Raum NACH AUSSEN dämmen

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lusthansa
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Hallo, ich möchte mein Büro dämmen, weil ich da immer laut Musik höre. Die Nachbarn beschweren sich schon. Es geht ihnen vorwiegend um den Bass. Mir ist auch die Optik der Dämmung wichtig, denn ich wohne auch im Büro. Die Akustik nach innen ist mir nicht so wichtig: Mit meiner Anlage betreibe ich eh "Nahfeldmonitoring" ;-)

Die Dämmeinrichtung gegen eine Lärmbelästigung meiner AnwohnerInnen soll leicht entfernbar sein, wenn ich wieder ausziehe; daher denke ich, dass sich mein Beitrag von anderen im Forum abgrenzt und mir die sufu net weiter hilft.

Wer hat (Kauf-)Tipps? Wer hat Basteltipps?

Danke für Tipps, lusthansa
 
Eigenschaft
 
Wie sind die Gegebenheiten beschafften? Wände? Decke? Fussboden? Nachbarn wo? Türen? Usw.

Ums gleich zu sagen: viel Hoffnung kann man dir nicht machen.
 
Hallo, ThomasT. Wände: 4 Stück (quadratischer Grundriss), 2,40 m hoch, Rauhfasertapete oder roher Putz mit weißer Farbe, Fläche des Bodens: 4,50 m * 4,50 m, Decke: Rauhfaser, fast überall uralter, 50 cm (!!!) dicke Felsbrockensubstanz (das Haus ist ein historisches Salinen-Salzlager von vierzehnhundertirgendwas). Aber an einer Stelle Richtung Tür ein Loch nach oben, welches nur durch dünnen Rigips bedeckt wird. Wenn man was durchhört, dann NUR hierdurch! Der Fußboden ist an den nicht mit Schränken aus billigem Laminat-Imitat (PVC-Folie). Die Nachbarn sitzen direkt über mir. Es gibt eine Tür in einer Ecke und direkt gegenüber eine Glasfläche Richtung Terrasse. Diese Glasfläche verfügt über die durchgehende Möglichkeit, mit Gardinen bedeckt zu werden. Diese dämpfen ein wenig. Nur eines der Fenster geht bis unten durch... Sonst ist da eine zugestellte Heizung.

Brauchste Fotos?

LG Lusthansa
 
Ich meinte eigentlich aus was die Wände bestehen. Rauhfaser ist akustisch praktisch wirkungslos. Ich gehe mal davon aus, dass die Wände ebenso massiv sind wie die Decke.

In dem Fall sind tatsächlich die Löcher das Problem. Schallschwingungen sind Luftdruckschwankungen. Schalldicht == luftdicht. D.h. du müsstest das Loch dicht machen. Ich kann mir das aber nicht vorstellen, wie das aussieht.
Wo man was hört kann täuschen. Denn Bässe kannst du nicht mehr orten und die sind ja dein Problem. D.h. wenn das Loch zu ist, kann etwas anderes dein Schwachpunkt sein.

Das nächste Loch ist die Tür und vorallem das Fenster. Einfachfenster? Ordentliches Fenster mit entsprechenden Schallschutz?

Gardine dämpf gering (wenige dB) die Höhen aber nichts, gar nichts, überhaupt nichts im Bassbereich! Um tiefe Frequenzen wirkungsvoll zu dämmen braucht man Masse! Wobei eben die dicken Wände schon mal sehr gut sind.
Es gibt in der Akustik ein Gesetzmässigkeit: pro Oktave nach unten braucht man die doppelte Masse zum dämpfen bzw. dämpft es bei gleicher Dämmung nur halb so gut.
Vergiss alles weiche fluffige stoffige. Schalldämmung funktioniert mit Masse. Und natürlich luftdicht und entkoppelt. Weiches fluffiges stoffiges nimmt ein paar dBchen in den Höhen (und geg. Mitten weg). Wenige dB die dein Nachbars Gehör locker wegadaptiert.

