Problem "nach Noten spielen" zu lernen

CamelV8
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Hallo!
Ich versuche immer wieder das Klavier spielen nach Noten zu lernen, scheitere aber am Verständis "wie" man es lernt und wie man dabei "denken" sollte.

Vorab: Ich spiele jetzt seit ca. 5 Jahren Klavier und instinktiv hat sich immer das Auswendiglernen eingeschlichen.
Nehme auch Unterricht und bin jetzt 45.
Leider kann mir mein Lehrer da nicht helfen. Er meint er habe noch nie jemand mit diesem Problem gehabt.

In der Regel spiele ich Stücke aus der Pop Musik, meistens welche von Heumann aus seinen Büchern.
Wenn ich diese Lerne, geht es automatisch und instintiv ins "Fingergedächtnis"
Das ist natürlich nach kurzer Zeit wieder weg, wenn ich ein Stück mal ein bis zwei Wochen nicht mehr gespielt habe.
Darum möchte ich lernen wie man nach Noten spielt.
Und hier fangen die Probleme an...

Ich weiß schon mal nicht, wie ich die Notenblätter optimal lesen soll.
In Intervallen?
In Gedanken zählen kann wie weit der eine Ton von anderen weg ist. Das hat aber Nachteile weil ich dann keinen Notennamen vor Augen habe und ein Fehler bei den Intervallen nur in Folgefehlern resultiert.
Und wenn der Abstand zwischen 2 Noten zu lang wird, es dann auch nur ein rumgerechne oder abschätzen wird, wie viele Noten zwischen 2 gespielten Noten wohl sind.

Wenn ich Notennamen / Buchstaben denke habe ich aber das Problem das ich dauernt "Blackouts" wegen der vielen Noten habe und überlege wie die Note heißt obwohl ich sie wegen einem kleinen Intervall schon längst gespielt hätte.
Dazu kommt noch, das wenn eine Hand etwas gespielt und die andere kurz mal nichts machen muss, ich überhaupt nicht mehr weiß was diese Hand zuletzt gespielt bzw. über welchen Tönen sie gerade liegt.
Da bringt es dann nichts wenn ich lese das jetzt im Bass zB ein D kommt, wenn ich gar nicht weiß über welchen Tönten die Finger sind.
Kann quasi auch nicht das Gesehene, selbst wenn verstanden so einfach auf die Tasten bringen (so wie beim Maschinenschreiben, was ich mal gelernt hatte. Da gibt es ja nur 1 Grundstellung der Finger...)

Mein Leher kann mir da nicht helfen und sagt das er sich selber weder bewusst Gedanken über Intervalle noch über Notennamen macht beim spielen, obwohl er beides natürlich kann.
Und mir auch nicht sagen wie man das Nach Noten Spielen lernt, ohne das es wieder zum reinen Fingergedächtnis auswendig lernen wird.

Gibt es für sowas ein gutes Buch zB.
das direkt darauf eingeht wie man richtig lernt nach Noten spielen zu können?
Ich merke bei das teilweise schon so ist, das mich die Notenblätter eher ablenken wenn ich ein Stück auswendig kann. Versuche ich dem Spiel zu folgen oder gar das Gespielte halbwegs mitzulesen, ist es vorbei mit dem Spielen.
Und will nicht mehr nur auf Auswendig runter spielen lernen, weil ich dazu sehr lange brauche und alles sehr schnell wieder vergesse sobald ich ein neues Stück anfange.

Könnt ihr mir da weiter helfen oder zumidnest sagen was wie das in euren Köpfen abläuft wenn ihr nach Noten spielt?
Was ich versuchen könnte und was nicht zum Ziel führt?
Ich denke dass ich ein sehr visuell geprägter Mensch bin, das heißt ich mir alles im Kopf "bildlich" vorstelle.
 
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Könnt ihr mir da weiter helfen oder zumidnest sagen was wie das in euren Köpfen abläuft wenn ihr nach Noten spielt?
Die typische Handlung ist:
  • Notenbild sehen
  • Übersetzen „das ist ein F, dauert so und so lange“
  • Tastensuche
  • ein Ton erklingt (irgendwann)
Was man möchte ist dagegen:
  • Notenbild sehen
  • ein Ton erklingt (jetzt)
Der erste Weg ist wie Lesen lernen in der ersten Klasse:
  • Buchstabe für Buchstabe
Lesen wir heute noch so?
Nein, wir erkennen Muster und begreifen die Botschaft:
  • über ein Wort,
  • über einen auch längeren Satzteil
  • manchmal auch nur aus Verteilung der Satzzeichen und Konturen der Sätze/gesetzten Zeichen
Aufs Klavier übertragen heißt das im ersten Schritt:
  • Note sehen - Taste anspielen
  • also: Gesehenes hörbar, ohne zu denken
Wie man das Denken ausschaltet, beschrieb ich hier mehrfach unter dem Stichwort automatisieren, Automatisierung. Kernbotschaft:
  • am Anfang brauchen wir den Kopf (was, wo, wie …)
  • später weiß unser Körper schon, was das Gesehene als mechanische Aktion bedeuten soll
  • nur unser Kopf, der stört noch mit seiner Schneckerei
  • Und dafür … gibt es das Metronom
  • rann an die Tagesgrenze, leicht drüber, zurück
  • „Warum fiel mir das vorher so schwer?“
  • Genau: „mach den Kopf jetzt aus“
Viel Erfolg
 
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Ich frage mich, warum du nach Noten spielen lernen möchtest. Ich kenne es eher so, dass jeder, der Klavier lernt, mit Noten beginnt. Ich erinnere mich noch, bei jedem neuen Stück erst die eine, dann die andere Hand gelernt, Stück für Stück und dann langsam beide Hände zusammen. Die wirkliche Befreiung kam, als ich mir Stücke nach Gehör erarbeitet habe, meistens die, für die ich eh keine Noten bekommen konnte.
Ich bewundere die Musiker, denen man Noten hinlegt, und die direkt vom Blatt spielen können. Klar, das sind I.d.R. studierte Musiker, meistens aus der Klassik. Und viele haben eher das Problem, dass sie ohne Noten gar nichts hinbekommen.
Wie gesagt, ich habe mal das Spielen nach Noten gelernt, aber ich musste mir jeden Song erarbeiten. Heute - und bereits seit 40 Jahren - spiele ich ausschließlich ohne Noten, ich greife nur bei schwierigen Songs mal auf Noten zurück. Dafür bin ich in letzter Zeit dazu übergegangen, mir auf meine Sheets, wo ich normalerweise lediglich Text und Akkorde habe, häufig kurze Notenpassagen als Gedächtnisstütze hinzufüge. Vor allem bei Songs die ich selten spiele, hilft mir das.
 
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Ich spiel auch lieber nach Akkorden statt nach Noten, dann muss ich nicht üben ;)

Aber es ist auch kein Hexenwerk. Komisch, dass deinem Lehrer rein gar nichts dazu einfällt.

Ja, probier das analytisch zu lernen: Wie ist der Abstand von einem zum nächsten Ton, lern das zu erkennen.

Nicht die Noten wie Vokabeln lernen.
 
Ich würde vermuten, dass ich Noten fürs Klavier auf ganz unterschiedliche Weise erfasse - je nachdem, was da ist. Läufe sehe ich als solche: a) wieviele rauf und runter, b) in welcher Tonleiter sind wir und welche Töne sind nicht aus der Standard-Tonleiter? Die Finger müssen die Tonleiter an sich auswendig kennen, ich muss mir nur die Abweichungen merken. Akkorde übersetze ich vielleicht direkt in Harmonien (und spiele sie dann bei der Reproduktion im Zweifelsfall auch mal in der "falschen" Umkehrung), c) Rhythmen muss man sich, wenn sie komplexer sind und auf beide Hände aufgeteilt, vielleicht nochmal extra einprägen, sonst aber einfach kurz schauen, was man so an ähnlichen Mustern kennt. Ob ich das nur im Pop so machen kann oder auch bei basso-continuo-Stücken aus dem Barock, kann ich so genau gar nicht sagen - habe ich zu lange nicht mehr gespielt.

Ohne analytisches Lesen und Erfahrung wird es nicht gehen. Und vor allem: Vergiss es, dabei anfangs genauso schnell sein zu wollen wie beim Auswendigspielen. Zerleg das Stück in merkbare Häppchen.
 
