Roadies/Techs

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JollyJ
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Hallo zusammen,

Ich arbeite an einem Projekt, das Berufe rund ums Touring näher beleuchtet. Es gibt so viele Legenden darüber, was ein Roadie angeblich tut und dass es Techs gibt für Schlagzeuge, Gitarren, Bässe und Co ist kaum überhaupt bekannt unter den Konzertgängern. Leider gibt das Internet wirklich kaum Auskunft und auch Bücher sind eben nicht wirklich vorhanden. Mag mir bitte mal jemand helfen?

Ich brauche Leute, die möglichst schon in diesen Beruen gearbeitet haben und mir genau erzählen können, wie das Leben on the road ist. Ich brauche Informationen sowohl über die, die die für kleine Bands arbeiten als auch für ganz große.

Ins besondere wären Informationen übner die einzelnen Bereiche in denen Roadies arbeiten toll. Dekorateure, Lichttechnik, Soundtechnik etc.
Dann was tun die Stagehands und was tun Roadies?
Außerdem wie viele Leute fahren da tatsächlich mit den großen Bands mit? Wie viele arbeiten in welchem Bereich?
Wie läuft das Catering ab?
Dann, was macht ein Gitarrentechniker an einem typischen Konzerttag?
Und wenn eine große Band zum Beispiel auch auf anderen Kontinenten spielt, wie viele Leute reisen dann mit?
Und so weiter...

Jegliche Infos sind willkommen. Danke euch allen schon jetzt!

Jolly
 
Eigenschaft
 
Habe 2 1/2 Jahre als Eventhelfer gearbeitet. Das ist die Offizielle Berufsbezeichnung in Deutschland für Hands/Helfer die über eine Firma arbeitet die so Ähnlich läuft wie eine Zeitarbeitsfirma. Ich habe zwar zu 70% Im Messe Betrieb und bei Industrie Veranstaltungen gearbeitet aber auch bei Konzerten ab und an. Vorne weg. Ich hab den Job nicht aus Leidenschaft gemacht sondern weil ich nicht in Harz 4 Rutschen Wollte. Mittlerweile arbeite ich nicht mehr in der Branche.
Den Rodi wie man ihn aus TV und Film kennt gibt es so eigentlich gar nicht mehr. In der Romantischen Vorstellungen des Tour Alltags ist der Rodi meist der Mann für alles. Besonders das Be und Endladen und Aufbauen. Gerne dargestellt als Große Schwerer Rocker typen. Sowas wie Schausteller des RocknRoll.
Heutzutage fahren abgesehen von den Leuten für Orga und Kaufmännischen Bereichen nur noch Techniker mit. Vor Ort werden dann (meist zu fiele weil man von 100, 20 nicht brauchen kann, Orginal Zitat) Lokale Helfer bei entsprechenden Firmen gebucht. Meist Ungelernte Leute die einfach nur anpacken können müssen und gerade auf Touren einfach nur das machen sollen was man ihnen sagt. Den Jedes Gewerk (Sound, Video, Bühne/Deko, Backline ect.) Haben ihren Leiter dem noch der ein oder andere Techi untersteht. Da bei Touren das meiste als Plug and Play Vorgebaut ist reagieren die Teils sehr empfindlich wenn man den Necksten Arbeitsschritt macht bevor die das gesagt haben (Auch wenn es richtig war). Den Helfern steht dann meist noch ein Crew Chef vor der der Ansprechpartner für Techis ist wen die mehr Leute brauchen oder was nicht stimmt. Also der Helfer ist einfach wie der Name schon sagt die Hilfe für die Techniker (Auch wenn ich einiger Techis getroffen hatte denen ich so mansch mal den richtigen tipp gegeben habe wenn was nicht stimmte. aber das gibt es immer)
Mit Stagehand ist heutzutage ehr der gemeint der Während der Show aktiv arbeitet. Beispielsweise Spot fahren, Deko schieben, Vorhang wegschaffen, Bühnen umbau aber auch das alles unter Anweisung eine Techis bzw. dem Stagemanagers. Mit den Musiker hat man da bei gerade auf Klassischen Onenight shows Garnichts zu tun und kann auch schon mal Rausgeschmissen werden wenn man es wagt den "Star" anzusprechen. Selbst der Berüchtigte "Runner" der Alle art von Besorgungen für die Künstler macht hat so gut wie nie Kontakt zu den selbigen. Alles in Allen ist das Helfer da sein ein sehr Nüchternes Buckeln wo man oft einfach nur wartet bis einer was von einen Will. Und wer meint man kann da die Konzerte Live sehen; Von wegen. Die meisten, gerade Internationalen Stars sperren die Hands aus die nicht nicht zur stagecrew gehören. Das sind meine Erfahrungen die sich natürlich von anderen unterschieden können ;) Bitte meine Rechtschreibung nicht auf die Goldwaage legen.
 
Thank you so far. Sorry... ich hab gerade vergessen, dass ich derzeit in Deutschland bin. Mach dir also bloß keine Gedanken um deine Rechtschreibung. dDist nun wirklich nicht, was hier zählt. Und so schlimm war es nicht, ich hab alles sehr gut verstanden. Und ich finde es unglaublich interessant. Dass der Roadie nicht ist, was alle immer denken, das war mir schon bewusst, ich schmunzel immer, wenn jemand noch an dieses Bild glaubt.

Kannst du mir etwas über den Ablauf eines Konzerttages sagen? Wann fängt der Tag an, wann endet er? Was passiert als Erstes, wie lange dauert ein Soundcheck, wie läuft der generell ab?
 
Ich arbeite an einem Projekt, das Berufe rund ums Touring näher beleuchtet.
Erlaube mir die Frage, was das fuer ein "Projekt" ist und was dabei rauskommen soll?

Ausserdem mal nachlesen, was der User als Antwort schrieb - den "Roadie", der naemlich fester Bestandteil der "Road Crew" ist, gibt es nach wie vor. Gut eingespielte Teams sind da Gold wert! An die musst Du rannkommen, nicht die lokalen Hiwis, die zusaetzlich angeheuert werden.

Ich empfehle Dir - falls noch nicht gesehen - den Film "Who The F*** Is Arthur Fogel", der tatsaechlich einige ganz spannende Eindruecke hinter einen Teil der Kulissen gibt.
 
Zauberer, niemand hier hat bestritten, dass es den Roadie noch gibt. Es ging dabei darum, dass es den Roadie nicht in der Form gibt, den die Filme so darstellen, wenn sie ihn denn darstellen. Der Roaide in Filmen trägt gerne mal schwere Kisten und schiebt sie durch die Gegend und ist mehr der Typ Möbelpacker als Techniker. Und danke, ich kann lesen.

Das Projekt ist im weitesten Sinne ein Buch und soll den Konzertgehern einmal nahebringen, was alles notwendig ist und hinter den Kulissen geschieht, damit ein Konzert überhaupt möglich ist. Und falls die Frage bei irgendwem auftaucht, nein, dieses Forum ist selbstverständlich nicht unser einziger Anhaltspunkt dafür.

Vielen Dank für die Filmempfehlung.
 
Habe vor ca. 10 Jahren mal ein paar größere Konzerte mitveranstaltet und da gab es durchaus die Klischee-Roadies ... zumindest optisch: Hoch wie ein Haus, breit wie ein Schrank, bunt wie der Malkasten meiner Tochter und mehr Metall am Körper als eine Großfamilie im Sparschwein ^^
Die Stage glich beim Aufbau einem abstrakten Weihnachtsbaum: Viel glänzendes Alu und überall baumelten bunt bemalte Typen nur mit Shorts, Schuhen und Helm bekleidet rum ^^
Nur mit Alkohol und Drogen war da nix ... die haben Wasser oder Tee getrunken, viele Vegetarier, Veganer oder gar Streight Edge. War auf eine Art doch sehr ernüchternd, aber die Gespräche waren toll :)

Gibt auch eine interessante Rush Tech Doku bei der auch die Roadies betrachtet werden

Außerdem gibt es noch die Doku "On The Road" die sich auch mit Roadies beschäftigt.
 
Wow, vielen vielen Dank! Ich werde mir die Videos heute Abend angucken. Sieht auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus!
 
Das ist von Fall zu Fall verschieden.

Die meisten lokalen Stagehands sind eingeschossen auf das Übliche. Rock & Roll eben. Das, was man immer hat.

Wenn's überhaupt Roadies gibt, dann entweder, weil es keine oder nicht genug lokale Stagehands gibt – oder man mit Spezialzeugs auffährt, das die lokalen Stagehands überfordert, weil sie das nicht kennen, oder wo das Risiko zu groß ist, daß sie das falsch handhaben. Wer mit Spezialzeugs tourt, tourt auch mit Leuten für das Spezialzeugs.

Mein Lieblings-Extrembeispiel ist Jean Michel Jarre. Kein Rock & Roll. Kein Schlagzeug, kein Baß, keine Gitarren. Statt dessen ca. 60 Synthesizer und andere elektronische Instrumente auf der Bühne. Nur elektronische Instrumente. Und zu 90% Zeugs, das du heute im Laden nicht mehr kaufen kannst, weil's seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt wird. Darunter Sachen mit Seltenheitswert oder Sachen, für die es keine Ersatzteile mehr gibt, oder schwere Heimorgeln oder ein mechanisch empfindliches Mellotron. Das sind dann auch keine abgerokkten Bühnenschlampen, sondern das ganze Gear könnte ziemlich so, wie es ist, in ein Museum gehen.

Da kannst du nicht von einer Horde ungelernter Stagehands, die sonst Marshall-Amps rumschmeißen, erwarten, daß sie das alles so aufbauen und verkabeln wie vorgesehen. Ich meine, wieviele Shoegaze-Bands lassen sich ihre Tretminen von lokalen Crews zusammenkabeln? Die Musiker selbst machen das auch nicht – 4 Musiker sollen 60 Instrumente tragen und verkabeln?

Die Lightshow bringt Jarre sowieso tutto kompletto mit. Alles zur Musik synchronisiert und durchchoreographiert, zwei oder drei Lichtpulte, und Jarre ist berühmt für seine bahnbrechenden, gewaltigen Lightshows, da kann man nicht mit dem Krams arbeiten, der zufällig in der Halle vorhanden ist. Von der Laser Harp will ich gar nicht erst anfangen.

Sogar die PA bringt Jarre schon mal selber mit. Das sind dann keine fliegenden Arrays links und rechts von der Bühne, sondern ganz hinten hinter dem Projektionsvorhang hinter der Bühne steht ein PA-System, das eigens ganz speziell für ihn entwickelt wurde und geiler klingt als alles, was ihr je an Arrays gehört habt. Trotzdem koppelt da nix (auch weil's auf der ganzen Bühne genau 1 Mikro für Ansagen gibt).

Ist natürlich auch klar, daß das nicht alles ein, zwei Stunden vorm Konzert auf die Bühne gewuchtet werden kann. Wenn Einlaß ist, ist alles schon seit Stunden betriebsbereit. Muß es auch, denn die meisten Synths sind alte Analogmaschinen aus den 70ern, und die verstimmen sich noch schlimmer als Gitarren. Wenn du die einschaltest, dann brauchen die eine ganze Weile, bis sie Betriebstemperatur haben, und dann darfst du jeden einzelnen Oszillator stimmen. Besonders bei den Synths eine Schweinearbeit, die man dafür aufmachen muß. Auch das machen weder die Musiker selber noch lokale Stagehands. Dafür gibt's Spezialisten in der Roadcrew, die auch schon mal kurz vorm Konzert über die Bühne huschen und die Synths durchtesten, ob alles in tune ist.

Auch große Tributebands setzen aus ähnlichen Gründen auf ihre eigenen Roadies, überwiegend wegen des Bühnenbildes oder der Lightshow.

Es ging dabei darum, dass es den Roadie nicht in der Form gibt, den die Filme so darstellen, wenn sie ihn denn darstellen. Der Roaide in Filmen trägt gerne mal schwere Kisten und schiebt sie durch die Gegend und ist mehr der Typ Möbelpacker als Techniker. Und danke, ich kann lesen.
Du hast Roadie gesehen? Den Streifen von 1980, in dem Meat Loaf auftritt als Travis W. Redfish, der zum größten Roadie aller Zeiten wird, und Hank Williams, Jr., Roy Orbison, Deborah Harry (Blondie) und Alice Cooper als sie selbst?


Martman
 
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Jeder Künstler für den wir als Lokals gearbeitet haben bringen ihre eigne lichtshow mit. Also nix besonderes. Und es stimmt den Wirklichen Eindruck von RocknRoll auf tour können nur die Tour Techis geben und nicht die Lokals. Ein par der Fragen kann ich aber noch beantworten. Wann der Tag anfängt Hängt von der Größe der Veranstaltung ab. Und auch von der Art des Veranstaltungsort. Aber beispielsweise in der Kölnarena (Lanxesarena) fängt es meist zwischen 6-9 Uhr an. Aber bereits davor wurde in der Halle alles für den Aufbau vorbereitet. Da lief oft schon ne 12 Stunden Schicht bevor der erste LKW da ist. Als erstes werden dann Natürlich Trailer ausgeladen. Die Kisten/Dollys und Alles was so im Backstage gebraucht wird kommt auf Anweisung dahin wo es hin muss und kann gebaut werden. Bei einer Gut eingespielten Produktion geht das auch recht schnell. zwichen 4-6 Stunden hat es meistens gedauert bis zu den ersten Licht und Soundchecks. zum Soundcheck der Künstler kann ich nicht fiel sagen da wir Lokals da schon aus der halle geschmissen werden.
Sobald das Konzert dann vorbei ist geht das Gewusel wieder los und alles wird wieder weggebaut. Faustregel ist da das der Abbau etwa die Halbe Aufbau zeit ist.
Und wenn das Letzte Case dann verladen ist, ist meist auch Schluss für die Helfer
 
Tja, und in meinem Fall, wenn's ein großes Open-Air-Konzert ist, fängt "der Tag" auch schon mal ein paar Tage vorher an (Aufbau der riesigen Bühne, die auch schon mal geschweißt werden muß, Anbringen von Projektionsflächen, Hubschrauber bringen Skytrackers auf Gebäudedächer usw.), zumal es meistens vor dem eigentlichen Konzert mindestens eine Generalprobe in fast vollem Ornat gibt. Darin eingerechnet sind nicht Vorbereitungen an der Location selbst, wie 1988 in London, wo abbruchreife Lagerhäuser und Silos noch einen weißen Anstrich bekamen, denn das macht nicht die Roadcrew.


Martman
 
Joe Summer
  • Gelöscht von klaatu
  • Grund: Musikersuche

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