Allerdings muss man im Bass auch weniger dämpfen. Vorallem wenn man es schon mit eher moderaten Lautstärken zu tun hat. (vergl. 100 dB mehr bei einer Rockband)

Angenommen du hörst relativ (aber nicht übertrieben) laut Musik, dann sind das vielleicht ca. 80dB. (mit welchen Boxen hörst du? Subwoofer?)
Um nicht viel mitzubekommen muss ca. 30 dB minimum gedämmt werden. Dann bist du bei 20 phon. Das sollte deinen Nachbarn kaum stören, es sei denn er will schlafen oder so.
Siehe dazu:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Lindos1.svg&filetimestamp=20090823233924

Also wäre Schritt 1 erstmal das komische Loch zumachen. Da mach am besten mal eine Skizze und/oder Foto.
 
Hallo: Die Wände bestehen aus massiven alten Steinen mit Mörtel aufgefüllt oder aus sehr dicken Brandziegelsteinen mit Putzauffüllung - ziemlich poröse Sache. Die Wände sind noch massiver als die Decke. Das Loch kann ich NICHT zumachen, da habe ich schon die Vermieterin gefragt, die will keine Änderungen :-( ... wegen der Tür: Na, da werde ich dran denken, die immer wirlich zuzumachen. Soll ich vor diese Milchglas - Zwischentür zwischen Wohnzimmer = Büro + Flur (Garderobe) was vorhängen? Die Fenster haben Doppelverglasung. Ich weiß nicht, ob der Vermieter vorhat, das auf Dreifach zu ändern. Die Fenster sind aber imo NICHT das Problem. Denn sie gehen zur Terrasse raus, und darüber ist nur der Nachbarsbalkon. Wenn sie DA DRAUF sind, hören sie aber wenig, DAS habe ich schon rausgefunden!

Danke für den Tipp mit der Oktave, hatte ich noch nie gehört :)

Zu meinen konkreten Lautstärken: Ich habe alle meine Lieder auf .mp3 normalisiert. Das heißt, ihr Spitzenpegel in - sagen wir mal - Audacity ist 0,00 dB. Dann gehe ich mit 100 % Lautstärke aus meinem PC auf Soundkarte, deren Ausgangspegel auch auf 100 % steht. Dann über ein Mischpult in Aktivboxen "FBT MaxX 2a" mit bis zu 250 Watt. Da habe ich Gain auf 0 dB und die Lautstärke auf 10 %. Damit erreiche ich bei jedem Song im Hörpunkt meines Stereodreiecks ziemlich genau einmal oder öfters 85 dB (damit will ich erreichen, dass ich gerade so nie einen Gehörschaden wegen Dauerlärms bekomme). Ich nehme bewusst keinen Subwoofer, der neutral gestellte Bass der FBT MaxX 2a ist schon recht nett.

hier die Fotodateien:

http://msb-lernstudio.com/1.jpg (Fensterseite)
http://msb-lernstudio.com/2.jpg (Nordseite) <-- das Chaos ist nicht normal in meinem Büro ;-) ich baue gerade um, und die Boxen stehen auch sinnvoller!
http://msb-lernstudio.com/3.jpg (Westseite) <-- der auf der Couch sichtbare Kater legt sich zwar manchmal auf der PA-Anlage schlafen, dient aber kaum der Dämpfung :-(
http://msb-lernstudio.com/4.jpg (Südseite) <-- oben rechts siehst Du zwei Gitarrenwandhaken mit Weihnachtsbehang, der mal runter müsste ... darüber ist das 1 * 1 Meter große Rigips-verkleidete Loch in der Decke! Dadurch hört man´s auch, wenn die Rentner oben mal durchsaugen, sonst würde man hier nichtmal eine Bombe explodieren hören;-)

LG Lusthansa
 
1. Gerade bei Bässen ist es fast unerheblich ob der Nachbar in Richtung einer weniger schalldichten Wand ist oder nicht. Ich hab das mal mit einem Aquarium verglichen, bei dem man auch die Seitenwand nicht weglassen kann, weil von dort ja keiner schaut. Allerdings ist der Schall durch den längern Weg ja schon mit 1/r² gedämpt. Deswegen im ersten Satz das "fast".

