Röhrenradio modifizieren

[Rollnbusch]

Hey, hallo erstmal zum Forum.
Ich habe vor mir ein Röhrenradio zu besorgen, welches ich so modifizien möchte, dass ich es zu Hause als kleinen amp nutzen kann. Über die Gefahren der Röhrentechnik, der alten Geräte und der Altstromgeräte weiß ich bescheid.
Meistens findet man nur: Bau an den Eingang für Magnettonabnehmer nen Adapter. Mein Plan wäre das Radio so zu modifizieren, das ich wirklich mit Verzerrung spielen kann und was vernünftiges rausbekomme. Meine idee ist, den Radioempfänger durch einen Eingang für die Gitarre zu ersetzen, die Vorstufe umzubauen und einen Ausgang für einen externen Speaker anzubauen. - Soweit die Grundidee.
Mein Problem ist, dass ich bei Röhrenradios nicht ganz so bewandert bin, was die Eigenschaften angeht, also welches Radio ne gute Grundlage bietet und welche Teile für die Nutzung als Verstärker nicht geeignet sind, weil sie es nicht verkraften.
Sieht da jemand ne Möglichkeit, so ein Vorhaben durchzuführen?

 

[smartin]

Ich hab schon mehrere Geräte genutzt und umgebaut. Es ist allerdings nicht so einfach die Vorstufe vom Empfänger zu isolieren, bzw. den Unterschied zu finden. Wenn Du über den Plattenspielereingang gehst, benutzt Du bereits die Vorstufe und die Endstufe. Diese beiden Stufen schaffst Du eher nicht in die Verzerrung - Ich würde Dir empfehlen einfach einen Booster davorzusetzen, dann geht das ganz gut.

Übrigens heißen die Allstromgeräte.... und nen Schlag haut Dich auch von den anderen Geräten in die nächste Zimmerecke....

 

[bubili]

Hallo,

würde ich nicht machen, da es Bausätze für gute Röhrenverstärker gibt; Gerade wenn man (wie ich) nicht viel Ahnung hat ist man da letztendlich zufriedener. @Smartin: guter Rat, aber nicht jeder hat dafür das richtige Händchen/ das notwendige Glück usw. Die Gefahr dabei Elektroschrott zu produzieren, der zwar auch noch funktioniert ist doch nicht zu unterschätzen. Ist nur meine Meinung, heisst nicht dass du es nicht hinkriegst!!

bubili

 

[smartin]

deshalb sag ich ja, dass man da nicht drin rumlöten sollte... der Plattenspielereingang ist (mit Ausnahme von Allstromgeräten) ungefährlich.

 

[Rollnbusch]

Mir ist klar das sowas kein ungefährliches Rumgebastel ist. Ich hab schon mehreres gebaut und auch Leute mit Fachkenntnis zu Hause, nur kennt sich keiner besonders gut mit Röhrenradios aus.
Macht denn der interne Speaker sowas lange mit? - kann ich mir kaum vorstellen. Den Plattenspielereingang werde ich mal testen. Hat denn jemand Erfahrung und kann sagen, welche Radios gut geeignet sind, dami es auch nen bisschen Lautstärke gibt?
Ich würde trotzdem gern wissen ob es prinzipiell machbar wäre, die Vorstufe umzubauen, damit Verzerrung möglich ist, eventuell durch nen zuschaltbaren Booster.

P.S. Allstromgeräte, da muss ich mich verschrieben haben. ^^

 

[Stratspieler]

...nur kennt sich keiner besonders gut mit Röhrenradios aus. ...Allstromgeräte, da muss ich mich verschrieben haben.

zum xten Male Gebetsmühlenmodus an:

E-Röhren in einem alten Radio bedeutet auf keinen Fall automatisch ein gefahrloses Anschließen von Gitarren an das Radio!!! Hier herrscht Lebensgefahr, wenn Spartrafos oder gemischte Netzteile verwendet wurden. Das kann ein Laie nicht erkennen - daher am besten Finger weg davon!!!

