[Workshop] Die DAW und das Tonstudio fürs Mini-Budget, aktualisiert für 2023

mk1967
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Merci - interessant (y).

@ LordB: Ich verstehe, was Du meinst :).

Auch bei mir steht früher oder später was an Neukäufen an - bzw. was an Gebrauchtkäufen aufgearbeiteter jüngerer Geräte ;). Denn fabrikneue Rechner werde ich bis auf weiteres nicht mehr kaufen: reine Geldverbrennungsmaschinen. Aber Lust hätte auch ich, mir mal wieder ein zwei, drei Jahre altes Gebrauchtteil an Land zu ziehen und tempomäßig durchzustarten.

Nur versuche ich, diese Käufe so lange wie möglich hinauszuzögern. Hätte ich mir 2018 neuen Ersatz für mein 2012er Alltags-Dell-6430 besorgt, wäre der heute auch schon wieder altes Eisen. Da warte ich z.B. mit meinem ersten win-11-tauglichen Rechner lieber noch, bis ich meine drei Win-10-Systeme in zwei Jahren nicht mehr nutzen kann und dann eine halbwegs aktuelle Generation locker win-11-tauglicher Geräte halbwegs preiswert zu bekommen ist. Wenn ich jetzt einen i7 von 2021 kaufte, wäre der 2026 auch nur noch eine alte Möhre.

Vor allem aber wendet sich der Workshop über die Fraktion der Interessierten und der sehr gemäßigten EDV-Bastler hinaus an bestimmte Zielgruppen:
  • Der Text basierte (habe ich nur am Rande angedeutet) ursprünglich auf einer Anleitung für Radio-Berufseinsteiger, sich technisch autonom zu machen. Solche Leute kommen öfters frisch von der Uni oder aus der Journalisten-Ausbildung, haben folglich wenig Kohle, und von einer dauerhaften Festanstellung können sie nur träumen. Der Berufseinstieg als 100% Freier ist ein mühseliges Gestrampel und finanziell absolut kein Zuckerschlecken. Bis man da wirklich etabliert ist, kann es Jahre dauern. Ich weiß nicht, was aus den Leuten geworden ist, die mir vor 20 Jahren im Metier begegnet sind und die dann irgendwann von der Bildfläche verschwunden waren, weil sie keinen Fuß fassen konnten - vielleicht Hartz IV, vielleicht noch Schlimmeres. Unsereins mag mal eben 500-1000 Ocken für einen neuen Rechner und nochmal 200 für Studiosoftware raushauen (was lacostet die Welt, Geld spielt keine Rolex), aber bei diesen Leuten sieht es auf dem Konto ganz anders aus. Auch bei mir war es anfangs übel - und ich weiß es noch gut, welche Lücken im Budget da jede dreistellige Ausgabe riß. Hätte mir jemand damals eine solche Anleitung präsentiert, mir so einfach ein radio-professionelles Heim-Audiosystem zu bauen, ich wäre glücklich gewesen - und hätte mir ganz viel Fahrerei, Geld und Nerven sparen können.
  • Für Leute, die gerade ohne eigenes Verschulden ihren Job verloren haben, die wegen ihres Alters trotz hoher Qualifikation keinen mehr finden oder die gerade wegen privater Katastrophen (zerbrochene Familien, Wohnung verloren, Haus zwangsversteigert, Erwerbsunfähigkeit ohne ausreichende Absicherung) vor dem materiellen Nichts stehen, dürfte sich die finanzielle Lage ähnlich bis noch schlimmer darstellen. (Nach 40 Jahren Auswirkungen der Menschheitsbeglückungen namens Reaganomics, Monetarismus und Thatcherism gibt es halt nicht mehr das soziale System der 70er Jahre, wo Leute besser aufgefangen wurden.) Auch diese Leute werden möglicherweise froh sein, wenn sie den zugestaubten Pentium 4 aus ihrem Keller noch mal zum Leben erwecken und sich damit wenigstens ein bißchen den tristen Arbeitslosen-Alltag verschönern könnten.
Michael
 
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Vielen Dank für den Artikel. Ubuntu Studio wollte ich demnächst auch mal ausprobieren, ich verwende Linux seit Jahren im Server-Bereich. Wenn man es jetzt noch auf einen Raspberry PI installieren könnte, könnte man sein Studio überall hin mitschleppen :D ... Ich hab hier einen 1er und einen 2er Raspberry Pi rumfliegen, aber die Preise sind gar nicht mehr so attraktiv, da bekommt man schon nen kleinen PC für ...
 
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thorwin
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Sehr geiler Workshop :keks:

Ich bin seit über 20 Jahren im Linux-Umfeld unterwegs, derzeit aber für den privaten Desktop mit MacOS am Start. Trotzdem verfolge ich das Thema "Linux und Audio" mit großem Interesse und plane aktuell, mir mit einem (noch günstig zu schoeßenden) Laptop eine kleine, mobile, linuxbasierte DAW-Umgebung aufzubauen.