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Ich habe das gleiche Problem. Ich habe mit einer App Noten lesen geübt, immer wieder über längere Zeit, jetzt bin ich in dem oben erwähnten Bereich, dass ich die Note sehe und sofort "f" denke. Aber aktuell kämpfe ich mit den Akkorden. Einen Dur Dreiklang erkenne ich sofort an der typischen Form und den Grundton kann ich ja mittlerweile erkennen. Ich denke das wird mit all den anderen wieder genauso gehen, nur mit tatsächlichen Stücken diesmal statt App: so lange üben, bis ich alle auf einen Blick erkenne. Und danach wird das Gleiche mit arpeggierten Akkorden gelernt... Soweit der Plan, bevor ich das alles kann habe ich aber vermutlich die Rente erreicht;)
 
Gibt es sowas wie Noten-Legasthenie?
Wenn, dann bin ich einer der Betroffenen. Aber ich leide nicht darunter. Ich habe vor vielen Jahren einen soliden, sehr strengen Musikunterricht gehabt. Sogar Noten-Diktate schreiben dürfen: das ging, Lehrer spielte Klavier, wir schrieben die Noten auf. Theoretisch hatte ich es verstanden, praktisch nie anwenden können. Später (Gitarrist) ein paar barocke Stücke nach Noten gelernt, aber auswendig. Sobald ich Noten vor der Nase hatte, haben die Finger versagt.
Kommt darauf an, was man spielen möchte. Das Problem mit dem nicht Noten lesen können hat mich hier behindert, dort gefördert: ich habe ein gutes Gehör für Akkorde, Musiker, die an Noten kleben, sind oft unfähig, mit anderen zu musizieren, wenn sie das Stück nicht kennen und keine Noten davon haben. Transponieren ist für sie auch schwierig. Ich würde mir aber nie anmassen, im klassischen Orchester nach Gehör zu spielen.
Ich spiele halt Rockfolkpop.
 
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Kopf ausschalten geht bei mir gar nicht. Wenn ich "normale" Noten lese, spielt sich in meinem Kopf alles gleichzeitig ab: Tonarten, Akkorde, Umkehrungen, Fingersätze, Rhythmik, Tonnamen, harmonische Zusammenhänge etc. Ich muß weder im Violinschlüssel, noch im Bass-Schlüssel irgendetwas rechnen, abzählen oder so, bei mir sind die Noten direkt mit den Tasten und den Namen verschmolzen, und nicht selten habe ich das Griffbild oder einen Fingersatz schon in den Händen, bevor sie auf den Tasten liegen. Wenn Du das Wort "Donaudampfschiffahrtskapitän" liest, fängst Du ja auch nicht an, einzelne Buchstaben zu sprechen und die dann zusammenzufügen, und so ist es bei mir mit den Noten. Es gibt natürlich eine Grenze bei einem bestimmten Komplexitätsgrad, da dauert es dann länger (Schönberg, Strawinsky, Wayne Shorter ...). Das heißt natürlich nicht, daß ich alles sofort fehlerfrei und im Tempo vom Blatt spielen kann, üben muß ich das auch. Aber im langsamen Tempo geht mehr oder weniger alles vom Blatt.

Das ist aber das Ergebnis von über 50 Jahren Spielerfahrung. Wie kommt man dahin? Ich weiß nicht, wieviele unzählige Stunden ich in meinem Leben damit verbracht habe, im Kopf irgendwelche Kadenzen zu spielen, in Noten, in Tastenbildern, beim Singen, immer mit der Überlegung: Welcher Ton löst sich jetzt wohin auf oder schreitet wohin fort? Es entstehen auch immer wieder Stücke ausschließlich im Kopf, die ich dann direkt aufschreiben kann (überhaupt ist Noten schreiben eine verdammt gute Übung dafür, am besten von Hand). Meistens muß ich dann noch ein paar Sachen ändern, wenn ich es am Instrument spiele, und manchmal merke ich dann auch, daß das Stück Mist ist. :ugly: Aber im Prinzip funktioniert das. Und dann natürlich Stunde um Stunde am Instrument sitzen, spielen, ausprobieren, improvisieren, viele, viele, viele Noten spielen, mit Akkordsymbolen oder komplett ausnotierte, auch singen, andere Instrumente probieren etc. Es ist so ähnlich wie beim Sprachen lernen: Grammatik lernen, Vokabeln lernen, Satzstrukturen lernen, Orthografie lernen, Aussprache lernen, und idealerweise ins Land reisen und Gespräche führen, auch Briefe schreiben. Je mehr Zeit man dahinein investieren kann, desto mehr wird man sich dem Ideal des Native Speakers nähern.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Und mir auch nicht sagen wie man das Nach Noten Spielen lernt, ohne das es wieder zum reinen Fingergedächtnis auswendig lernen wird.