Selbst wenn ein reiner Wechselstromempfänger vorliegt, ist ein Anschließen einer Gitarre auf keinen Fall zu empfehlen, da die alten Radios i.d.R. keinen Schutzleiteranschluss haben. Unter ungünstigen Bedingungen besteht auch hier ebenfalls Lebensgefahr!!!

Gebetsmühlenmodus aus.

CU MM

 

[smartin]

Erfahrung und kann sagen, welche Radios gut geeignet sind, dami es auch nen bisschen Lautstärke gibt?
Ich würde trotzdem gern wissen ob es prinzipiell machbar wäre, die Vorstufe umzubauen, damit Verzerrung möglich ist, eventuell durch nen zuschaltbaren Booster.

Die Großen ... je größer, desto lauter ^^ - der Rest ist ja bei allen irgendwie gleich. Schau halt auf die Wattzahl....ich mochte 2 Watt-Geräte für den Hausgebrauch und in meinem Wohnzimmer steht bis heute so ein Kasten . Ein Freund von mir hat eine ganze Radio-Komode mit 15 Watt - die ballert enorm.... natürlich clean

Die Vorstufe brauchste nicht umbauen.... Bau dir einfach die Buchse vom Plattenspielereingang zu ner Klinke um und klemm danach nen Booster rein. Ich habe zum Beispiel einen normalen Fußtreter genommen, das Innenleben mit ins Gehäuse gepackt, dann ein Netzteil ebenfalls mit rein, alles zwischen Klinkenbuchse und Vorstufe. Schon verzerrt die Vorstufe....

Die Vorstufe selbst empfindlicher zu machen wird wohl nicht gehen.... Du kannst nur eine zusätzliche Vorstufe davorsetzen. Mein Vater baute dafür auch schon vor 40 Jahren einfach einen kleinen Kopfhörerverstärker davor..... was ebenfalls einem Booster entspricht.

Die Speaker machen das nicht lange mit, aber auch die Kondensatoren nicht. Deshalb hielt so ein Röhrenradio-Verstärker früher auch nicht lange. Besser ist die Idee einen Verzerrer statt einem Booster einzubauen. Klingt auch gut und ist schonender...

Zum Thema Lebensgefahr: Schutzleiter sollte da sein oder nachgerüstet werden. Ich lasse mein Radio übrigens einmal im Jahr von nem Ampbauer checken um sicher zu gehen.


PS: Entweder erlauben wir solche Diskussionen hier oder wir verbieten sie von Anfang an. Den Hinweis zur Lebensgefahr hat er ja nun verstanden.

 

[Rockin'Daddy]

Ich hatte Dutzende alter Röhrenradios aus den 40ern bis 60ern hier zu Hause (ich hab sie mal gesammelt).
Von winzig klein bis zu riesen Musiktruhen in Wohnzimmerschrankgröße.

KEINE davon hatte den so dringend benötigten Schutzleiter!!! Der war früher nicht Pflicht und kam erst, nachdem sich wahrscheinlich Dutzende Leute selbst ins Grab gebracht haben.

Sollte durch Kontaktkorrosion, defekte Bauteile oder bröselnde Isolierung an Röhrenfassungen oder spannungsführenden Leitern Spannung durchschlagen (was durchaus nicht ungewöhnlich ist bei uralt Geräten), spricht der FI (sofern überhaupt vorhanden) nicht an!!!
Das bedeutet, DU und deine Gitarre wären der Weg des geringsten Widerstands für anliegende Spannung und damit fließender Strom.
Ich weiß nicht, ob Ratschläge hier im Forum nicht eher ein Beitrag zur aktiven Sterbehilfe wären......

 

[Stratspieler]

...Zum Thema Lebensgefahr: Wer an nem Röhrenverstärker rumschraubt ... setzt sich der gleichen Gefahr aus - das ist dann aber wieder okay. Solange man nicht mit Allstromgeräten rumhantiert...

smartin, nichts für ungut, aber normalerweise wirst Du heutzutage in einem Röhrenamp so schnell keine Spartrafos oder nur Heiztrafos zusammen mit einem Allstromnetzteil finden! Ich denke, dass hier sehr wohl ein sehr gefährlicher Unterschied vorliegt, vor dem ich ausdrücklich eben wegen seiner Nichterkennung durch einen Laien warne! Und vom PE mal ganz zu schweigen.

 

[Telefunky]

vielleicht lässt sich der Vernunft mit einem ganz praktischen Tip nachhelfen:
die ganze Diskussion zu Sound und Speakerbelastung wird spätestens beim ersten Akkord hinfällig...
... wenn sie im Gerappel der Blechteile (und das sind einige...) des Empfängers untergeht

so kleine alte Radios haben schon was heimeliges... aber praktisch ist anders
an die entscheidenden Stellen kommt man immer schlecht dran
eine externe Box wäre (siehe oben) auch nicht verkehrt

da bietet ein aktueller Klein&Günstig Amp die bessere Grundlage, wenn man sich mit der Technik auseinandersetzen will

bei Zimmerlautstärke sehe ich allerdings in den Speakern solcher Radios (falls gut erhalten) durchaus Klangpotential
(logischerweise in anderen Gehäusen)

cheers, Tom

 

[shootTV]

mein tipp: lass´es.

klingt zwar geil und hat charme aber es ist den aufwand nicht wert. ich habe so eine aktion erst anfang des jahres durchgekaut.
mittlerweile weiß ich, dass ich mir besser gleich einen richtigen amp geholt hätte.
die alten kisten sind extremely störanfällig, selbst wenn da ein fachmann dran war.
hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir nen bugera v5 oder sowas geholt - mit garantie und günstiger.
kein elektrofuzzi gibt dir garantie, dass bei den alten kisten nicht doch irgendwas durchhauen kann.

 

[Bass_Zicke]

Danke für den Hinweis mit dem " Spartrafo " .

... jetzt weiß ich endlich mal ( nach 40 Jahren ) , warum ich bei dem einen Kasten so dermaßen einen geballert bekommen hab .

Das Übelste daran ist ja , das man eine Gitarre wirklich richtig anfasst .... also " Zugreift " , und wenn dann da auch noch Zoppe drauf ist ................ .

 

[smartin]

Dann sollte dieses Thema generell verboten werden....

Ich bin ein Vertreter der Technik und gebe auch Hinweise, wenn gefragt wird.

 

[tsb.olaf]

würde ich nicht machen, da es Bausätze für gute Röhrenverstärker gibt; Gerade wenn man (wie ich) nicht viel Ahnung hat ist man da letztendlich zufriedener.

Und das ganze lässt sich dann super in das alte Radiogehäuse einbauen - falls vorhanden kann man auch die alten Drehregler o.ä. verwenden (bzw. deren Position und Optik ) Über einen neuen (besser geeigneten) Speaker könnte man dann auch denken.
Anbieten würde sich zB sowas hier: http://www.musikding.de/Bausatz-Madamp-G3-Blues, ziemlich simpel aufgebaut, dazu recht klein und wohl auch auf Zimmerlautstärke zu gebrauchen.
Letztendlich hättest du dann einen ordentlichen Röhrenamp im Gehäuse eines alten Radios, und keine Sau merkts

 

[Gitarrophob]

Würde da ein Trenntrafo für den Eingang etwas bringen?
Vielleicht Booster -> galv. Trennung -> Radio? Damit müßte man doch auf der sicheren Seite sein und hätte dank Booster noch die Möglichkeit auf Zerre...
@smartin: Wäre nett, wenn Du dazu Deine Einschätzung gibtst.

