Sänger zu leise...

  • Ersteller W.A.Mozart
  • Erstellt am
Damit die Spekulationen nicht Überhand nehmen, ich hatte die Gelegenheit, mir ein youtube-video des betreffenden Herrn anzukucken. Da W.A.Mozart den Link hier nicht öffentlich gepostet hat, werde ich das auch nicht tun - aber ich kann sagen, daß es definitiv am Sänger liegt. Und mit verschrecktem Karniggel seid Ihr dann doch eher weit entfernt ;)
Es handelt sich übrigens eher um ein Deutlichkeits- und nicht um ein Lautstärkeproblem, der Mann murmelt vor sich hin, was vom "Erzählcharakter" her durchaus zum Song passen würde - wenn man denn verstünde, was er da singt.

Ich habe per pm bereits ein paar Tipps gegeben (einmal zum deutlicher Singen, einmal zum frequency slotting - sprich, daß die Musiker ihm so viel Platz machen wie irgend möglich, damit er den Charakter beibehalten kann und man ihn trotzdem versteht), ob sie was nützen wird man sehen, da der Sänger anscheinend nicht gerade auf Kritik abfährt.

Ich bin gespannt ob und wie die Sache aus- bzw. weitergeht, befürchte allerdings, daß die Devise Ausstieg lautet - schaumermal...
 
Und mit verschrecktem Karniggel seid Ihr dann doch eher weit entfernt ;)

ob sie was nützen wird man sehen, da der Sänger anscheinend nicht gerade auf Kritik abfährt.

Oioi. Ich harre Eurer Berichte. Schad, den link anschauen geht dann wohl ned, es haette mich interessiert.

Nu, so hat der Saenger wohl zwei Optionen - weiter Instrumentalisten verheizen oder lernen und in ein, zwei Jahren einen neuen Versuch starten. Ich frag mich nur trotzdem, wie er dann die CD hingekriegt hat?
 
Wenn die Lautstärke nicht das Problem ist, sollte sich das Ganze doch lösen lassen. Artikulation lässt sich eigentlich recht schnell verbessern.

Würde mich auch über eine Gelegenheit freuen, in besagten YT-Link reinzuhören. :)
 
Damit die Spekulationen nicht Überhand nehmen, ich hatte die Gelegenheit, mir ein youtube-video des betreffenden Herrn anzukucken.

Ich ebenfalls. Ich gebe dir recht, es liegt am Sänger bzw am Gesangsstil. Wobei ich nicht meine, dass es ausschließlich an der Artikulation oder Deutlichkeit liegt (nicht nur - obwohl ganz klar ein paar Sprachfehler wie Lispeln und regional geprägte Eigenarten zu hören sind. Zudem ist der Gesang mit Effekten zugeballert). Aber die Lautstärke und der Stil spielen meiner Ansicht nach schon eine größere Rolle. Eventuell ist die Artikulation sogar Teil des Stils.. Das Tiefe, Rauchige, "Flüstrige" und Heisere ist hier sein eigenes künstlerisches Mittel, seine Ausdrucksform (wenn auch nicht unbedingt frei wählbar), was wohl nicht durch Gesangtechnik oder Unterricht zu beheben ist, ohne dass es seinen Charakter verliert. Zumal es sich vermutlich um jemanden handelt, bei dem die persönliche, individuelle Attitüde wohl weit vor der gesangstechnischen Raffinesse steht. Es nützt auch nichts, die Songs zu transponieren oder ähnliches, um mehr Druck zu bekommen: das Ganze soll vermutlich genauso klingen. Zum einen, weil es der Künstler wohl gar nicht anders kann, zum anderen, weil er es vermutlich gar nicht anders will.

