Qualität von Reviews: Fanzines in Papierform vs. Online-Fanzines

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Hey, hallo zusammen! :)

Ich hab mal ein kleines Anliegen, da mich schon lange dieses Thema verfolgt und jetzt hab ich endlich mal die Zeit und Motivation gefunden um hier ein Thema zu eröffnen. :rolleyes:
Ist jetzt auch bewußt im Punk/Hardcore-Forum drin, da es eben nur diese Musikstile betrifft.

Folgende Sache:
Ich (subjektiv) habe manchmal das Gefühl, dass "kleinere" Online-Fanzines die CDs deutlich härter und unfreundlicher bewerten als die "großen und bekannten" Kollegen, die als Zeitschrift erscheinen.

Hat jemand auch so ein Gefühl??

Bei mir ist es halt so, dass unsere Band (Name tut ja nix zur Sache) mittlerweile 2 CDs rausgebracht hat (die erste CD war schlecht, die zweite CD ist ganz cool) und indirekt bin ich auch noch mitbetroffen bei der Band meiner 2 kleinen Cousins und da sind überall ähnliche Tendenzen zu erkennen.

Die Beispiele:
Unsere erste (schlechte) CD hat in den "normalen" Fanzines meistens recht gute/neutrale Reviews gekriegt und das einzigste schlechte Review war jetzt auch nicht so furchtbar, da fielen Worte wie "musikalisch sicherlich brauchbar", "müssen ihren Stil noch finden", "zuviel durcheinander", "Gesang zu schwach" und deshalb fand der Review-Schreiber die CD nicht gut. Ok, ist verständlich.
In div. Online-Fanzines wurde die CD zwar auch manchmal als gut bezeichnet, aber es fielen auch Wort wie "Dreck", "keine Ahnung von Musik" usw.
Einmal wurde die CD auch als 3-Akkord-Saufpunk und Parolengegröhle bezeichnet und der weitere Text des Reviews weckte in mir das Gefühl, dass der Typ die CD eigentlich gar nicht angehört haben kann, weil der Sachen geschrieben hat die auch objektiv nicht zutreffen, d.h. auf der CD waren weder Lieber über's Saufen noch Parolen zu hören und btw unser Gitarren trinkt auch nicht... :rolleyes:

Ähnliche Tendenzen waren bei unserer zweiten CD auch noch zu spüren, da war der Unterschied nicht mehr ganz so krass, da die CD besser ist. Aber Unterschieden sind da.

Woran liegt es???
* Müssen die Fanzines in Papierform nett sein, dass jemand sie noch kauft? (1. Übertriebene These)
* Arbeiten bei vielen Online-Fanzines einfach nur Leute, die gerne eine Band hätten, aber es niemals auf die Reihe gebracht haben und deshalb einen Hass auf kleine und halbbekannte Bands haben?? Da es ja relativ einfach ist ein Online-Fanzine auf die Beine zu stellen. (2. Übertriebene These)

Ich will auch nix verallgemeinern, wir haben auch gute Reviews in Online-Fanzines gekriegt und es gibt auch viele gute Online-Fanzines, die fair bewerten und bei denen ich/wir auch eine schlechte Kritik ohne Sorgen verkraften kann, aber manche Online-Fanzines haben für mich in ihrer Review-Art ein Dieter-Bohlen-Niveau. Sorry.
 
Eigenschaft
 
es ist nunmal so, dass sogut wie jeder für ein online fanzine schreiben kann. diese leute haben oftmals nur wenig ahnung von der materie und dementsprechend fallen die reviews aus. klar kann auch jeder für ein "normales" fanzine schreiben, dabei ist der aufwand jedoch meistens höher.
bei fanzines erfordert es wesentlich mehr engagement. interviews, layout, druck, vertrieb usw.
daher ist mmn die qualität von reviews in fanzines meistens besser.
ein review muss mmn keinesfalls beschönigen oder larifari alles gut mist schreiben, aber gerade in online fanzines wird es oft geradewegs beleidigend. das muss nicht sein, schließlich steckt in jeder produktion arbeit, herzblut usw. auch wenn sie am ende schlecht ist :)
wenn man sich mal anguckt wer z.b. alles für allschool schreibt...naja :D
gibt natürlich auch gute online reviews.
 
Ich muss hier mal eine Lanze für die Online-Mags brechen.
Zum einen zuerstmal zum Threadersteller: ähnliche Erfahrungen haben wir mit unserem zweiten Album auch machen müssen. Ich glaube (persönliche Einschätzung als Musiker und auch als Redakteur print und online), dass man einfach bei einem "Newcomer" und einem "Debütalbum" gerne noch diverse Augen zudrückt und einfach wesentlich Milder ins Gericht geht, als bei der zweiten CD einer Band. Da legt man dann einfach professionellere Maßstäbe an. Sprich wenn ihr versucht, den Sprung aus den Demo-Ecken zu den vollwertigen Releases zu machen, dann gibt''s beim zweiten Release einfach keinen "Welpenschutz" mehr.
Zum Anderen gibt es bei den Print-Medien natürlich einen anderen Mitarbeiterstab als bei den Onlinern und es gibt einige Reviews, die in der Online-Version bei mir härter ausfallen, als in der Print-Version, was durchaus auch daran liegt, dass mir klar ist, dass viele Bands den Print-Magazinen deutlich mehr Wert beimessen, als "kleinen" Onlinern, weshalb man da auch etwas "sachter" zur Sache geht.
Zum Dritten ist mir aufgefallen, dass viele (online)-Redakteure, die das eben Freizeitmäßig machen, zuerst nach einer Band googeln und sich dann an vorhandenen Reviews orientieren. Sprich wenn das erste Review mäßig ausfällt, dann ist man bei vielen Magazinen unten durch. Das ist schade, aber es sind eben Hobby-Redakteure und keine bezahlten Mitarbeiter, wie bei den Printmedien.
Schließlich muss ich für meinen Teil ganz ehrlich sagen, dass negative Kritik zwar auf den ersten Blick "schmerzt", mir persönlich aber viel mehr gegeben hat, als tausend schön-geredete Hammer-Reviews. Seien wir mal ehrlich: die meisten Leute kaufen CDs weil sie die Band schon kennen (in unserer Größenordnung und auch in eurer vermutlich eher unwahrscheinlich) oder eben bei Konzerten. Aufgrund von Reviews entscheiden sich die wenigsten "normalen Konsumenten" für oder gegen einen Kauf...
 
Manche Mags sagen mit ihren harschen Kritiken auch nur, wie es für viele subjektiv auch wirklich ist. Kleine Fanzines, egal ob Print oder online, werden gerne "von Fans für Fans" gemacht und die Mädels und Jungs haben einen ganz anderen Zugang zur Musik als bezahlte Redaktuere, oft subjektiver halt. Gefällt mir persönlich besser und mit Verrissen muss man als musizierender Mensch mit einer Affinität zu Fanzines dann halt leben können.
 
ich dachte bei print medien weniger an bezahlte redakteure sondern ebenso an "hobby-redakteure" wie es viele kleine fanzines gibt.
 
dann gibt es ja noch die "Redakteure", die nie in einer Band mitmachen durften und aus Trotz ein Verreiß-Zine gründen, um es den Musiker****** mal so richtig zu zeigen :D
 
Es ist wirklich schade, dass manche Leute mit irgendwelchen Statements über Bands sich das Maul zerreißen,
zum Glück gibt es auch genügend positive schreiberlinge und man kann wohl beim punk / hc genre davon ausgehen,
daß die mugge nicht für Artikel irgendwelcher fanzines gemacht wird...
Ich häng mit der Band rum weil es spass macht ...:rock:
 
Es ist wirklich schade, dass manche Leute mit irgendwelchen Statements über Bands sich das Maul zerreißen,
zum Glück gibt es auch genügend positive schreiberlinge und man kann wohl beim punk / hc genre davon ausgehen,
daß die mugge nicht für Artikel irgendwelcher fanzines gemacht wird...
Ich häng mit der Band rum weil es spass macht ...:rock:

Und warum schickst Du Deine "Mugge" an diese Leute? Damit sie Dir sagen, wie toll Du das alles machst oder für eine ehrliche Meinung?
Wenn meine ehrliche Meinung ist, dass ein Album schwach und das Songwriting lahm ist, warum soll ich ein euphorisches Review schreiben? Da hat weder die Band, noch mein Leser noch ich als Redakteur etwas davon. Ich als Musiker lese lieber ehrliche verrisse, als verlogene Lobhudeleien ;)
 
@ Xytras

ne so war es ja nicht gemeint ...
klar habe ich kein bock auf rumgeschleime!!!
und ne ehrliche meinung ist mir auf alle fälle sehr wichtig...

aber ich habe auch noch nie ne platte eingereicht und werds auch nicht tun.
(maximalstens zum maximum R'n'R)
 
ich weiß, dass es bei games so läuft, warum also nich auch bei CDs?

publisher geben gerne vorabversionen an diejenigen raus, die ihr game auch besser bewerten...
wer darauf keine lust hat, der hat zu warten oder kriegt beim nächsten mal einfach gar nix...

edit:

ich halt aber eh nichts von reviews, egal, bei welchen medien... bild mir lieber ne eigene meinung
 
Es ist natürlich so dass gerade die Printmedien (die ja nicht unbeachtliche Kosten stemmen müssen) auf Werbekunden angewiesen sind und da oft die Werbekunden anders (besser) behandelt werden, als band xy aus Hintertupfingen. Das stimmt. Aber trotzdem ist nicht jeder, der eine Platte verreisst ein Typ, der sich mit "irgendwelchen Statements über Bands sich das Maul zerreißt", sondern vielleicht (und oft) einfach nur ein Redakteur, der seine (ehrliche) Meinung sagt?
Wer (als Musiker) zu viel auf die Meinung von Redakteuren gibt, der macht eh etwas falsch (sage ich als Musikredakteur). Danach kann man sich nämlich genauso wenig richten, wir nach dem Geschmack von Typ xy im Publikum...
 
Hatte es letztens mit einem Bandkollegen uber ein Review von sonem Onlinemag beömmelt.
Ich glaube es hängt meist damit zusammen das jeder Idiot dort schreiben kann.

Ich glaube das ist ein ideales Besiepiel fur solch ein Review:
http://www.metal1.info/reviews/reviews.php?rev_id=3767

Auch wenn ich die Band nicht kenne, tun sie mir sehr leid. Hab mir mal danach die Band angehört. War zwar auch nicht mein Fall, aber das was der Band vorgeworfen wird ist definitiv nicht haltbar, gerade was Aufnahmequalität und Gesang angeht. Besonders gelungen der Vergleich zwischen der Biedermann und dem Subway to sally Sänger, wo es der Autor nicht mal geschafft hat den Namen zu googln. :D
Wenn man bei onlinemags halt nicht den Stilgeschmack des Autors trifft, ist man untendurch. Ich bezweifle das der Autor überhaupt Lust hatte es zu versuchen sich damit ernsthaft zu beschäftigen.
 
Wer (als Musiker) zu viel auf die Meinung von Redakteuren gibt, der macht eh etwas falsch (sage ich als Musikredakteur). Danach kann man sich nämlich genauso wenig richten, wir nach dem Geschmack von Typ xy im Publikum...

word!

@hannibalxsmith

lasst eure outputs lieber von eurer fanbase bewerten als von xy schreibern die für das review auf die gästeliste vonner show kommen. bringt euch ehrliche wenn vllt. auch subjektivere meinungen ein aber bringt euch unterm strich mehr als von leuten die vllt. nichtmal eure musik hören. dazu kommt noch das bei etlichen fanzines und musikmagazinen ne gute beziehung zum schreiberling oder eben eine schlechte, sich auf das review auswirkt.

zumindest solltet ihr euch die kritik anhören und selber entscheiden ob ihr diese ernst nehmen wollt oder nicht.
 
Würde nicht sagen, dass Webzines härter sind. Viel eher, dass die meisten Autoren von solchen "Kritiken" schlicht inkompetent sind.
Natürlich sind auch Printmagazine nicht komplett frei von Schwachsinn, da sind die Artikel aber wenigstens in vernünftigem Deutsch verfasst.
 

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