Preamp Line Out ohne Endstufe an Box = schädlich für den Speaker?

musikuss
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Hi Folks,

ich hätte da mal eine kurze Frage.

Normalerweise denkt man ja das solch etwas gar keinen Sinn ergibt da ohne Endstufe kein Ton aus der Box kommen dürfte.

Ich habe gerade spaßeshalber mal meinen ISP Theta Rack Preamp (Analoger Transistor) direkt an eine DV Mark 1x12 angeschlossen (also Line Out direkt per Boxenkabel in die Box).

Und sieheda = da kommt doch tatsächlich was aus dem Speaker, klingt sogar zum Üben auf Zimmerlautstärke prima ohne das ich den Preamp voll aufgedreht hätte (der Preamp hat pro Kanal 2 kaskadiernde "Pre-Amps / EQs" und kann so extremste Gaingrade erzielen, da kommt schon gut Pegel raus).

Siehe:
Theta-PreAmp-ISP-Technologies.png


Nun frage ich mich allerdings ob das dauerhaft den Speaker schädigen könnte, ist ein 8 Ohm Neodym Speaker der 150 Watt abkann ?



Falls mich da mal jemand erleuchten könnte wäre ich dankbar!

Gruß
 
Eigenschaft
 
Danke für die schnelle Reaktion.
 
@musikuss Es könnte allerdings dem Preamp schaden, dessen Ausgang ganz sicher nicht für derart niederohmige Lasten gedacht ist. Niedriger Widerstand=höherer Strom=höhere Hitze in den Bauteilen des Ausgangs=Puff und stink und teure Reparatur.

Nur mal so als Denkanstoß: Sagen wir mal, das Signal hat am Ausgang 1Volt RMS. Und als Line Out ist der Ausgang schätzungsweise auf eine Last von mindestens 1kOhm ausgelegt (Line Eingänge haben typischerweise sogar so 10-20kOhm)
Viele in solchen Geräten verwendeten Transistoren schaffen nicht mehr als 100mA. An einem 10kOhm Lineeingang wäre das 1000 mal mehr als benötigt. An einem 4 Ohm Speaker wären aber 250mA nötig. Das macht die Ausgangsstufe nicht lange mit. Wenn du zumindest sowas wie einen Kopfhörerverstärker dazwischen hättest wäre das schon sehr viel weniger heikel, die können zwar meist auch nicht mehr, sind aber zumindest daraufhin ausgelegt, die Leistung wirklich erbringen zu müssen. Ein Lineausgang ist nicht für Last gemacht.
 
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Du kannst das so pauschal für alle preamps ausgeben? Ich nicht. Und ich verdiene meine Brötchen mit Verstärkertechnik...
 
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Kurzschlussfest ist eine elektrische Eigenschaft, das lässt aber keinen definitiven Rückschluss darauf zu, ob es auch längerfristig thermisch unkritisch ist.

Das Problem ist doch, dass Du diesen speziellen Preamp nicht kennst, ebensowenig wie ich. Aber du bist leichtsinnig genug einfach davon auszugehen, dass es keine Probleme geben wird, während ich basierend auf über einem Jahrzehnt beruflicher Erfahrung sage, dass es durchaus ein Problem geben kann. Und wenn dem Fragesteller dann sein schönes Gerät am Ende doch abraucht und er 120 Mäuse für die Reparatur ausgeben muss dann sicher nicht wegen mir.
Cheers.
 
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Danke für das Feedback.

Ich werde mir demnächst ne passende Rack Endstufe zulegen, dann bin ich aus der Gefahrenzone ..
 
nö, Preamps sind niederohmig und kurzschlussfest

Wie Sir Stony schon schreibt: Du weißt anscheinend besser als wir, was da genau in dem Vorverstärker drin ist oder du glaubst hellsehen zu können.

- Wenn es ein moderner OP-Amp ist, dann sind die kurzschlussfest. Thermisch können die aber trotzdem hochgehen (bereits gesehen).
- Wenn es ein diskreter Gegentakt - Transistorverstärker ist, der innerhalb einer Gegenkopplungsschleife ist, dann kann der Treiber dieser Endtransistoren diese soweit treiben, bis sie durch Überstrom oder thermische Überlastung kaputtgehen
- Kann das Netzteil überhaupt den benötigten Strom liefern oder bricht das ein/wird überlastet (für den Fall, dass die Endstufe das Ganze aushält)?

Dazu:
- Jedes gegengekoppelte System (OP-Amp, diskrete Ausgangsstufe) braucht eine Form von Kompensation gegen kapazitive Lasten (Kabel!). Das macht man in der Regel mit einem Widerstand in Reihe zum Ausgang. Wenn man jetzt davor eine potente Treiberstufe hat, dann ist das System zwar kurzschlussfest, aber man kann diesen Widerstand überlasten und zerstören.

Ja, in den meisten Fällen wird es problemlos funktionieren und nichts wird kaputt gehen. Eine generelle Aussage wie du sie machst ist aber technisch falsch und daher unverantwortlich.
 
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als gelernter elektroniker möchte ich mich der meinung von Sir Stony anschliessen:
ein lautsprecher am preamp geht zwar theortisch, wenn die geforderte lautstärke nicht sehr hoch ist. schliesslich kommt ja auch schon mit einem halben watt ein deutlich hörbares geräusch aus der pappe.

das problem ist aber eindeutig, dass diese verstärkerstufe nicht für die hohe strombelastung gebaut ist. das bauteil wird dadurch also sehr wahrscheinlich sehr warm - und wenn es nicht gleich kaputt geht, verkürzt das mit dieser methode mit sicherheit seine lebensdauer.
ein richtiger kurzschluss ist zwar eine noch höhere last, aber hier greift dann möglicherweise eine schutzschaltung im IC, so dass es in so einer situation einfach abgeschaltet wird. dadurch wird es dann auch "kurzschlussfest".

wenn man also nicht 100%ig weiß wie die schaltung in diesem gerät aufgebaut ist, sollte man das risiko besser nicht eingehen.
 
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