2. Dein komisches Loch wird dein Hauptproblem zu sein. Ehrlich gesagt kann ich es mir immer noch nicht vorstellen.

3. Vergiss es mit irgendwas davorhängen wirksamen Schallschutz erreichen zu wollen!!! Nichtmal diese Schallschutz-Folienstreifen wie sie für manche Industriehallen statt Türen benutzt werden taugen dafür was. Und diese sind schon vergleichsweise dick und schwer.
 
Hallo, das mit dem Loch unter Punkt 2 ist wie folgt: Vor 500 Jahren bauen die Typen hier in Salzburg-Umgebung so Salzlagerhäuser für ihr "weißes Gold". Die Dinger stehen halt auch bei mir im Ort und sind jetzt Mietshäuser. Die haben immer mehrere Geschosse. Von Geschoss zu Geschoss gehen Treppen, wo die scheinbar im Mittelalter hoch- und runtergegangen sind. Das Salz haben Sie durch Deckenlöcher in das unterste (da wohne ich),dann das mittlere (da wohnen die lärmleidenden Nachbarn), dann das Dachgeschoss gekippt. Die Löcher für diese komische Salzverschüttung sind nie zugemacht worden mit Felsmaterial, aus dem dieses Uralthaus hier ist. Das hat der Vermieter gemacht. Aber er hat kein Felsmaterial genommen. Sondern 2 Rigipsplatten mit ein bißchen Versteifung: Oben am Loch unterhalb des Teppichbodens der Nachbarn, die am Lärm leiden und unten (Rauhfaser-Tapeten-verblendet) bündig mit der Decke von meinem Büro (siehe Fotos 1-4). Dazwischen ist Luft und kein Dämmmaterial ... also eine echte Billiglösung ... tja, dann danke für die Tipps: Dann werde ich halt dickes Dämmmaterial (Kaufempfehlung??) über die Decke (ist dann halt nimmer bündig aussehend) machen müssen, du sagst ja, dass so hängende Sachen nix taugen, was ich dann an den Seitenwänden der betreffenden Ecke befestigen muss, damit ich keinen Ärger mit den Vermietern kriege ... Befestigungsmaterial in die Wände (NICHT die DECKE!!) darf ich ja ... ich darf nur nichts an dieser lärmigen Rigipslücke machen (also die Haus-Grund-Struktur ändern ...) :-(

LG lusthansa
 
Deine Nachbarn laufen doch nicht auf Gipsplatten rum.

Das Dämmaterial dazwischen wäre auch eher für Wärmedämmung als für Schalldämmung. So Dämmaterial dämmt auch nicht wirklich viel. So ca. 5dB je nach Decke. Vergiss die Vorstellung dass weiches Material den Schall signifikant am Durchgehen hindert!

Stell dir mal Schall als Luftdruck vor (was er ja prinzipiell auch ist), du versuchst jetzt in deiner Wohnung den Luftdruck um ein paar mPa zu erhöhen und musst verhindern, dass der Luftdruck beim Nachbarn auch steigt. 40dB entsprechen 1/100stel des Luftdrucks. Also um die Dämmung zu erreichen darf dein Luftdruck nur zu 1/100stel zum Nachbarn durchdringen.
Der Vergleich mit statitischem Luftdruck (f = 0 Hz) hinkt ein wenig, da wir es mit räumlich ausbreitenden Wellen zu tun haben. Dazu kommt noch ein Anteil Körperschall. Aber ich hoffe es gibt ein Gefühl dafür, dass das bisschen in Wärme umgewandel von porösen Absorbern signifikant dämmt.

Idee: du machst deine Decke am Loch auf. Schaust dir erstmal den Fussboden der Nachbarn von unten an. Du siehst du dass du den irgendwie verstärkst (Gipskarton, OSB) und luftdicht abdichtest. Wie gesagt: ich habe keine Ahnung von der Situation und nur eine ungefähre Vorstellung jetzt.
Den Zwischenraum stopfst du mit Dämmwolle aus.
Darunter bringst du deine Decke, die vermutlich nur aus einer Lage Gipskarton besteht, erneut an. Mehrere Lagen Gipskarton z.B. alles schön luftdicht verschmieren und die oberste schön verspachteln. Das sollte dein Vermieter nichtmal bemerken.
 
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