Posaune - welches Material

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hurrican2
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Hallo,

denke über die Anschaffung einer Tenor-Posaune mit Quart-Ventil nach. Welches Material kommt in Frage?
 
Eigenschaft
 
Naja, die Materialien, aus denen Posaunen halt gebaut werden:
Zumeist Messing,
manchmal ist dieses versilbert, vernickelt, oder sogar teilweise hartverchromt.
Es gibt alte Zinkposaunen, was aber giftig ist, und nicht mehr gespielt werden sollte.

Ich verstehe nicht ganz, wo Deine Frage hinzielt.

Für Anfänger finde ich aber noch wichtiger als das Material die Mensur, die Mundstückgröße und, dass der Zug gut geht. Geh am besten mit deinem Posaunenlehrer ins Geschäft, und spiel ein paar Instrumente an. Auf keinen Fall eine dieser China-Tröten auf Ebay für unter einen Neupreis unter 300€ kaufen, damit wirst du nicht glücklich. Dazu zählen: Steinbach, Challenge, Amati, einige Produkte ganz ohne Namen. Finger Weg !

Lieber:
z.B. Yamaha, Jupiter, King, Conn, Bach, Kühnl & Hoyer.
 
Hallo!
Das Hauptmaterial der meisten Tröten ist Messing. Das meiste andere ist ohnehin Unfug.

Interessant wirds allerdings beim Trichter. Soll es etwas sinfonischer werden, sind Kupfertrichter ganz schön
recht gutes Instrument aus dieser Richtung: https://www.thomann.de/de/blessing_b88or_l_tenorposaune.htm
WEnn das Reportoire jedoch gemischter ist, dann ist ein Standarttrichter auch ok, wohlmöglich sogar besser.

Ganz interessant kann vom KLangcharakter auch eine Versilberung sein, kostet aber durchaus seine 1000 Euro und mehr wenns halbwegs gut und dick gemacht ist.

Auch nicht uninteressant ist die Frage nach dem Quartventil. Es gibt sog. Full-Flow-Ventile unterschiedlichster Art(Haagmann, Thayer, Lätzsch usw.). Manche Musiker befinden diese insgesamt für sinnfrei, andere schwören darauf. Wie alles eben Geschmackssache. Diese Ventile muss man aber definitiv ausprobieren, denn es ist auf jeden Fall ein anderes Spielgefühl und manche (insb. Haagmann kommen nicht bei jedem an weil sie ein bisschen am Hals drücken, je nachdem wie man die Tröte hält)

All diese Feinheiten sind aber ohnehin erst ab einem gewissen Punkt relevant. Für einen Musikverein o.ä der Mittelstufe tuts alles, was wie ne Posaune aussieht und nich gerade mitten aus China kommt, genauso gut.
Wichtig sind dann einfachere Sachen, wie zum Beispiel die Mensur des Instruments oder der Trichterdurchmesser, die den KLangcharakter beinflussen. Auch dabei ist es wieder wichtig welches Reportoire gefragt ist und welche Stimme man spielen soll.
 
Bezogen auf die Stürze:
Billigere Posaunen sind in Gelbmessing.
Üblicherweise aber in Goldmessing.
Dann noch Rotmessing für wärmeren Ton.
Dann noch Kruspe Metall mit Silber drin von Thein.
Historisch noch
Bronze von Reynolds (meine).
Reinstkupfer von Conn.
Neusilber auch mal.
Versilbert, (vernickelt macht man heute nicht mehr) und vergoldet (von Schmelzer in Mönchengladbach) ist noch möglich.

Unterscheide auch noch zwischen amerikanischer und deutscher (gehämmert) Bauweise. Damit ist nicht deutsche und amerikanische Bauart (Klang und Projektion) gemeint. Also nicht verwechseln.
 
Hallo,

denke über die Anschaffung einer Tenor-Posaune mit Quart-Ventil nach. Welches Material kommt in Frage?

Ich interpretiere deine Frage mal so, dass du wissen willst, was denn an Posaunen
in Frage kommt, da die Posaunen selbst ueblicherweise aus Messig gefertigt sind
und daher die Frage des Materials aus dem die Posaune hergestellt sein soll fuer
einen Anfaenger eher nicht so die gravierende Rolle spielen wird ...

Was die Wahl eines brauchbaren Anfaenger-Instruments angeht, gehend die Meinungen
sehr weit auseinander: die einen werden dir zu einem gebrauchten Instrument raten
(was ich dir nicht empfehlen wuerde, weil du als Anfaenger oftmals nicht beurteilen
kannst, welche Macken das Instrument hat und du meiner Ansicht nach da mit einem
neuen Instrument groessere chancen hast, ein Instrument in brauchbarem Zusatnd zu
bekommen). Aber wie gesagt: schon in diesem Punkt gehen die Meinungen gewaltig
auseinander.

Dann gibt es auch durchaus preisguenstige Instrumente von "nicht so renommierten
Herstellern", die durchaus eine brauchbare Qualitaet haben koennen (gelegentlich ist
wohl auch mal "Schrott" dabei, deswegen wuerde ich einen vertrauenswuerdigen
Haendler empfehlen, und einen erfahrenen Blaeser, den du fuer die Beurteilung des
Instruments hinzuziehst, das kann auch der ohnehin fuer den Anfang empfehlenswerte
Leher sein). Von den bekannteren Herstellern wirst du kaum ein Instrument unter
1000,- EURO Neupreis finden (wenn es denn eine Posaune mit Quartventil sein muss),
wobei der Preis noch um ein vielfaches hoeher liegen kann als die 1000,- EURO.

Evt. waere es fuer den Anfang sinnvoller, erst einmal eine Posaune ohne Quartventil
ins Auge zu fassen, da kommst du preislich schon mal deutlich billiger bei weg.
Aber egal ob es nun ein neues oder ein gebrauchtes, ein Marken- oder ein NoName-
Instrument, mit oder ohne Quartventil sein soll: zieh jemanden hinzu, der sich "damit
auskennt", damit du nicht evt. beim Kauf "ueber den Tisch gezogen wirst" ...

Ich spiele (wenn auch nur als Laie) set mittlerweile 25 Jahren Posaune, besitze eine
"Jupiter 636R" (mit Quartventil), eine "StarTone SL 45" Tenorposaune ohne Quartventil
(mich interessierte beim Kauf eigentlich nur, ob bei einem Preis von unter 100,- EURO
ueberhaupt ein spielbares Instrument moeglich ist oder ob es nur zur Dekoration taugt,
erstaunlicherweise hat es sich fuer mich durchaus als spielbar erwiesen ...), eine
"Thomann SL 50" Bassposaune (mit Quart-Sext-Ventil, auch wenn sie auf der Thomann
Webseite als Posaune mit Quart-Quint-Ventil angeboten wird) und ich habe noch (von
der Kirchengemeinde an mich verliehen, weil sonst ohnehin niemand dort das Instrument
spielen kann und/oder will) eine mehr als 20 Jahre alte Yamaha Tenorposaune (ohne
Quartventil, versilbert) zur Verfuegung. All diese Instrumente sind durchaus spielbar
und ich bin mit ihnen zufrieden (auch wenn ich momentan die Bassposaune vorziehe,
aber das kann auch wieder mal wechseln, so dass ich auf einer der andere Posaunen
wieder mehr spiele).

Wenn ich jetzt eine Posaune mit Quartventil neu anschaffen wollte, weiss ich nicht
genau, was ich nehmen wuerde: die Auswahl ist gross, die Preise sehr unterschiedlich,
aber ich bin mir ziemlich sicher, dass *ich* ein neues Instrument und kein gebrauchtes
kaufen wuerde (aber da gehen, wie ich oben schon geschrieben habe, die Meinungen
deutlich auseinander, nach meinem Beitrag wird dir sicherlich auch noch jemand anders
eine gut erhaltene gebrauchte Yamaha Posaune empfehlen, und jemand anders vielleicht
eine gebraucht Bach 42B ...).
 
Die Formulierung der Frage war nicht optimal, gebe ich zu.

Ich spiele eine Jupiter Tenorpause ohne Quartventil, enge Mensur. Dies ist eine Leihgabe und ich bin nicht der erste, der mit dieser Posaune spielt. Die Lackierung ist völlig im Eimer und zahlreiche Beulen sprechen für den unsachgemäßen Umgang meiner Vorbesitzer mit dem Instrument.

Mein Ziel ist eine eigene Tenor-Posaune mit einem warmen vollen Klang.

Meine Frage formuliere ich neu: Kein Anfänger Instrument !!
Eher als langfristige Anschaffung im Orchester-/ Kirchenmusik- Bereich, evtl. Bigband.

Klingt Rotmessing "runder", weicher als Goldmessing?

Silber hatte ich auch schon im Visier, bin mir aber nicht sicher, ob es für "meinen" Einsatzbereich geeignet ist.

Hiesige Musikläden taugen nicht. Eine (!) Posaune in Rotmessing, wo der Hersteller nicht bekannt war. Das sei nicht so wichtig!?

Ergänzend die Frage, welche Hersteller sind für meinen Einsatzbereich zu empfehlen?
 
Hallo nochmal!

Den Aspekt des "warmen, vollen Klangs" erfüllt die oben von mir verlinkte Posaune (Blessing) sehr gut. Mit diesem Instrument kann man shcon ziemlich was anstellen. Die ist schon durchaus Mittelklasse.
Wenn es richtig orchestral sein soll, dann würde ich eine gebrauchte Bach (wenn du eine dicke Mensur haben möchtest eine 42; wenn du dich nich von der dünnen verabschieden möchtest eine 36) mittleren alters empfehlen. Mit der ist Bigbandstyle aber ein no-go.

Rotmessing, noch besser direkt Kupfer (s.Link oben) klingt in der Tat bedeutend weicher und runder. (aber auch hier: für schönen Bigbandsound ist das suboptimal)
Silber hat, meiner Ansicht nach, nur beschränkt was mit dem Bereich der Musik zu tun. Das ist wohl mehr eine Sache des Geschmacks. Durch Silber wird der Klang etwas geradliniger, etwas zentrierter. Das kann sowohl sinfonisch als auch in der Bigband von Vorteil sein.
Für Kirchenmusik würde ich aber zu der weichen Version mit Kupfer/Kupferanteilen als zum Silber tendieren.

Ein guter Mittelweg wäre vielleicht auch die oben bereits verlinkte Posaune ohne den Kupfertrichter. Damit kannst du denke ich alle gewünschten Stile halbwegs abdecken. https://www.thomann.de/de/blessing_b88o_l_tenorposaune.htm
 
Meine Frage formuliere ich neu: Kein Anfänger Instrument !!
Eher als langfristige Anschaffung im Orchester-/ Kirchenmusik- Bereich, evtl. Bigband.

Hi Hurrican,

wenn du etwas mehr Kohle zur Verfügung haben solltest, kannst Du ja auch mal nach einer Conn 88H schauen. Die hat allerdings auch eine 42er Bohrung, was aber, wie Ragna schon sagte, Sinn macht.
Die klingen gut und erfüllen auch professionelle Ansprüche.
http://www.fmb-direkt.de/?showPage&param[page]=shop_product_detail&param[id]=3301552
Damit kannste in der Bigband 2. und 3. spielen, für die erste Stimme würde ich eher eine Kanne mit 36er oder kleinerer Bohrung bevorzugen.
Bis denne
Matt
 
Die Formulierung der Frage war nicht optimal, gebe ich zu.
Ich spiele eine Jupiter Tenorpause ohne Quartventil, enge Mensur. Dies ist eine Leihgabe und ich bin nicht der erste, der mit dieser Posaune spielt. Die Lackierung ist völlig im Eimer und zahlreiche Beulen sprechen für den unsachgemäßen Umgang meiner Vorbesitzer mit dem Instrument.

Eine nicht mehr intakte Lackierung muss nicht unbedingt den Klang und/oder die Ansprache
negativ beeinflussen, selbiges gilt fuer Beulen. Lediglich Macken im Zug waere extrem
stoerend, da sie die Leiichtgaengigkeit des Zuges stoeren wuerden ...

Mein Ziel ist eine eigene Tenor-Posaune mit einem warmen vollen Klang.

Nicht jedem liegt das selbe Instrument. Insofern ist es nicht ganz einfach, eine so
allgemeine Empfehlung zu geben ... Warum soll es eine Posaune mit Quartventil sein?
Es gibt auch engere Posaunen mit Quartventil und weitere ohne ... Gerade von Jupiter
gab es mal extrem weite Tenorposaunen ohne Quartventil (ich hatte selbst mal eine
solche, Baujahr vermutlich 1984, die ich spaeter meinem Bruder vermacht habe).

Meine Frage formuliere ich neu: Kein Anfänger Instrument !!

Das ging aus deiner urspruenglichen Anfrage eher nicht hervor ...

Eher als langfristige Anschaffung im Orchester-/ Kirchenmusik- Bereich, evtl. Bigband.

Das sind 3 Bereiche, fuer die (auch in Abhaengigkeit davon, welche Stimme jeweils
gespielt werden soll) die Empfehlung nicht unbedingt immer gleich lauten wuerde ...

Klingt Rotmessing "runder", weicher als Goldmessing?

Auf http://www.bassposaunen.de/ gibt es auch zum Thema "Material fuer Posaunen"
einige Informationen. Aber im Endeffekt duerften Blaeser und Mundstueck einen sehr
viel groesseren Einfluss auf den Klang haben als das Material.

Silber hatte ich auch schon im Visier, bin mir aber nicht sicher, ob es für "meinen" Einsatzbereich geeignet ist.

Spiel die Posaune, die du ins Auge gefasst hast, auf jeden Fall ausgiebig an (evt. auch
im Vergleich zu anderen Posaunen) bevor du dich entscheidest.

Hiesige Musikläden taugen nicht. Eine (!) Posaune in Rotmessing, wo der Hersteller nicht bekannt war. Das sei nicht so wichtig!?

Wenn dir das Instrument liegt (Klang, Ansprache) und es in sich stimmt, spielt fuer mich
der Hersteller tatsaechlich keine so grosse Rolle. Zu den Materialien: Rotmessing unter-
scheidet sich von Messing und Goldmessing nur durch den Kupferanteil: Bei Messing ist
er von diesen 3 Materialien am geringsten, bei Rotmessing am hoechsten.

Ergänzend die Frage, welche Hersteller sind für meinen Einsatzbereich zu empfehlen?

Ich wuerde das nicht unbedingt am Hersteller festmachen wollen.
 
Ich gebe euch nicht in allem recht.
Wenn man sich als Musiker weiterentwickeln möchte, sich spezialisieren, ein bestimmtes Genre vertreten möchte, dann macht es schon Sinn, sich mit den Details zu beschäftigen. welche zum gewünschten Ton- und Klangideal führen und dies unterstützt. Für den, der nur ein bischen mithupen möchte, findet sich schon irgendeine Tröte. Das braucht man gar nicht weiter debattieren.
So spielt das Material durchaus eine Rolle, ebenso die Bohrung, der Trichterdurchmesser, die Hornkuve, ob die Posaune weit oder eng gebaut ist und die Verarbeitung ob gehämmert oder gepreßt, die Dicke des Materials. Allein das Mundstück weist 9 Parameter auf die was machen. Jedes Datail kann zählen und trägt bei.
Auch die Umgebung, akustisch günstiger Raum vor andächtig lauschendem Publikum oder open air, oder wie in alten Swingzeiten in einem Ballhaus vor tanzwütigem Publikum und der eigene Anspruch, will berücksichtigt werden.
Ich kenne ein Ensemble in Österreich, die haben sich komplett Schagerl zugelegt um den "Wiener Klang" (weich, romatisch und obertonreich) optimal zu vertreten. Ähnliches glaub ich, gibt es von Jahn. Ich selbst habe früher mal ein Jahr, oder waren es 2, in einem Orchster gespielt, welches abgestuft mit Schenkelaars Posaunen bestückt war. Das ergab einen wunderschönen harmonischen Satz wie er mit irgendwelchen Mixturen nie erreicht werden kann.
Es macht keinen Sinn mit einer sinfonischen Posaune Blasmusik zu machen. Mit einer Lätsch geht man unter. Ich schätze, dass eine Jupiter für den sinfonischen und Kirchenmusikbereich denkbar ungeeignet sein könnte. Kommt aber auch auf die Kollegen an. Das Problem liegt hauptsächlich in der Projektion. Ähnlich sieht es dann aber auch aus bei King/Conn, Bach, Yammie und allen Kollegen der gleichen Bauart.
Bei den größeren Mensuren ist das QV dran, ob man will oder nicht. Das baut einem mit Preisnachlass kein Händler ab. Schon gar nicht bei den amerikanischen Fabrikfabrikaten.
Du solltest erstmal die Ansprüche und Zielvorstellungen unter den Kollegen diskutieren. Bigband und sinfonische, bzw. Kirchen Musik sind zu unterschiedlich. Ich spiele meinen Blues auch nicht auf nem Quietscheentchen.

@ Matt
Mit deinen Angaben zur Bohrung (42er 36er) komme ich nicht klar. Üblicherweise werden die Bohrungen doch in Millimeter angegeben. 14,4 mm gilt für Bass und für Basstenorposaunen so ab Größe 4 z.B.

@Ragna
Das Hauptmaterial der meisten Tröten ist Messing. Das meiste andere ist ohnehin Unfug.
Interessant wirds allerdings beim Trichter. Soll es etwas sinfonischer werden, sind Kupfertrichter ganz schön
Das mit dem "Unfug" habe ich gelesen!:)
Kupfertrichter gibt es nicht mehr. Sowas wurde in den 40er, 50ern mal von Conn gebaut und nannte sich Coprion. Der Trichter ist nahtlos und wurde elektrolytisch gefertigt. Die haben eine excellente Projektion, sind aber dunkel im Klang und meist nur einen kleinen Trichter. So richtig passen die nirgendwo hin. Conn hat noch weitere Experimente gemacht. Erhalten ist noch die Vocabell. Eine Posaune ohne Drahteinlage.
 
@ Matt
Mit deinen Angaben zur Bohrung (42er 36er) komme ich nicht klar. Üblicherweise werden die Bohrungen doch in Millimeter angegeben. 14,4 mm gilt für Bass und für Basstenorposaunen so ab Größe 4 z.B.

@Ragna

Das mit dem "Unfug" habe ich gelesen!:)
Kupfertrichter gibt es nicht mehr. Sowas wurde in den 40er, 50ern mal von Conn gebaut und nannte sich Coprion. Der Trichter ist nahtlos und wurde elektrolytisch gefertigt. Die haben eine excellente Projektion, sind aber dunkel im Klang und meist nur einen kleinen Trichter. So richtig passen die nirgendwo hin. Conn hat noch weitere Experimente gemacht. Erhalten ist noch die Vocabell. Eine Posaune ohne Drahteinlage.

Die Bohrungsgrößen beziehen sichauf die entsprechenden Referenzmaße von z.B. Bach.

Die oben von mir verlinkte Posaune wird mit einem Kupfertrichter beworben, allein deshalb sollte man fast davon ausgehen, dass sie über einen solchen verfügt. Ich habe das Instrument eine kurze Zeit gespielt, und ja es hat einen! Dabei ist allerdings weder der Trichter besonders klein, noch klingt sie sonderlich dunkel...einfach nur weich. Wir waren uns mit einigen Musikern (Darunter auch "Pofis in Ausbildung") einig, dass es ein schönes Instrument für sinfonische Bedürfnisse ist. Spiel sowas auch mal an, bevor dus verdammst;)
 
Ich gebe euch nicht in allem recht.
Wenn man sich als Musiker weiterentwickeln möchte, sich spezialisieren, ein bestimmtes Genre vertreten möchte, dann macht es schon Sinn, sich mit den Details zu beschäftigen. welche zum gewünschten Ton- und Klangideal führen und dies unterstützt. Für den, der nur ein bischen mithupen möchte, findet sich schon irgendeine Tröte. Das braucht man gar nicht weiter debattieren.

Zugegeben, ja. Wobei ich aber den Anteil des Instruments am Klang nicht
so gross einschaetze wie du (je besser der Blaeser, deto mehr wirkt sich
das Instrument aus, bei einem Anfaenger spielt es fuer den Klang noch
keine so grosse Rolle ...).

So spielt das Material durchaus eine Rolle, ebenso die Bohrung, der Trichterdurchmesser, die Hornkuve, ob die Posaune weit oder eng gebaut ist und die Verarbeitung ob gehämmert oder gepreßt, die Dicke des Materials.
/QUOTE]

Natuerlich spielt all das eine Rolle. Das habe ich auch n ie bestritten.

Allein das Mundstück weist 9 Parameter auf die was machen. Jedes Datail kann zählen und trägt bei.

Nur 9 verschiedene? Ich wuerde ein Mundstueck nicht nach Einzeleigen-
schaften beurteilen wollen, die ich dann wie ein Puzzle zusammensetze:
Fuer mich ist das Mundstueck und seine Brauchbarkeit *fuer* *mich*
nur in der Gesamtheit *aller* Eigenschaften des Mundstuecks zu beurteilen.
Ich wuesste nicht, wie ich das auf 9 "Einzeleigenschaften" aufteilen sollte.

Auch die Umgebung, akustisch günstiger Raum vor andächtig lauschendem Publikum oder open air, oder wie in alten Swingzeiten in einem Ballhaus vor tanzwütigem Publikum und der eigene Anspruch, will berücksichtigt werden.

Natuerlich. Wobei bei OpenAir-Veranstaltungen dann ggfs. mittels geeignet
eingestellter Verstaerkeranlage und einem Tontechniker "der sich damit aus-
kennt" nachgeholfen werden kann ...

Ich kenne ein Ensemble in Österreich, die haben sich komplett Schagerl zugelegt um den "Wiener Klang" (weich, romatisch und obertonreich) optimal zu vertreten. Ähnliches glaub ich, gibt es von Jahn. Ich selbst habe früher mal ein Jahr, oder waren es 2, in einem Orchster gespielt, welches abgestuft mit Schenkelaars Posaunen bestückt war. Das ergab einen wunderschönen harmonischen Satz wie er mit irgendwelchen Mixturen nie erreicht werden kann.

Diesen harmonischen Satz kannst du aber nur erreichen, wenn auch die
Blaeser hinreichend aehnlich blasen (ich weiss nicht, wie ich das besser
formulieren koennte, was ich jetzt damit meine). Meiner Ansicht nach
spielen Blaeser und Mundstueck eine groessere Rolle beim Klang des
Instruments als das Material der Posaune, ebenso die Mensur und die
Bauart der Posaune.

Es macht keinen Sinn mit einer sinfonischen Posaune Blasmusik zu machen.

Es ist sicherlich nicht ideal, aber "keinen Sinn" halte ich da fuer eine zu
starke Formulierung.

Mit einer Lätsch geht man unter.

Wirklich? Ich habe noch nie eine Laetsch gespielt (fuer so etwas edles hat
mein Etat fuer Posaunen nie gereicht ...), daher kann ich das nicht beur-
teilen, aber wenn man es partout nicht schaffen wuerde, mit einer sol-
chen "symphonischen Posaune" in einem Blasorchester mitzuhalten, dann
spielt das Blasorchester moeglicherweise reichlich laut ...
Die Laustaerkenbezeichnungen haben auch dort ihre Berechtigung und
durchaus nicht die manchmal scherzhaft genannte folgende Bedeutung:

pp == "Power Power"
P == "Power
mp == "mit Power"
mf == "man feste"
f == "feste"
ff == "feste feste"
...

Ich schätze, dass eine Jupiter für den sinfonischen und Kirchenmusikbereich denkbar ungeeignet sein könnte.

Jupiter baut (und baute) viele verschiedene Modelle. Ich hatte mal eine
Jupiter Tenorposaune ohne Quartventil (gekauft 1984), die war weiter
gebaut als viele Posaunen mit Quartventil, und obwohl sie nur einen Tenor-
schaft hatte (ein Bassposaunenmundtsueck passte nicht drauf) war sie
noch weiter gebaut als eine Jupiter 636 mit Quartventil und Bassschaft ...
Auch haben die mir momentan einfallenden Jupiter-Modelle mit Quartventil
(536, 538 und 636) deutlich unterschiedliche Mensur. Das faengt bereits
mit dem Rohrdurchmesser des Zugs an (IIRC 12,7 mm bei der 538, 13,4 mm
bei der 536 und 13,89 mm bei der 636).

Kommt aber auch auf die Kollegen an.

Natuerlich. Beim Solling Swing Orchestra (www.solling-swing-orchestra.de)
bei dem ich ebenfalls mitspiele spielt einer der Posaunisten eine relativ
enge Quartposaune und eine *sehr* enges Mundstueck (das er schon
ewig besitzt und damals in der DDR mal fuer 3,- Mark erstanden hatte).
Mir waere dieses Mundstueck in *jeder* Hinsicht deutlich zu klein,. und
auf der engen Kanne haette ich da vielleicht auch einen fuer den Gesamt-
satz zu harten Ton. Dieser Posaunist hat mit diesem Material aber einen
sehr schoenen ton und fuegt sich sehr schon mit der 3. Posaune in den
Satz ein (ich piele dort momentan mit einer Thomann SL50 Bassposaune
die 4., mein Vater mit einer Jupiter 636 die 3. und der 1. Posaunist ver-
wendet eine versilberte relativ weit gebaute Yamaha Tenorposaune (die
ebenfalls einen Bassschaft hat, aber eben kein Quartventil).

Bei den größeren Mensuren ist das QV dran, ob man will oder nicht.

Nein, nicht unbedingt.

Das baut einem mit Preisnachlass kein Händler ab. Schon gar nicht bei den amerikanischen Fabrikfabrikaten.

Das ist natuerlich richtig, aber es gibt durchaus auch einigermassen weit
gebaute Tenorposaunen *ohne* Quartventil.

Du solltest erstmal die Ansprüche und Zielvorstellungen unter den Kollegen diskutieren.

bzw. dir selbst darueber klar werden, was du denn genau willst, was dir an
deiner momentanen Posaune nicht gefaellt: ist es nur das "nicht mehr ganz
so gepflegte Ausshen", ist es der Klang, oder was sonst? Und wenn es der
Klang ist: Welches Klangideal soll es denn sein? Und kannst du eine sehr
weite Posaune dann auch wirklich beherrschen? Den volleren Klang einer
weiteren Kanne "erkauft" man sich teils auch durch "mehr Anstrengung beim
spielen" und einem "hoeheren Luftbedarf" (was man spaetestens beim
Wechsel auf eine shr viel weitere Kanne feststellen wird: Ich habe mich
an die Bassposaune auch erst gewoehnen muessen, obwohl ich vorher mit
der Jupiter 636 auch schon keine sehr enge Kann gehabt hatte ...

Bigband und sinfonische, bzw. Kirchen Musik sind zu unterschiedlich.

Bei der Bigband ist es sogar schon zwischen den verschiedenen Stimmen
unteschiedlich: Oft weicht die 4. Posaune aus dem Posaunensatz heraus
und laeuft eher mit dem Baritonsax synchron.

Ich spiele meinen Blues auch nicht auf nem Quietscheentchen.

Warum nicht (sofern du mit "Quietscheentchen" in diesem Zusammenhang
eine eher enge Tenorposaune meinst)? Auch darauf kann man IMHO einen
passablen Blues spielen, auch wenn der dann anders klingt als ein auf einer
weiten Bassposaune gespielter Blues ...

@ Matt
Mit deinen Angaben zur Bohrung (42er 36er) komme ich nicht klar. Üblicherweise werden die Bohrungen doch in Millimeter angegeben. 14,4 mm gilt für Bass und für Basstenorposaunen so ab Größe 4 z.B.

Gemeint sind hier IMHO Modellbezeichnungen, keine Mensurangaben.

@Ragna
Das mit dem "Unfug" habe ich gelesen!:)
Kupfertrichter gibt es nicht mehr.

Ich weiss nicht, inwieweit das wirklich stimmt. Manche Instrumentenbauer
bauen anscheinend schon abstruse Dinge ... Allerdings ist Goldmesing (mit
hoherem Kupferanteil als "normales" Messig) oder Rotmessing (mit nochmals
hoeherem Kupferanteil als Goldmessing) tatsaechlich wesentlich ueblicher.

Sowas wurde in den 40er, 50ern mal von Conn gebaut und nannte sich Coprion. Der Trichter ist nahtlos und wurde elektrolytisch gefertigt. Die haben eine excellente Projektion, sind aber dunkel im Klang und meist nur einen kleinen Trichter. So richtig passen die nirgendwo hin. Conn hat noch weitere Experimente gemacht. Erhalten ist noch die Vocabell. Eine Posaune ohne Drahteinlage.

Interessant. Ich habe auch mal was von Posaunen mit Bronzeschallstueck
gelesen, kann mir aber irgendwie kaum vorstellen, welche Vorteile so etwas
bringen soll ...
 
Ich würde sagen, dass die ganze Diskussion ein wenig das Thema verfehlt.

Ich an Deiner stelle würde mir Zeit nehmen und wirklich viele verschiedene Posaunen anspielen. Wir reden hier von Posaunen, bei denen es sich mMn schon lohnt mal einen Tag los zu fahren und zu nem richtig gut sortiertem Laden zu gehn, der alles gänginge vorrätig hat.
Dann spiel alles mal an und nimm die Kanne mit, die Deinen Vorstellungen am besten entspricht. Lass Dir auch mal 2 gleiche Posaunen geben, die werden vermutlich auch verschieden sein von der Ansprache etc.
Das wichtigste ist, dass Dir die Posaune liegt. Den Klang machst du selbst und nicht das Material. Wenn du weich spielen willst, dass lern weich zu spielen. Die verschiedenen Materialien machen nur winzige Nuancen aus im Verglich zu Dir selbst.

Spiel was Dir gefällt!

Gruß Stefan
 
Zunächst einmal Frohe Ostern und danke für die vielen Antworten.

Es geht mir bei der Anschaffung darum, um mal die Frage zu beantworten warum das bisherige Instrument nicht gefällt, eine eigene Posaune anzustreben.

Mit einem geliehenen Instrument der Kirche möchte ich nicht so gern in anderen Bereichen musizieren. Ich stelle mir vor, das dies auch nicht unbedingt gern gesehen wird.
Außerdem ist mir das Äußerliche etwas "peinlich".

Die verschiedenen Bereiche fordern unterschiedliche Instrumente. Kirchenmusik / Orchester kontra Bigband / Jazz. Hier gibt es viele verschiedene Ansichten, danke.

Vor zwei Wochen bin ich zufällig über eine Mitfahrgelegenheit nebst frei gewordener Karte für die Musikmesse gestolpert. Dort war ich am 03. April mit einem Profimusiker und noch zwei weiteren Kollegen unterwegs und habe viele verschiedene Instrumente getestet. Das war sehr hilfreich.

Vor allem auch sehr interessant. Verschiedene Posaunen von so vielen Herstellern finden sich in keinem noch so gut sortierten Musikladen.

