Posaune - welche soll es werden?

[drumbone]

Hallo,

ich bin - wie sicher schon vermutet - auf der Suche nach einer Posaune. Ich halte meine Suche kurz und Knapp - ich liebe den vollen, definierten und klar projezierten Sound einer S. E. Shires mit Goldmessingschallstück, Messing- und Neusilber-Zwischenstücken und Zug die ich zur Zeit leihe. Jedoch möchte ich mir eine eigene zulegen und eine Shires ist mir da zu teuer. Ich habe in Moment 3 "Marken"-Posaunen in der Auswahl, die meiner recherchenbelegten und von Profis beratenen Meinung am nähesten kommen:

- C. G. Conn 88HO (in Moment mein Favorit, da klanglich am ähnlichsten); ~ 2.300€
- King 2104F Legend 4B (ich bevorzuge allerdings die Open-Wrap-Bauweise, die hier nicht vorhanden ist); ~ 2.300€
- Blessing BTB88OR oder Blessing BTB88OS (wobei ich mich zwischen Kupfer und Messing nicht ganz entscheiden kann, da Kupfer ja andere Klangeigenschaften besitzt - desweiteren wäre das die "Lower-Budget"-Variante); ~ 1.600€-1.700€
- Ich habe auch noch ein Angebot für eine Schagerl Academica 450G als Gebrauchtware für knapp 500€ bekommen, jedoch denke ich dass mich diese klanglich nicht so ganz bereichern würde wie die drei aktuellen Konkurrenten...?

Wünschenswerte Merkmale kurz zusammengefasst:

- B-Tenorposaune mit Quartventil
- mind. 13,8mm-Bohrung, Großschaft
- mind. 8 1/2-Zoll-Schallbecher
- Preisrahmen bis max. 2.750€ wenn es sich lohnt
(- mögl. Open-Wrap-Bauweise)
(- mögl. versilbert bzw. optisch ansprechend)
(- mögl. mit Thayer-Ventil)

Die drei letzten Punkte sind mehr ein Wunsch als ein Muss.

Was ist denn die Meinung der Musiker hier im Forum, welche von den dreien am empfehlenswertesten ist? Ebenfalls bin ich für Alternativvorschläge ein offener Mensch und würde es dankend begrüßen!


Gruß,
Pascal.

 

[Claus]

Eine allgemeine Anmerkung aus meinen eigenen Anspieltests, in den letzten Jahren allerdings vorwiegend bei Trompeten und Gitarren.

Ob eine andere Posaune (bzw. ein Musikinstrument) wirklich die gleichen oder erwünschten Spiel- und Klangeigenschaften hat, müsstest Du auch bei "ähnlich" gebauten Modellen immer am konkreten Exemplar überprüfen.
Auch bei sehr guten Herstellern oder Meisterarbeiten gibt es dank der eingesetzten Handarbeit Unterschiede auch innerhalb einer Modellreihe, die im Einzelfall bemerkenswert groß ausfallen können.

Viel Vergnügen & Glück bei der Suche und mit dem neuen Instrument.

p.s.. schade, dass die Umfrage nicht "öffentlich" ist, dann könnten wir sehen, wer für was gestimmt hat. Ich habe jedenfalls die gewählt, die ich bereits habe, eine King 2104F aus den 90er Jahren. UMI, aber gar nicht so schrecklich....

 

[BioMarco]

Ich kenne keine der o.g. Posaunen und denke, dass Dir da auch keiner hier richtig wird weiterhelfen können - der persönliche Eindruck wie Du damit zurechtkommst und klingst ist hier entscheidend und der lässt sich ja schlecht über das Internet übertragen. Schau, dass Du jemanden Fachkundigen aus Deinem Umfeld zum Anspielen der Instrumente mitnimmst, dann hast Du schon 2 Meinungen.

