Raff dich auf

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Hallo zusammen,

auch ich schreibe meine Texte selbst und ich möchte gerne mal ein objektiveres Feedback dazu bekommen als nur aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis.

Song ist schon komplett fertig, gibt es leider mit der kompletten Besetzung der Band noch nicht zu hören. Wird aber in 1-2 Monaten auch der Fall sein, hoffe ich :D

Nun aber mal zum Text:

Raff dich auf

Intro:
Alles was ich tun will
Kann ich niemals erreichen
Wenn ich denk, dass es 'ne Lösung gibt
Muss sie neuen Hürden weichen

Woran das liegt, das weiß ich nicht
Doch manchmal denk ich dran
Dass ich es einfach falsch angeh
Oder überhaupt nicht kann

Strophe1:
Wie kann ich das nur ändern?
Wie komm ich da nur raus?
Mir fehlt schon längst die Kraft
Und ich bleib allein zu Haus

Will einfach resignieren
Doch ich weiß, wozu das führt
Dass ich aus dem Loch nicht rauskomm'
Und es niemals besser wird

Refrain:
Los komm hoch, Raff dich auf
Ein neuer Rückschlag, scheiß doch drauf
Wirst schon sehen irgendwann
Fängt ein besseres Leben an

Schau nach vorne, nie zurück
Komm schon, mach den ersten Schritt
Du musst endlich mal verstehen
Wer 's nicht versucht, wird untergehen

Strophe2:
Die Angst erneut zu scheiter
War immer viel zu groß
Da lass' ich 's lieber sein
Geh zurück in Mamis Schoß

Doch dort kann ich nicht bleiben
Bin dafür schon viel zu alt
Und auch da krieg ich zu hören
Mensch, erreich was...aber bald!

Refrain

Outro:
Hab bis heute nichts erreicht
Doch geändert hat sich was
Ich zerfließe nicht in Selbstmitleid
Sondern hab auch wieder Spaß

Kann wieder in den Spiegel schauen
Und erhobenen Hauptes gehen
So kommt auch irgendwann der Tag
An dem es klappt du wirst schon sehen


Wie gefällt er euch? Was ist eventuell unstimmig?
 
Eigenschaft
 
Hi,
ich finde es ganz in Ordnung. Rund und singbar, die Struktur ist in Ordnung. Die Reime auch.
Inhaltlich finde ich es unpersönlich und beliebig, obwohl es um ein sehr persönliches und eindringliches Thema geht, wird es völlig gefühlskalt beschrieben.
Das klingt nicht sehr echt, sondern ausgedacht und aufgesetzt.
Die angebotene Lösung klingt wie Ratgeberliteratur.
Man kann das so machen, aber mich packts nicht wirklich an.
Grüße
willy
 
Hallo willypanic,

danke für deine Antwort.

Der Text entstand, als ich mich selbst in einem Loch befand und wusste, dass ich meinen Hintern hoch bekommen muss, damit sich etwas ändert. Also nicht ausgedacht, leider kommt es ja so herüber.

Du sagst, es klingt gefühlskalt und unecht. Was hätte ich deiner Meinung nach anders machen können, damit es persönlich herüberkommt?

Möchte ja schließlich auch dazulernen ;)
 
Hallo Thorsten,
ok, also nicht ausgedacht, sondern selbst erlebt!
Das was den Text so beliebig macht ist mMn die Tatsache, dass die beschriebene Situation nicht individuelles und persönliches enthält.
Was hat dich ins Loch gebracht, was hält dich darin und was holt dich wieder raus?
Was willst du dem Leser und Hörer denn vermitteln.
Soll dein Text anderen Menschen, die Möglichkeit geben, dich besser zu verstehen, dich kennenzulernen? Was willst du ausdrücken?
Willst du dich selber analysieren, warum willst du diesen Text vortragen? Wo ist der Sinn?
Was sollte anderen Menschen an dieser Story aufhorchen lassen?
Hast du Erwartungen an ein Feedback- Welche?
Du hast ein gutes Gefühl für Struktur und Metrik, das Formale gelingt dir, auch die Wortwahl ist passend und knackig. Nur inhaltlich fehlt mir halt Tiefgang.
Du musst nicht, wenn du nicht willst.
Aber etwas Besonderes kannst du mMn nur schaffen, wenn du deine Einzigartigkeit deiner Geschichte und die Kraft deiner Emotionen unter Beweis stellst.

Grüße
willy
 
hiho,

ich kann willy nur recht geben. das persönliche vermiss ich auch ein bisschen. das thema ist bekannt und auch schon 100 mal niedergeschrieben worden, der text sticht nicht besonders heraus. man liest es eben runter, denkt sich "ja, find ich auch!" und dann wars das. das ist nicht unbedingt schlimm; in vielen musikrichtungen wie z.B. im punk ist das häufig der fall. kann ja auch ganz effektiv sein, den leser nicht unnötig an den kopf zu stoßen. du musst halt wissen, was du erreichen willst. profilierung nicht, dafür versteht jeder sofort, was du sagen willst.

trotzdem finde ich alles logisch und stringent. wortwahl gefällt mir. es ist aufjedenfall solide und ich hätte jetzt keine speziellen textstellen zu kritisieren. einzig diese 2. figur, die im refrain auftritt, gefällt mir nicht so. aufeinmal kommt der ultimative rat aus dem nichts und das LI weiß bescheid. ein simples "und sie sagten mir..." (oder sowas in der art) vor dem refrain würde z.B. dabei abhilfe schaffen.

grüße,
 
Eine genaue Vorstellung von einem Feedback habe ich nicht, ist auch das erste Mal, dass ich mit ganz Fremden über einen meiner Texte detailliert spreche.

