Rolands "SuperNATURAL": Wie authentisch, was steckt dahinter?

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Tolayon
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Roland preist die in mehreren seiner aktuellen Klangerzeuger steckende "SuperNATURAL"-Synthese als das scheinbare Nonplusultra diverser "Natur"-Imitate an. Mit dieser Technologie sollen gleichermaßen akustische/ elektromechanische Instrumente sowie analoge Synthesizer in Klang wie auch Verhalten möglichst authentisch nachgeahmt werden.

Nun werden die Hersteller einen Teufel tun, jedem die Details ihrer "Wunderwaffe" mitzuteilen, aber als allgemeinen Konsens könnte man festhalten, dass hier Sampling und Physical Modeling miteinander verbunden werden (im Falle der VA-Synths und Hammond-Klone vielleicht sogar nur Modeling).

Ich kenne vom V-Synth GT die "Articulation Phrase"-Synthese, welche die Spielweise bestimmter Instrumente immitiert und diese auf verschiedene, ausgewählte Samples anwenden lässt (in diesem Fall auch gegen den Strich, indem man etwa ein Saxofon-Modell auf einen Sägezahn anwendet).
Kann es sein, dass "SuperNATURAL" mit dieser AP-Synthese weitgehend identisch ist, nur mit weniger Eingriffsmöglichkeiten seitens des Users?
Könnte vielleicht auch die ebenfalls vom V-Synth bekannte "Elastic Audio"-Engine ihren Teil zum SuperNATURAL-Gesamtpaket beitragen?

Hinsichtlich der Authentizität habe ich schon durchwachsene Kritiken gelesen; gerade die elektrischen Orgel-Klone sollen sehr schlecht wegkommen, es werden zum Teil sogar ganz normal gesampelte Hammond-Sounds ohne "SuperNATURAL"-Zusatz aus demselben Roland-Keyboard als besser empfunden.
Wie beurteilt ihr diese Mischsynthese von Roland insgesamt, ist sie durchwegs verbesserungsdürftig oder bietet sie tatsächlich auch brauchbare Highlights?
 
Eigenschaft
 
Ich habe gerade den Integra 7 hier zum Testen. Die Supernatural Sounds sind schon wirklich sehr gut, allerdings hat Korg und Yamaha bei den Spielweisen ein bisschen "brauchbarer" gearbeitet, d. h. bei einem PA3x Saxophon kann ich realistischer die besonderen Spielweisen eines Sax ansteuern, beim Integra ist das alles ziemlich statisch, ist aber auch vielleicht eine Gewohnheitssache.
 
Naja, "Super Natural" ist für mich in erster Linie ein Marketing-Schlagwort, bei Yamaha-Keyboards gibt's ja die Sweet!-, Cool!-, Live!- und Huch!?-Voices :D

Die "alten" gesampleten E-Pianos vom SRX-11-Board haben mir jedenfalls besser gefallen als die SuperNatural-E-Pianos (zumindest der ersten Generation, die neuen kenne ich nicht).

Grundproblem bei fast allem, was mit Physical Modeling gemacht wird, scheint mir zu sein, daß die Modelle allesamt nicht so natürlich wie ein Sample klingen (SuperNATURAL heißt ja schließlich auch "übernatürlich", also eben nicht "natürlich" ;)), dafür aber große Flexibilität und Ausdrucksstärke besitzen.
Besonders extrem merkt man das ja beim V-Piano, das mit enormem Aufwand zu einem enormen Preis enorme Einstellmöglichkeiten und enorme Ausdruckskraft besitzt, aber (leider) nicht so natürlich klingt, wie man das wünschen würde.

Auf jeden Fall halte ich es für einen guten Weg, "Hybrid" ist ja gerade en vogue, wenn man immer gleich aufgeben würde, wenn etwas nicht auf Anhieb perfekt den gewünschten Klang hervorbringt, hätten wir heute z. B. mit Sicherheit keine Hammond-Orgeln. :D

Viele Grüße
Torsten
 
Naja, "Super Natural" ist für mich in erster Linie ein Marketing-Schlagwort, bei Yamaha-Keyboards gibt's ja die Sweet!-, Cool!-, Live!- und Huch!?-Voices :D

Natürlich ist das Marketing. Und dasselbe hat mehr oder weniger auch Yamaha. Es gibt aber auch wesentliche Unterschiede insoweit, dass Roland nicht nur Samples verwendet sondern auch PM für den Sound nach der Attack Phase.

Die "alten" gesampleten E-Pianos vom SRX-11-Board haben mir jedenfalls besser gefallen als die SuperNatural-E-Pianos (zumindest der ersten Generation, die neuen kenne ich nicht).

Aus irgend einem Grund geht es mir auch so. Die E.Pianos sind nicht wirklich besser geworden. Es fehlt ihnen an Aggressivität.

Grundproblem bei fast allem, was mit Physical Modeling gemacht wird, scheint mir zu sein, daß die Modelle allesamt nicht so natürlich wie ein Sample klingen (SuperNATURAL heißt ja schließlich auch "übernatürlich", also eben nicht "natürlich" ;)), dafür aber große Flexibilität und Ausdrucksstärke besitzen.
Besonders extrem merkt man das ja beim V-Piano, das mit enormem Aufwand zu einem enormen Preis enorme Einstellmöglichkeiten und enorme Ausdruckskraft besitzt, aber (leider) nicht so natürlich klingt, wie man das wünschen würde.

Da wir aber hier über Rolands Supernatural sprechen, muss gesagt werden, dass SN nicht nur mit PM arbeitet, sondern eben auch mit Samples. Die Attack Phase des Sounds stammt immer noch von einem Sample. Der Rest ist dann PM. Man hört die Velocity Switches nicht - sagt Roland, und mann hört keine Loops.
Das, was man also im Jupiter oder dem Integra hat, ist nicht vergleichbar mit dem V-Piano welches offensichtlich gänzlich auf Samples verzichtet.
 

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