Vermutlich wird das (weil ich damit groß geworden bin - seit 1.3 dabei) ein Debian stable werden...
 
mk1967
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Trotzdem verfolge ich das Thema "Linux und Audio" mit großem Interesse [...] ein Debian stable

Dann sollte LibraZiK Studio Audio perfekt passen (y)- es erweitert jeweils das aktuelle Debian Stable.

Michael
 
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TE335
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Wenn jemand noch eine gute Linux DAW kennt, die für's Recorden taugt, wär ich auch für einen Tipp offen.
Wenn es wirklich hauptsächlich um das Aufnehmen geht, ist qtractor einen Blick wert. Das ist aber ausdrücklich keine DAW.
 
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... und eigentlich meistert Ardour solche Aufgaben gut. :cool:

Jede DAW verlangt halt auf ihre Art wegen der vielen Funktionen einen gewissen Einarbeitungaufwand - das ist bei Samplitude oder Sequoia nicht anders, wenn man z.B. vorher mit ProTools, Reaper oder Dira Startrack gearbeitet hat.

Michael
 
B
bluedxca93
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Die dumme Frage die ich mir stelle ist, muss man unbedingt jack installiert haben? Mit jack hatte ich sogar für einfache Soundausgabe stets Probleme. Nach dem uralten rosegarden X11 zu Testzwecken hab ich entnerbt aufgegeben irgendwas zu tun.

Ubuntu tuts für Grafikbearbeitung und Internetbrowsen einigermassen bis sehr sehr gut und läuft dabei wesentlich stabiler als windows.
 
SubbrSchwob
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Ardour kann auch ohne Jack.

Ob's eine gute Idee ist, ist eine andere Frage. PulseAudio ist meistens das Problem. Das ist zwar für Internetbrowser und Videokucker bequem und macht automatisch, was die brauchen, aber was verarbeitet das Audio auch auf dümmste Arten und Weisen, ohne was davon zu berichten und setzt sich meistens ziemlich hart auf Audio Interfaces fest, sodass sie auch nicht mehr direkt via ALSA genutzt werden können. Eigentlich läuft ja alles Audio unter Linux über ALSA, Ausnahme ist nur das Firewire-Backend von Jack.

Deswegen gibt es Lösungen wie die von kxStudio, bei denen Jack immer läuft und PulseAudio sowie wiederum ALSA über eine Loopback-Soundkarte in Jack eingestöpselt werden. So läuft es derzeit bei mir.

Früher oder später wird all das von Pipewire abgelöst werden, das das alles ohne Gedönse machen soll.

Derzeit gilt wohl noch: Jack direkt auf's Audio Interface loslassen ist die beste Lösung für Pro-Audio unter Linux.
 
mk1967
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Das scheint mir auch so. Wenn JACK läuft, ist es schon klasse zu merken, was man da alles im Audio- und MIDI-Bereich kreuz und quer verbinden kann.
Mit jack hatte ich sogar für einfache Soundausgabe stets Probleme.
Vermutlich hast du JACK mit QJackCtl zu steuern versucht? Damit hatte ich auch fast regelmäßig Ärger, seit Ubuntu 10.04 bis in die Gegenwart - früher oder später murkste fast immer irgendwas.
Deshalb habe ich oben im Workshop so auf Cadence herumgeritten: Damit hatten und haben sich bei mir alle JACK-Probleme sofort erledigt (y) - für die funktionierende JACK-Anwendung war bei mir Cadence bislang immer ein Muß.

Woran das liegt, weiß ich auch nicht - aber es ist bei mir unter LibraZiK, KXStudio, QStudio64 und auch unter UbuntuStudio auf etlichen verschiedenen Rechnern überall dasselbe gewesen.
Insofern ist es ziemlich schade, daß QJackCtl als Bedienoberfläche bekannter und weiter verbreitet ist als Cadence - sicherlich bin ich nicht der einzige, der mit QJackCtl Ärger hatte und der daraus womöglich dann irrtümliche Schlüsse zu JACK zog.

Michael
 
B
bluedxca93
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QjackCtl läuft nie. Hab gestern mal musescore kurz ausprobiert, das scheint einfacher zu sein als rosegarden...
 
mk1967
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Na, dann ab zu Cadence ;).
Vergiß QJackCtl. JACK ist eben doch ein klasse System. (y)

MuseScore hat sich sehr gemacht - ich habe schon stapelweise Transkriptionen damit geschrieben.
Es gibt auch eine sehr ausführliche Anleitung dazu. Nicht umsonst hat sie über 280 Seiten.

Michael
 

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