vaughan, während die »Custom Shop 69 PUs« dem Strat-Sound von David Gilmour deutlich näher kommen.
Und zwar, ist es nicht in gewisserweise Zufall, das solche Gitarristen, gerade als sie noch unbekannt waren, Strats, mit welchen PU`s auch immer, in die Hand bekommen haben, nicht auch mit anderen PU-bestückungen, so geklungen hätten, wie sie halt geklungen haben?
(eine etwas verzettelte Frage, sorry:redface:).
Da spielen ja auch andere Faktoren eine Rolle, z.B. der Amp und seine Einstellungen, und vor allem die Art (der Tone), wie diese Gitarristen gespielt haben, oder nicht? Worauf ich hinaus will, ist, daß z.B. Fender diese Details etwas mystifiziert,und ich glaube, das sowas nicht bei seinem Spiel derart ausschlaggebend ist. Letztlich wohl auch nach 40-70 Jahren gar nicht mehr so genau nachvollziehbar.
Allerdings sollte eine Fender Strat schon nach Fender Strat klingen:), aber das tun "moderne" eben auch.
mM.
Micky
 
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Hy Micky, danke. Da wird natürlich über große Namen verkauft, ein alter Trick namens Imagetransfer. Das Image der beliebten Heros wird auf alles übertragen, dass sich verkaufen läßt.

Ohne Zweifel, da bin ich ganz bei Dir: Gilmour wird immer nach Gilmour klingen, egal mit welchem Equipment. Bei ihm klingt ja sogar eine P90 Les Paul so, dass sie beinahe jeder für eine Strat hält. Knopfler knopfelt mit einer Tele genauso wie mit einer Strat. Nur: es gibt lange und kurze, direkte Wege, um zu seinem Sound zu kommen. Für mich >>perlen<< die CS 69 deutlich mehr als die 57/62s. Und das ist näher an dem einen und weiter weg vom anderen. Nicht mehr will damit gesagt sein.

Strateln zum Gruß!
 
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Hallo,

wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist bei der Classic Player 60s Strat ein 0,100µF Kondensator verbaut.
Der hohe Wert dämpft bei den 57/62 Pickups die Höhen und sie klingen nicht so ("perlend", offen), wie es erwartet wird.
Ich habe ihn damals bei meiner Baby-blauen Classic Player 60s Strat gegen einen 0,022µF Kondensator ausgetauscht, damit war der gewünschte Klang definitiv da.
(Diesen Umbau hatte Fender damals schon im Original vorgenommen.)
Im Umkehrschluss klingen damit allerdings die Custom Shop 69er zu schrill und, wie ich finde, kalt und nichtssagend.
Mit denen bin ich, egal aus welcher Serie und in welcher Strat, nie "warm" geworden. (Auch nicht die hand-wound by Abigail Ybarra)

Viele Grüße, Peter
 
P.S.: Ich habe die 57/62 Pickups auch in meine G&L George Fullerton Signature von 1995 eingebaut,
da mir die dort verbauten G&L eigenen CLF-100 Pickups zu "hell" klingend waren.
 
Für mich klingen auf der Aufnahme die 69er irgendwie ausdrucksstärker, lebendiger. Spontan musste ich an den Frische-Saiten-aufgezogen-Sound denken.^^
 
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Im Umkehrschluss klingen damit allerdings die Custom Shop 69er zu schrill und, wie ich finde, kalt und nichtssagend.
Hy Peter, bei mir klingen die CS 69 nicht schrill, das hört man in der Aufnahme auch recht deutlich, denke ich. Schrille PUs kann ich grundsätzlich nicht ausstehen, da bin ich voll bei Dir.

Ich hab einen CS 69 auch in meiner gepimpten CS 50 Strat an der Bridge, auch da klingt er nicht schrill.

Spontan musste ich an den Frische-Saiten-aufgezogen-Sound denken.^^
Die Saiten sind auch frisch, allerdings auf beiden Aufnahmen! :) Ich hab den gleichen Saitensatz verwendet, damit der Vergleich auch ganz fair ist.
 
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