Punkrock nach Art des Hauses

Rock_Freak
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Hallo,
obwohl ich schon lange hier im Forum mitlese und noch länger Musik mache und Recorde ist dies mein erster Beitrag in diesem Subforum.

Ich möchte euch gerne meinen letzten Mix vorstellen und würde mich freuen, wenn der ein oder andere erfahrenere User Kritik und Feedback zum Mixing und Arrangement geben würde.

Zu mir:
Ich mache seit ca 15. Jahren Musik, spiele seit zig Jahren Gitarre und seit einigen Jahren auch Schlagzeug (Autodidakt). Ich schreibe seit etwa genauso langer Zeit Songs und beschäftige mich mit dem Thema Homerecording.

Zum Song:
Der Titel sollte vom Feeling her in Richtung Toten Hosen gehen, auch wenn ich während des Entstehens immer mehr von der Ausgangsrichtung abgewichen bin (und letztendlich auch recht froh bin, die Nummer nicht zwanghaft in eine “Ecke“ zu pressen versucht habe).
Aufnahmen fanden allesamt im (akustisch eher mäßig hergerichteten) Proberaum. Die Drums lediglich an Kick, Snare + Oberhemds abgenommen, Bass und Gitarren sind DI Spuren.

Ich habe mir diesmal recht viel Zeit genommen bei der Nachbearbeitung und habe viel mit dem Material romprobiert (einiges verworfen und anderes weit im Hintergrund untergebracht) und glaube, wirklich einen recht ausgewogenen Mix gefunden zu haben, auch wenn er am Ende nicht so kraftvoll und schmetternd daher kommt, wie ich es mir gewünscht hätte.
Aber hierzu hat der ein oder andere von euch ja vielleicht noch etwas qualifiziertere Kommentare, als ich sie zu geben vermag ;)

https://api.soundcloud.com/tracks/485003928%3Fsecret_token%3Ds-9YDEq&color=%23ff5500&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false&show_teaser=true&visual=true
 
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Hi:rock:

Geil, erinnert mich an alte Zeiten:D

Zum Mix: Ich find die Bassdrum zu Energiereich im Lowend Bereich. Ich würde die knackiger Mischen. Das Anschlaggeräusch (so um die 3kHz) stattdessen mehr rausarbeiten. Bassgitarre geht etwas unter, vermutlich weil die mit der Bassdrum in den ganz tiefen Frequenzen etwas in Konflikt kommt. Ich würd mal versuchen die Bassgitarre etwas höher als die Bassdrum zu betonen (ich sag mal irgendwo zwischen 100 und 300Hz, je nachdem wie sich das dann zusammenfügt.) Wenn du über R-Bass von Waves oder sowas ähnliches verfügst, würd ichs mal damit versuchen, anstatt mitem EQ anheben. R-Bass o.Ä. erzeugt Obertöne, die der Bassgitarre normalerweise sehr gut tun, und sie von der Bassdrum löst.
Der Teil von 0:28-0:49, da würde ich die Gitarren ziemlich stark zurücknehmen. Ich weiss nicht, vielleicht ne Dopplung raus, oder weniger Verzerrung, oder einfach leiser. Den Fokus voll auf Gesang und Schlagzeug. Dann bei 0:48 wieder Gitarren volles Brett rein. Du schreibst: "nicht so kraftvoll und schmetternd daher kommt". Ich denk das ist, weil die ruhigeren Passagen im Song fehlen. Wobei ich grad bemerkt hab, dass es weiter hinten eine schöne ruhige Passage gibt.:great: Wenn der ganze Song volles Brett von Anfang bis Schluss durch geht, sind keine Steigerungen möglich.

Ich finds insgesamt toll gemacht, das reisst mit, und rockt;)
 
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Hi und Danke für deine Anmerkung.
Das hat mir echt weitergeholfen, da man einige Details ja nach dem x-ten Hören einfach übergeht bzw. den Blick fürs große Ganze verliert, wenn man sich zu sehr darin verliert, Parts einzeln zu optimieren.

Habe nochmal einen Mix gemacht, in dem die Strophen deutlich reduzierter sind und das verleiht dem Song wirklich mehr Dynamik, wie ich finde.

https://api.soundcloud.com/tracks/485548392%3Fsecret_token%3Ds-1qA8K&color=%23ff5500&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false&show_teaser=true&visual=true
 
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Das hat mir echt weitergeholfen, da man einige Details ja nach dem x-ten Hören einfach übergeht bzw. den Blick fürs große Ganze verliert
Das kenn ich nur zu gut, von mir selber:D Da hilft oft nur, den Song mal paar Wochen zur Seite legen, um "frische Ohren" zu bekommen. Ich fands bei dir jetzt aber nicht schlimm.

Gut umgesetzt!
Wo du die Gitarre zurück genommen hast, kommt jetzt der Gesang viel besser durch.

Auch die Bassdrum finde ich jetzt viel ausgewogener, passt besser zum Drumset, und der ganze Mix kommt mehr nach vorne. Ich hätte den Unterschied nicht mal so krass erwartet, aber wenn man sich erstmal an Version 2 gewöhnt hat, und nachher wieder bei Version 1 reinhört, dann erdrückt die Bassdrum da den ganzen Mix. Das fällt mir jetzt noch stärker auf, wenn man mal vergleichen kann.

An der Bassgitarre hast du auch was gemacht? Da hör ich jetz kein Unterschied.

Was mir noch auffällt: Version 2 ist insgesamt massiv lauter. Hast du noch was im Masterkanal gemacht, oder ist das nur weil die Bassdrum jetzt viel weniger Energie für sich in Anspruch nimmt?
 
- die Kick sollte mehr Topend haben, in den Verses noch OK, aber im Chorus fällt sie fast weg, das wird auf kleineren Wiedergabesystemen nicht funktionieren

- kann es sein, dass die Snare nicht mittig gepannt ist?

- Toms sind zu schwach auf der Brust. Das sollen doch Toms sein bei ~ 3:04, oder?

- Becken sind ganz OK, ihr spielt nur kleine Becken?

- Bass kann mehr Definition vertragen

- Gitarren sind OK, könnten wahrscheinlich untenrum etwas ausgedünnt werden

- bei der Vocal gibt's noch ein paar Ausreisser, sowohl nach unten als auch nach oben, bei den S-Lauten, die sollten editiert werden
 
Danke für das super differenzierte Feedback.

Einiges davon bin ich zwischenzeitlich sogar schon angegangen (z. B. zu wenig Highend auf der Kick, damit die nicht vollkommen absäuft).
Zu anderen Punkten habe ich noch ein paar Fragen, wie genau du die gemeint hast oder wie du die Punkte typischerweise angehen würdest:

- kann es sein, dass die Snare nicht mittig gepannt ist?

Die Snare selber (mirkofoniert u. auch auch das Sample) sitzen mittig - lediglich auf den Overheads könnte sie etwas dezentral sein (ich weiß, dass es wichtig ist, Snare und Kick gleich laut und phasenkorrekt auf den OHs zu haben, aber die Situation hat das leider nicht hergegeben) - allerdings sollte die Snare auf den Overheads etliche dB leiser sein gegenüber dem Sample und der direkt mikrofonierten Snare.

- Toms sind zu schwach auf der Brust. Das sollen doch Toms sein bei ~ 3:04, oder?

Leider habe ich bei den Aufnahmen keine dedizierten Tom-Mikros verwendet. Mittlerweile ärgere ich mich auch darüber.
Ich habe bereits versucht die Toms auf den OHs durch extra EQing (mehr Punch, mehr Kick - ähnlich wie auf der BD nur mit etwas höherem Punch-Frequenz untenrum) rauszuholen, welche ich per Automation nur da einsetze, wo auch Toms zu hören sind. Aber so richtig komm ich damit trotzdem nicht zum Ziel.

Wie würdest du denn hier vorgehen? Könnte man das ganze mit einem dynamischen EQ vielleicht noch besser rausholen? Wobei ich denke, dass Toms sicher kein besonders gutes Signal sind um einen Trigger auszulösen.

- Becken sind ganz OK, ihr spielt nur kleine Becken?

Da das das Set unseres Drummers ist (ich bin eigentlich kein “echter“ Schlagzeuger) weiß ich es nicht ganz genau. Ich glaube aber, dass die Crashs schon 16" und 18" sind. Plus kleines Splash (12"?) und 22" Ride. Also eigentlich nicht überdurchschnittlich klein.

- Bass kann mehr Definition vertragen

Da tu ich mich leider noch ziemlich schwer mit. Zum einen möchte ich den Bass nicht vollkommen tot komprimieren, sodass er nur noch “da“ ist, aber eigentlich nicht mehr als eigenes Instrument wahrgenommen wird.
Wenn ich aber moderater Komprimiere, sodass die transienten und die ganzen Obertöne beim Anschlag noch deutlicher durchkommen bekomme ich ihn nur schwer gebändigt.
Ähnlich geht es mir beim EQing oberhalb der 300Hz. Wenn ich versuche den Sweetspot obenrum freizuarbeiten (da, wo er schön knurrt und schnarrt) wird das Instrument als solches zwar lebendiger, kommt aber auch vielmehr in Konflikt mit Gitarren Vocals und Snare.

Hast du da einen Trick? Arbeitest du viel mit Aumation auf dem Bass oder bekommst du solche Probleme z. B. mit 'nem Multiband-Kompressor besser in den Griff?
 
Die Snare selber (mirkofoniert u. auch auch das Sample) sitzen mittig - lediglich auf den Overheads könnte sie etwas dezentral sein (ich weiß, dass es wichtig ist, Snare und Kick gleich laut und phasenkorrekt auf den OHs zu haben, aber die Situation hat das leider nicht hergegeben) - allerdings sollte die Snare auf den Overheads etliche dB leiser sein gegenüber dem Sample und der direkt mikrofonierten Snare.

Ja, sie scheint teilweise im Panorama zu wandern.
Die Kick wirst Du nur schlecht ähnlich laut auf die OHs bekommen. Je nach Genre und Mixingstil wird sie auch im unteren Bereich komplett weggeschnitten.
In den härteren Genres wird oft hart getriggert und die originale Snare evtl. nur noch für die Spieldynamik herangezogen



Leider habe ich bei den Aufnahmen keine dedizierten Tom-Mikros verwendet. Mittlerweile ärgere ich mich auch darüber.
Ich habe bereits versucht die Toms auf den OHs durch extra EQing (mehr Punch, mehr Kick - ähnlich wie auf der BD nur mit etwas höherem Punch-Frequenz untenrum) rauszuholen, welche ich per Automation nur da einsetze, wo auch Toms zu hören sind. Aber so richtig komm ich damit trotzdem nicht zum Ziel.

Wie würdest du denn hier vorgehen? Könnte man das ganze mit einem dynamischen EQ vielleicht noch besser rausholen? Wobei ich denke, dass Toms sicher kein besonders gutes Signal sind um einen Trigger auszulösen.

Automation ist schon ein guter Ansatz.
Ggf. einfach nachträglich für das Triggering programmieren.



Da das das Set unseres Drummers ist (ich bin eigentlich kein “echter“ Schlagzeuger) weiß ich es nicht ganz genau. Ich glaube aber, dass die Crashs schon 16" und 18" sind. Plus kleines Splash (12"?) und 22" Ride. Also eigentlich nicht überdurchschnittlich klein.

Klingen für mich halt nicht sonderlich groß. Aber wenigstens ist es nicht nur weißes Rauschen was man in dem Song hört, schon besser als bei vielen anderen Songs.



Da tu ich mich leider noch ziemlich schwer mit. Zum einen möchte ich den Bass nicht vollkommen tot komprimieren, sodass er nur noch “da“ ist, aber eigentlich nicht mehr als eigenes Instrument wahrgenommen wird.
Wenn ich aber moderater Komprimiere, sodass die transienten und die ganzen Obertöne beim Anschlag noch deutlicher durchkommen bekomme ich ihn nur schwer gebändigt.
Ähnlich geht es mir beim EQing oberhalb der 300Hz. Wenn ich versuche den Sweetspot obenrum freizuarbeiten (da, wo er schön knurrt und schnarrt) wird das Instrument als solches zwar lebendiger, kommt aber auch vielmehr in Konflikt mit Gitarren Vocals und Snare.

Hast du da einen Trick? Arbeitest du viel mit Aumation auf dem Bass oder bekommst du solche Probleme z. B. mit 'nem Multiband-Kompressor besser in den Griff?

Nee, mehr Kompression ist nicht immer der Weg zum Ziel und im vorliegenden meinte ich das auch nicht.
Zerre wäre eine Möglichkeit und mit dem EQ zwischen .7 und 1k ansetzen die andere. Der Kniff ist die Zerre so zu gestalten, dass man sie nicht wahrnimmt, wenn man denn will, dass der Bass an sich rund klingend bleibt, sie aber dennoch die Präsenz erhöht.
Die Gitarren liegen doch idR sowieso im Panorama und Vox und Snare liegen in anderen Frequenzbereichen.
Automation kommt bei mir durchaus zum Einsatz, MB-Kompression hingegen eigentlich nie, ich mag die Dinger nicht wirklich. :D
 
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Was ich mal versuchen würde (Ohne Garantie dass es funktioniert^^)

Die Snare selber (mirkofoniert u. auch auch das Sample) sitzen mittig - lediglich auf den Overheads könnte sie etwas dezentral sein
Ducking.
Ein Sidechainkomressor auf die Overheads, von der Snare getriggert. --> Immer wenn die Snare angeschlagen wird, wird die Overheadspur für kurze Zeit unterdrückt)

Ich habe bereits versucht die Toms auf den OHs durch extra EQing (mehr Punch, mehr Kick - ähnlich wie auf der BD nur mit etwas höherem Punch-Frequenz untenrum) rauszuholen, welche ich per Automation nur da einsetze, wo auch Toms zu hören sind.
Da würde ich die Overheads kopieren, und bei der Kopie die Toms "freischneiden". Also alles andere wegschneiden, sodass nur noch die Toms vorhanden sind. So bekommst du eine eigene Tomspur. So kann hart mitem EQ reingefahren werden, ohne dass dies Einfluss auf die Overheadspur hat.

Unter Umständen kannst diese separate Tomspur auch als Trigger verwenden, wenn du die Tom replacen willst.

Hast du da einen Trick? Arbeitest du viel mit Aumation auf dem Bass oder bekommst du solche Probleme z. B. mit 'nem Multiband-Kompressor besser in den Griff?
Ich würds mal mit anzerren probieren. Oder wie oben schon genannt mit etwas R-Bass-ähnlichem, wenn dir sowas zur Verfügung steht. Beides generiert neue Obertöne, die vorher nicht vorhanden waren.
 

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