Doch eure Antworten haben mich schon ein Stück weiter gebracht.

Habe mir noch weitere meiner Texte angeschaut und gemerkt, dass ich immer sehr allgemein schreibe.

Wenn die Texte entstehen ist es meistens so, dass mir ein paar coole Zeilen einfallen die ich sofort notiere und ich dort ansetze. Wohin der Text letztendlich führt weiß ich immer erst, wenn er fertig ist.

Beim nächsten Mal werde ich mal versuchen, mir im Vorfeld ein genaues Bild zu machen, was ich genau sagen möchte. Wenn so ein Text dann fertig ist, werd ich den hier auch präsentieren und ihr könnt ja sagen ob ich mich in der Hinsicht gebessert habe ;)

Du hast ein gutes Gefühl für Struktur und Metrik, das Formale gelingt dir, auch die Wortwahl ist passend und knackig.

Dankeschön. Damit hatte ich bei den ersten Texten vor einigen Jahren große Probleme, zum Glück habe ich es verbessern können.

Phizzèl;4298151 schrieb:
das ist nicht unbedingt schlimm; in vielen musikrichtungen wie z.B. im punk ....

genau da liegen auch musikalisch meine Wurzeln ;)

Phizzèl;4298151 schrieb:
einzig diese 2. figur, die im refrain auftritt, gefällt mir nicht so. aufeinmal kommt der ultimative rat aus dem nichts und das LI weiß bescheid. ein simples "und sie sagten mir..."

Der Refrain sollte einen Befehl an mich selbst in dem Moment geben. Habe ich wohl nicht so rüberbringen können. Dann könnte ich anstatt deinem "und sie sagten mir..." ja ein "Doch ich sag mir: Los komm hoch, ....." einbauen.

Wäre das dann deutlicher?
 
@Phizzèl gegen dein Kommentar, dass Punk der Text nicht so gefühlsvoll und halt mehr oder weniger nur hingeklatscht is,zum hab ich des so in deine Aussage reininterpretiert, muss ich einspruch erheben im Punk wird der Text oft offen behandelt und steht im Mittelpunkt. Was soll den sonst im Mittelpunkt stehen??? Eine 3 Akkorde guitarre ein 3 Akkorde Bass oder ein einfaches Schlagzeug?????

@Thorsten Jansen der Vorteil von den Textveröffentlichungen hier die Menschen sagen dir die Wahrheit, weil sich dich im normal Fall nicht kennen und ich find den Text nicht so gut, ich muss den anderen soweit Rechtgeben es ist ein Thema, welches schon sehr häufig verwendet wurde und gerade deswegen schwer zu behandeln ist. schau dir andere Text der thematik an es gibt wirklich gute! Überleg dir z.B. ob du des Thema selbstmitleidsmäßig machen willst oder eher aggresib oder sogar auffordernd! Selbstmitleid gibts den Meister Johnny cash, Aggresiv gibt's von Exilia - won't break me down oder so und auffordernd gibt mono und nikitaman mit fresse halten selber machen schau dir vll. des n bissel an und überleg dir was fürn stil du spielst!!!
 
Hallo tschibo90,

auch dir danke ich für die Antwort.

Du sagst, der Text gefällt dir nicht so gut. Finde ich auch in Ordnung, denn die Geschmäcker sind ja auch bekanntlich verschieden. Nur bitte ich dich auch darum, ein wenig zu erklären, was genau dir daran nicht gefällt.
 
Tschibo, zum Einen basiert Punk weder auf einem Instrument, noch auf den durchdachten Text, sondern auf einem Gefühl, es ist eine Bewegung. Zum Anderen ist es Blasphemie Johnny Cash als 'Meister des Selbstmitleids' zu bezeichnen - der Mann hatte so dicke Eier, nicht nur in seinen Texten, dass nicht mal ein Roundhouse Kick von Chuck Norris ihn zum Selbstmitleid getrieben hätte. Eher im Gegenteil.

@Thorsten
Das Blöde an solchen Texten ist, dass es prinzipiell vom Gefühl her schon gut sind, du formulierst auch sehr verständlich, der Hörer kann sich reinfühlen. Aber das Individuelle fehlt, wie schon gesagt wurde - dagegen hilft es, wenn du versuchst, dich irgendwie auf was Konkretes zu beziehen. Zum Beispiel jetzt dein Thema, sich aufraffen:

"Hm, sich aufraffen, aufpäppeln, wo muss ich mich aufpäppeln? Warum bin ich damals eigentlich so mies darauf, was hat mich zurückgehaut? Klar, allgemeine Erschöpfung, aber was war der Auslöser? [Hier könnte ein Ansatzpunkt sein!] Boah, woran erkannt man eigentlich,dass man so mies drauf ist, nichts tun kann? Man vergammelt nur in der Wohnung, schaut den Zimmerpflanzen beim Wachsen und Sterben zu, wachst selbst und stirbt nur, versinkt in seiner eigenen Welt, zockt WoW..."

Du merkst, von Details weg kann man viel erreichen. Jetzt zum Beispiel habe ich bei Wow einen Punkt gefunden, bei jemandem, der in seinem Zimmer vergammelt. Als nächstes frage ich mich, ob er das selbst einsieht - vielleicht hält er es für normal, und die Aufforderungen sich aufzuraffen kommt von einem Mitspieler?
 
Hey,
finds nett gemacht und halt 'solide'. Es ist schon relativ direkt und lyrisches auf-die-Fresse, aber das kann ja durchaus in die Musik reinpassen - da find ich die Verse dann recht gelungen. Den Chorus find ich aber einfach plakativ und 10000 mal gehört.. zum Mitsingen zu lang, zum "aha!" denken zu platt.. :-/
 

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