Probespiel und Bassregister

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Hallo Leute,

mal wieder ein Anspiel eines nagelneuen Instruments.
https://vimeo.com/49764789

wahrscheinlich seht ihr es anders, aber mir fehlt oft das Gefühl für Wertigkeiten, ob ich nun ein mehrere tausend Euro teures Instrument oder ein ungewartetes Schrottteil in der Hand halte.
Natürlich gibt es Unterschiede, aber ich kann (und muß) sie zum Glück nicht bewerten. Mir würde es als Händler schwer fallen, die Vorzüge eines neuen Instruments darzustellen und den Preis zu rechtfertigen.


Egal. Ich versuche das jetzt auch nicht und spiele es hier einfach mal an.
Im Vergleich dazu hole ich auch mal einen Dachbodenfund dazu. Ich bin kein Tastenspieler und ich gebe mir in den Tests überhaupt recht wenig Mühe. Die Symbiose zwischen Instrument und Spieler, bei der sich Spielstil mit den Stärken und Schwächen des Instruments miteinander arrangieren, findet bei mir sowieso erst nach Jahren statt. Ein fremdes Instrument ist für mich zuerst einmal IMMER ein Fremdkörper. Zwar gibt es vereinzelt Prachtexemplare auf denen man sich sofort vertraut fühlt wie mit einem alten Freund den man schon ewig kennt. Aber die sind meiner Erfahrung nach nie käuflich gewesen.

In dem Zusammenhang fiel mir wieder auf, dass ich bei der Benennung der Chöre im Bass Schwierigkeiten habe.
Was nennt man denn da 16 Fuss, 8 Fuss, 4 Fuss, 2 Fuss, (Beifuss? - nee Quatsch) Beibass.
Ich könnte mir das zwar von Gehör und in einem Schema logisch sortieren, aber das würde dann vielleicht kein Händler verstehen. Gibt es eine offizielle Übersicht und Klangbeispiele?
Die alten eckigen Registerzeichen führen bei den modernen Terzveränderungen bei bis zu 7 Chören schnell in die Sackgasse...

Im Vorliegenden Fall höre ich eigentlich das hier (Video ab 2:33)

Register_symbol1.jpg
 
Eigenschaft
 
Hallo Klangbutter,

ist ja wirklich deprimierend, wenn eine neue, nicht gerade billige Zero Sette links teilweise so schlecht anspricht. Die Lautstärkeunterschiede rechts in den Reihen sind mir jetzt nicht so unangenehm aufgefallen, vielleicht stört Dich das vor allem, wenn Du selbst spielst. Aus ein paar Metern Entfernung fällt sowas meist nicht mehr so ins Gewicht, da mischt sich vieles besser. Danke für die unterhaltsame Vorstellung :)

Monte

PS: Mit den Register- und Lagenbezeichnungen im SB stehe ich auch auf Kriegsfuss.
 
Hallo zusammen,

vielleicht kann der folgende Link auf AccordionsWorldWide weiterhelfen, der von einer Stradella-Bass-Oktave von e-dis ausgeht:
http://www.accordions.com/articles/stradella.aspx

Darüber hinaus habe ich einmal eine kurze Zusammenfassung erhalten:
LF_Bass Regs, News055.pdf

...dann hätte ich noch eine kurze Übersicht anzubieten (Stradella-Bass-Oktave von c-h):
P.H.10_The Range of the Basses.jpg

… und eine kommentierte Registerbelegung der Morino (die auch für die Ventura gilt):
Reg_Bel_Morino-Bass.jpg

… und eine für die Weltmeister/Harmona:
Bassregisterschaltung_1-Weltmeister.jpg

Und unter den folgenden Themen gäb's auch noch einige Infos und detaillierte Übersichten (Gola, Beltuna-Alpstar, Hohner-Tango):
https://www.musiker-board.de/spieltechnik-unterricht-akk/262828-belegung-bassregister.html
https://www.musiker-board.de/chromatische-akkordeons-akk/276869-akkordeons-mit-7-bassregister.html
https://www.musiker-board.de/spielt...rde-mit-stradella-bass-mii-2.html#post5467673

lg, Walter
 

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  • LF_Bass Regs, News055.pdf
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Hi Walter, ich wußte auf Dich ist Verlass!

That is very helpful! I have to read this carefully.
Aber zumindest weiß ich schonmal gleich die Bezeichnungen und man erkennt daraus, dass die alten Symbole nicht für alle Modelle ausreichend sind.

Tenor, Contralto und Alto überlappen sich zum Teil. Das mag auch für viele italienische Modelle zutreffen. Aber ich glaube mich gestern nicht verhört zu haben und bleibe bei der Behauptung, einen 16 Fuss ("Bass") und 3x8 Fuss gehört zu haben wenn ich alle nacheinander zuschalte. "Tenor" wäre also noch richtig, aber mit "Contralto" und "Alto" bin ich mir nicht so sicher.

Bleibt die Frage, ob man dieses Namen dann trotzdem verwendet oder gibt es da noch andere?

Aber ich lese erst mal gründlich, vielleicht finde ich noch etwas.

Danke Dir!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Uwe,

ich versuchte lange erfolglos, alle „Geheimnisse“ hinter dem Stradella-Bass zu lüften, weil ich immer davon ausging, dass es irgend einen qualitätsvollen „Standard“ geben müsste. Vermutlich war das aber mein Fehler, weil es „den“ Standard halt nicht gibt. Aber dafür gibt es wohl alles, alles anders, und noch viel mehr Typen- und Markenspezifisches. Jeder Hersteller vermeint vermutlich die „natürlichen“ Beschränkungen des Stradella-Basses auf seine eigene Weise abmildern bzw. unhörbar machen zu können. Das ist zwar ein löbliches Vorhaben, dürfte nach meiner bescheidenen Meinung aber einer anspruchsvollen Entwicklung von originärer Spielliteratur nicht unbedingt förderlich sein; wenn man dann noch die „unerbittliche Exaktheit“ von Musiktheoretikern dazu nimmt (siehe zB die schwerwiegende Frage, wie sich ein 7/4- von einem 11-Akkord unterscheidet – und natürlich tut er das, aber...), dann sind wir ja fast schon bei einer mittleren Katastrofe angelangt, die anspruchsvolle, qualitätsbewusste Komponisten möglicherweise davon abhält, für Stradella-Bass zu komponieren. Und das ist genau einer der Gründe, warum ich immer so sehr für Standards eintrete, aber auch die „Ausnotierung“ von Bass-Akkorden als (spieltechnisch) unnötig betrachte. Da das Ziel eines einheitlichen Standards wohl unerreichbar bleiben wird, versuchte ich eben in meinem Dokument zu den (Jazz)Akkorden die „Grundlagen“ aufzubereiten, sodass sich jeder selbst seinen Reim (bzw. sein Gehör) darauf machen kann, wenn er/sie es denn möchte.

Mit dem Fein-Hören habe ich es nicht (mehr) so besonders, weshalb ich zu deiner Behauptung wenig beitragen kann, aber ich würde meinen, bei einem besseren Akkordeon könnte es schon vorkommen, dass im Einzelfall ein gleicher Bass-Ton in 3 Chören zugleich erklingt, nämlich dann, wenn in zwei „mittleren“ Bass-Registern die Umbrüche bei unterschiedlichen Tonhöhen angeordnet sind (also ungleiche „Straddles“ - ich habe irgendwo eine Darstellung, leider konnte ich sie bisher nicht wieder finden...) und dazu dann auch noch der Oktav-Umbruch eintritt..., oder wenn wie bei der Gola auch noch ein „Überbass“-Grundbass-Chor vorliegt (siehe in der Gola-Anordnung zB im Reg4 das „gleiche c,d,e,f“ in Überbass / Akkord1 / Akkord2),.. und vermutlich gibt es davon noch viele Besonderheiten mehr...

Im Thema https://www.musiker-board.de/spielt...262828-belegung-bassregister.html#post5505943 wird von Meisterklasse454 zB auch ausgeführt: „...sieht aber aus wie 7 verschiedene Chor-Kombinationen +2 Verdoppelungen...“. Einige Details mehr auch bei 9 Bass-Register-Schaltern unter http://www.scandalli.com/prodottidett_standard_19.html .

Interessant ist auch die Darstellung im unteren Teil (Bass Register) der Übersicht zur Borsini Super Star 2000 VE, bzw. die Bass-Regs-Angaben zur Excelsior Symphony mit 3 unterschiedlich tiefsten Noten.

Und bezüglich „Fuss von 32...2“ (im Bass) wäre auch auf Ippenstein zu verweisen, der einen 4-Doppelchor bezeichnet: https://www.musiker-board.de/funktion-reparatur-akk/314852-alte-registermechanik.html#post3605456
Und natürlich ist zum Thema Register auch folgender Link nicht uninteressant: http://de.wikipedia.org/wiki/Register_(Orgel)

Jedenfalls, wenn du mehr „herausfindest“ wäre ich sehr interessiert...

lg, Walter
 
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