[Review] sE Electronics DynaCaster DCM 6 und DCM 3: Dynamische Studiomikrofone

  • Ersteller Wil_Riker
  • Erstellt am
Wil_Riker
Wil_Riker
Helpful & Friendly Akkordeon-Moderator
Moderator
HFU
Zuletzt hier
14.12.24
Registriert
04.11.06
Beiträge
33.604
Kekse
182.362

Einleitung

Nach dem guten Verkaufsstart des ursprünglichen DynaCaster ergänzte sE Electronics die Reihe der dynamischen Studiomikrofone nach "unten": Das von mir ursprünglich getestete Modell bekam den Namenszusatz DCM 8 verpasst, und die beiden neuen Modelle heißen DCM 6 (mit schaltbarem Preamp, aber ohne integrierten EQ) sowie DCM 3 (komplett ohne Preamp/EQ) für preisbewusste Anwender bzw. wenn Preamp und/oder EQ nicht benötigt werden (weil schon vorhanden). Zum Vergleich erhielt ich neben den beiden neuen Modellen auch nochmal einen DCM 8 vom Vertrieb zur Verfügung gestellt...



Anm.: Nach einem Klick/Touch auf die Thumbnails öffnen sich die eingebundenen Fotos in Vollansicht

 

sE Electronics DynaCaster DCM 6

Starten wir mit dem mittleren Mitglied der DynaCaster-Familie, dem DCM 6: Die Verpackung enthält neben dem Mikrofon mit Schaumstoffwindschutz und integrierter Stativhalterung noch ein Gewindereduzierstück von 5/8" auf 3/8" und den obligatorischen Beipackzettel nebst zweier sE Sticker.



Optisch wirkt der 6er deutlich weniger wuchtig als das Topmodell der Serie, denn auf die integrierte EQ-Sektion wird verzichtet. Nicht jedoch auf den schaltbaren Dynamite-Preamp - hierzu befindet sich ein Tastschalter am hinteren Ende des Mikrofons beim XLR-Anschluss. Dies ist auch der Grund dafür, dass zum Betrieb die Phantomspeisung P48 benötigt wird; bei gedrücktem Schalter wird das Ausgangssignal um 30 dB angehoben (Empfindlichkeit 2,5 / 79 mV/Pa (-52 / -22 dBV)).



Ansonsten hat der DynaCaster das schnörkellose Design und die tadellose Verarbeitung von seinem großen Bruder geerbt. Intern werkelt mit der DMC3A allerdings eine andere dynamische Mikrofonkapsel. Sie wird von einem robusten Metallkorb geschützt, der offensichtlich in großen Teilen vom Gesangsmikrofon V7 Black vereerbt wurde, und durch die rote Farbgebung des eingelegten Schaumstoffeinsatzes als Popfilter in sE-Rot wird ein ansprechender optischer Akzent gesetzt :cool:. Die Kapsel ist elastisch aufgehängt, um gegen äußere Erschütterungen entkoppelt zu sein. Der mitgelieferte äußere Windschutz ist ohne jeglichen Aufdruck in dezentem Schwarz gehalten.



Die integrierte Stativhalterung ist flexibel ausrichtbar und lässt sich mit der griffigen dreiflügligen Rändelschraube gut fixieren.



Bei einer Größe von 158 x 86 x 62 mm (L x B x H) wiegt der DCM 6 mit 518 Gramm über 200 g weniger als der DCM 8. Die Ausgangsimpedanz beträgt 600 Ohm (bzw. 135 Ohm bei aktiviertem Preamp, der 3,1 mA Strom verbraucht), die Empfindlichkeit 2,5 bzw. 79 mV/Pa (-52 / -22 dBV).
 

sE Electronics DynaCaster DCM 3

Das kleinste DynaCaster-Familienmitglied DCM 3 verzichtet in Vergleich zum DCM 6 neben dem EQ auch noch auf den integrierten Preamp. Konsequenterweise wird dann auch keine Phantomspeisung benötigt. Ansonsten ziehen sich die Familienbande optisch durch alle Seriengeschwister, angefangen von der Verpackung und dem Lieferumfang.



Hinsichtlich der Abmessungen von 158 x 86 x 62 mm (L x B x H) sind DCM 6 und DCM 3 identisch, und bis auf den fehlenden Preamp-Tastschalter gleichen sich die beiden Mikrofone ebenfalls wie ein Ei dem anderen, so dass ich auf Fotos von Korb, Windschutz, Popfilter, Kapsel und Halterung verzichten kann. Anscheinend wiegt die Preamp-Elektronik exakt 6 Gramm, denn um genau so viel ist der 3er leichter als der 6er ;)...



Alle anderen technischen Daten des DCM 3 entsprechen ebenfalls denen des größeren Bruders (bei nicht aktiviertem Preamp).
 

Praxistest, Fazit

Wie klingen die beiden "kleinen" DynaCaster? Werfen wir zunächst mal einen Blick auf das Frequenzdiagramm:

full


Tatsächlich gibt sE Electronics den Übertragungsbereich "nur" mit 40 - 18.000 Hz an - der "ursprüngliche" DynaCaster DCM 8 nimmt zwischen 20 und 19.000 Hertz auf. Allerdings sind die Kurven vergleichbar, und auch klanglich sind die Unterschiede marginal; lediglich in den Randbereichen kann man beim ganz genauen Hinhören minimal eingeschränkt Bässe und Höhen erkennen.
Im Vergleich zwischen DCM 6 und DCM 3 finde ich keine Klangunterschiede bei ansonsten identischen Einstellungen (d. h. DCM 6 mit deaktiviertem Preamp).

Welcher DynaCaster ist nun für welche Anwendung geeignet? Besitzt man ein gutes Interface mit ausreichendem Input Gain, kommt man mit dem DCM 3 prima über die Runden - speziell, wenn man eine Klangnachbearbeitung am Rechner vornehmen möchte. Benötigt man etwas mehr Ausgangspegel am Mikrofon, greift man zum DCM 6 mit integriertem Dynamite Preamp. Das Ur-Modell DCM 8 bietet einen Tick bessere Audioqualität und mit den EQ-Einstellgunen direkt am Mikrofon die flexibelste Klangformungsmöglichkeit ohne spezielle Nachbearbeitung.

Preiswert mit Betonung auf der zweiten Silbe, tadellos verarbeitet und robust sind alle drei DynaCaster (so wie alles, was mit bisher von sE Electronics über den Weg gelaufen ist :)) und somit immer einen Test wert, wenn eine Anschaffung in dieser Richtung ansteht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben