Raus aus dem Kreatief

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patadeperro
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Hallo Leute,

nach einigen Monaten des mitlesens wende ich mich nun mal aktiv an euch.
zunächst mal zu meiner Person, ich bin 22 Jahre alt, spiele seit der Grundschule Instrumente. Das ganze hat mit dem obligatorischen Flötenunterricht angefangen, welche dann bei entsprechendem Alter durchs Klavier spielen (Russische Musik Schule 1&2) ausgetauscht und gegen Anfang der Weiterführenden Schule dann noch um die E-Gitarre erweitert wurde. Während des Abiturs hat die Musik dann stark zurück gesteckt um nun während dem Studium als Hobby wieder aufzuleben.

Ich hatte lange Zeit privaten Unterricht, welchen ich aber leider wegen meines recht zeitintensiven Studiums nicht mehr regelmäßig untergebracht bekomme. Derzeit Arbeite ich Blues You Can Use durch, auf welches ich hier gestoßen bin. Im Unterricht haben wir eigentlich größten Teils Stücke gecovert und über Pentatoniken improvisiert. Woran ich mich in den letzten Wochen ein wenig anstoße ist, dass ich das Gefühl habe fest gefahren zu sein. Ich rattere die Übungsstücke durch, probiere mich hier und da in dem Nachspielen von Songs & Fragmenten, die ich interessant finde, jedoch fühlt es sich ein wenig so an, als würde ich ein bestimmtes Repertoire an Fähigkeiten abspulen, ohne mich gezielt zu verbessern. Mich würde an der Stelle nun interessieren, ob andere in ihrer Musiker Laufbahn schonmal ähnliche Phasen durchgemacht haben und wie diese überwunden wurden.
 
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Woran ich mich in den letzten Wochen ein wenig anstoße ist, dass ich das Gefühl habe fest gefahren zu sein. Ich rattere die Übungsstücke durch, probiere mich hier und da in dem Nachspielen von Songs & Fragmenten, die ich interessant finde, jedoch fühlt es sich ein wenig so an, als würde ich ein bestimmtes Repertoire an Fähigkeiten abspulen, ohne mich gezielt zu verbessern.
Oh ja, das kenne ich.

So richtig Fortschritte habe ich erzielt, als ich mit begonnen habe, mit anderen zusammen Musik zu machen. So spiele ich seit ca. 13 Jahren in einer Hardrock Coverband, habe zwischendurch etwa 2-3 Jahre in einer kleinen Big Band (mit komplettem Bläsersatz) gespielt mit Schwergewicht auf Blues a la Blues Brothers und habe immer wieder mal ein paar Akustiksessions, bei welchen ich eine Sängerin und ein Cajon auf der Westerngitarre begleite.
 
Das war auch mein erster Gedanke beim Lesen deines Eröffnungsposts. Such dir Leute zum Musikmachen, am besten eine Band. Wenn die Zeit das nicht erlaubt kann ein Looper auch schon etwas bringen.
Input von anderen Menschen gibt der eigenen Kreativität natürlich die besten Impulse. Wenn du für dich alleine spielst, kann es helfen, nicht so geläufige Akkordfolgen oder Riffs zu suchen und dazu zu spielen.
Geht es dir vor allem um dein Solospiel oder auch um Rhythmusgitarre, wo du nicht mehr nur Erlerntes abspulen möchtest?
 
Das Gefühl kennen wahrscheinlich die meisten von uns, dass wir an einem toten Punkt angekommen sind und nicht wissen wo es weitergeht. Ist nicht weiter tragisch, es gibt Wege hinaus.
Zum einen die schon erwähnte Möglichkeit mit anderen gemeinsam Musik zu machen. Das erweitert den Horizont ungemein.
Zum anderen schau einfach, dass du deine Komfortzone verlässt. Such neue Stücke, neue Stile, die du bis jetzt nicht so am Radar hattest. Lern neue Techniken, die du noch nicht kannst. Dabei geh nach deinen Interessen, je nach Musikgeschmack. Das kann zB Slidespielen sein oder bestimmte Picking Techniken.
Denn man lernt nie aus, auch nach fast 40 Jahren finde ich immer noch Neues für mich. Phasen der Stagnation dazwischen sind normal.
 
... Im Unterricht haben wir eigentlich größten Teils Stücke gecovert und über Pentatoniken improvisiert. Woran ich mich in den letzten Wochen ein wenig anstoße ist, dass ich das Gefühl habe fest gefahren zu sein. Ich rattere die Übungsstücke durch, probiere mich hier und da in dem Nachspielen von Songs & Fragmenten, die ich interessant finde, jedoch fühlt es sich ein wenig so an, als würde ich ein bestimmtes Repertoire an Fähigkeiten abspulen, ohne mich gezielt zu verbessern. Mich würde an der Stelle nun interessieren, ob andere in ihrer Musiker Laufbahn schonmal ähnliche Phasen durchgemacht haben und wie diese überwunden wurden.
wenn ich da zurückdenke, hatte ich in deinem Alter ähnliche Vorstellungen hinsichtlich 'man muss dieses oder jenes können', allerdings hat selbiges dank Ansprüchen gepaart mit (damals) absoluter Lernfaulheit dazu geführt, dass ich den Kram direkt wieder in die Ecke gestellt habe.
Für zig Jahre, in denen aber auf ganz anderem Gebiet das 'lernen wie man lernt' stark ausgeprägt wurde.

Irgendwann kam zufällig wieder 'Musik machen' in's Spiel, und wegen der og Erfahrung habe ich gar nicht erst versucht irgend etwas zu reproduzieren und mich nur noch auf 'meinen eigenen Kram' beschränkt.
Handwerklich natürlich unter aller Sau, aber es ist meins.
Ich freue mich, wenn es anderen gefällt - und breche nicht in Tränen aus, wenn sie sich drüber lustig machen (ich kann nicht mal eine Pentatonik) :D

Du hast da viel mehr an Rüstzeug - konzentriere dich einfach mehr auf das, was aus dir heraus will, dann ist das eigentlich mit einer Menge Spass verbunden.
Möglicherweise auch eine völlig neue Erfahrung, Formalismen (zumindest bewusst) gar nicht auf dem Schirm zu haben.
Ganz ablegen kannst du das Gelernte natürlich nicht und das ist auch gar nicht Sinn der Sache.
Es geht darum, deinen eigenen Massstab zu finden und nicht den anderer Leute.
(wie zB die Sache mit der Klavierschule, wo Beurteilung/Ziel quasi in Zement gegossen sind)
 
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Raus aus dem Kreatief, rein ins Kollektiv :great:
 
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