Eure Vorschläge zu Yamaha, Jupiter, King, Conn, Bach, Kühnl & Hoyer habe ich ebenso getestet, wie einige andere auch.
Sehr gefallen haben mir auch die Instrumente von Hans Kromat und Helmut Voigt.

Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber in greifbare Nähe gerückt.
 
nochmal zum material...
wenn eine posaune versilbert ist ist der korpus goldmessing oder messing oder was das versilbert wurde, verstehe ich das richtig?
und dann kann der schallbecher auch noch vollständig aus silber sein oder?! ?!
ist zb https://www.thomann.de/de/cgconn_88_hso_bbftenorposaune.htm
diese posaune dann nur versilbert oder ist der schallbecher aus silber? und wo liegen dann da die klanglichen unterschiede?

danke schon mal im voraus von einem leicht verwirrten Menschen

Mit musikalischen Grüßen
 
Die klanglichen Unterschiede sind umstritten, weil nicht allein vom Material abhängig und auch nicht durchgängig bei Blindversuchen bestätigt. Rein messtechisch hat mir einmal ein Meister bei einem großen Hersteller Unterschiede in der Frequenzanalyse der Obertöne bestätigt.

Grundsätzlich formt beim Blechblasinstrument in erster Linie der Spieler den Ton/Klang, er ist der Generator. Dem nachgeordnet spielt die Mundstückwahl (Kesselgröße und Form) eine Rolle, dann erst kommt das Instrument. Mit anderer Mensur oder größerem Schall wird sich der Klang natürlich bei jedem Spieler ändern.

Auf dem Hintergrund ist es schon "witzig", dass in Ausbildung und Mundstück gerne möglichst wenig investiert wird im Vergleich zum Instrument, umgekehrt aber klangliche Probleme schnell am Instrument festgemacht werden.
Es gibt als Materialien (Gelb-)messing, Gold- und Rotmessing (hat nichts mit Gold zu tun, ist ledigl. höherer Kupferanteil), Neusilber, auch German Silver genannt (Kein Silber, sondern Messing mit höherem Nickelanteil).

Außerdem gibt es bisweilen Sterling-Silber Schallstücke, das ist dann besonders erwähnt.

Als Oberflächenbehandlung gibt es z.B. roh (poliertes Blech), (glasperlen-)gestrahlt (matte Oberfläche mit feinen Schleifspuren), lackiert (hochglanz, matt, goldlack, in Vernebelung hauchdünn aufgetragen und bei ca. 140 Grad eingebrannt), vernickelt, versilbert und vergoldet. Die letzten drei Verfahren beziehen sich darauf, dass das Instrument galvanisch behandelt wird.
Zu allen Stichworten (Metall-Legierungen, Galvanik) findest Du bei wikipedia weitere Beschreibungen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Messing
http://de.wikipedia.org/wiki/Neusilber
http://de.wikipedia.org/wiki/Galvanisieren
http://de.wikipedia.org/wiki/Versilbern
http://de.wikipedia.org/wiki/Sterlingsilber
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde dir raten, lege dich nicht zu sehr auf verschiedene "Materialien" fest. Die meisten Klangunterschiede beeinflusst du sowieso mit deinen Lippen. Eher solltest du auf ein passendes Mundstück, ein für dich gut zu bedienendes Ventil,
die Mensur und den Schallbecher achten. Gibst du beim spielen viel Luft? spielst du in höheren Lagen? in tieferen? oder bist du mehr der "Allrounder"? Da hilft nur Ausprobieren. Probier doch einmal eine Kühnel & Hoyer 139GF mit einem Bach 4G Mundstück (damit habe ich meine ersten Soli abgezogen :D)
 
naja ich spiele ein klier 6CL und ein curtois 6 1/2 michel becquet
je nach lust und laune spiele ich da ein mundstück sind beide meiner mienung nach sehr gute mundstücke
das klier einen etwas runderen weicheren und das courtois einen "knackigeren" ton erzeugt
ich spiele eig mal in allen lebenslagen...
spiele gerne halt auch mal larsson oder milaud l'hiver (der winter, für rechtschreibung keine gewähr;))
habe jetzt auch mal einige instrumente angespielt und war eig shcon der meinung , dass versilbert shcon ein wenig "kerniger" klingt...
hinzu kommt einfach noch dass ich iwie Bock auf ne silberne hab und da das ja am klang wie ihr alle auhc sagt nicht viel ausmacht werd ich wohl dann ne silberne nehmen ;)
vielen dank für die ratschläge... für mundstückempfehlungen bin ich weiterhin aber auch noch sehr offen da kann man ja nicht genug probieren ;)
 

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