Rock/Metalband: In Ear nur für Vocals bei Liveeinsatz?

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Hallo liebe Leute,

also ich habe ein Spezialproblem *). Ich spiele demnächt einen Gig (mit einer neuen Sängerin). Und wie es der Teufel so will, spielen wir diesen Gig natürlich nicht in einer kleinen Spelunke sondern in einer größeren Halle. Soweit so kein Problem, bringen wir sicher hin :). Nur hat unser Schlagzeuger ein kleines Problem mit dynamisch spielen aber sowieso auch schon gemeint, dass er sicher live laut spielen wird - weil es ist ja ROCK! Und ihr hat er daher ein InEar-System ans Herz gelegt.
So, jetzt ist sie natürlich "leicht" nervös, dass sie sich nicht hören wird.

Abgesehen davon, dass ich innerlich einen Tobsuchtsanfall bekommen habe, wie der Drummer diese Empfehlung abgegeben hat, stelle ich mir natürlich schon die Frage: Kann das funktionieren? Wie einfach ist das? Mein Zugang war nämlich bis jetzt, dass man InEar schon üben und sich daran gewöhnen muss.
+ Punkt 1 sind natürlich die Kosten. Die Drahtlosanlage, mit der man dann auch eine Freude hat, schätzte ich schon mal auf 600 EUR aufwärts ein. Und dann muss der Anwender natürlich noch das Glück haben, dass die Standardkopfhörer für einen funktionieren.
+ Punkt 2, die eigentliche Frage: Wie sieht das technisch aus? Die Stimme ist dann die einzige, die In Ear hätte auf der Bühne. Geht das so easy, dass man dem Tontechniker vor Ort das Kastl hinstellt, er es statt einer Monitorbox anschliesst und dann eben er ihr den Sound den sie haben will, auf die Hörer gibt?
+ Punkt 3: Die Zusatzhürde ist: Wir haben nur einen Linecheck :).

Ich habe diese Setting, dass nur der Sänger In Ear hat, schon zwei mal bei lokalen Bands gesehen. Mir ist aber auch dabei aufgefallen, dass der Sänger mit den Kopfhörern in beiden Ohren beginnt, dann hängt plötzlich einer der Hörer runter, und beenden tut er den Gig mit beide Ohren frei....

GLG Bernhard

*) habe ich je andere? :)
 
Warum keinen ausreichend lauten Monitor? Oder gleich zwei?
Ich würde das so kurzfristig lassen. Wenn In-Ear, dann muss da auch die ganze Band drauf sein können. Ansonsten die Situation mit einen Höhrer raus. Ist aber schlecht für die Ohren weil der verbliebene Höhrer dann sehr laut sein muss.
Die Schlagzeuge kommen oft auf tolle Ideen. Kenne ich. Am wenigsten mit Musik zu tun aber die tollsten Vorschläge. (Gibt auch Ausnahmen)
 
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...Schlagzeuge ...Am wenigsten mit Musik zu tun...
Irgendwie beschleicht mich der Verdacht, daß dein Steckbrief im drummer-Forum am schwarzen Brett hängt.:rofl:
Aber bez. in-ear hast du vollkommen Recht. Das ist eigentlich nur sinnvoll, wenn die komplette Band das macht, und es muß auch so geprobt werden!
 
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Ich hab mal versucht, als Sänger "eben mal so" auf IEM umzustellen - ganz einfach und billig mit einem kabelgebundenen Headset, das ich statt meines Floor-Monitors angeschlossen habe. Katastrophe :) Das muss man tatsächlich üben
Mein Zugang war nämlich bis jetzt, dass man InEar schon üben und sich daran gewöhnen muss.
Genau das ist der Kernsatz. Die Sängerin muss das Setup kennen und ihre Stimme darin "finden". Das hat nix mit laut oder leise zu tun, sondern mit einer ganz anderen akustischen Umgebung als die, die sie gewöhnt ist. Im besten Fall ist sie nicht so frei und souverän wie sonst, im schlimmsten Fall ist die Intonation für die Füße.