Gibt es für sowas ein gutes Buch zB.
das direkt darauf eingeht wie man richtig lernt nach Noten spielen zu können?

Du bist offensichtlich ein Mensch, der schnell auswendig lernt.
Das ist kein Nachteil, sondern ein großer Vorteil fürs Musikmachen! Es gibt Leute, die kleben ewig an den Noten und haben lange zu tun, mal ein Stück auswendig zu spielen.
Es ist also erstmal eine gute Sache.

Dass Du von Noten spielen lernen willst, ist trotzdem natürlich gut.
Der Vergleich mit dem Lesen lernen passt da sehr gut. Vermutlich willst Du zu viel auf einmal.

Unser Gehirn lernt mit der Zeit, einzelne Elemente wie Noten und Linien zu Gruppen zusammenzufassen. So wie man einzelne Buchstaben zu Wörtern zusammenfasst und irgendwann, nach Jahren ganze Wortgruppen erfasst.
Oft ahnst Du beim Lesen auch schon, was als nächstes Wort kommt. So läuft das auch mit dem Blattspielen.

Dass Dein Lehrer sich da nichts ausdenken kann, finde ich etwas seltsam. Ich würde ganz einfach anfangen, mit Melodien im Fünf- oder Sechstonraum, Volkslieder vielleicht oder ähnliches. Nimm Dir ein Liederbuch und spiel ein Stück, was Du nicht kennst, nur die Melodie ganz langsam Note für Note. Versuch erstmal ohne Anzuhalten durchzukommen, egal ob Fehler passieren.
Danach nochmal, und die Stellen checken, die nicht gut waren.

Wenn das zu schwer ist, noch einfacher - mach Dir "Stücke" mit nur drei oder vier Noten (zB Akkorde). Links, rechts.
Mit der Zeit lernt man, Elemente wie Tonleiterstückabschnitte, Intervalle "als Ganzes" zu sehen und nicht mehr als einzelne Töne. Das dauert aber.

Es gibt auch Strukturen, die man ohne einzelne Noten erkennen kann. Die "Schneemann"-Methode hat das versucht, ich fand das eigentlich ganz interessant. Dabei siehst Du einen Dur-Akkord in Grundstellung, der sieht in den Noten aus wie ein Schneemann. Und der Griff dazu ist die Schnecke (2. und 4. Finger angehoben wie die Fühler). Die Methode ist nicht unumstritten aus verschiedenen Gründen, aber einiges hat mich daran vom pädagogischen sehr interessiert.

Bei mir ist es auch so, dass ich es von Anfang an gelernt habe. Im Studium konnte ich recht gut vom Blatt spielen, das ist Trainingssache. Ich kenne auch Leute, die können Generalbass vom Blatt (Bass+Ziffern). Nach Akkordsymbolen spielen ist letztlich auch nichts anderes - man lernt "Symbole" - Noten, Buchstaben, Zahlen - in Bewegung - Arm, Finger ( oder beim Sprechen Mund, Zunge) umzusetzen. Das Gehirn lernt das durch Wiederholung und Variation.
Auch Blattsingen geht in die Richtung.

Ich würde wirklich viele einfache Sachen vom Blatt versuchen. Am besten eine Klavierschule, weil die von einfach nach kompliziert geht, aber es gehen auch Volkslieder, Bach-Schemelli, Jazzstandards, American Songbook, Bach, Schubertlieder - völlig egal. Wenn es Dir zu schwer ist, mach langsamer. Extrem langsam. Und erstmal kleine Abschnitte, ein Takt. Dann der nächste. Erstmal nur rechts, nur links usw.

Die Verbindung Note - Ton kann man auch mental üben. Also sich die Note vorstellen, zb C1, und dazu visualisieren, wie die Taste auf der Klaviertastatur aussieht, und wie der Daumen diese Taste anschlägt. Das kann man auch mal unterwegs machen, bloß ein paar Sekunden. Das gleiche mit Akkorden, kleinen Motiven usw. Langfristig bringt das auch was.

Natürlich hilft es, pianistisch gut zu sein. Und es hilft, wie @McCoy geschrieben hat, natürlich auch sich mit Musiktheorie zu beschäftigen. Einen Akkord zu erkennen, oder wenn Du weißt, dass nach Bb7 wahrscheinlich Eb kommt und die Stimmführug kennst, das hilft ungemein. Wer selbst mal einen Choralsatz geschrieben hat, kennt die innere Struktur natürlich viel schneller. Wer Tonleitern und Akkorde geübt hat, weiß irgendwann ohne Überlegen, wie sich das anfühlt.
Wenn ich Noten oder Akkordsymbole sehe, stellt sich meine Hand automatisch drauf ein. Das sind eben Tausende Stunden Übe- und Nachdenkzeit.

Das ist auch ein Grund, warum vieles von Bach oft so schwer vom Blatt ist - bei ihm geht es ständig irgendwie anders weiter als man erwartet.

Es gibt auch Bücher, glaube ich "Schule des Blattspiels" sowas. Die haben sicher Stücke rausgesucht, die aufeinander aufbauen. Ich kenne die aber nicht, vielleicht kann man das mal ausprobieren. Eigentlich müsste das aber auch mit Heumann und Co. gehen.

Und wenn es dich tröstet, meine Blattspielfähigkeiten nach Noten sind auch merklich zurückgegangen, weil ich es nur noch selten mache. Dafür kann ich es inzwischen besser nach Akkordsymbolen.
Wenn Dein Klavierlehrer das methodisch nicht kann, frag ruhig mal einen Kantor, falls Du einen kennst, ob er Dir da mal auf die Sprünge hilft. Ich vermute, Du hast keine Notenlegasthenie, weil Du ja Noten an sich erkennen kannst. Es dauert halt. Wenn Du jeden Tag 10 min Blattspiel machst, ist das eine Stunde die Woche, also 52 Stunden im Jahr. Danach sollte schon was gehen.

Einer meiner Lieblingssprüche: Man überschätzt, was man kurzfristig lernen kann - und man unterschätzt, was man langfristig lernen kann. Also bleib dran, kleine Schritte, Erfolgserlebnisse.
Gern kannst Du hier auch mal ein Video posten, wie Du vom Blatt spielst. Vielleicht kann man dazu auch was sagen.

Am Ende zählt aber, was Du musikalisch rüberbringst. Und da ist Blattspiel zwar ein hilfreiches Mittel, aber nicht unbedingt notwendig. Ich kenne Profi-Sänger (Chor), die können kaum zwei Töne vom Blatt singen, geschweige denn einen einfachen Chorsatz - die lernen das wie Du mehr oder weniger auswendig.
 
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@CamelV8 ... wieviel übst Du denn täglich oder pro Woche? Wie oft hast Du Unterricht? Ich denke, wie @McCoy sagte, dass das ganz viel mit Übung zu tun hat. Je öfter man etwas macht, desto besser brennt es sich ein, wie beim Lesen oder Sprachen lernen. Ich muss auch nur bei einigen Noten manchmal nachrechnen, nämlich bei Noten mit mehreren Strichen über oder unter den eigentlichen Notenlinien, da hängt es manchmal (spiele inzwischen auch nur noch selten nach Noten, sondern über Akkoddsymbole, in der Band), die "normalen" 😉 Noten sehe ich und meine Finger wissen, wo sie hin müssen... o.k., spiele mehr oder weniger, teils in den mittleren Jahren sehr wenig, seit 54 Jahren.... Aber so lange braucht man natürlich nicht. Ich hatte als Kind 8 Jahre Klassikunterricht, also NUR nach Noten, einmal pro Woche 1h, tgl. 30 bis eher 60 Minuten geübt. Da funktionierte das dann schon für einfachere und mittlere Stücke. Und ich war ein Kind, also Hirn noch unverbraucht und wie ein Schwamm 😁. Je älter man wird, desto zäher wird sowas (Du sagst, Du bist 45... das ist ja nicht alt, aber eben älter, als ein Kind). Also, nicht verzagen und einfach gaaaanz viel nach Noten üben... LG, Frank
 
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Ich bin auch nicht besonders schnell darin, weil ich nicht oft genug übe. Aber ich verwende das "Landmark System" und das hilft enorm. Kurz gesagt: Du merkst Dir eigentlich nur 3 Noten und gehst immer von diesen aus: middle C, alle Gs und Cs darüber, sowie alle Fs und Cs darunter.
Alles andere kannst Du schnell daraus ermitteln.
Ansonsten macht man auch viel mit Intervallen und Patterns um schneller zu werden.

schau einfach auf Youtube danach. Ein Video zeigt mehr als meine wenigen Worte :D.
 
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Gibt es sowas wie Noten-Legasthenie?
Möglicherweise, die Forschungslage ist nicht umfangreich. Hier gibt es was dazu:
Ratgeber des Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie e.V.: Legasthenie im Instrumentalunterricht
Legasthenie im Instrumentalunterricht: Wenn das Lesen und Lernen anders funktioniert
Diskussion von 2018: Legasthenie und Musik: Wechselwirkungen?

Eine eigenständige Leseschwäche für Noten sehe ich her nicht, man kann höchstens von einer Auswirkung einer grundsätzlichen Legasthenie bzw. Lese-Rechtschreibschwäche auf das Notenlesen sprechen.

Das entspricht auch meiner Erfahrung als Instrumentallehrer bzw. Ensembleleiter. Alle Schüler die ich hatte, konnten mit musikalischer Schrift genauso gut oder schlecht umgehen wie mit Text bzw. Sprache. Wenn jemand durchschnittlich mit Sprache umgehen konnte, sodass er z.B. einen (Grund-)Schulabschluss geschafft hat, konnte grundsätzlich auch Noten lesen bzw. hatte die Voraussetzungen dazu.

Eine LRS ist ja auch keine enge oder statische Diagnose, sondern kann vielfältige Erscheinungsformen annehmen. Wem auf einer grundlegenderen Ebene das Deuten von Zeichen als Information bzw. Handlungsanweisung grundsätzlich schwerfällt, hätte ja z.B. auch Probleme beim Führerscheinerwerb, da ja Straßenschilder unter hohem Zeitdruck schnell richtig interpretiert werden müssen. Anderen fällt vielleicht das Verbinden von Zeichen schwer oder das Einhalten von Rechtschreibregeln.

Menschen sind unterschiedlich begabt, was die Deutung von Zeichen angeht, aber meiner Erfahrung nach ist die Begabung dazu gleicher verteilt, als die Bereitschaft, diese Fähigkeit zu entwickeln und zu üben. Die Notwendigkeit ist ja auch sehr unterschiedlich, denn je nach Lebenssituation kann ja jeder, zumindest nach der Schulzeit, entscheiden, was er lernen möchte.
 
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Da gibt es einmal das Palästinensersystem - ein Anschlag pro Woche
und dann das Adlersystem - dreimal kreisen und dann zuschlagen.
Take it easy. Es braucht seine Zeit.
 
  • Haha
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Landmark-System, also jedes mal ermitteln?

So geht es mir oft noch beim Bass-Schlüssel, aber das nervt doch...?!
 
nun, das meiste macht man eher über Intervalle und Patterns, aber irgendwelche Bezugspunkte muss man ja haben.

Aber ich bin kein Profi darin. Andere können das sicherlich besser beurteilen. Ich bin selbst dabei das zu lernen.
 
aber irgendwelche Bezugspunkte muss man ja haben.
Am Anfang muss man sich ein paar Noten merken, am besten einen C-Dur-Akkord über das gesamte System. Der Rest kommt dann mit der Zeit und Übung.
So geht es mir oft noch beim Bass-Schlüssel, aber das nervt doch...?!
Seien wir mal froh, dass die meisten heutzutage nur zwei Schlüssel brauchen.
Man könnte noch den Altschlüssel lernen, dann gibt es noch Sopran, Tenor, Bariton und Mezzospranschlüssel. Reine Übungssache. 😁

Bach hat alle Gesangsstimmen mit dem jeweiligen Schlüssel geschrieben. Man kann die auch zum Transponieren benutzen.
 
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Es ging mir darum, dass viele den Bass-Schlüssel umrechnen anstatt ihn richtig zu beherrschen, was nicht empfohlen wird.

Nun kommt mir das beim Landmark-System ebenso vor, daher das nachhaken.

Ich hatte mit Keyboard angefangen, in Band 5 hieß es es: "Es gibt den Bass-Schlüssel.", ich dachte nur: "Was soll das denn?"

Aber es ist keine Geheimwissenschaft, man kann das lernen.
 

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