Es ist OK, so zu singen. Nur braucht man dann PA-technisch sehr viel Luft nach oben. ... was leider nur wenige Proberaum-PAs hergeben. Ich bin aber nach wie vor der Ansicht, dass ein Kompressor die Nuancen in der Stimme doch besser featuren würde, wodurch er im Proberaum sicherer werden könnte. Denn ein guter Kompressor regelt ja nicht nur Dynamiken zwischen "Schreien" und "Flüstern", sondern kann auch stimmliche Eigenarten wie ein leichtes "Knistern" oder "Rasseln" in der Stimme aufdecken. Das ist bei manchen Stimmen gar nicht so verkehrt. Einige Stimmen klingen ohne diese minimalen Nuancen tatsächlich nur flach und halt grummelg - was hier durchaus der Fall sein könnte.

... und natürlich braucht man Mitmusiker, die sich diesen Einschränkungen "unterwerfen". Was wohl nicht immer ganz einfach ist.

Ich kann mir ebenfalls vorstellen, dass es nach einer gewissen Eingewöhnungszeit oder auch "Eingroovezeit" besser werden könnte. Es ist eben schon was anderes, sich plötzlich selbst unter neuen Bedingungen wahrzunehmen. Im Studio hast Du Dich selbst ja "voll auf den Ohren", was die Gesangsleistung durchaus positiv beeinflussen kann. Im Proberaum muss sich so mancher erstmal an die neuen Bedingungen gewöhnen.

...
 
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Das Tiefe, Rauchige, "Flüstrige" und Heisere ist hier sein eigenes künstlerisches Mittel, seine Ausdrucksform (wenn auch nicht unbedingt frei wählbar), was wohl nicht durch Gesangtechnik oder Unterricht zu beheben ist, ohne dass es seinen Charakter verliert.
Stilmittel Tief ok, Rauchig, ok, Fluestern ok, Heiser ok. Geht uebrigens alles auch laut genug, um wenigstens bei einer akustischen Gitarre gehoert zu werden. Artikulation - kommt drauf an. Ist der Text wurscht, braucht man ned sauber sprechen. Ist viel Text vorhanden, sollte der auch verstanden werden, oder wozu ist der sonst da? Dann ist unsaubere Artikulation kein Stilmittel (ist es fuer mich eh ned), sondern stoerend. Man kann auch regionale Eigenheiten verstaendlich an den Mann/die Frau bringen.
Zumal es sich vermutlich um jemanden handelt, bei dem die persönliche, individuelle Attitüde wohl weit vor der gesangstechnischen Raffinesse steht.
Auch das ist ok. Wenn das Lied wenig Hoehen und Tiefen hat, fein. Ich weiss jemanden, dessen Lieder sind sehr einfach zu singen, der fuellt Saele mit 3000 Leuten. Mit regionalen Eigenheiten beim Singen :). Aber: den versteht man. Das ist Grundvoraussetzung, jedenfalls bei seinen Liedern.
Es nützt auch nichts, die Songs zu transponieren oder ähnliches, um mehr Druck zu bekommen:
Es kommt drauf an. Wenn der Jung am Ende seiner Range kratzt, hilft ein Ton oder zwei schon, ohne viel an Atmosphaere zu zerstoeren.
Ich bin aber nach wie vor der Ansicht, dass ein Kompressor die Nuancen in der Stimme doch besser featuren würde, wodurch er im Proberaum sicherer werden könnte. Denn ein guter Kompressor regelt ja nicht nur Dynamiken zwischen "Schreien" und "Flüstern", sondern kann auch stimmliche Eigenarten wie ein leichtes "Knistern" oder "Rasseln" in der Stimme aufdecken. Das ist bei manchen Stimmen gar nicht so verkehrt. Einige Stimmen klingen ohne diese minimalen Nuancen tatsächlich nur flach und halt grummelg - was hier durchaus der Fall sein könnte.
Das waer dann mit Sicherheit einen Versuch wert.
... und natürlich braucht man Mitmusiker, die sich diesen Einschränkungen "unterwerfen". Was wohl nicht immer ganz einfach ist.
Wenn die gewoehnt sind, einen handelsueblichen Rock-Schreier (ned abwertend gemeint :) ) vor sich zu haben und die Lieder mehr so Barden-haudegenmaessig rueberkommen, kann ich mir gut vorstellen, dass das nicht einfach ist. Es ist dann wohl ein anderer Stil, an den man sich erst gewoehnen muss und der auch einiges an Anforderungen an die Musiker stellt.
 