Einzig beim Material könnte man theoretisch vorgehen. Von der Kupfer Variante würde ich abraten, da man mit reinem Kupfer immer die Gefahr läuft, dumpf zu klingen. Dann lieber ein 90er Messing (Goldmessing) Schallstück, da liegt der Kupferanteil immerhin bei 90%, der Klang ist damit aber deutlich heller und mehr universell einsetzbar. Was die Versilberung der Posaune ausmacht (die andere Blessing) weiß ich nicht,m ich fand versilberte Posunen wegen der Fläche bisher immer optisch unansprechend - ist aber Geschmacksache. Wobei ein Sterilng-Silber Becher sicher was feines wäre, aber für den Preis für den Becher alleine bekommt man durchaus eine gute Mittelklasse-Posaune...

Von den neueren Ventilvarianten mit offenem Durchgang sind die Thayer Ventile so ziemlich das empfindlichste und pflegeintensivste, was der Markt so zu bieten hat. Da hat es einfach interessantere Varianten, eine gute Übersicht findest Du auf bassposaunen.de - in der Regel spielen solche Posaunen aber auch eher in der gehobeneren bis oberen Preisklasse.
Ich bin jahrelang mit ganz klassischen Drehventilen auf meiner alten Bach 50 klargekommen, Töne mit oder ohne Ventil klangen bei mir gleich. Es muss also nicht unbedingt ein Ventil mit offenem Durchgang sein, mit ein wenig Übung geht das auch mit dem klassischen Ventil wunderbar.

 

[Claus]

... Es muss also nicht unbedingt ein Ventil mit offenem Durchgang sein, mit ein wenig Übung geht das auch mit dem klassischen Ventil wunderbar.

Yep. Das hat meine King ja auch. Funktioniert seit 16 Jahren tadellos und ist praktisch wartungsfrei.

Gruß Claus

 

[oggimatt]

Tach auch,

wenn Du die Shires mit Goldmessing magst, kommst Du auch gut mit der Conn 88H0 klar.
Ich hatte selber erst eine Conn 8H und habe mir deshalb später eine Shires Bassposaune gekauft.
Von den neuen King Posaunen bin ich nicht so begeistert, Anspielen schadet aber nicht.
Klangvorstellungen sind halt subjektiv.
Eine Kanne mit Thayerventil würde als Neuware deine Preisvorstellung wohl leider übertreffen.
Ich denke aber, dass Du auch mit normalem QV klarkommst.
Richtig tief musste ich mit einer Tenorposaune sowieso noch nie runter.
Das ist natürlich literaturabhängig. Was willlst Du denn damit spielen?
Eventuell könntest Du dir auch eine Kanne mit großr Bohrung ohne QV zulegen.
Das wäre insgesamt billiger.
Viel Glück bei der Suche

Matt

 

[yellowman]

Ein QV würd ich mir aufjedenfall dazu holen, ist einfach echt nützlich für schnelle Läufe und alternative Zugpositionen.

Ansonsten Schau dir doch auch mal die Bach Posaunen an, die 42G hat auch einen großen Schallbecher uns spielt sich echt nicht schlecht, gibts auch in open Wrap.

gruß

 

[drumbone]

Alles klar, das hat mir schon mal ein wenig weitergeholfen.
Ich lege mein Augenmerk nach wie vor auf eine (mögl. gebrauchte) Conn 88HO, ein Axialventil muss es nicht unbedingt sein, das stimmt auch. Klanglich suche ich eben etwas in die Richtung der aktuellen Posaune, ist halt wirklich schön anzuhören und kommt auch (nicht aufdringlich) gut durch. Ein Quartventil an sich wollte ich trotzdem haben, da ich gerade bis in den Kontrabereich ein wenig erweitern kann und wie schon erwähnt, auch schnelle Passagen möglich sind ohne sich einen abzumuskeln. Trotzdem werde ich nochmal ein Musikhaus besuchen in begleitung fachlicher Beratung, so kann ich auch nochmal die King anhören oder auch andere Posaunen. Wer weiß, was sich da noch so finden lässt... ;-)

Ich bedanke mich für Euer Interesse und die Antworten, wenn ihr noch Tipps oder Anregungen habt bin ich immer offen.

Gruß!