Raum im Raum - Schimmel verhindern

Rock-Writer94
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Hallo :)

es wird sicherlich noch ein paar Jahre dauern, bis ich mir ein Haus inkl. Proberaum/Tonstudio baue, allerdings durchdenke ich bereits viele Konstruktionsmöglichkeiten und lese viel zu Raumakustik und Schallisolierung.
Für die Isolierung plane ich eine Raum-im-Raum-Konstruktion, bei der ich vor Wände, Boden und Decke mit Gummi-Abstandshaltern Holz-Platten (z.B. OSB) installieren möchte. Davor käme dann Absorber, Diffusoren und Co.. Die Holzplatten sollen dann z.B. mit Greenglue versiegelt werden, sodass die Raum-im-Raum-Konstruktion so luft-/sounddicht wie möglich ist.
Welches Holz, Gummi-Abstandshalter, Versiegelungssilikon/-kleber verwendet wird entscheidet sich dann, wenn es soweit ist. Feststeht nur, dass eine möglichst hohe Soundisolation zum Rest des Hauses und den Nachbarn entstehen soll. Fenster und Türen sollen entsprechend auch gedoppelt werden, was natürlich eine weitere Herausforderung werden wird.

Ich frage mich nun, ob in dem Hohlraum zwischen den eigentlichen Raumwänden und den zweiten Holzraumwänden, welcher vermutlich rundum 2-10cm betragen würde (je nach Abstandshalterlösung), Schimmelgefahr besteht. Evtl. würde dieser Hohlraum mit Steinwolle gefüllt werden.
Mein Gedankengang ist, dass man in einem normalen Raum durch Schränke, die zu dicht an die Wand stehen, ja auch bereits Schimmelprobleme bekommen kann. Wenn dann jede Wand sozusagen zu 100% zugestellt ist, könnte ich mir vorstellen, dass alles zu schimmelt, besonders da ja der innere Holzraum möglichst luft-/sounddicht isoliert sein soll.

Kurz gesagt: Sind meine Schimmelsorgen berechtigt, oder muss man sich um sowas keine Gedanken machen, weil XY?

Zu Raumakustik mag ich mir inzwischen viel angelesen haben, aber nennenswerte handwerkliche Erfahrungen und Wissen in Bezug auf Hausbau habe ich nicht.

Vielleicht kennt sich ja wer aus und kann mir mit meinen Bedenken helfen :)

Nico
 
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Ohne mich da im Detail auszukennen, folgende Gedanken, die aber noch zu verifizieren wären:
  • Trockene Luft ist bei Schimmel kein Problem - feuchte Luft ist das Problem. Bei einem trockenen Raum/Keller hätte ich da wenig Bedenken.
  • Schallisoliert müssen die ja nur sein, wenn da Musik gemacht wird.
    Heißt: Wenn man von Anfang an Lüftungsmöglichkeiten vorsieht, so dass man in den überwiegenden Zeiten, wo nicht Musik gemacht wird, für Durchlüftung sorgen kann, wäre auch schon mal viel geholfen. Bei Türen wären das die Schlitze unter der Tür beispielsweise, bei Podesten und anderen Wänden Auslässe, die man dann schalldicht schließen kann.
  • Die Wahl des Dämmmaterials dürfte eine wichtige Rolle spielen.
So weit - just my 1,32 Cent

x-Riff
 
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Wenn Du das Haus neu baust hast Du in den ersten paar Jahren Restfeuchte in der Wand - und sei es nur vom Putz her. Das Feuchtigkeitsproblem IM Musik-Raum lässt sich sehr leicht durch Lüften (wie @x-Riff schrieb) in den Griff bekommen. Das zwischen Haus-Wand und Raum-Wand nicht. Du brauchst Abstand zur Wand, den Abstand nicht mit irgendwas füllen, für Zirkulation sorgen. Deine Bedenken sind absolut berechtigt und hol Dir weitere Infos. (Das Schrank-an-Wand Problem im Neubau hatte ich auch schon...)
 
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Hier könnte ich Romane schreiben.
Beruflich bin ich Malermeister und zertifizierter Schimmelgutachter mit Sanierungsbetrieb.
Im Neubau innerhalb der ersten zwei Heizphasen nicht zu realisieren da Restfeuchte über einen Zeitraum der ersten 18 Monate ausgelüftet werden muss.
Bei einem Haus ab der 70er Jahre mit einem isolierten Keller oder WU- Beton sind wenig Probleme zu erwarten.
Bei einem Haus welches älter ist mit einem gemauerten Keller aus Backstein kann ich von der Idee nur abraten.

In der Grundsätzlichkeit ist von der Umsetzung nichts einzuwenden. Es ist aber akribisch darauf zu achten das kein Liftaustausch zu dem Hohlraum gedämmt oder nicht stattfinden kann. Also ein Herstellen von einem absoluten dichten Einheit, erstellt mit Dampfsperrfolien und deren Hilfsstoffen, Kleber etc.
Eine Feuchtigkeit aus anderen Räumen wie zum Beispiel einer Waschküche würde in den Zwischenraum hinein diffundieren, sich anreichern und dann im Zweifel für Bewuchs von Schimmel oder anderen Mikroorganismen führen.

