Presets zwischen verschiedenen Keyboards übertragbar?

Günther Reichelt
Günther Reichelt
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Guten Tag,

von meinem YAMAHA P-515 möchte ich die Einstellungen für User-Songs speichern und auf einem anderen Keyboard (nicht YAMAHA) einspielen.
(Hintergrund: Ich bin körperlich nicht in der Lage mein Keyboard zu transportieren.)

Ich frage mich: Kann ich MIDI dafür nutzen? Hilft ein Expander? Kann ich Werkzeuge wie PC+Mixcraft dafür verwenden?
(Ich nutze erfolgreich den SMART PIANIST auf einem Android-Tablett. Der funktioniert aber nur zwischen bestimmten YAMAHA-Keyboards.)

Mein Wunsch/Denkansatz ist:
Wenn ich alle üblichen Einstellungen (Voice, Dual-Voice, Split-Punkt, etc.) für einen Song auf einem Expander speichern kann. Dann könnte ich den mitnehmen und an unterschiedlichen Keyboards benutzen.
Da könnte MIDI helfen, oder?

Grüsse
Günther
P.S.: Die Profis mögen mir meine naive Sicht verzeihen. Ich bin für jeden Lösungsvorschlag dankbar!
 
Eigenschaft
 
Ich denke das es dafür absolut keine Möglichkeit gibt. Grund dafür ist, das vor allem bei unterschiedlichen Herstellern, vollkommen andere Philosophien und Techniken bezüglich Klangerzeugung und Weiterverarbeitung genutzt werden. In der Regel wird es nicht einmal bei unterschiedlichen Geräten eines Herstellers funktionieren. Das gilt mindestens für alle Geräte die mir bisher unter die Finger geraten sind (Roland, Clavia Nord, Yamaha, V3).
Midi ist dafür ohnehin nicht geeignet, das kannst du leicht aus den Tabellen der Midinorm erkennen. Midi überträgt „Spieldaten“, also welche Taste (Ton) wird wann und wie gedrückt und welches Pedal wird betätigt. Auch welche internen Effekte werden wie stark dazugemischt und vieles mehr. Aber eben nicht welche Voice wird auf allen Geräten wann und wo eingesetzt, etc...
(Für alle Midispezies - ja, mittels guter Midipatchbay kann man auch sowas machen, aber der Kollege möchte ja seine Yamaha-Daten auf ein beliebiges anderes Gerät übertragen und das geht eben nicht )
 
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Die einzige Möglichkeit die ich sehe ist: Expander neben dein Keyboard stellen und User Sounds aufrufen und dann händisch so lange jeweils Sounds, Splitpunkt etc. so lange einstellen und vergleichen bis du zufrieden bist und dann abspeichern.
Ist zwar eine längere Arbeit, bietet dir dann aber als Ergebnis das was du willst.
Du kannst dann den Expander mitnehmen und an alle Keyboards anschließen die MIDI Anschlüsse haben.
Alle Umschaltungen würdest du dann aber am Expander vornehmen, damit du die verschiedenen Keyboards nur zum senden der Noten, Lautstärke, sustain etc. verwendest.

Ein Automation zur Übernahme der User Sounds wie oben schon erwähnt geht nicht, meist schon nicht innerhalb eines Herstellers zwischen verschiedenen Serien.
 
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Vielen Dank Goldwing7 und Pauly für die schnellen Antworten. Da muss ich mir nicht einen Wolf nach einer Lösung suchen. Den Weg über einen Expander würde ich wählen auch wenn es mühselig ist.
(Allerdings sollte der Preis deutlich unter 1000 Euro liegen.)

Ganz unverbindlich interessiert mich nun natürlich welche Geräte da empfehlenswert sind. Bei Yamaha hab ich ein GT100 gesehen. Und bei verschiedenen Anbietern einen V3. (Komfortable wäre eine Einstellmöglichkeit über PC.)
Vielleicht könnt ihr mit da auch eure Erfahrungen mitteilen.
 
