Röhrensound - Halbleitersound

  • Ersteller OneStone
  • Erstellt am
Aber selbst mir ist damals aufgefallen, als ich mal die Gelegenheit hatte, ein mistiges Boss ME-50 an mein Top anzuschließen. Hier konnte man drehen soviel man wollte, es kam im Bandgefüge nichts verwertbares bei raus.
Ein ME-50 stellt nicht gerade die Speerspitze der Modellingtechnik dar, oder;)?
Ganz ehrlich, in mindestens 90% aller Fälle ist der Gitarrist selbst schuld wenns kacke klingt; nicht sein Amp, nicht sein Modeller, nicht sein was auch immer. Ich hol aus jedem Top of the line Produkt des jeweiligen Herstellers vernünftige, verwertbare und gut klingende Sounds raus. Klar gibt es auch hier jeweils Stärken und Schwächen, wie bei Amps auch.
Und zur Durchsetzungsfähigkeit: eine Box mit vernünftigen Speakern(Wirkungsgrad), eine halbwegs passable Endstufe(hier tut's auch eine Velocity), und gut ist. Meidet diese mülligen extremen Scoopsounds und man hört euch wieder, auch mit nem Modeller. Hat sich einer der sich über die Kisten beschwert eigentlich mal die Mühe gemacht einen Ampsound in realtime 1 zu 1 zu kopieren, d.h. selbst alles einzustellen? Die Presets sind doch meist zum würgen. Wenn da Rectifier draufsteht ist da noch lang keiner drin!
Manchmal hab ich das Gefühl diese Presets werden von fast tauben Gitarristen a la Pete Townshend kreiert:screwy:.

SoLong T-Rex
 
Ich wollte es eiegtlich vermeiden so rüberzukommen, dass ich von Transistoramps angeblich nichts halte. Ìch habe vor ein paar Jahren auch so schwarz-weiß gedacht. Gerade die Erfahrung mit dem guten Cleansound kleinerer Transistorcombos hat mir gezeigt, dass es immer von einer anderen Seit verwertbares Potential gibt. Ich finde weder die Boden- noch die Rackmultis schlecht, von einigen sehr günstigen Ausnahmen abgesehen. Mir persönlich gefällt zum Beispiel das Vox Tonelab SE sehr gut, weil es idiotensicher (also typisch gitarristisch ;)) zu bedienen ist und nebenbei noch einen wirklich guten Sound bietet. Und ich schere ebenfalls nicht alle Multis oder Transen über einen Kamm (wobei die MG-Serie den Namen Marshall wirklich NICHT verdient hat), siehe oben. Meine bisherige Erfahrung hat mir aber gezeigt, dass Multi-Sounds, die allein oder über Kopfhörer gut klingen für einen Live-Einsatz mit aufwendiger Beschallung noch lang nicht prädestiniert sind, da kann es wieder ganz anders aussehen.
Es geht ja auch darum, was mit Durchsetzungvermögen gemeint ist, es gibt Leute, die verstehen darunter, mit dem Bass vor lauter Gedröhne möglichst konkurieren zu können und sind erst zufrieden, wenns nur noch den Badewanneneffekt gibt, wundern sich dann aber, wenn in ihren Soli nur scharfe Höhen und IRGENDWAS zu hören ist, aber dabei bleibts dann auch. Und es gibt die anderen, die den Mittenregler auch mal aus der 0-Position rausholen.

Ich definiere Durchsetzungvermögen so: gute Mitten, brilliante Höhen, die nicht kreischen oder schmerzen (Presence und Treble etwas zurück) und ein dem Boxenvolumen und der Konstruktion entsprechendes Pfund an Bass, welches im reinen Bandbetrieb ruhig wahrnehmbar sein darf. Über eine Beschallungsanlage mit Fullrange-System sieht das ganz dann sowieso wieder anders aus.
 
So wie ich das sehe, haben die Modelling-Hersteller offenbar das Problem, dass Ihre User nicht in der Lage sind, ihre Geräte zu bedienen. Man hört immer, wie Werk-Presets niedergemacht werden - viell. liegt es daran, dass sie für den Einsatz in Live-Situationen programmiert wurden. Alleine für sich klingt die Gitarre immer etwas anders, als wie sie mit der Band wahrgenommen wird. Den Sound zu Hause programmieren und damit in den Ü-Raum gehen scheint eine buchtstäblich vormprogrammierte Katastrophe zu sein.

BTW. ich kenne eine Band, die zweimal das ME einsetzt: Einmal der Gitarrist und einmal der Geiger (Wah und Geige klingt echt cool). Astreine Sounds kommen da raus...

Die Diskussion hier hört sich so an, als hätte sich bei Boss oder Line6 oder sonstwo überhaupt keiner Gedanken gemacht über die Gerätschaften, die man absetzt. Was machen wir Gitarristen denn grundsätzlich falsch, würde mich interessieren? Ich kann über das ToneLab nun wahrlich nicht meckern.

