Riverside / Out of myself / 2004 / CD

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Jogi`s Rockfabrik
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ich befinde mich auf der Suche nach einem neuen So
Riverside - Out of myself
2004

RiversideOutofmyself.jpg


Was ich jetzt weiß, ist die Tatsache, dass aus Polen nicht nur günstige Zigaretten kommen, sondern richtig gute Musik. Gerade frisch in meinen Player ist die CD einer neuen, jungen polnischen Band mit Namen „Riverside“ geflogen und wird ihn den ganzen Tag nicht mehr verlassen. Was verbirgt sich hinter dieser Band?

Riverside machen da weiter, wo Pink Floyd aufgehört haben und wo Marillion in der letzten Zeit so der letzte Schliff fehlte. Die Musik ist natürlich progressiv, aber jederzeit eingängig und man merkt in jedem Song, dass hier großartige Musiker am Werk sind. Für alle Fans der beiden o.g. Bands wird diese Scheibe eine Freude sein, sie wird bei jedem nochmaligen Hören besser. Der Sänger findet für mich einen Mittelweg zwischen dem, wo Marillion`s Fish übertrieben hat und Steve Hogarth manchmal die Power fehlt.

Das Album heißt „Out of myself“. Der Opener “The same river” wird von tragenden Keyboards geprägt, klingt mystisch und eine absolut eingängige Sologitarre rundet die Sache ab. „Out of myself“, der Titelsong des Albums klingt leicht funkig und stellenweise sehr groovy. „I believe“ hat einen sehr ruhigen Beginn, Clean-Guitars mit einem tollen Delay als Effekt. „Reality dream“ ist instrumental, rockig, melodiös, teilweise hektisch und dann wieder sehr tragend. Der Song „Loose heart“ ist eines der schönsten Stücke auf der CD mit sehr schönen tragenden Keyboards, Gitarren-Pickings und einer faszinierenden Solo-Guitar. „Reality dream II“ beginnt mit klasse Drums und leiten über in göttliche Gitarrenriffs, während „In two minds“ wieder ruhiger und sanfter klingt. Cleane Solo-Parts bestimmen den Song „The curtain falls“. Die CD schließt mit dem eher andächtigen „OK“.

Was Riverside spielen, ist modernster Prog-Rock. Die CD ist sehr abwechslungsreich und hat für mich absoluten Wiederhörcharakter. Dies ist auch erforderlich, bis man alle schönen Stellen richtig genießen kann. Freunde der guten Musik werden sich dieses Album aneignen, da bin ich mir sicher. Es ist für mich die Überraschung 2004!

The same river - Out of myself - I believe - Reality dream - Loose heart - Reality dream II - In two minds - The curtain falls - Ok

Vocals, Bass & Acoustic guitar: Mariusz Duda; Guitars: Piotr Grudzinski; Keyboards: Jacek Melnicki ; Drums: Piotr Kozieradzki

Spieldauer : 53.16 min

Die CD kommt mit einem typischen Innenbooklet daher.

10/10
 
Eigenschaft
 
Ich finde auch, dass den Polen ein ordentliches Debüt gelungen ist. Allerdings kann ich deine uneingeschränkte Begeisterung nicht so recht teilen. Auch wenn der Stilmix sehr interessant ist, so tut sich da eigentlich recht wenig Neues. Und der Drummer ist - sorry - einfach schlecht. Ein derart einfallsloses Geklopfe habe ich schon lange nicht mehr gehört. Immer die gleichen stupiden Breaks, dazu (schlechte) synthetische Drumsounds. Hätte da ein Kollege wie Gavin Harrison die Felle gerührt, wäre die Platte sicher um einiges besser ausgefallen.

Insgesamt finde ich die Höchstpunktzahl aber nicht nur deshalb unangebracht, sondern weil du der Band damit auch irgendwie alle Entwicklungsmöglichkeiten nach oben nimmst. Es geht sicher besser als bei "Out of myself". Und wenn sie dann eine bessere Platte machen, wie bewertest du sie dann? 12 von 10 Punkten?

Auf meinem Ranking kassiert die CD 5,5/10.

Trotzdem: Ein dickes Kompliment für deine wirklich lesenswerten Reviews :great:.
Und man muss ja nicht immer einer Meinung sein...
 
Watcher Of The Skies schrieb:
Trotzdem: Ein dickes Kompliment für deine wirklich lesenswerten Reviews :great:.
Und man muss ja nicht immer einer Meinung sein...

Danke für Dein Lob. Aber diese Platte hat mich seit langem platt gemacht. Ich kann manchmal gar nicht beschreiben, was es ist. Nun, zur Vergabe der Punkte. Ich messe die Platten meistens nicht am Gesamtvolumen, sondern an dem, was man bei einem punktuellen Entwicklungsstand erwarten darf oder kann. Und da ist es nunmal so, dass diese Platte für mich für ein Debütalbum überragend daher kommt, zumal die Konkurrenz nicht schläft. Ich weiß nicht, wie oft Du Dir das Teil gegeben hast, aber sie hat einen Umlaufwert mit Tendenz nach oben. Da Du was von der Sache zu verstehen scheinst, freue ich mich aber, dass Du Dich so eingehend auch mit meinen Kritiken befasst. Man wird besser, und stellenweise ist es nicht der Weisheit letzter Schluss, wenn man nachträglich gewisse Sachen ändert. Kritiken sind leider sehr oft Gefühlssachen, bei denen mentale Eindrücke sehr großen Einfluss nehmen und manchmal ist später interessant, zu sehen, wie man eine Platte zu einem früheren Zeitpunkt bewertet hat. Und vielleicht kommt dann die Marbles von Marillion bei mir doch noch zu Gnaden.

und Du hast schon recht, über Geschmäcker lässt sich streiten, und darüber bin ich sehr froh. Kritik muss sein und die eine oder andere Diskussion belebt das Geschäft. Sonst wäre dieses Forum auch schon tot.
 
Watcher Of The Skies schrieb:
Auch wenn der Stilmix sehr interessant ist, so tut sich da eigentlich recht wenig Neues.
Was ja nun nicht wirklich ein Qualitätskriterium ist, oder?

Watcher Of The Skies schrieb:
Und der Drummer ist - sorry - einfach schlecht. Ein derart einfallsloses Geklopfe habe ich schon lange nicht mehr gehört.
Naja, wenn er schlecht wäre, würde das Timing schwanken, oder er würde die Beiträge seiner Mitmusiker stören oder überdecken. So spielt er einfach verhältnismässig zurückhaltend.
Der eine findet es schlecht, der andere (Ich) erfrischend songdienlich und erfreulich uneitel.

Watcher Of The Skies schrieb:
Hätte da ein Kollege wie Gavin Harrison die Felle gerührt, wäre die Platte sicher um einiges besser ausgefallen.
Hätte Chris Maitland auf den beiden letzten PT-Alben getrommelt , wären die besser ausgefallen. :twisted: (Du siehst, alles Geschmackssache)

Watcher Of The Skies schrieb:
Auf meinem Ranking kassiert die CD 5,5/10.
Bei mir 9/10.

Watcher Of The Skies schrieb:
Trotzdem: Ein dickes Kompliment für deine wirklich lesenswerten Reviews :great:.
Dem kann ich mich nur anschließen.

Watcher Of The Skies schrieb:
Und man muss ja nicht immer einer Meinung sein...
Quod erat demonstrandum. ;)
 
gravitysangel schrieb:
Was ja nun nicht wirklich ein Qualitätskriterium ist, oder?
Wenn man behauptet progressive Musik zu machen, dann ist das meiner Meinung ein ganz entscheidendes Kriterium.

gravitysangel schrieb:
Naja, wenn er schlecht wäre, würde das Timing schwanken, oder er würde die Beiträge seiner Mitmusiker stören oder überdecken. So spielt er einfach verhältnismässig zurückhaltend.
Der eine findet es schlecht, der andere (Ich) erfrischend songdienlich und erfreulich uneitel.
Ich bin mir nicht mal sicher, ob der Drumpart nicht komplett programmiert ist. Aber selbst wenn nicht: Bei einer Studioproduktion sollte am Ende so oder so ein Album ohne Timing-Schwankungen herauskommen. Ich finde nicht, dass er sich zurückhält. Vielmehr nervt er über das komplette Album mit dem mehr oder weniger immer gleichen Break. Uneitel?! So kann man das natürlich auch nennen...

gravitysangel schrieb:
Hätte Chris Maitland auf den beiden letzten PT-Alben getrommelt , wären die besser ausgefallen.
Das ist natürlich durchaus möglich.
 
Watcher Of The Skies schrieb:
Wenn man behauptet progressive Musik zu machen, dann ist das meiner Meinung ein ganz entscheidendes Kriterium.
Womit wir wieder bei der, nicht wirklich geklärten oder zu klärenden, Frage sind:
Ist das "Progressive" in Prog-Rock nur eine generische Bezeichnung für ein Genre, oder ein wörtlich zu nehmendes Adjektiv zur genaueren Erläuterung des folgenden Wortes Rock?
Du plädierst, wenn ich mich recht erinnere, in diesem Zusammenhang für die Bezeichnung Art-Rock für Bands, die sich an alten Prog-Schemata orientieren.
Sieh Riverside als Art-Rock-Band, dann ist Neuartigkeit kein Kriterium mehr. ;)

Watcher Of The Skies schrieb:
Ich bin mir nicht mal sicher, ob der Drumpart nicht komplett programmiert ist.
Ich bin kein Drummer, aber das würde ich eher ausschließen.
Ich persönlich finde die z.B. HiHat-Arbeit sehr abwechslungsreich und wirklich gut.
Wie gesagt, es gefällt mir, dass der Drummer nicht alles zuballert, wie das z.B. ein Mike Portnoy ständig tut. Es gibt halt sehr unterschiedliche Geschmäcker (nicht falsch verstehen, ich finde Portnoy einen tollen Drummer, nur spielt er für meinen Geschmack halt zuviel).
 

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