Den Weg über einen Expander würde ich wählen auch wenn es mühselig ist.
(Allerdings sollte der Preis deutlich unter 1000 Euro liegen.)

Ganz unverbindlich interessiert mich nun natürlich welche Geräte da empfehlenswert sind. Bei Yamaha hab ich ein GT100 gesehen. Und bei verschiedenen Anbietern einen V3. (Komfortable wäre eine Einstellmöglichkeit über PC.)
Vielleicht könnt ihr mit da auch eure Erfahrungen mitteilen.
Letztlich hängt die Wahl des Expanders von Deinen Soundwünschen ab. Gebraucht gibt es sehr sehr viel durchaus Hochwertiges deutlich unter 1000 Euro mit Schwerpunkten von Soundvielfalt bis Gestaltungsvielfalt.

Einen Yamaha GT100 finde ich nicht. Was für Sounds willst/brauchst Du denn (wenn Du Covers spielst, kannst Du ja Beispiel-Songs nennen)?
 
Moin, moin,

"Soundbedarf": Linke Hand Bass (Akustik-, Elektro-), rechte Hand Streicher, E-Piano, Flöte
Beispiele:
- Country Songs (Take Me Home Country Roads): L=Bass, R=E-Piano
- Balladen, (Über Den Wolken, Sound Of Silence.): L=Bass, R=Streicher
- POP (Nights In White Satin): L=Streicher/Orgel, R=Querflöte
Anmerkung: Im Trio ersetze ich den Bassisten oder das Orchester oder bringe (zur Begleitung) spezielle Solos. Dadurch entsteht der Bedarf.

Anforderungen an die Gestaltung:
- Für jeden Song müssen 3 Voices (R1, R2, L), der Splitpunkt, Volume einstellbar sein.
- So ein Set muss schnell (in den Spielpausen) abrufbar sein.

Systemanforderungen:
- Hardware und Software muss für W10 / Android nicht unbedingt iOS lauffähig sein.
- Es gibt ja bei den Expandern viele ältere Modelle. Da hätte ich ad hoc Sorge wegen der Kompatibilität zu meinen PC/Tablet.

Erläuterung:
- Die meisten Songs spiele ich mit Piano oder rein mit Orgel. Da gibt es den o.g. Bedarf nicht, weil die Voices dafür sich bei allen Stage-Pianos (die ich kenne) schnell einstellen lassen und der Piano-/Orgelbass passend sind.

Berichtigung: Es muss heißen TG100, manchmal ist die Schreibweise TG-100 (von YAMAHA). (Entschuldigung für den Dreher.)

Fazit: Ich würde also auf die Übernahme der Voices des P-515 für die Aktivitäten in der Band ganz verzichten und mich alternativ auf die Sound- und Gestaltungsmöglichkeiten eines Expanders abstützen.

Noch eine allgemeine Frage an das Forum:
Da dies mein erstes Thema ist, bin ich unsicher, ob es nicht eine Ecke gibt in der es besser aufgehoben ist. (Gibt doch sicher noch andere mit solchen Fragen, oder?)
Ansonsten freue ich mich über die Antworten und sage danke!
 
Ich denke das der V3 Sonority alle deine Wünsche erfüllen würde.

https://www.thomann.de/de/v3_sound_sonority_xxl.htm

Bedient wird er über ein App (iOS oder Androit). Dort werden sogenannte Scenes eingestellt, die deine Programmierung enthalten. Wenn ich die App richtig verstehe, kannst du 10 Splitpunkte und somit 10 Instrumente pro Scene (Song Part) einstellen. Es sind wohl 300 Registrations (Songs) möglich. Die Sounds die du aufgezählt hast, findest du in dem Gerät wieder. Die Qualität ist ziemlich ordentlich bis sehr gut. Du kannst natürlich auch alle Parameter die du erwähnt hast pro Splitpunkt einstellen (Volumen, Pan, Effekte etc...). Ich nutze einen V3 als Expander mit meinen Synths und bin recht zufrieden damit. Schön ist übrigens das die gesamte Steuerung auch Drahtlos laufen kann, siehe
https://www.thomann.de/de/v3_sound_control.htm
nutze ich nicht, finde ich aber gut.
 
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(Hintergrund: Ich bin körperlich nicht in der Lage mein Keyboard zu transportieren.) [...]
Wenn ich alle üblichen Einstellungen (Voice, Dual-Voice, Split-Punkt, etc.) für einen Song auf einem Expander speichern kann. Dann könnte ich den mitnehmen und an unterschiedlichen Keyboards benutzen.

Wenn dir die Keyboards zu schwer sind (was ich gut nachvollziehen kann), musst du natürlich die Alternativen bedenken, ob das Problem da nicht ähnlich ist. Ein Soundexpander kann unter Umständen ein Rackgerät sein, was also in einem Case transportiert werden muss. Das braucht dann, um gut erreichbar und programmierbar zu sein, wiederum einen Rackständer - überall wo du spielst.

Heutzutage löst man sowas i.d.R. mit einem Laptop mit Audiointerface und entsprechender Software. Wenn man da aufs Gewicht achtet, dürfte man leichter (und damit rückenschonender) wegkommen als mit einem Rackexpander.
Die V3 Sonority Dinger sehen natürlich auch sehr leicht aus (kannte ich bisher nicht, danke f.d. Hinweis, Goldwing), haben aber keinerlei Programmieroberfläche und müssen die richtigen MIDI-Befehle von deinen Masterkeyboards erhalten. Wenn du mit MIDI bisher nichts zu tun hattest, könnte das kompliziert werden.
 
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Vielen Dank allen für die Beiträge!
Ich komme durch eure Beiträge bei dem Thema gut voran und glaube, ich bin erst einmal am Ziel:
- Bei V3, https://www.v3sound.com/de/de-index.html habe ich den Kontakt genutzt und weitere wichtige Einzelheiten erfahren. Wer ähnliche Themen hat, dem kann ich diese Adresse empfehlen.
- Bezüglich Laptop und Software bin ich nun auch weitergekommen: Konnte mein P-515 mit MIXCRAFT verbinden und lernen, wie man mit den Möglichkeiten von MIDI umgeht.
[Bisher habe ich hier noch keine Möglichkeit gefunden schnell zwischen den unterschiedlichen Sets für die Songs umzuschalten.]
Da ich nun auf dem richtigen Weg bin (und erst einmal viel zu lernen ist), schlage ich vor, dass ich mich wieder melde, wenn ich weitere Erfahrungen gesammelt habe. (Das ist voraussichtlich im September nach meinem Urlaub.)
Bis dahin
Günther
P.S.: Gibt es im Musiker-Board Interesse an einem Erfahrungsbericht zu diesem Thema?
 
Ich denke auch, ruhig nach Fertigstellung mal die Erfahrungen posten. Man kann immer wieder noch etwas lernen, an das man vielleicht nicht gedacht hat.
 
Moin nochmal
Ich muss mal eben eine kleine Korrektur loswerden. Die App für den V3 unterstützt ganz offensichtlich keine Splitpunkte! Das empfinde ich als ziemlich schwach, ist aber nicht zu ändern. Umgehen kann man das aber, wenn man ein entsprechendes Masterkeyboard benutzt, z.B. Alesis VI 61 oder vergleichbares.
 
Stand meiner Suche nach Informationen zu diesem Thema:
Ich sehe im Augenblick auch keine Möglichkeit der Übertragung, aus den von Goldwing7 oben schon genannten Gründen, zu realisieren. Dank der Beiträge aus dem Forum informiere ich mich deswegen über folgende alternativen Möglichkeiten:
- Soundexpander und Software. Hier gefällt mir der V3 recht gut. Problem: Die Kostensicht.
- PC/Notebook mit MIDI-Interface. Ich nutze Mixcraft bereits, allerdings nur als Recorder. Problem: Einarbeitungsaufwand hoch.
- Tablet mit MIDI-Interface. Hier versuche ich über MobileSheet MIDI-Befehle beim laden der Songs zu nutzen. Problem: Ich brauche Zeit, um mich in das Thema MIDI einzuarbeiten.
Den drei Ansätzen gemeinsam ist das Thema MIDI.

