Rauschverhalten Topteil vs Combo vs Cab

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DanBar82
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Hallo in die Runde,

mich treibt ein Thema um, das für erfahrene Tube-Ampler vermutlich kalter Kaffee ist, für mich aber noch relativ neu: Das Rauschverhalten Topteil vs. Kombo bzw. der Faktor der Gitarrenbox im Noise Floor.

Ich teste gerade den Amp1 Mercury gegen Victory V4 Duchess, also Transistor-Nanoröhre gegen Vollröhre, beides mit Class-D-Endstufe (soweit ich informiert bin). Die Gitarrenbox, die ich gerade da habe, ist der DV Mark Neoclassic 112 - schön leicht und gefällt mir vom Klang her ganz gut. Ich merke aber, dass beide Topteile (bzw. Pedal Amps) im Vergleich zu meinem Laney 12R Cub sehr laut im Leerlauf sind. Also bei gleicher Betriebslautstärke (Clean in Wohnzimmer-Level) hat der Laney nur ein dezentes Hintergrundrauschen, während die beiden anderen schon sehr laut zu gange sind, ohne dass die Gitarre einen Mucks macht.

Meine Vermutung: Es liegt nicht an der Frage Topteil (Amp1/Duchess) vs. Kombo (Laney), sondern an der Box. Der DV Mark 112 hat bis zu 150 Watt Leistung, und hat damit vermutlich ein höheres Grundrauschen, wenn eine Endstufe anliegt, auch bei vergleichbarer Lautstärke relativ zum Laney. Oder liege ich da falsch? Die alternativen Erklärungen wären, dass Topteile rauschiger sind als Kombos, oder dass genau die beiden Exemplare, die ich gerade hier habe, sehr rauschig sind.

Wie ist eure Einschätzung?
 
Eigenschaft
 
Der DV Mark 112 hat bis zu 150 Watt Leistung, und hat damit vermutlich ein höheres Grundrauschen
eine Box hat kein Grundrauschen und die Leistung ist die Leistung die sie ab kann, haißt man kann einen Verstärker mit 150 Watt anschließen
 
eine Box hat kein Grundrauschen und die Leistung ist die Leistung die sie ab kann, haißt man kann einen Verstärker mit 150 Watt anschließen
Danke für die Info. Das bedeutet dann, dass tatsächlich die beiden Pedal Amps ein so hohes Grundrauschen haben?
 
Hast du bei allen Amps in etwa gleich viel Gain eingestellt?
Und wie schaut es mit der Kompression der Zerre aus?
Wenn die höher ist, rauscht es idR auch mehr, weil die niedrigen Pegel eben nochmals angehoben werden.
 
vs. Kombo bzw. der Faktor der Gitarrenbox im Noise Floor.
Servus,

wer mit "Noise Floor" um sich wirft, sollte bitte auch "Combo" schreiben. :)

Du haust zuvieles durcheinander bzw. da fehlt Dir Systematik.

Um einen besseren Vergleich zu treffen, nimm' Deinen Laney und klemme dessen Speaker ab (sofern möglich). Dann schließe das Cabinet an den Laney an.

...sehr laut im Leerlauf sind. Also bei gleicher Betriebslautstärke (Clean in Wohnzimmer-Level) ... ohne dass die Gitarre einen Mucks macht.

Die Formulierung erschließt sich mir nicht. Wie hast Du den Rauschpegel bzw. das, was Du als Betriebslautstärke bezeichnest, ohne Gitarrensignal ermittelt oder gemessen? Oder soll der "Mucks" das Grundrauschen (aktive Pickups) oder Grundbrummen (ggf. Singlecoils) der lediglich voll aufgedrehten Gitarre bezeichnen?

Ansonsten: Ja, unterschiedliche Cabinets können das Rauschen ein und desselben Amps unterschiedlich stark wiedergeben. Je nach Gehäuseaufbau und-material und je nach verbautem Speaker.
So ein relativ kleines Laney-Kistchen aus MDF kann hier mehr Rauschen "schlucken" als zum Beispiel ein großvolumiges Gehäuse.
 
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Es sind zwei Aspekte zu beachten:
1. Das Rauschen des Verstärkers
Technisch wird das am besten als RMS-Spannung mit Angabe der Bandbreite und etwaige Bewertung angegeben. Wenn wir uns kurz etwas von den Gitarrenverstärkern wegbewegen, so haben beispielsweise gute PA-Endstufe ein Rauschen von weniger als 300 µV RMS bei 20 kHz Bandbreite, unbewertet. Bei Gitarrenverstärkern findet man eine solche Angabe nie, da es auf Grund der vielfältigen Einstellmöglichkeiten keine Referenz-Einstellung zum universalen Vergleich gibt. Dennoch gibt es zwischen unterschiedlichen Geräten natürlich teils enorme Unterschiede, was das Rauschen angeht. Einer Bauform jedoch pauschal mehr oder weniger Rauschen zu unterstellen, lässt sich nicht technisch begründen. Rein von der Endstufe her lassen sich ClassD-Endstufen sehr rauscharm entwickeln (siehe PA-Endstufen). Die enorme Verstärkung in der Vorstufe (Gain) eines Gitarrenverstärkers macht es jedoch schwer bis unmöglich, ein insgesamt rauscharmes System zu erreichen.
Neben dem reinen Amplitudenwert kann es auch noch Unterschiede im Spektrum geben. Je nachdem, welche Ursache das Rauschen hat, kann es sich entweder gleichmäßig über das Spektrum verteilen (weißes Rauschen), eine Betonung zu hohen oder tiefen Frequenzen haben oder sogar diskrete Frequenzanteile besitzen (im tieffrequenten Bereich auch als Brummen bezeichnet).