Hier gibt es im Einzelfall keine genaue Aussage, es ist wichtig die genauen Umstände vor Ort zu ermitteln, mit technischen Hilfsmittel wie zum Bsp. einer Wärmebildkamera, geht auch weniger, Untergrundprüfung und einer Abstimmung zum erwarteten Ergebnis.

Kompromisse gibt es immer, unter Berücksichtigung der zu erwarteten Schäden oder anderer in Absprache zu berücksichtigen Möglichkeiten.

Eine Ferndiagnose ist in Deinem Fall so nicht zu gerechtfertigten.

Mit freundlichen Grüßen
Der Newcomer II
 
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Hier könnte ich Romane schreiben.
Beruflich bin ich Malermeister und zertifizierter Schimmelgutachter mit Sanierungsbetrieb.
...
Der Newcomer II
Endlich mal jemand, der schon mal was von Bauphysik gehört hat.
Ja, entweder den Zwischenraum luftdicht, und somit dampfdicht kapseln, oder aber für kontrollierte Belüftung/Trocknung sorgen.
Da ersteres viele Unwägbarkeiten wie, schon angesprochen Dampfdichtigkeit zu anderen (Feucht)Räumen, bzw. nicht diffusionsoffenen Außenwandaufbau etc. birgt, ist zweiteres zu empfehlen.
 
Bei einer Raum in Raum Bauweise ist bei einem Abstand 2-10 cm mit Lattung und gerade noch einer Dämmung eine kontrollierte Hinterlüftung oder Trocknung nur mit technischen Aufwand möglich. Und dann möchte ich es nicht planen.

Das Thema ist aber so komplex,
ich nehme mich hier in der universellen Diskussion raus.
 
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Das fände ich schade, @Newcomer II
Denn Haus und Proberaum sind ja gerade mal im Absichtsstadium. Dementsprechend ist noch nix fix, wodurch ja gerade Problemen noch früh begegnet werden kann, so diese denn bekannt sind.

Hilft ja nicht viel, wenn zum Schluss nur noch Halblaien - zu denen zähle ich mich selbst - hier verbleiben und gemeinsam im Nebel stochern ...

x-Riff
 
Ich beobachte schon das Thema weiter.
In dem Stadium ist alles gesagt, warten wir doch mal ab!
 
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Vielen Dank für die vielen Antworten!

Also was ich hierdraus vor allem mitnehme, ist dass diese ganze Raum-im-Raum Lösung komplexer ist, als es häufig wirkt. Vor allem da in Deutschland ja andere Herausforderungen auftreten als in einem Studio in LA o. Ä.
Deshalb werde ich, wenn es soweit ist, wohl jemand professionelles heranziehen müssen, aber es ist gleichzeitig auch gut zu wissen, dass es überhaupt Lösungen gibt. Auch wenn es mir nicht gefällt, dass ich nach dem fertigen Hausbau noch ein paar Jahre warten soll, bis das Studio fertig gestellt werden kann wegen der Restfeuchte :D
Vielleicht sind dann andere, weniger effektive schalldämmende Maßnahmen angebrachter, wenn diese einfacher und langfristig sicherer umzusetzen sind.

Aber habe ich es richtig verstanden, dass der Hohlraum vereinfacht gesagt entweder "dampf"dicht ist oder aber durchlüftbar sein muss?
 
Ja richtig verstanden.
Wenn Du aber über einen Neubau nachdenkst, kannst Du die Räume auch direkt technisch trocknen. Wenn es kein Standard Neubau ist sondern über einen Architekten neu geplant wird, sollte es bauliche Möglichkeiten geben den Schallschutz von Anfang an mit einzuplanen. Fenster und Türen sind kein großes Problem, inwieweit klassisch oder mit Holzständerwerk gearbeitet wird kann in die Planung direkt mit einfließen.

Frühzeitig das Thema ansprechen und am besten schon bei Zeiten Infos sammeln.
Schalentkopplung im Bestand kann ich zum Teil begleiten, beim Neubau und der Möglichkeiten ist mein Wissen begrenzt.

Gruß
Der Newcomer II
 
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Deshalb werde ich, wenn es soweit ist, wohl jemand professionelles heranziehen müssen,

(y) Kannst dich auf recording.de anmelden und mal nach "Black Bender" Ausschau halten - ich kann aber nicht sagen, ob er wirklich noch da aktiv ist, aus der Party wurde ich schon lange ausgeladen.
 
Sollte der Neubau in Holz passieren, kann man natürlich auch von vorn herein akustisch gute Dämmeigenschaften reinprojektieren.
Z.B. Brettsperrholz, um Masse zu bringen, oder bei Holzrahmenbau innerhalb eine Vorsatzschale aus Lehmsteinen mit selbigem als Putz. Gibt ganz nebenbei ein besseres Raumklima.
 
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Wichtig ist, dass die Außenwand gut gedämmt ist, so dass dort nicht (an einer kalten Wand) Feuchtigkeit kondensiert. Wenn man dann noch für gute Durchlüftung sorgt, ist man relativ sicher. Eine Wand zum Nachbarn hin ist unkritisch, denn der heizt ja vermutlich auch und verhindert eine kalte Wand.

Ich habe mich mit der Problematik auseinander setzen müssen, da wir bei der Renovierung eineige Wände innen dämmen mussten. Der Großteil ist glücklicherweise Außendämmung.
 

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