Hi Marcxus!
Die Auswertung von akustischen Messungen ist nicht gerade einfach.
So mal auf die schnelle 30min einlesen und 20min messen + 10min Analysieren funktioniert nicht.
Ich will damit sagen, dass es leider sehr viel potential für Fehlintrapretation gibt.
Ein paar Grundtipps kann ich dir auf die Schnelle dazu geben.
Vielleicht gibt es auch irgendwo im Internet eine gute Anleitung bzw. ein Handbuch..?
Vor ein paar Wochen bin ich mal mit einem anderen Forumskollegen die ganzen Möglichkeiten von REW durchgegangen und nach 1.5h hatten wir immer noch nicht alles besprochen.
Dabei bin ich jetzt kein Poweruser und er jetzt kein Anfänger..
Daher, nur ein paar Hinweise für dein Grundverständnis:
- Wasserfalldiagramm ist nicht Nachhallzeit.
+ Nachallzeit beschreibt die Zeit, welche der Schall im Raum braucht
um um 60dB abzuklingen. Es gibt dafür verschiedene Arten das zu messen (T20, T30, EDT..) aber die Grundaussage ist immer die gleiche: So lange braucht Schall um um 60dB abzuklingen.
60dB deshalb, weil das so grob der kurzzeitige Dynamikumfang unseres Gehörs ist.
Nachhallzeit kann als Einzahlwert oder pro Frequenzband (Oktave, Terz) angegeben werden.
+ Wasserfalldiagramm soll anzeigen, wie viel Schallenergie bei der jeweiligen Frequenz (und Zeitpunkt) noch im Raum ist.
Viele lesen es so, dass sie glauben es zeige an, wie laut es zu der jeweiligen Zeit und Frequenz gerade ist.
Das ist meist das gleiche (und daher okay) aber eigentlich falsch.
+ In deiner Grafik siehst du im Wasserfalldiagramm (aufgrund der großen Dynamik und langen Zeitachse) auch den Bereich, wo nur mehr das Hintergrundrauschen analysiert wird. Dieses wird natürlich beim Messen auch mit aufgezeichnet und entsprechend mit analysiert. Du lässt dir vermutlich die gesamte Messzeit anzeigen..
das ist ziemlich sicher länger als der Nachhall (bzw. sollte es auch sein), und muss für die Analyse vom Ausklingen nicht mehr betrachtet werden.
LG
Jakob