Grüße
 
Es ist wohl eher so, dass die Sounds zuhause noch ganz nett klingen, aber live einfach Murks sind. Warscheinlich wäre es am besten wenn die Hersteller 3 Sounds programmieren würden, clean, crunch und lead, und zwar ohne Effekte. So wäre der User gezwungen sich den Effektsalat selber zu komponieren und würde eher merken welchen Unsinn er da verzapft. Wenn man so Fragen hört wie "Meine Dynamik ist weg, obwohl ich doch schon den Kompressor eingeschaltet..." Aua!
Bluessounds mit 'ner HM-2 Simu; Brrrr! Ich kreide es eher den Usern an, wenns nicht funktioniert, eine gewisse Güteklasse der Geräte vorausgesetzt. Das Tonelab ist da eher ein schlechtes Beispiel, denn es ist wirklich sehr easy und straight zu bedienen. Wobei auch dieses Gerät am besten klingt, wenn die Effekte aus sind, oder zumindest sehr dezent eingesetzt werden.

SoLong
T-Rex
 
is wie beim pc: 99% der probleme sitzen davor :p
hab auch schon einige modeling amps floorboards etc. angezockt. ich spiel zwar auch lieber ne vollröhre, aber so beschissen wie alle immer sagen sind die teile gar nicht. hab letztens auf sonem roland teil irgendwas gespielt und das war echt cool was da für sounds rauskamen! es hat mit zwar immer noch das gewisse extra gefehlt aber live hört man da den unterschied eh nicht.
zumal was viele vergessen: live wird der amp oftmals abgenommen. schlechte mic positionen plus schlechter mischer geben den rest und jeder recti klingt beschissener als die entsprechende simulation vom gt8 !!
 
Ich habe den Thread eigentlich nicht zur Diskussion über Modeling gestartet....eigentlich gehts hier um Analogschaltungen...
 
Ich überleg ja auch, ob ich mir nen Carl Martin Plexitone anschaffen soll.
Mein Gitarrenkumpel nennt das Ding "Analog Modeler" ...
Ich spiele Southern Rock/ Blues Rock .... das Ding wäre einfach praktisch, weil ich mir nen Plexi Sound immer gewünscht habe, und der Clean Sound meines 160W Peavey Boliden ist sehr gut.
Was meint ihr ?
 
Wo wir schon bei Fragen sind:
Gibt es eine Klangneutrale Analogschaltung, die die Ansprache und das Obertonverhalten eines guten Röhrenamps reproduziert?
Vom Sound her sind Analogschaltungen oftmals über jeden Zweifel erhaben, ich meine aber speziell die nichtlineare Ansprache und das Obertonaufkommen von Röhren. Bisher setze ich dafür immer noch oftmals einen kleinen Röhrenpreamp ein um die Präsenz zu verbessern.
Ich würde diese Röhre gerne auf Rente schicken :), ohne mir einen RathAmp zu holen.

SoLong
T-Rex
 
Hmm. "klangneutral" und "Obertonverhalten eines guten Röhrenamps" widerspricht sich selbst, denn solabd der Amp Obertöne hinzufügt ist er nicht mehr klangneutral, oder msinst Du damit einfach, dass er clean sein soll? Es gibt schon solche Schaltungen, aber ich hab gerade auch keine zur Hand. Wenn Du Dir eine selbst bauen willst, solltest Du auch in der Lage sein, danach zu suchen.

Redmouth
 
@ T.Rex

mal nur aus interesse - keinerlei kritik! - was spricht bei dir gegen einen rath-amp?
 
Oh, garnichts, hätte fast zugeschlagen, aber ich habe gerade frisches Equipment geordert, und die Holde Weiblichkeit würde sonst für einen User weniger im Board sorgen:rolleyes:.
Habe hart mit mir gekämpft, aber ich brauche die Flexibilität eines Modellers(GT-8), und der Rath wäre eh nicht immer im Signalweg. Ich suche also etwas das dem cleanen Signal "Präsenzen" hinzufügt, aber auf Transistorbasis. Die bisherige Lösung funktioniert auch, aber ich suche noch das Tüpfelchen auf dem i.


SoLong
T-Rex
 
okay...das geht durch :))

mal zur info: ich spiele rath mit tri-ac und halte diese kombination für das tüpfelchen auf dem i
...trotz mindestens 20 jahre röhrenamp!
 
Oh,... feine Kombi!
Ich habe früher selber Röhre gespielt, und tue es auch heute noch ... ab und zu; bin also vollkommen unvoreingenommen. Ach ja: früher war bei mir in den Achtzigern :) .

SoLong
T-Rex
 

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