Z
Zuchtkasper
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 04.05.25
- Registriert
- 13.07.23
- Beiträge
- 158
- Kekse
- 2.112
Eine Altblockflöte für 12,50 Euro- äh ja das ist ziemlich wahnsinnig. Die üblichen und verbreiteten Yamaha, Aulos, Zen-on usw. liegen da weit drüber.
Daher hab ich mir mal eine geschnappt.
[Da es bei diesen preiswerten Instrumenten mit Sicherheit Qualitätsschwankungen geben wird ist die Aussagekraft natürlich beschränkt weil ich habe nur ein Instrument bestellt- werde in Zukunft aber hin und wieder noch eine kaufen und dann aktualisieren.]
Die Flöte sieht richtig gut aus- Design ist gelungen, keine Frage. Das Instrument wirkt wertig was ja schonmal an sich ein Ding ist für den Preis.
Beim Zusammenstecken stellt sich heraus- das Fußstück sitzt sehr locker. Es geht gerade eben so, aber ich würde dazu tendieren es mit einer sehr dünnen Fadenwicklung zu sichern. Nicht schlimm.
Anspielen: der erste Eindruck ist etwas mumpfig, gedämpft, wie eine Ocarina. Auch nicht wirklich frei und laut, besonders in der Mittellage. Aber die tiefen Töne und die hohen sind eigentlich schön und "bunt" von der Klangfarbe her. Die Ansprache der hohen Töne ist besonders leicht, aber trotzdem "typisch" und ähnlich wie bei Mittelklasseinstrumenten aus Holz. Die etwas matte Klangfarbe der Mittellage hat auch ihren Charme - ungewöhnlich, aber warum nicht. Beim Ausprobieren merke ich dass die Flöte einen ziemlich geringen Ziehbereich in der Mittellage hat - die Töne rasten etwas unangenehm ein und erlauben nicht allzu viel Gestaltung durch mehr oder weniger Luft. Dafür reagieren sie sehr auf die Zungenstellung und Mundform, so dass man doch einen, wenn auch nicht lauten, so doch recht sonoren Klang hinkriegt.
Also- zwar nicht laut und extrovertiert, eher gedeckt, aber andererseits gar nicht uninteressant. Nicht ungehobelt, fein gemacht.
Die Ansprache ist nicht hervorragend und etwas seltsam schwammig allerdings. Die Flöte reagiert sehr gut auf halb gebundene weiche Artikulation aber Staccato und Doppelzunge ist schwerfälliger als es sein müsste - etwas überdeutlich muss man es machen, damit es auch rüberkommt. Für ein Übungsinstrument ist das allerdings vielleicht gar nicht so übel, sondern sogar von Vorteil - es zwingt zur Überzeichnung und wenn man das kann, dann kann man es auf einem leichtgängigeren Instrument sowieso.
Bis hier hin alles, wenn auch nicht super, so völlig im Rahmen.
Intonation - hier liegt der Hase im Pfeffer, leider. Es gibt ein einziges Problem, aber das liegt an einer wichtigen Stelle. Das Instrument ist insgesamt recht hoch gestimmt, eher 442 als 440 Hertz. Die tiefen Töne können auf 440 Hertz richtig intoniert werden, aber bleiben dabei weit unter ihrem Klang - und Lautstärkepotential. Will man die tiefen Töne ausspielen, merkt man leider schnell, dass das f' deutlich zu hoch ist, sobald es richtig gut klingt. Und das f'' eine Oktave darüber ist leider einer der tiefsten Töne des Instruments und ungewöhnlich unflexibel.
Kann man das Hinbiegen? JA.
Sollte die Zielgruppe der Flöte (Anfänger) das tun müssen? NEIN.
[Ich habe versucht das Problem durch herausziehen/ verschieben der 3 Flötenteile gegeneinander zu verbessern => funktioniert nicht => die tiefen Töne f' und g' sind zwar potentiell wohlklingend und belastbar, aber sie sitzen nicht richtig; versetzt man das Fußstück um einen vollen Zentimeter nach unten klingt zwar das tiefe F-Dur Arpeggio toll aber e''' und f''' entgleisen völlig.]