Ich kann mir schon vorstellen, dass ein "Nur-Sänger-IEM" funktionieren kann, wenn man als Monitormix die Summe nimmt und vielleicht die Stimme etwas anhebt, aber möglicherweise ist bei Euch (Du schreibst nicht, wie groß die Halle ist) die Summe für IEM nutzlos, weil das Schlagzeug recht weit hinten steht (und die PA nur stützt, damit ist die Drum Information im Master leise), denn der Raumschall der Drums ist ja da - gleiches gilt für Gitten und Bässe, die wahrscheinlich auch nicht "silent" in die PA gehen, sondern über den Raum. Die Information fehlt dann im Master von der PA und damit im Monitor-Mix.

Von Spelunke zu Halle ist schon ein Schritt, gerade für Sänger. Dann noch ne GANZ andere Monitoring Situation? Äh - nein. Gebt ihr nen Monitor
 
Grund: Klarstellung
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Warum keinen ausreichend lauten Monitor? Oder gleich zwei?
Ich würde das so kurzfristig lassen. Wenn In-Ear, dann muss da auch die ganze Band drauf sein können. Ansonsten die Situation mit einen Höhrer raus. Ist aber schlecht für die Ohren weil der verbliebene Höhrer dann sehr laut sein muss.
Die Schlagzeuge kommen oft auf tolle Ideen. Kenne ich. Am wenigsten mit Musik zu tun aber die tollsten Vorschläge. (Gibt auch Ausnahmen)
Lauter Monitor bzw. zwei Monitore ist meine eigene Präferenz. Das habe ich vergessen zum dazuschreiben. Aber ich hab ihr versprochen, dass ich diese andere Option auch auschecke und quasi ned von vorherein mich dagegen "wehre" :).
Ich teile auch deine Meinung, sie braucht dann alle Instrumente im Ohr. Ob das so einfach zu bewerkstelligen ist, weiss ich aber nicht. Ich stells mir schwierig vor.

Dein Hinweis mit der Lautstärke wenn nur ein Hörer in einem Ohr, ist ein sehr wichtiger. Diese "konkretisierende Idee" ist nämlich bei der Probe dann auch gefallen. Das ich mir meine Stimme dann voll ins Ohr blasen muss, daran habe ich gar nicht gedacht.
 
Irgendwie beschleicht mich der Verdacht, daß dein Steckbrief im drummer-Forum am schwarzen Brett hängt.
Da hab ich schon genug Negativ-Beispiele von erlebt.
Erst jetzt hat sich der Drummer einer meiner Bands so ein Yamaha EAD Drum-Mikro-Trigger Set gekauft weil er denkt das sein Drumset dann besser klingt…
Das das bei uns in kleinen Locations nicht funktioniert hat er nicht bedacht.
Und das ich amtliche Mikrofone im Koffer habe war ihm wohl auch egal.
 
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ui, mit der Information zum Drummer habe ich was angezündet :-D :-D
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich kann mir schon vorstellen, dass ein "Nur-Sänger-IEM" funktionieren kann, wenn man als Monitormix die Summe nimmt und vielleicht die Stimme etwas anhebt, aber möglicherweise ist bei Euch (Du schreibst nicht, wie groß die Halle ist) die Summe für IEM nutzlos, weil das Schlagzeug recht weit hinten steht (und die PA nur stützt, damit ist die Drum Information im Master leise), denn der Raumschall der Drums ist ja da - gleiches gilt für Gitten und Bässe, die wahrscheinlich auch nicht "silent" in die PA gehen, sondern über den Raum. Die Information fehlt dann im Master von der PA und damit im Monitor-Mix.

Von Spelunke zu Halle ist schon ein Schritt, gerade für Sänger. Dann noch ne GANZ andere Monitoring Situation? Äh - nein. Gebt ihr nen Monitor
die Halle fasst so 500 Personen, 6 m breite Bühne, 1 m hoch, sehr leiwande Location :) Und die tun eigentlich schon immer alles abnehmen, Drum-Overhead, Gitarrenverstärker, Bass, etc.
Aber wie natürlich der Raummschall genutzt wird im Mix, dazu kann ich nix sagen. Meine Amps blasen natürlich ins Publikum raus, von daher wird das der Tontechniker sicher berücksichtigen beim FOH.
 
Meine Amps blasen natürlich ins Publikum raus, von daher wird das der Tontechniker sicher berücksichtigen beim FOH
Genau das - und damit ist kein für den Sänger / die Sängerin vollwertiges Signal im FOH Mix. Bei so einem großen Setting werden die Amps wohl hoffentlich gut abgenommen, so dass man am Pult "Signal" hat um einen guten Mix zu erstellen. Trotzdem ist das für die Vocals ne ganz andere Nummer, die geübt werden muss.
 
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o.k., ich muss dazu sagen, dass diese Location für die Bühne ein eigenes Mischpult hat und ich noch nie (!) enttäuscht worden bin vom Sound. Weder auf der Bühne stehend noch vor der Bühne als Gast. Trotzdem kenn ich mich selber jetzt nicht gut genug aus, um das richtig einschätzen zu können....
und am Ende bleibt immer noch das mit dem Üben und ganz anderem Hörgefühl.

:) Danke Leute! :)
 
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Warum soll es nicht funktionieren, das die Band mit gemischten Monitorsystemen arbeitet?
Voraussetzung ist einzig, das es genug Monitorwege gibt, damit wirklich jeder seinen Sound bekommt.

Beispiel von uns: (Halle oder großer Club)
Drummer und Keyboarder spielen mit InEar - Kabelgebunden. Drummer sitzt ja fest am Set und unser Keyboarder ist auch nicht der Typ der wild rumrennt.
Sängerin spielt mit InEar und dazugehöriger Sendeanlage
Unser Mischpult hat 8 Monitorwege. Die InEar-Fraktion bekommt jeweils eine Stereomischung (also schon mal 6 Monitorwege weg).
Bass und Gitarre haben jeweils 2 kleine Monitorboxen die aber Mono betrieben werden. Das ergibt genau unsere zur Verfügung stehenden 8 Monitorwege.

Jeder kann sich seinen Monitorsound individuell einstellen und entscheiden was er überhaupt auf dem Monitor haben will.
Bei der Sängerin ist dies natürlich alles mit der entsprechenden Lautstärkeabstufung. Bei den anderen weiß ich jetzt gar nicht was die wie laut drauf haben.
Bei den Floormonitoren (Bass & Gitarre) ist natürlich nicht alles drauf - man hört ja vieles auch direkt.
Bei mir (Gitarre) ist auf dem Monitor nur Keys und Vocals. Der Basser hat (glaube ich) noch etwas Gitarre mit drauf.

Wenn wir mit eigener Anlage spielen, haben wir noch Sidefills (kleine Fullrange-Boxen) für den Notfall - falls ein InEar-System ausfällt (Sender der Sängerin oder InEar-Hörer defekt/fällt aus etc. pp.). Dann hört man wenigsten noch immer etwas. Die sind in der Regel runter geregelt und werden nur bei Bedarf vom Mischermann/-frau hoch geregelt.

In kleinen Clubs sieht die Sache dann etwas anders aus und wird entsprechend angepasst. Also z.B. weniger Monitorboxen und keine Sidefills.

Es stimmt allerdings, das es unabdingbar ist mit dem entsprechenden Monitorsystem auch zu proben um damit klar zu kommen und sich daran zu gewöhnen.
Noch nie mit InEar gesungen und dann zum ersten Mal auf einem Gig, kann in die sprichwörtliche Hose gehen.

Gruß
 
Grund: Nachtrag
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Wie sieht das technisch aus? Die Stimme ist dann die einzige, die In Ear hätte auf der Bühne. Geht das so easy, dass man dem Tontechniker vor Ort das Kastl hinstellt, er es statt einer Monitorbox anschliesst und dann eben er ihr den Sound den sie haben will, auf die Hörer gibt?
Technisch ist das keine besondere Herausforderung, sofern das Material vor Ort halbwegs auf der Höhe der Zeit ist. Wenn sogar ein eigenes Monitorpult mit Bedienung vorhanden ist, habe ich da wenig Bedenken. Allerdings freut sich das Personal vor Ort immer, wenn solche Wünsche im Vorfeld über den Rider kommuniziert werden. Der Typ und Frequenzbereich der mitgebrachten Funkstrecke gehört da übrigens mit rein.

Die viel größere Herausforderung ist der letzte Halbsatz "den Sound, den sie haben will". Meiner Erfahrung nach sind viele Menschen nicht auf Anhieb in der Lage, festzustellen und eindeutig zu formulieren, wie sie ihren InEar-Mix brauchen. Es bedarf durchaus etwas Erfahrung, beispielsweise zu erkennen, dass nicht das eine Signal zu leise, sondern ein anderes zu laut ist (Stichwort Maskierung). Natürlich wird ein fähiger Monitormensch selbst mit InEars in die Busse reinhören, aber ich bin der Ansicht, dass beim InEar das subjektive Empfinden eines Mixes noch etwas stärker ausgeprägt ist, als bei konventionellen Monitoren. Zumal beim Gesang noch das Thema Körperschall (wie höre ich meine eigene Stimme) dazu kommt. Einen guten InEar-Mix für eine fremde Person, die das zum ersten Mal nutzt, in sehr begrenzter Zeit hinzubekommen, ist eine große Herausforderung und fast schon Glücksspiel. Es kann gut gehen, wenn beide Seiten genau wissen, was sie tun, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es nach hinten los geht, ist groß. Und dann ist womöglich das ganze Thema InEar schnell negativ besetzt, obwohl es vielleicht auf lange Sicht, mit mehr Zeit und Übung eine gute Option gewesen wäre.
Nur hat unser Schlagzeuger ein kleines Problem mit dynamisch spielen aber sowieso auch schon gemeint, dass er sicher live laut spielen wird - weil es ist ja ROCK! Und ihr hat er daher ein InEar-System ans Herz gelegt.
Ich persönlich kann die Empfehlung für InEar neben einem Naturschlagzeug, dass nicht gerade mit Besen oder Rods gespielt wird, durchaus nachvollziehen und zwar rein aus gehörschutztechnischen Aspekten. Eine 6 m breite Bühne ist nun nicht so gigantisch, dass man eben mal ausreichend Distanz zwischen sich und das Drumset, vor allem die Becken bringen kann. Eine fähige Monitor-Crew mit ordentlichem Material bekommt aber auch konventionelle Monitore durchaus (zu) laut genug.
An der Stelle möchte ich aber noch einen weiteren Punkt zu bedenken geben, der durch ein lautes Drumset auf einer nicht besonders großen Bühne entsteht: Jedes Mikro, insbesondere die Gesangsmikros, wird zu einem Overhead. Der Drummer denkt sich "endlich mal eine größere Bühne, da kann ich lauter spielen". Ich am Mischpult denke "die Vocals sind in Relation zu den Drums zu leise, obwohl die eigentlichen Overheads bereits zu sind". Also ziehe ich den Gesang hoch oder versuche ihm per EQ mehr Präsens zu verschaffen. Aber leider ziehe ich damit automatisch das Schlagzeug mit hoch und in der Regel noch dazu in einer klanglich nicht vorteilhaften Art und Weise. Also wird der Mix wieder zum großen Kompromis.
Wenn man den Vorteil "größere Bühne" zu einem besseren Gesamtsound nutzen will, darf man sich den Vorteil nicht dadurch kaputt machen, dass man für die gleichen Pegel- und Übersprechverhältnisse wie auf einer kleineren Bühne sorgt.
 
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Ich sehe das anders als der allgemeine Konsens hier. Unsere Sängerin singt mit In-Ears (eben genau weil sie keine Probleme haben will, dass sie sich nicht gut hört), der Rest spielt mit klassischen Wedges. Klappt einwandfrei und unsere Sängerin hört sich immer gut und hat keine Probleme. Der Rest auch nicht. Und dafür hat sie auch keine 600€ gezahlt.
 
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Der allgemeine Konsens ist nicht, dass es nicht geht, sondern das es nicht von heute auf morgen geht. Und ich unterstelle, dass auch deine Sängerin nicht an einen Donnerstag sich das InEar gekauft hat um am Samstag damit den ersten Gig runterzubrettern. ;-)
 
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Grundsätzlich ist das erst einmal kein Problem, wenn nur die Sängerin in-ear fährt, der Rest der Band nicht. Und wenn sogar noch ein extra Monitormixer für den Bühnensound da ist, sollte es auch kein Problem sein, mal eben der Sängerin einen vernünftigen Mix auf die Ohren zu zaubern. Wäre zwar hilfreicher, wenn überhaupt keine Wedges auf der Bühne ständen, weil das die Grundlautstärke auf der Bühne schon mal deutlich runterbringen würde, sollte aber auch so funktionieren, wenn sie vernünftige Kopfhörer hätte. Und das sind nicht die, die bei einer Funkstrecke dabei sind, weder bei einer 600EUR, noch bei einer 1200EUR Sennheiser. Für den Kopfhörer musst Du wenn du es richtig machst, nochmal mindestens 300-400€ veranschlagen, vor allem bei Einsatz auf lauten Rockbühnen, wo du eine hohe Dämpfung gegen den Grundpegel brauchst. Eine ausreichend funktionierende Funkstrecke bekommst Du für 350EUR:
Das Problem, dass ich sehe ist, dass nicht nur in-ear für die Sängerin eine anscheinend neue Erfahrung ist, und ihr - so wie es klingt - mit ihr selbst noch nicht live aufgetreten seid. Daher würde ich vor einem Schnellschluss abraten. Jeder erste Gig mit neuen Musikern ist stressbehafteter als wenn man eine eingespielte und bühnenerfahrene Crew ist. Dazu kommt, dass In-Ear ein ganz anderes Monitorgefühl ist, als über Wedges, vor allem für Sänger, weil gerade die eigene Stimme über Kopfhörer völlig ungewohnt klingt, woran man sich erst einmal gewöhnen muss.
+ Punkt 3: Die Zusatzhürde ist: Wir haben nur einen Linecheck :).
Selbst bei Musikern die an In-Ear gewöhnt sind, ist das mit fremden Techs kaum mal eben bei einem Line-Check zufriedenstellend eingestellt, und für's erste Mal muss man auf jeden Fall Zeit einplanen. Ich würde daher unbedingt schon Wochen vorher im Proberaum damit anfangen, bevor ich damit auf die Bühne gehe.
Mir ist aber auch dabei aufgefallen, dass der Sänger mit den Kopfhörern in beiden Ohren beginnt, dann hängt plötzlich einer der Hörer runter, und beenden tut er den Gig mit beide Ohren frei....
Ein Zeichen dafür, dass er sich doch nicht optimal hört. Ein Stöpsel raus geht aber eigentlich nur, wenn die Bühne nicht allzu laut ist, und wenn er beide raus hat, ist das ein Zeichen, dass er mit dem in-Ear Mix nicht klar kommt.

Und genau hier ist das von @the flix beschriebene Problem:
  1. Muss man erst einmal in der Lage sein, wirklich zu definieren, wie der Mix aussehen soll. Gerade wenn man da noch keine Erfahrung hat, ist das kaum möglich. Wenn man das schon länger macht, wird's einfacher, oder man geht vielleicht sogar den Schritt mit einem Personal Monitormixer oder Tablet mit entsprechender App, so fern man Zugriff auf den Mixer bekommen kann (was ich übrigens auch nicht jedem geben würde ;) )
  2. Ich hab's tatsächlich noch nie erlebt, dass ein Monitormensch sich einen Monitorweg zwecks Überprüfung, was er da zusammen mischt, sich auf den eigenen Kopfhörer legt, wobei das so einfach wäre, viel Zeit spart und weniger Erklärungen bedarf. Natürlich untrer der bereits beschriebenen Einschränkung, dass da doch ne Menge subjektives Hören eine Rolle spielt, und die eigene Stimme für einen selber natürlich anders klingt, als die Stimme eines anderen.
...und dann ist womöglich das ganze Thema InEar schnell negativ besetzt, obwohl es vielleicht auf lange Sicht, mit mehr Zeit und Übung eine gute Option gewesen wäre.

Ich sehe das anders als der allgemeine Konsens hier. Unsere Sängerin singt mit In-Ears (eben genau weil sie keine Probleme haben will, dass sie sich nicht gut hört), der Rest spielt mit klassischen Wedges. Klappt einwandfrei und unsere Sängerin hört sich immer gut und hat keine Probleme. Der Rest auch nicht. Und dafür hat sie auch keine 600€ gezahlt.
@The Melvin Ich sehe das genau wie du und the flix: Mit in-Ear ist ne gute Sache, alleine schon wegen des Gehörschutzes, und wenn es nur einzelne aus der Band machen. Bei der letzten Band waren es nur der Gitarrist und ich. Der Drummer war nicht bereit, es auszuprobieren, bzw. da Geld zu investieren, der Bassist und Sänger war der Meinung, dass die Musikalität dadurch flöten geht. Bei meiner aktuellen CountryRockBluesBand wollen wir im Prinzip auf in-ear(zumindest Bassist, Sängerin und ich), weil man sich einig ist, dass gerade für den Satzgesang ein guter und transparenter Monitor-Sound wichtig ist. Aber wir kommen da nicht wirklich in die Füße, vermutlich liegt's daran, dass man investieren müsste. Für den Gitarristen, der eigentlich die meisten Probleme mit Monitoring hat, wäre das aus meiner Sicht ne tolle Sache. Aber (leider) ist das Monitoring bei uns eigentlich auch kein wirklich großes Problem, weil wir schon extrem leise sind.

Wenn In-Ear, dann muss da auch die ganze Band drauf sein können.
Ist vielleicht ein bisschen missverständlich ausgedrückt, oder kommt zumindest bei mir so rüber. Du meinst natürlich nicht, dass alle Bandmitglieder in-ear nutzen, sondern dass alle Instrumente auf den Mix gemischt sein müssen, nicht nur das Vocal Signal des Sängers/der Sängerin. Sollte klar sein, und das heißt auch, dass alle Instrumente abgenommen werden müssen, auch die lauten, was ja bei kleinen Bühnen eher nicht der Fall sein muss, für in-Ear dann aber schon, umso mehr, je größer die Dämpfung der Hörer.

Und wenn Ihr denn mit in-ear sartet:
...freut sich das Personal vor Ort immer, wenn solche Wünsche im Vorfeld über den Rider kommuniziert werden. Der Typ und Frequenzbereich der mitgebrachten Funkstrecke gehört da übrigens mit rein.
 
Ich habe einmal als Bassist eher unvorbereitet einen Gig mit Inear gemacht und hatte massive Probleme.
Trotz guter Anlage (Shure PSM 700 und angepasste SE215) war der Inearsound zwar gut, aber zu leise, denn wir hatten keine Silent Stage (Rock).
Gerade bei Metal muss man damit rechnen, dass man den Empfänger trotz guter Otoplastiken so laut aufdrehen muss, dass der Limiter anspricht und/oder es gehörschädigend laut wird. Und oft bleibt es bei mörderisch lauter Bühne im Inear zu leise.

Bei unseren Sängerinnen (mehrere in Folge) tritt das Phänomen auf, dass sie ausser ein paar Melodieinstrumente eigentlich nichts in den Mix wollten. Kann man gut an den Einstellungen ihrer Monitor-App sehen (X32R). Schlagzeug kommt mehr als genug über die Voc-Mikros, der Mix klingt für meine Ohren zwar nicht gut, reicht ihnen aber für gute Intonierung und Phrasierung.

Im Hobby-Bereich profitieren die meisten Sänger/Sängerinnen von Inear bezüglich der Intonation, so meine Erfahrung.

Wirklich gutes IEM bekommt man m. E. aber nur auf wirklich riesigen Bühnen oder mit Silent Stage. Und das dürfte für die meisten Gigs Overkill sein.

Unvorbereitet, d. h. ohne eine gut zweistellige Zahl an Übungsabenden mit dem Inear-Konzept würde ich nie mehr rausgehen. Also im Beispiel hier erst mal besser mit Wedges. Wir machen es jetzt anders herum, wir üben nur mit IEM und üben jetzt vor einem Gig nur mit Wedges.

Trotzdem kann man es versuchen, nur den Voc ein IEM zu geben, die Intonation wird es danken.
 
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Wirklich gutes IEM bekommt man m. E. aber nur auf wirklich riesigen Bühnen oder mit Silent Stage. Und das dürfte für die meisten Gigs Overkill sein.
Silent Stage ist natürlich das Optimum für in-ear, und da kann man dann sogar für's angenehmere Gefühl mal einen Stöpsel raus lassen - mach ich gerne mal.
Wichtig ist aber - und das beachten einige Techs meiner Erfahrung nicht, was mir völlig unverständlich ist - dass man beim Einsatz von in-ear die Wedges für die Leute, die in-ear haben aus lässt, weil das sonst absolut unproduktiv ist.
 
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...mal einen Stöpsel raus lassen - mach ich gerne mal.
...
Und da kann man ganz billig ansetzen. Ich benutze da ganz einfache Ohrhörer, die mit Bügel auf den Lauschern hängen, und somit die Ohren nicht abdichten, was Kommunikation und Spielgefühl auch ohne Ambient-Mikrokanal extrem verbessert. Da wir zu 90% selbst die Beschallung machen, haben wir 'ne ruhige Bühne. Abgesehen von herkömmlichen Schlagzeug, den Saiten des Akustikgitarristen und der Gesänge natürlich. Und alle machen sich natürlich über X32-Q ihren in-ear mix selbst, was auch den Techniker entlastet.
 
Du hast natürlich recht, dass man bei Kopfhörern durchaus günstiger weg kommen kann, wenn man nicht größtmögliche Dämpfung braucht, also auch auf angepasste, customized Hörer verzichten kann. Und Personal MonitorMixer- egal ob App oder Hardware - definitiv nur bei in-ear und never bei Wedges...
 
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Allerdings bei in-ear definitiv!
Die Vorstellung, daß ich einem Tech erklären müßte, was ich will....
Und vor allem die Vorstellung, daß ich als Tech einen Musiker da bedienen sollte...
:evil:
 
ich habe das über die Jahre immer wieder gehabt, dass da ein Gesangstalente, und auch Instrumentalakrobaten, daher gekommen sind und das eigene Inear System mitbrachten, auch wenn ich sonst mehrheitlich mit Wedges arbeite. Und das funktionierte auch schon zu rein analogen Zeiten. Warum auch nicht. Es geht oft ja nur darum dass man genug Signale am Pult anliegen hat, damit man einen passenden Mix zusammenstellen kann. Und es sollte idealerweise genug freie Monitormix-Wege geben.
Wichtig ist aber dabei dass die Person, die das Inear verwenden will, damit auch vertraut ist, und einem sagen kann, was wie laut am Hörer sein muss. Einfach jemanden Inearhörer mit einem Empfänger in die Hand drücken und dann hoffen dass es in 30 Minuten nach dem ersten Kennenlernen schon funktioniert ist eine Utopie, meiner bescheidenen Meinung nach. Da sollte schon vorher genug Erfahrung damit gemacht worden sein.
 
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