Preisrahmen Tonstudio?

  • Ersteller SalvadorStudioz
  • Erstellt am
Richtig!!
Du bist eigentlich in einer optimalen Lage...du bist NOCH nicht auf die Einnahmen aus den Produktionen angewiesen, kannst also die Zeit nutzen um dir einen Kundenstamm aufzubbuen, der auch bleiben wird, wenn du das "offiziell" machst. Das ist mMn für dich der einzige Weg in diesem Business überhaupt noch eine Chance zu haben.

und das ist nicht "Schwarzmalerei" sondern Fakt...so unverständlich das hier für einige auch sein mag.....es ist oft für Schüler etc nicht nachvollziehbar was tatsächlich noch für Kosten auf einen zukommen, wenn man selbständig ist (Versicherungen, Abschreibungen etc).

Zur Zeit schadest du nicht nur der ganzen Musikindustrie, sondern auch dir selber

Tut mir Leid aber das ist das mit Abstand theatralischste was ich je gehört habe, "der einzige Weg eine Chance zu haben"... Leute, 1. werde ich hier nicht wohnen bleiben und der Kundenstamm wird sich so oder so dadurch ändern weil mir niemand hinterherreist, 2. GIBT es in meiner Stadt keine Künstler die BEREIT WÄREN 25 Euro für ein Studio, betrieben von einem 18jährigen Abiturienten ohne Ausbildung/Studium in dieser Richtung, nur mit autodidaktisch beigebrachtem Wissen,zu zahlen. Meine Zielgruppe ist einfach eine ganz andere, es sind junge Leute, teilweise jünger als ich, mit noch viel weniger Geld als ich. Alles was ich momentan will, ist Geld dazu verdienen um das Studio und den DJ Dienst zu finanzieren, voranzutreiben und Erfahrung zu sammeln, mehr nicht. Ich habe nicht vor übermorgen Rihanna zu produzieren oder Ähnliches, kommt bei euch fast so rüber :D
Schöne Grüße & Frohe Weihnachten!
 
Ich versteh deinen Aufhängepunkt grade nicht. Lasse sagt dir doch ganz klar, dass du deine Preise NICHT drastisch (von 10 auf 25 Euro) erhöhen sollst. Wenn du aber - verzeih mir den Ausdruck - dickköpfig deinen momentanen Weg weitergehst, stehst du genau vor der Situation, dass du das machen musst wenn es iiirgendwann mal professioneller werden soll.

Ja ja, ich weiß:
VintaG schrieb:
werde ich hier nicht wohnen bleiben
Und richtig, die allerwenigsten deiner Kunden werden dir wohl in ihrer aktuellen Formation nicht hinterherreisen. Aber bitte denk dran: Die Welt ist klein und auch das Internet vergisst nichts.


monsy schrieb:
Wenn das die Leute angeblich nicht mehr können hat der Markt sich verändert und es ist nötig sich dem Markt anzupassen. Das ist überall so...
An der Stelle sind wir ganz nah bei der Diskussion: "Wie gut müssen wir beim Auftritt spielen? Die Meisten im Publikum hören den Unterschied ja überhaupt nicht!"
Es mag naiv klingen, es mag naiv sein - aber ich bin froh zu wissen, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin: Ich persönlich weigere mich weitgehendst, solche Diskussionen überhaupt zu führen, wenn es ums Musikmachen geht. (Bei der live-Technik ist das was anderes - unter Zeitdruck ist es egal ob vor dem Chor KM-184 oder NT-5 stehen, wenn hinten ein Tapco-Pult oder Omnidroinic-Speaker hängen.)

Das würde also heißen, dass Band und Studio-Techniker es bewusst an Qualität mangeln lassen. Mir ist (sehr gut) bewusst, dass man nicht grenzenlos Aufwand betreiben kann. Aber so, wie ich das was ich von monsy zitiert habe verstehe - das ist mir (persönlich) doch zu sehr laissez-faire.

Du, monsy, eins ist mir noch aufgefallen:
monsy schrieb:
Mit der Behauptung beleidigst du indirekt jeden der sich Software kauft und kein "richtiges" Studio hat
Halte ich für recht weit hergeholt - aber ich glaube ich verstehe, was du meinst. Trotzdem möchte ich (als Privat-Person, soll also absolut keine Mod-"Drohung" sein) bitten, nicht mit zweierlei Maß zu messen. Denn das hier ist auch nicht grade freundlicher:
monsy schrieb:
Ganz ehrlich... wer da auf die bösen Dumpingpreise von anderen schimpft und daran sein persönliches Schicksal festmacht ist ein Versager.

Nur so als Bemerkung ;)

MfG, livebox
 
Ja klar, Preise anheben ist ja normal, ich hab ja schon ca. 3 mal geschrieben dass ich die Preise meinem Wissens- und Equipmentstand anpasse und dementsprechend anziehe. Mit den Preisen wachsen die Kunden, die werden auch nicht jünger, verdienen mehr Geld und wollen unter Umständen mehr erreichen und dafür mehr ausgeben. So sehe ich die Sache. Außerdem ist es für jemanden wie mich eine tolle Sache wenn er sich fast jeden 4. Tag 20-50 € extra dazu verdienen kann und außerdem kurbelt es das Wachstum meines Projekts ungemein an.
 
@Livebox

Das Wort "Versager" war von mir auf gar kein Fall als "menschliche" Beleidigung gedacht. Es ging mir nur um darum den "Angebot-Nachfrage"-Aspekt auch zu berücksichtigen, dem sich nun mal alles unterstellt.
Die Diskussion die wir haben, ließe sich ja auf dutzende andere Handwerksarten auch übertragen (wurde ja teils auch schon angerissen).

Auch wenn das vielleicht hier nicht so aufgefasst wird:
ICH gehöre ja zu den Leuten die die Notwendigkeit und die Qualität von guter Studioarbeit ABSOLUT zu schätzen wissen. Ich bin mir absolut bewusst, dass man als "bedroomproducer" Grenzen hat, die ein Studio schnell und einfach sprengen kann.

Aber es ging mir eben letzendlich auch darum, dass Studio hin oder her, die Menschen die die Musik machen und die Menschen die sie aufzeichnen und produzieren einfach zunächst das wichtigste sind.
Für mich ist gute (und damit auch oft teure) Hard- und Software auch wirklich dann erst ein entscheidender Faktor wenn a. die Künstler sehr gut sind und b. der Produzent richtig gut ist und mit seiner Technik perfekt vertraut ist.
(Und für diese Symbiose wird die Nachfrage auch nicht so schnell oder auch gar nicht aussterben)
 
hut ab vor uranusEXP! wirklich guter beitrag !
der studiomarkt ist eben genauso freie marktwirtschaft wie bei autos und co ..
und dieser markt hat sich drastisch gewandelt ! früher wars unmöglich für eine hobby/schülerband in halbwegs guter qualität ein demo aufzuzeichnen geschweige denn ein album aufzunehmen. da gab es praktisch keinen weg an einem wirklichen studio vorbei, weil nur die wirklich equipment hatten.

heutzutage kann jeder für unter 1000€ equipment holen und damit bandaufnahmen machen. hat man dann noch einen fähigen mann hinter (virtuellen) mischpult klingen die aufnahmen besser als manche aufnahmen aus semiprofi studios von vor 10-20 jahren!
und jede hobbyband die sich dessen bewusst ist, wird doch den teufel tun und 10k€ für ein studio ausgeben in dem oft unter zeitdruck (weil stundenabrechnung und horrend hohe stundenpreise) ein album eingezockt und vom techniker gschwind runtergemischt weil nicht genügend kohle für den feinschliff bleibt ..
genau so eine band wird dann in ein semi profi studio gehn, die hälfte zahlen und am ende u.U. sogar bessere qualität erhalten.

Meiner meinung nach hat sich die studio landschaft in der hinsicht gewandelt dass die "qualität" weniger vom equipment sondern mehr vom know how eines technikers entschieden wird.
wo man früher teure bandmaschinen plus mischpulte und massig outboard gear gebraucht hat reicht heute eine durchschnittle DAW für 300€ um mindestens gleichwertige ergebnisse zu erzielen!

Was sich also große Studios fragen sollten: WAS kann ich bieten was man nicht so auch in 90% qualität auch für einen bruchteil bekommt. Die einzige Antwort die mir da erstmal einfällt ist KNOW HOW!

wie uranus schon gesagt hat kann man einige sachen auch von anderen machen lassen. keine band der welt braucht heutzutage mehr ein großes studio um z.b. Bass aufnahmen zu machen ..
da würde es sich z.b. anbieten bass komplett über DI von einem semi profi oder sowas in die richtung machen zu lassen und anschließend im großen studio nur noch zu mischen bzw. ggfalls reampen usw. würde qualitätsmäßig zwar nicht ganz 100% ergeben aber eben 90-95% und dafür für einen bruchteil der kosten für die band.
genauso editing: wenn sich hier "profi" und "nicht profi" absprechen kann das auch der "kleine" machen .. => schon wieder geld gespart

wenn alles gut läuft sitzt man dann als profi studio nur noch da und mischt. Da man aber von vielen kleineren material bekommt hat man u.U. sogar mehr bezahlte stunden wie wenn man weniger bands komplett bearbeitet.

gibt einfach wenig sachen die man heutzutage nicht mit wenig aufwand daheim machen kann und dann eben recording zeit spart (mal ehrlich: heutzutage gibts nur noch wenige bands die pro song nicht mehr als 3-4 takes brauchen!). im rock bereich lohnt sichs imho nur noch schlagzeug professionell aufzunehmen und evtl noch gitarren zu reampen.
 
Moinsen!

Vieles was hier geschrieben steht ist wahr, aber es gibt doch gewisse Unterschiede!
Das heutzutage jeder Honk irgendetwas aufnehmen kann und evtl. auch irgendwie bearbeiten, das ist richtig! Aber das es zwischen einer Studioaufnahme und einer in Homerecordingbereich gemachten große Unterschiede gibt will ich an dieser Stelle auch noch einmal anmerken! Bevor jetzt gleich wieder einige schreien, da gibt es auch unter den konventionellen Studiobetreibern welche, die ihre Arbeit mal so Wischiwaschi machen, aber die breite Masse liefert doch sehr gute Arbeit ab!

Der größte Unterschied zu einem kleinen "Studio" im Arbeitszimmer liegt vor allem an dem verwendeten Equipement. Der nächste Aspekt sind dann die Fachkräfte die dort sitzen.

Und erzähle mir keiner, das es keinen Unterschied gibt, ob man eine Stimme oder ein Instrument mit einem Low Budget Micro oder sogar einem herkömmlich guten Mic der Mittelklasse für Live aufnimmt, oder ob man da Mics einsetzt, die schon das Einzelstück teurer sind als so manche Homerecordingbude zusammen! Und genau da fängt es eben an, wenn man keine vernünftige Einspielung macht, dann kann man hinterher noch so viel basteln und friemeln, es wird eben nur so gut wie das Original eingespielt wurde! Wenn man Vergleiche braucht, so braucht man nur auf die einschlägig bekannten Internetportale zu gehen und sich die Mucke von den ganzen selbstproduzierten Meistern mal anzuhören und im Vergleich dazu die professionellen Varianten von guten Studios. Wer den Unterschied nicht hört, der hat m.M.n. etwas mit den Ohren!

Desweiteren liegt ein ganz gehöriger Schwerpunkt auch in der Endbearbeitung also dem Mastern, das nicht Ohne ist!

Man kann vieles tun, aber an die Qualität von profistudios kommt erst heran, wenn man Technik zu stehen hat, die sich wohl mindestens eher am Rande des 5stelligen oder sogar weit im 6 stelligen Preissegment befindet. Und wenn man soviel geld investiert hat, dann kommt man nicht umhin, das man eben keine 10 Steine / Std mehr nehmen kann.