2. Die Empfindlichkeit des angeschlossenen Lautsprechers
Eine Rauschspannung am Ausgang eines Verstärkers hören wir ja noch nicht, erst durch den Lautsprecher wird daraus Schall. Und je höher die Empfindlichkeit des Lautsprechers (oder der Kennschalldruckpegel oder der Wirkungsgrad, beschreibt alles das Gleiche), desto mehr Schalldruckpegel wird durch die Rauschspannung erzeugt. Nehmen wir wieder unser Beispiel mit den 300 µV RMS und einen Lautsprecher mit 90 dB / V / m (entspricht rund 99 dB / 2.83 V / m bzw. 99 dB / W / m bei 8 Ohm), so erhalten wir in einem Meter Abstand einen Schalldruckpegel von rund 20 dB SPL. Das ist selbst in sehr ruhiger Umgebung fast nicht mehr hörbar.
Noch mehr als beim Verstärkerrauschen ist beim Lautsprecher der Frequenzgang zu beachten. Gerade Gitarrenlautsprecher haben sehr große Abweichungen im Frequenzgang und keine konstante Empfindlichkeit über der Frequenz. Das Rauschspektrum wird also verbogen. Und da das menschliche Gehör unterschiedlich empfindlich für verschiedene Frequenzen ist, hängt die empfundene Lautstärke stark vom Frequenzgang des Lautsprechers ab.

Zusammengefasst: Das empfundene Rauschen entsteht durch das Rauschen der Elektronik, gefiltert und umgewandelt in Schall durch den Lautsprecher. Willst du einzelne Faktoren beurteilen, musst du diese isolieren bzw. die restlichen Parameter unverändert lassen.
 
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Jedenfalls hat Rauschen nichts mit "Topteil" oder "Combo" zu tun ;)
 
Ich merke aber, dass beide Topteile (bzw. Pedal Amps) im Vergleich zu meinem Laney 12R Cub sehr laut im Leerlauf sind.
Drehst du im "Leerlauf" das Volume-Poti an der Gitarre herunter?
 
...in etwa gleich viel Gain eingestellt? Und wie schaut es mit der Kompression der Zerre aus...
Ja, ich habe bei den Vergleichen immer darauf geachtet, dass der Klang annähernd gleich ist. Ich kann natürlich nicht garantieren, dass es 100%ig identisch ist, aber spieltechnisch war es gleich.

...Wie hast Du den Rauschpegel bzw. das, was Du als Betriebslautstärke bezeichnest, ohne Gitarrensignal ermittelt oder gemessen? Oder soll der "Mucks" das Grundrauschen (aktive Pickups) oder Grundbrummen (ggf. Singlecoils) der lediglich voll aufgedrehten Gitarre bezeichnen...
Das Rauschen war Leerlauf in dem Sinne, dass ich, ohne angeschlossene Gitarre, jeweils Volume und Gain hochgedreht habe. Daher meinte ich das Grundrauschen des Geräts selbst, nicht der Tonabnehmer.

Der Gedanke mit dem Laney-Speaker war gut, vielen Dank. Das hat mir weitergeholfen, siehe unten.
...Zusammengefasst: Das empfundene Rauschen entsteht durch das Rauschen der Elektronik, gefiltert und umgewandelt in Schall durch den Lautsprecher. Willst du einzelne Faktoren beurteilen, musst du...
Ja, es scheint wohl tatsächlich so zu sein, dass der DV Mark das vorhandene Rauschen der beiden Verstärker deutlicher ausgibt als der Speaker im Laney. Und ja, der DV Mark ist ein bisschen größer. Der Unterschied ist nicht massiv, macht aber wohl auch etwas aus. Vielleicht probiere ich mal andere Speaker, eventuell auch etwas kleinere aus. Der DV Mark soll vor allem für live eingesetzt werden, weil er schön leicht und transportierbar ist. Da stört mich ein gewisses Rauschen auch nicht so sehr, es geht eher um das Üben zuhause.

Vielen Dank an die Beitragenden!
 
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Das Rauschen war Leerlauf in dem Sinne, dass ich, ohne angeschlossene Gitarre, jeweils Volume und Gain hochgedreht habe. Daher meinte ich das Grundrauschen des Geräts selbst, nicht der Tonabnehmer.
Auf diese Weise stellst du fest, wie gut deine Verstärker als Antenne funktionieren. Du willst herausfinden, wie sich deine Verstärker ohne Eingangssignal verhalten. Der richtige Versuchsaufbau dafür ist gerade nicht, den Eingang offen zu lassen, sondern die beiden Pole des Eingangs miteinander zu verbinden.

Versuche es also nochmal mit einer angeschlossenen Gitarre und herunter gedrehtem Volume-Poti.
 
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*edit*

Danke für den Tipp, hat aber nichts mehr am relativen (!) Ergebnis geändert. Der Laney-Speaker nimmt das Grundrauschen der Verstärker einfach ein wenig besser auf, auch mit angeschlossener Gitarre, bzw. verstärkt es eben nicht so sehr weiter. Dafür nimmt der DV Mark auch ordentlich Watt, ist auch nicht so schlecht.
 
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