Praktische Bedeutung auswechselbarer Mundrohre

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Hi zusammen,

bei den "besseren" Posaunen gibt es manchmal auswechselbare Mundrohre. Nun finde ich kaum Aussagen zur praktischen Anwendung: ein paar Fotos und Kommentare, aber nichts wirklich Greifbares. Also zwei Fragen an die Anwender:

Wie wird es montiert (gesteckt, geschraubt, Bestandteil des inneren Zuges oder was)?
Sind die Auswirkungen beim Wechseln ähnlich wie beim Mundstück zu bewerten? (...einfacheres Ansprechen bestimmter Tonbereiche ...oder sogar starke Beeinflussung des Sounds)

Ein gesundes und erfolgreiches 2014 wünsche ich
 
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Hallo Pete,

Das Wichtigste zuerst: beste Wünsche für ein gutes 2014 zurück!

Zu Deinen Fragen: Die wechselbaren Mundrohre sind in der Regel in den Innenzug eingeschraubt. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen was Länge, Material (Messing, Goldmessing, Neusilber, Sterling Silber) Wandstärke und wahrscheinlich auch Bohrungsverlauf / Mensur angeht. Man kann damit den Klang aber v.a. auch die Ansprache beeinflussen. Bei Edwards weisen sie darauf hin, dass das Mundrohr zum Mundstück passen sollte. In der Praxis wird man sich dann sein "Lieblingsmundrohr" aussuchen und dann auch wirklich nur darauf spielen. Eine Hin- und Herwechselei ist soweit ich das sehe eher nicht üblich.

Ein netter Nebeneffekt der wechselbaren Mundrohre ist der, dass diese ja den von Speichelkorrosion am ehesten betroffenen Teil des Instruments darstellen. Man kann diesen Bereich also leichter reinigen oder das Mundrohr nach vielen Jahren z.B. beim Mundstückwechsel auch gegen ein neues, vielleicht anderes, aber auf eden Fall sauberes tauschen.

Große Anbieter fertigen ihre Mundrohre sicherlich standartisiert an, da gibt es dann sicherlich auch eine grobe Systematik, oft liegen neuen Posaunen ja 3 Standardmundrohre bei - siehe Link oben zu Edwards, da wird es wenigstens ansatzweise erklärt. Ich habe selbst bislang nur mit auswechselbaren Mundrohren bei Lätzsch Posaunen Erfahrung. Da habe ich zur Posaune im Rohbau ein Sammelsurium aus 6 unterschiedlichen Mundrohren aus Messing, Goldmessing und Neusilber mit unterschiedlichen Längen und Wandstärken erhalten - alles Einzelanfertigungen. Nach ausgiebigem Testen, bei dem es wirklich zum Ende hin nur noch um Feinheiten ging, wurde es letztlich ein Mundrohr aus Neusilber. Wobei ein längeres Mundrohr aus ganz dünnwandigem Gelbmessing subjektiv sehr ähnlich war. da hat dann aber wohl das korrosionsbeständigere Material den Ausschlag gegeben.

Hoffe das hilft soweit

Viele Grüße
Marco
 
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Hallo Marco,

Danke für die sachkundige und umfassende Antwort.

Nun habe ich ein Problem weniger bei der nächsten Anschaffung :rolleyes:
 
Ich kann auch nur bestätigen, seit Ewigkeiten auf nur einem von drei mitgelieferten Mundrohren zu spielen. Neusilber, wenn ich mich richtig erinnere.

Ich spiele von Franz Monschau (Haag Musik, Kreuzlingen/Schweiz) eine Baßposaune mit zwei Thayer-Ventilen, bei der verschiedene Mundrohre mitgeliefert wurden. Sie klingen geringfügig unterschiedlich weich bzw. hart. Aber das Mundstück und die Spielweise sind diesbezüglich ebenso wichtige Faktoren. Wenn man sich auf einen Sound festlegen will, sollte man alle Faktoren daraufhin abstimmen und dann eben auch das Mundrohr. Ich brauche aber einen variablen Sound, mit dem ich (mit geringfügigen Anpassnungen) in allen möglichen Orchestern/Ensembles spielen kann, daher macht für mich ein Mundrohrwechsel nicht viel Sinn.

Harald
 

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