Daher insgesamt - knapp vorbei ist auch daneben. Natürlich ist trotzdem das Preis-Leistungs-Verhältnis unübertrefflich. Wäre dieser eine Stimmungsfehler nicht wäre das Ding ein Weltwunder.
Daher hab ich mir mal eine geschnappt.
[Da es bei diesen preiswerten Instrumenten mit Sicherheit Qualitätsschwankungen geben wird ist die Aussagekraft natürlich beschränkt weil ich habe nur ein Instrument bestellt- werde in Zukunft aber hin und wieder noch eine kaufen und dann aktualisieren.]
Die Flöte sieht richtig gut aus- Design ist gelungen, keine Frage. Das Instrument wirkt wertig was ja schonmal an sich ein Ding ist für den Preis.
Beim Zusammenstecken stellt sich heraus- das Fußstück sitzt sehr locker. Es geht gerade eben so, aber ich würde dazu tendieren es mit einer sehr dünnen Fadenwicklung zu sichern. Nicht schlimm.
Anspielen: der erste Eindruck ist etwas mumpfig, gedämpft, wie eine Ocarina. Auch nicht wirklich frei und laut, besonders in der Mittellage. Aber die tiefen Töne und die hohen sind eigentlich schön und "bunt" von der Klangfarbe her. Die Ansprache der hohen Töne ist besonders leicht, aber trotzdem "typisch" und ähnlich wie bei Mittelklasseinstrumenten aus Holz. Die etwas matte Klangfarbe der Mittellage hat auch ihren Charme - ungewöhnlich, aber warum nicht. Beim Ausprobieren merke ich dass die Flöte einen ziemlich geringen Ziehbereich in der Mittellage hat - die Töne rasten etwas unangenehm ein und erlauben nicht allzu viel Gestaltung durch mehr oder weniger Luft. Dafür reagieren sie sehr auf die Zungenstellung und Mundform, so dass man doch einen, wenn auch nicht lauten, so doch recht sonoren Klang hinkriegt.
Also- zwar nicht laut und extrovertiert, eher gedeckt, aber andererseits gar nicht uninteressant. Nicht ungehobelt, fein gemacht.
Die Ansprache ist nicht hervorragend und etwas seltsam schwammig allerdings. Die Flöte reagiert sehr gut auf halb gebundene weiche Artikulation aber Staccato und Doppelzunge ist schwerfälliger als es sein müsste - etwas überdeutlich muss man es machen, damit es auch rüberkommt. Für ein Übungsinstrument ist das allerdings vielleicht gar nicht so übel, sondern sogar von Vorteil - es zwingt zur Überzeichnung und wenn man das kann, dann kann man es auf einem leichtgängigeren Instrument sowieso.
Bis hier hin alles, wenn auch nicht super, so völlig im Rahmen.
Intonation - hier liegt der Hase im Pfeffer, leider. Es gibt ein einziges Problem, aber das liegt an einer wichtigen Stelle. Das Instrument ist insgesamt recht hoch gestimmt, eher 442 als 440 Hertz. Die tiefen Töne können auf 440 Hertz richtig intoniert werden, aber bleiben dabei weit unter ihrem Klang - und Lautstärkepotential. Will man die tiefen Töne ausspielen, merkt man leider schnell, dass das f' deutlich zu hoch ist, sobald es richtig gut klingt. Und das f'' eine Oktave darüber ist leider einer der tiefsten Töne des Instruments und ungewöhnlich unflexibel.
Kann man das Hinbiegen? JA.
Sollte die Zielgruppe der Flöte (Anfänger) das tun müssen? NEIN.
[Ich habe versucht das Problem durch herausziehen/ verschieben der 3 Flötenteile gegeneinander zu verbessern => funktioniert nicht => die tiefen Töne f' und g' sind zwar potentiell wohlklingend und belastbar, aber sie sitzen nicht richtig; versetzt man das Fußstück um einen vollen Zentimeter nach unten klingt zwar das tiefe F-Dur Arpeggio toll aber e''' und f''' entgleisen völlig.]
Daher insgesamt - knapp vorbei ist auch daneben. Natürlich ist trotzdem das Preis-Leistungs-Verhältnis unübertrefflich. Wäre dieser eine Stimmungsfehler nicht wäre das Ding ein Weltwunder.
Zuletzt bearbeitet: