Quartventil wickeln

[csotrombone]

Hallo,
ich habe mir eine wunderschöne Quartventil-Posaune von Franz Kuhn gekauft. Einziger Wermutstropfen: das Quartventil ist mittels Schnur an einer Daumenschlaufe verbunden - nur hat sich die Schnur gelöst. Wer kann mir sagen, wie die Schnur gewickelt werden muss ?
Schon jetzt herzlichen Dank für eure Tipps.
csotrombone

 

[BioMarco]

Hallo,

Glückwunsch zur Posaune! Gibt es irgendwo Fotos zu sehen?
Ich kann leider nicht direkt helfen. Allerdings würde ich empfehlen, die Posaune in die Hände einer kompetenten Werkstatt zu legen, die die Wicklung fachgerecht durchführt und Dir ggf. zeigt, wie Du das später mal selbst machen kannst. Ich glaube nicht, dass man Dir das hier über das Forum brauchbar erklären kann.

Franz Kuhn war ab 1955 Mitarbeiter bei Lätzsch in Bremen, das "Modell Kuhn" (SL-270) gibt es heute noch. Ich kenne die Fa. Lätzsch ja schon ein wenig und weiß, dass man da sehr kompetent beraten wird. So eine Ventilwicklung sollte eine der leichteren Übungen dort sein. Wenn Du nicht zu weit von Bremen entfernt wohnst, wäre ein Besuch dort sicherlich interessant. Ansonsten ginge natürlich auch der Postweg, allerdings kannst Du Dir dann nicht zeigen lassen, wie der Faden gewickelt wird. Eine andere kompetente Werkstatt, idealerweise mit Spezialisierung auf deutsche Posaunen, geht natürlich auch. Bei Lätzsch besteht aber eine gewissen Wahrscheinlichkeit, dass genau dieser Typ der Ventilmechanik dort hinlänglich bekannt ist. Je nach Zustand der Posaune könnten in dem Rahmen auch weitere "Baustellen" fachgerecht gerichtet werden.

Viele Grüße
Marco

 

[csotrombone]

Kann gerne mal Fotos machen. Wenn es interessiert?

 

[BioMarco]

Kann gerne mal Fotos machen. Wenn es interessiert?

Grundsätzlich immer - zumindest wenn es sich um Handarbeit und damit keine Massenware handelt!

Gruß
Marco

 

[csotrombone]

Hier der Versuch, Bilder hoch zu laden:

 

[BioMarco]

Eine schöne Posaune ganz in der alten Tradition - Glückwunsch dazu!
Da sie noch mit Wuppertal-Elberfeld signiert ist, muss die Dame mindestens Baujahr 1955 oder älter sein.
1955 kam Franz Kuhn ja nach Bremen.

Vielen Dank fürs Hochladen

Gruß
Marco

 

[rbur]

hier steht was auf Seite 12 (bzw 41 in der gedruckten Nummerierung)
http://download.yamaha.com/api/asset/file/?language=de&site=de.yamaha.com&asset_id=9776
vielleicht hast du Glück und es ist die gleiche Konstruktion

 

[tromboneslave]

Hallo

ja der "Seilchen"-antrieb - ich finde den eher suboptimal.

Meine Bassposaune läuft auch damit - die hat halt zwei Ventile und da kann man beim anderen
nachgucken wies geht.
Es brauch einiges an Geschick und ich hab es nie optimal hingekriegt - mein "Posaunenbaumeister" bei
der letzten Revision dann doch.

Vielleicht doch mit dem guten Stück in eine Werkstatt?
Oder doch "richtige" Hebel einbauen lassen?

Man kriegt ja oft gesagt dass die "Seilchenlösung" die bessere wäre - teure Hörner hätten die ja auch.
-aber man lebt immer irgendwie in der Angst das das Seilchen dann u.U. mitten im Konzert einmal
reisst.
Also wenn ich mal Geld übrig habe lasse ich mir die auch mal umbauen

Bernd

 

[bassposauner]

Sehr sehr schöne Posaune Glückwunsch.
Normalerweise ist es für ein Instrumentenbauer kein Problem das Seilchen durch normale Ventilhebel zu ersetzen. Ein Kollege hat das bei seiner Läetzsch auch gemacht. Außerdem denke ich das dann das Thema reißen erledigt ist und auch zum Halten ist viel angenehmer.

Gruß Bernd

 

[BioMarco]

Normalerweise ist es für ein Instrumentenbauer kein Problem das Seilchen durch normale Ventilhebel zu ersetzen. Ein Kollege hat das bei seiner Läetzsch auch gemacht. Außerdem denke ich das dann das Thema reißen erledigt ist und auch zum Halten ist viel angenehmer.

Naja, das sehe ich ehrlich gesagt anders:

Die Posaune ist schon mindestens 65 Jahre alt und steht noch im sehr guten Zustand da. Ich würde alles dafür tun, sie im Originalzustand zu belassen. Ein nachgerüsteter Ventilhebel käme da für mich definitiv nicht in Frage.

Außerdem ist ein Ventilhebel keine Haltehilfe, die Posaune muss auch ohne angenehm in der Hand liegen. Wenn der Ventilhebel als "Haltehilfe" missbraucht wird und man das Ventil regelmäßig benutzt, führt das früher oder später zu unnötigen Verspannungen in der linken Hand. Diese Posaune ist zugegebenermaßen nicht allzu ergonomisch gebaut. Wenn die Haltung wirklich ein Problem ist, würde ich eher über die Nachrüstung einer echten Haltehilfe nachdenken, die man später - im Gegensatz zum nachgerüsteten Ventihebel - auch wieder rückstandsfrei abbauen kann. Wenn man so eine alte Posaune später mal an einen Liebhaber verkaufen will, ist der Originalzustand kein unwesentliches Argument für einen guten Preis.

Viele Grüße
Marco

 

[Claus]

Ich würde alles dafür tun, sie im Originalzustand zu belassen.

Ein gewichtiges Argument, schließlich geht es um ein besonderes Instrument.

Eine Verständnisfrage, weil von der Kuhn ein entsprechendes Bild fehlt: kann ich mir den Seilzug wie bei der King 4B vorstellen?