Das aber gerade für Schüler und Einsteiger einiges kaum finanzierbar ist, das ist sehr schade und wäre eher wünschenswert, wenn sich einige gute Studios darauf besinnen würden, dieser Klientel einige Groschen zu ersparen sprich einfach so eine Art Schülerrabatt einzuräumen. Denn die Jugend ist mit Sicherheit die Kundschaft von Morgen.

Auch der Homerecordingmarkt hat wohl seine Berechtigung. Man kann sich eben mal schnell ein paar Demos fertigen und auch für die Band zum Proben Sachen anfertigen und dergleichen mehr, aber man sollte dabei wohl bedenken, das es sich hierbei nicht um High End Produkte handelt, die man mit Ware aus einem Studio vergleichen kann.

Wenn also einer so ein Homerecordingstudio hat, so wie der Threadsteller, dann hat er auch seine Leute die soetwas nutzen, aber davon gleich CDs pressen, das wohl lieber nicht. Wenn er dafür auch einen Obulus nimmt - why not? Schließlich hat auch sein vorhandenes Equipement Geld gekostet. Aber damit gleich einen Einstieg in das Musikgeschäft zu unternehmen?:gruebel: Gerade weil es so einfach scheint, denkt jeder, das kann ich auch und will sich Selbstständig machen und die Große Kohle verdienen. Jungs, dem ist nicht so!!! Wacht auf, der Markt ist übersätigt und es gibt leider nur wenig Gutes darunter. Darüber könnte man jetzt wieder stundenlang diskutieren, aber das lassen wir mal!

Eines sei dazu noch gesagt, bitte vergesst nicht ein Gewerbe anzumelden. Dieses hier ist ein freies Forum in dem jeder - sogar die Finanzbeamte wenn sie lange Weile hat - mitlesen kann.

Soviel dazu!

Greets Wolle
 
Also ich bin auch so ein "Markt-Kaputtmacher".

Bin auch wirklich absolut nicht Stolz drauf!

Bloß vor 4 Jahren erschien es mir der einzige brauchbare Weg, mir im Keller ein kleines "Studio" für ~3000€ aufzubauen und erstmal nur so mit 5€ die Stunde zu kalkulieren, um den Beruf des Produzenten/Sound Engineers zu ERLERNEN. Aber bevor ihr mich killt: Mittlerweile muss eine Band schon mehr Hunderter Zahlen als sie Songs aufnehmen, wenn sie hier Aufnehmen will.
Und da ich im letzten halben Jahr wiederholt gemerkt hab, dass ich schon ziemlich fit bin, will ich die nächste Stufe nehmen und ein kleines Studio aufmachen, welches mehr als die Hälfte meines Einkommens ausmachen soll.

Das wird natürlich eine Preissteigerung zur Folge haben.

Dass das Konfliktstoff birgt mit meinem "Kundenstamm", ist klar, aber ich hab auch immer allen Bands gesagt, dass sie hier nur so günstig Aufnehmen können, weil ich nicht davon Leben muss.

@Lasse: Du kannst hier jawohl garnich mitreden! :p
Du bist schließlich der Lebende Beweiß dafür, dass sich Qualität immer durchsetzt! :D
Ich tippe mal darauf, dass es an deinen aus der breiten Masse herausragenden Produktionen liegt, dass dein Auftragsbuch voll ist, und weniger an deiner Preiskalkulation von vor 5 Jahren. ;):D
 
der thread ist zwar schon ein bisschen älter, aber ich wollte nicht extra ein neues thema eröffnen, da es im grunde um die selbe fragestellung geht.

in folgendem blog geht es zwar um design (dennoch sehr lesenswert und interessant!), aber die gedankengänge und überlegungen was nebenkosten, versteckte kosten, arbeitsaufwand, versteckte und tatsächliche arbeitszeit und so weiter angeht, sind sehr ähnlich zum tontechnik-bereich: Design oder Geld?

ich glaube in diese denkweise sollte man sich hineinfinden, wenn man ernsthaft mit dem gedanken spielt, sich selbständig zu machen.
 

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