Stand: Grundsätzlich funktioniert die Kommunikation zwischen den Keyboards (P-515/SP3) und PC/Notebook/Tablett. Das ermutigt mich weiter zu machen. (Ebenso ermutigend sind die General-MIDI-Spezifikationen der vorhandenen Keyboards.)

Ausblick/Nächster Schritt: Mein Favorit ist aktuell MobileSheet auf Tablet, weil ich da bereits meine Notenblätter als PDF gespeichert habe. Wenn es mir gelingt gezielt die erforderlichen Voices mit dem Aufrufen eines Song zu laden, bin ich einen Schritt weiter. Weitere Schritte: Funktioniert das beim P-515, teste ich diese Möglichkeit (Song laden. PDF+MIDI-Befehle) beim SP3. Die Themen Dual-Voice, Splitting etc. gehe ich danach an.

Hilfe aus dem Forum könnte ich zum Thema MIDI gebrauchen. Anders gesagt: Es würde mir schon reichen, wenn ich die notwendigen Befehle wüsste, die zur Ansteuerung einer Voice einzugeben sind.
Meine Hoffnung: Vielleicht hat mit MobileSheet schon jemand diese Möglichkeit genutzt!?
 
...zum Thema MIDI ...würde mir schon reichen, wenn ich die notwendigen Befehle wüsste, die zur Ansteuerung einer Voice einzugeben sind.
Die Befehlsliste findest Du beim Hersteller deines Geräts in der MIDI Reference bzw. MIDI Implementation Chart, z.B. unten für das Yamaha P-515.
Tools sind in guten DAW oder das Programm MIDI OX, mein Stand ist da aber nicht aktuell: https://de.yamaha.com/files/download/other_assets/8/1208458/p515_en_mr_a0.pdf

Gruß Claus
 
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Danke Claus, für den Link auf dieses Dokument!
Habe es heruntergeladen und angesehen. Da steht alles drin, was man braucht. Hatte es bisher noch nicht beachtet.
Gruß Günther
 
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Hallo zusammen!

Das Thema ist seit über einem Jahr inaktiv, trotzdem möchte ich antworten und die Sache abschließen.

Die lange Dauer ist durch gesundheitliche Probleme bedingt. (Es war nicht Covid.)
Relativ lange dauerte es auch weil ich die unterschiedlichen Ansätze untersucht habe.

Zunächst die Lösung:
Ich habe mir vor einem halbem Jahr ein P-515 bestellt, also ein baugleiches Gerät.
Wegen der bekannten Lieferprobleme bin ich zufällig über eine ebay-Anzeige zu Weihnachten erfolgreich gewesen.
Die Speicherung der Voreinstellungen mache ich also auf einem Tablet mit SMART-Pianist.
Alle Tests waren erfolgreich. Auch der Preis des gebrauchten Zweitgeräts hält sich in Grenzen.
Dass dieses Gerät dauerhaft im Übungsraum steht ist für mich kein Problem.

Warum nicht MIDI?
Nach Anfangserfolgen stellte ich fest, dass der zeitliche Aufwand für eine erfolgreiche Lösung beträchtlich sein würde.
Da wird der Musiker zum Softwerker. Der hohe zeitliche Aufwand für den MIDI-Neuling kompensiert die Kosten für ein gebrauchtes P-515. Auch bei dieser Lösung wären HW-Kosten aufgetreten.

Warum nicht Expander o. ä.?
Die Kosten für die Geräte (und auch hier ein gewisser zeitlicher Aufwand) ist auch bei diesem Weg nicht ohne.

Entscheidend war für mich jedoch, dass mit dem baugleichen Gerät der Sound fehlerfrei und unaufwendig reproduzierbar ist.

Ende gut alles gut.
 
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