 

[smartin]

Sorry, keine Ahnung...

 

[bubili]

Und das ganze lässt sich dann super in das alte Radiogehäuse einbauen - falls vorhanden kann man auch die alten Drehregler o.ä. verwenden (bzw. deren Position und Optik ) Über einen neuen (besser geeigneten) Speaker könnte man dann auch denken.
Anbieten würde sich zB sowas hier: http://www.musikding.de/Bausatz-Madamp-G3-Blues, ziemlich simpel aufgebaut, dazu recht klein und wohl auch auf Zimmerlautstärke zu gebrauchen.
Letztendlich hättest du dann einen ordentlichen Röhrenamp im Gehäuse eines alten Radios, und keine Sau merkts

Die ersten die das merken dürften sind irgendwelche Amphersteller sein, die deine Idee klauen und falls reelle Erfolgschancen damit Geld verdienen...lol!

 

[smartin]

Die ersten die das merken dürften sind irgendwelche Amphersteller sein, die deine Idee klauen und falls reelle Erfolgschancen damit Geld verdienen...lol!

Gibts schon.... ich weiß den Namen leider nicht mehr, aber es gibt schon sone Butze, die in die Gehäuse von restaurierten Röhrenradios normale Amps einbaut.

 

[68goldtop]

Hi!

Ich finde der Markt an RÖHREN-Amps um die 100,- €. ist inzwischen so groß und vielfältig, dass man sich das mit den alten Radios - und den damit verbundenen Gefahren - wirklich schenken kann...

cheers - 68.

 

[Rollnbusch]

Ok Leute, ich danke für die vielen Antworten.
Um das Thema mit dem Schutzleiter und den gemischten Netzteilen, den Spartrafos usw. kurz zu beenden: Ich habe nicht vor gehabt, das Ding zu nehmen, anzuschließen und auf gut Glück loszulegen. In jedem Thread zu dem Thema ist es das gleiche, es heißt immer nur: Gefährlich, du kannst eh nichst, Bausatz ist billiger.
Natürlich bin ich dankbar für Sicherheitshinweise, keine Frage, aber einmal schreiben reicht aus. Das sollte schon was Fundiertes werden, was auch länger als 2 Wochen bestand hat. Deshalb hab ich auch schon nen Elektriker und jemand anders konsultiert, die was Sicherheit und co. angeht besser bewandert sind als ich. Die Leute kennen sich nur Soundtechnisch kaum aus.

Mich interessiert vorallem die technische Seite und Charme, der von so einem Projekt ausgeht, ein altes Gerät umzufunktionieren, zu modernisieren und so etwas Neues mit anderer Funktion zu erhalten. Falls es jemand überlesen hat, ich schrieb im ersten Post, dass ich Bauteile, welche diesen Betrieb nicht aushalten austauschen möchte, z.B. alte Elkos. Das der Schutzleiter bei allen fehlt wusste ich wirklich nicht, aber wäre es nicht möglich den nachzurüsten?

Soweit ich es jetzt sehe, wären folgende Arbeiten nötig:
- Als erstes prüfen, ob ein Allstromgerät/ ein Gerät mit Spartrafo oder gemischtem Netzteil vorliegt
- Überprüfen aller Bauteile auf Funktionssicherheit
- Einbau des Schutzleiters
- Austausch schadhafter Elemente sowie aller Elkos
- Radioempfänger gegen Gitarreneingang austauschen
- Einbau eines zuschaltbaren Boosters, um Verzerrung zu ermöglichen
- Austausch des Speakers (Ausgang mit externer Box)

Hab ich etwas übersehen?? - Ich weiß sehr Zeitaufwendig, aber es wäre meiner Meinung nach nen interessantes Projekt. Zumindest auf theoretischer Ebene würde ich das ganze gern mal durchspielen, letztendlich gibt es nur durch den finanziellen Rahmen irgendwann Grenzen.