Romantik auf dem Akkordeon

  • Ersteller morino47
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Aus der Erinnerung: 0,1 s empfindet man noch ohne Echo. Bei 330 m/s Schallgeschwindigkeit sind das 33 m, hin und zurück 16,5 m. Dh. alles darunter ist noch kein Echo.
Korrigiert mich, wenn das nicht stimmt ;)
Ja, das klingt schlüssig. Hatte mir die Zahl nicht so gemerkt jedoch Skizzen, wie echofreie Akustiksäle konstruiert wurden. Und da fiel grafisch auf, dass man diesen Abstand stets eingehalten hat.
 
Ich sage nur Max Reger und Cäsar Franck ... gehen sehr gut.
 


Der Herr hat ja schon viel Gefühl für und trotzdem würde ich das so nicht spielen weil mir die Tonübergänge zu holprig sind. Mit anderen Worten das Legato ist schrecklich. Noch mehr dagegen stört mich die pfurztrockene linke Hand.

So - nun könnte man auf dem Digitalen natürlich einiges unternehmen um genau das zu ändern.
Es gibt Hall, es gibt abklingende Sounds und man kann auch ein Pedal anschließen.
Damit wäre die Sache für mich in Ordnung, weil alles was ich hören will tatsächlich umgesetzt werden kann.

Klar ist aber auch, dass die meisten das trotzdem ncht mögen würden, weil künstlich und schlimmer noch ... Klavier(-ähnliche Klänge) aus dem Akkordeon kämen.

Womit wir wieder beim alten Thema wären. Ich verstehe diese Ansicht zwar, empfinde es aber anders. Wenn der Klang überzeugt ist mir die Erzeugung relativ wurscht. Aber das vorliegende Beispiel könnte ich so nie servieren, auch nicht auf einem akustischen.
 
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Das Stück ist ja sowas von bekannt, aber wie heißt es nur und von wem ist es?

Es passt übrigens genau in das Resultat unserer obigen Diskussion, dass nämlich romantische Klaviermusik auf dem Akkordeon dann gehen kann, wenn die linke (Klavierhand) im Wesentlichen nur Umdadah macht.
 
Was mich bei der Akkordeonaufnahme hauptsächlich stört ist der der dominante Bass, der geht für Romantik garnicht, jedenfalls für mich. Der Rest ist halt eine Frage des Anspruchs, für mich nicht toll aber akzeptabel.
 
Die heißa-hopsassa-linke Hand ist natürlich nix für das Stück.

Ich hab aber auf die schnelle ein paar andere Aufnahmen gefunden, am besten passt vom Gesamteindruck die in der Kirche mit dem natürlichen Hall, finde ich, auch wenn es noch ein bisschen zarter sein könnte.

Jedenfalls aber spielen alle die Akkorde ziemlich gebunden.

View: https://www.youtube.com/watch?v=ScsfV47TM7w

und hier

und die hier (bisschen schnell, schreibt er selber auch)
 
Mir gefällt jetzt gar keine dieser Akkordeon-Interpretationen - durch die instrumentenbedingten liegenden Töne geht das Schwebende (so empfinde ich es jedenfalls) verloren.
Und beim ausgewählten Bassregister der letzten beiden Interpreten rollen sich bei mir die Zehennägel zusammen.
 
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Dankeschön.
Du triffst auch mit M2 natürlich die Stimmung, aber im Detail geht gerade in der linken Hand fast jede Leichtigkeit drauf.
Auch hier vermisse ich das Legato, das entsteht, wenn man das Pedal hält. Besonders eklatant beim Triller in 2:27.
Nicht dass Du den Triller schlecht spielst, sondern das Instrument bzw dieser Sound macht das nicht gut. (mit Klaviersound sähe das anders aus für mich)
Auch funktioniert beim Akkordeon und insbesondere beim Digitalakkordeon ein verdecktes Legato nicht. Du musst echtes Legato spielen, die Zungen und besonders die Samples sind da gnadenlos!



Und darf ich nochmal nachfragen, was ihr vom Vergleich in Post 41 haltet?


Ich weiß @klangtaucher dass Du Romantik scharf als musikgeschichtlichen Begriff verstanden wissen möchtest.
Und doch sind mit dieser Epoche bstimmte pianistische Stilistiken und Spieltechniken verbunden, die auch bei ganz anderen Musiken (die irgendwie romantisch klingen) zu finden sind. Ich denke wir reden hier über Adaptierbarkeit von (JAA!!) Romantik aufs Akkordeon. Aber worin liegen denn die Schwierigkeiten dabei? Es sind die gleichen Schwierigkeiten, die auch bei Nicht - Romatik a la Chopin auftreten - nämlich zum Beispiel bei Einaudi oder Yiruma. Auch wenn sich Dir die Fussnägel hoch rollen. Es ist von der Musik her und von der Entstehungszeit her natürlich nicht das gleiche, auch nicht vom Inhalt.
Von der Adaptierbarkeit aber schon.
 
Dankeschööön!
Die Umsetzung der Bassstimme des Klavierparts ist dir gut gelungen, gratuliere!
Ich glaube aber, dass eine solche Begleitung leichter zu spielen ist (ist rhythmisch nicht so "standardmässig") als die Begleitung in der Es-Dur-Nocturne mit ihren aufsteigenden Akkorden, und erst noch im 12/8-Takt, und es dann nicht nach Walzer klingen lassen.
Und genau da liegt der Punkt.
Wenn Chopin einen Walzer hätte schreiben wollen, hätte er ihn geschrieben, und dann wäre die Sache klar gewesen.

Leicht OT - oder vielleicht auch nicht:
Beim Besuch eines Workshops habe ich einmal erlebt, wie schwierig es ist, ein Klavier zu imitieren. Es ging dabei um die Begleitung von Elgars "Salut d'amour" (originale Klavierstimme).
Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass eine Aufteilung der linken Hand in links = Bass und rechts = Akkorde in der Nocturne Es-Dur ein besseres Ergebnis bringen würde.
Aber jemand müsste dann die Melodie spielen...
Fazit (für mich): von diesem Stück lasse ich die Finger!

@Klangbutter : ich finde, das sei ein interessantes Stück, um die Grenzen unseres Instruments aufzuzeigen.
 
Ich hab aber auf die schnelle ein paar andere Aufnahmen gefunden
die Herrschaften haben verm. lange an ihren Versionen gefeilt, das fällt bei mir natürlich flach ;) .
triffst auch mit M2 natürlich die Stimmung
Die Umsetzung der Bassstimme des Klavierparts
Das ist beim Klavier diese Schaukelbewegung, das ist halt mMn nicht akkordeongemäß und das Ohr muss sich was ausdenken
vermisse ich das Legato, das entsteht, wenn man das Pedal hält.
ja mei, wenn man halt keins hat …
ein verdecktes Legato nicht. Du musst echtes Legato spielen
was ist ein verdecktes L.?
dass Du Romantik scharf als musikgeschichtlichen Begriff verstanden wissen möchtest.
gilt nur für ein Format wie diesen Thread. Weil es sonst uferlos wird. Was es ja auch geworden ist.
von der Musik her und von der Entstehungszeit her natürlich nicht das gleiche, auch nicht vom Inhalt.
Von der Adaptierbarkeit aber schon.
ja klar. Aber sind wir noch beim Thema? Das ist,was ich meine. Um Romantik (Thema!), als Zeitabschnitt oder Emotionsbezeichnung geht’s jetzt nicht mehr. Sondern um Imitation/Umsetzung des Klavierpedals. Möglichst am Beispiel Chopin. Das ist nicht meine Absicht. Ich möchte, dass meine Version als Akkordeonstück durchgeht.
Was, finde ich, auch bei dem o.g. post 41 gelungen ist.
Und auch die Absicht beim Mendelssohn war s.g.g.w.o. :)
und erst noch im 12/8-Takt, und es dann nicht nach Walzer klingen lassen.
Wenn Chopin einen Walzer hätte schreiben wollen, hätte er ihn geschrieben
Genau so ist es. Aber das muss man doch merken, od‘r?
Fazit (für mich): von diesem Stück lasse ich die Finger!
ist doch schade. Nur so für dich? Bearbeitungen gibt’s reichlich, brauchst du verm. aber nicht …
@Klangbutter : ich finde, das sei ein interessantes Stück, um die Grenzen unseres Instruments aufzuzeigen.
höchstens unter dem Gesichtspunkt der Klavierfassung nahe zu kommen
Aber es beschreibt mehr als 300 Zeilen Text ;).

Ich schreibe grade auch nur so viel, weil ich 500 km von jedem Instrument weg bin und Muße habe 🌞
 
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Aber das muss man doch merken, od‘r?
NIcht unbedingt, auch beim Pianisten habe ich es nicht bemerkt, bis ich dann die Noten angeschaut habe.
ist doch schade. Nur so für dich?
Nein, auch dann nicht, ich käme resultatsmässig nicht auf das, was es sein sollte, und ich will es nicht verhunzen.
Bearbeitungen gibt’s reichlich, brauchst du verm. aber nicht …
richtig. Aber auch mit MIII gespielt (und die MII-Grundbässe dazu) ergibt das eine rechte Springerei, und abgesehen davon wäre der Grundbass im Verhältnis zum Rest viel zu tief (bei MII). Und da man den Grundbass eine Weile lang aushalten sollte - ach, es würde nie etwas Gescheites daraus...
 
was ist ein verdecktes L.?
Wenn von einer zweistimmigen Fortschreitung nur eine Stimme legato und die andere wegen Fingersatzproblemen (Pedalmangel) nicht legato gespielt wird.

Ich möchte, dass meine Version als Akkordeonstück durchgeht.
Wenn es irgendein Stück wäre, wäre es völlig in Ordnung. Aber als Adaption einer romantischen Vorlage käme es so für mich nicht in Frage.
Oder? Ich weiß nicht...




Aber auch mit MIII gespielt (und die MII-Grundbässe dazu) ergibt das eine rechte Springerei, und abgesehen davon wäre der Grundbass im Verhältnis zum Rest viel zu tief (bei MII). Und da man den Grundbass eine Weile lang aushalten sollte - ach, es würde nie etwas Gescheites daraus...
Das verstehe ich, und diskutiert genau die von mir und einigen anderen spieltechnischen Probleme.

Aber
ja klar. Aber sind wir noch beim Thema? Das ist,was ich meine. Um Romantik (Thema!), als Zeitabschnitt oder Emotionsbezeichnung geht’s jetzt nicht mehr. Sondern um Imitation/Umsetzung des Klavierpedals. Möglichst am Beispiel Chopin. Das ist nicht meine Absicht.
verstehe ich irgendwie nicht.

Wie man beim Thema "Romantik auf dem Akkordeon" (wie weit oder eng man den Begriff jetzt auch fasst) die ganze Umsetzung außer Acht lassen soll, erschließt sich mir nicht. Sobald ich mir diese Musik auf den Tisch ziehe bin ich doch augenblicklich damit konfrontiert?
 
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Entschuldige lieber @klangtaucher
Jetzt ist auch noch Beethoven in der Runde. Es sollte so nicht sein und zeigt eigentlich nur, wie dunkel es für mich bei dem Thema ist.

Wenn über Viviane Chassot gesagt wird, dass sie jetzt Ausflüge in den Jazz macht und auch auf Jazzfestivals eingeladen wird, macht mich das auch irgendwie ratlos.

Für die Hochschulen reicht es nämlich nicht, echten Jazz einfach nur zu spielen, es geht darum, Bebop zu IMPROVISIEREN.
Das ist Grundlage.

Wie passt das beides zusammen?


Ok - das ist nun noch weiter weg, zeigt aber, dass Begriffe wie Romantik für die einen ein weites Feld ist, für die anderen nur ein bestimmtes spieltechnisches Merkmal bedeuten, Jazz für die einen irgendwie alles ist, für die anderen nur ein ganz bestimmtes schöpferisches Merkmal innerhalb einer speziellen Stilistik.

Also Du hast vollkommen recht.
300 Zeilen (oder Beiträge) zwecklos. Sie klären nichts.

Nochmals sorry.
 
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Sie klären nichts.
Doch, es ist dabei herausgekommen daß man sowohl romantische Musik wie auch Stücke aus der Musikepoche der Romantik auf dem Akkordeon spielen kann und wo die Beschränkungen liegen bzw. daß es nicht wie auf dem Klavier gespielt klingen kann. Auch wenn alle das schon vorher wußten hat die Diskussion für den einen oder anderen (mich z.B.) doch einiges geklärt indem ich zum Nachdenken bewegt wurde. Danke!!

Noch etwas grundsätzliches: Ich empfinde es als eine Schwäche des Musikerboards daß Musik/Musikstile generell zu Instrumentenlastig betrachtet wird. Wie kann man es hinkriegen daß sich z.B. ein Flötist für das Thema "Romantik auf dem Akkorden" interessieren und an der Diskussion beteiligen? In der Praxis, funktioniert es jedenfalls in meinem Umfeld. Fast alle sind offen für die Fragen und Gedanken der "Anderen" Instrumentalisten.
 
Grund: Nachtrag
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Jetzt ist auch noch Beethoven in der Runde. Es sollte so nicht sein und zeigt eigentlich nur, wie dunkel es für mich bei dem Thema ist.
Wieso? ... ich hab den Text lauthals mitgesungen - war n kleiner Lichtblick im Tag: "Freunde von Sechsämtertropfen, Freude am Delierium..." :prost:



Für die Hochschulen reicht es nämlich nicht, echten Jazz einfach nur zu spielen, es geht darum, Bebop zu IMPROVISIEREN.
Das ist Grundlage.
Naja in den Hochschulen werden ja auch Musiker ausgebildet und die müssen dort ihr Handwerkszeug für die Musik lernen die sie spielen wollen bzw. sollen. Und da reichts halt nicht, dass man ein gutes Musikgespür hat - da muss man dann auch die Fähigkeiten lernen das rüberzubringen. N gutes Musikgespür hab ich vielleicht auch, aber ich kanns halt nicht die Bohne rüberbringen. Drum bin ich halt auch "nur "Hobbydudler" und kein ausgewachsener Musiker!


zeigt aber, dass Begriffe wie Romantik für die einen ein weites Feld ist, für die anderen nur ein bestimmtes spieltechnisches Merkmal bedeuten,

dabei herausgekommen daß man sowohl romantische Musik wie auch Stücke aus der Musikepoche der Romantik auf dem Akkordeon spielen kann und wo die Beschränkungen liegen

Genau das ist - zumindest für mich - schon mal ne Erkenntnis: Es gilt nicht pauschal für alles und auf der anderen Seite ist auch nicht alles machbar.

So hatten wir ein paar Stücke wovon ich eingangs überzeugt war: das geht nicht sinnvoll auf dem Akkordeon, ohne dem Stück eine völlig andere Richtung zu geben... Und dann stellt eienr einen Link zu einem Video ein wo genau ein Akkordeonspieler das vollbringt: Dem Stück die Emotionen mitzugeben die ich mit dem "Original" verbinde, ohne dass es schwerfällig , verquer, verbogen oder anderweitig "komisch" klingt.

Und auf der anderen Seite hatten wir auch genügend Beispiele wo mit dem Akkordeon die Emotionen des "originalen" Stücks nicht mehr so wiedergegeben werden können, weil das Instrument halt nu mal anders funktioniert und manches nicht wirklich zulässt ... und das Stück letztenendes wirklich wiedergegeben werden kann, ohne allzugroße Eingriffe ins Grundarrangement und Umdeutung des Ganzen.



Etwas OT, aber dennoch kurz kommentiert:
Ich empfinde es als eine Schwäche des Musikerboards daß Musik/Musikstile generell zu Instrumentenlastig betrachtet wird. Wie kann man es hinkriegen daß sich z.B. ein Flötist für das Thema "Romantik auf dem Akkorden" interessieren und an der Diskussion beteiligen?

Das ist eine Frage der grundsätzlichen Ausrichtung:

Das Musikerboard ist nunmal recht eng anhand der Instrumententypen sortiert, weil eben sehr viele Fragen zu ihren Instrumenten und deren Anwendung haben, die eher technischer Natur sind. Da gehen Fragen zur Musik und deren Interpretation dann eher unter.

Wollte man letzteres, dann müsste man ein Musikforum machen , das sortiert ist nach Stilen, Musikepochen und Interpretationen... Da könnts dann halt passieren wenn man mit einem technischen Problem kommt ( Wieso kommt bei der Taste der Sch*** Ton nicht???) dass man dann als Antwort kriegen könnte: "das hier ist ein Musikforum - mit den Fragen wendeste dich bitte an ne Schlosserei!"

-> Alles gleichermaßen unter einen Hut zu bringen geht halt meistens nicht..

...und weil eben die meisten hier technische Fragen zum Instrument und dessen Handhabung haben, ist es eben so wie s ist! ... Und weil dieses Forum seinerzeit eben genau deshalb ins Leben gerufen worden ist: Um dem Musikhandel und den dort arbeitenden Leuten dort mehr Zeit für die eigentliche Arbeit zu geben und die ganzen Fragen all der Kunden von den Kunden selber lösen zu lassen... wie geht das denn? .. ist das Ding mit dem kompatibel ...kann ich Gitarre xy auch mit Amp uvz zusammenstecken...Mit dem Tremolo von dem Akkordeon rollt s mir regelmäßig die Zehennägel auf - was für Schuhe brauchts dafür?
 
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