Das waer dann mit Sicherheit einen Versuch wert.

Ich frag einfach mal frech zwischendurch (dürfte den TS auch interessieren): In wie fern kann der Kompressor da helfen? Ich weiß, ich hab den Vorschlag gebracht, aber mehr vom hären sagen ;). Der Kompressor passt doch nur auf, dass Pegelspitzen nicht auftreten (da er diese "automatisch" runterregelt). In wie fern hilft das bei leisem Gesang?

Wie gesagt, stehen wir vor einem ähnlichen Problem, die 2 Thumbs stehen kurz vor Rückkopplung, aber die "normalen" Textpassagen sind auch zu leise....Wenn man dann im Refrain richtig Gas gibt (oder wirklich grad den Groovt spürt) wirds wieder wesentlich besser.

Kann da der Kompressor helfen?
 
Stilmittel Tief ok, Rauchig, ok, Fluestern ok, Heiser ok. Geht uebrigens alles auch laut genug, um wenigstens bei einer akustischen Gitarre gehoert zu werden. Artikulation - kommt drauf an. Ist der Text wurscht, braucht man ned sauber sprechen. Ist viel Text vorhanden, sollte der auch verstanden werden, oder wozu ist der sonst da? Dann ist unsaubere Artikulation kein Stilmittel (ist es fuer mich eh ned), sondern stoerend.

Bitte häng dich da nicht zu sehr rein. Ich hab mit keinem Wort gesagt, dass das gut, richtig und nicht korrigierungswürdig sei. ich dachte dabei an Künster wie Bob Dylan, wo das "rumnölen" zm Markenzeichen wurde. Das ist als Vergleich natürlich sehr, sehr hoch gegriffen. Natürlich könnte - oder sollte - der Herr an seiner Artikulation arbeiten. Aber damit wäre das Problem noch nicht gelöst. Auch wenn ich den Text dann besser verstünde - die Stimme selbst würde sich dennoch nicht stark genug durchsetzen.

Ich frag einfach mal frech zwischendurch (dürfte den TS auch interessieren): In wie fern kann der Kompressor da helfen?

Ich habe das oben beschrieben. Durch eben dieses Anheben auch von Nebengeräuschen der Stimme, die sonst untergehen, kann man sich "geiler - oder näher - klingend fühlen", was gerade bei so tiefen, rauhen Stimmen helfen kann.
 
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Bitte häng dich da nicht zu sehr rein. Ich hab mit keinem Wort gesagt, dass das gut, richtig und nicht korrigierungswürdig sei. ich dachte dabei an Künster wie Bob Dylan, wo das "rumnölen" zm Markenzeichen wurde. Das ist als Vergleich natürlich sehr, sehr hoch gegriffen. Natürlich könnte - oder sollte - der Herr an seiner Artikulation arbeiten. Aber damit wäre das Problem noch nicht gelöst. Auch wenn ich den Text dann besser verstünde - die Stimme selbst würde sich dennoch nicht stark genug durchsetzen.
Passt schon. Ich glaub, wir sind da schon einer Meinung.

underscare, ich bezog mich auf antipastis Post, wo er beschreibt, dass Knistern, Tiefen etc verstaerkt werden koennen. Ein Kompressor klaut ja nicht nur Pegelspitzen, er verstaerkt ja auch leise Passagen.
 
underscare, ich bezog mich auf antipastis Post, wo er beschreibt, dass Knistern, Tiefen etc verstaerkt werden koennen. Ein Kompressor klaut ja nicht nur Pegelspitzen, er verstaerkt ja auch leise Passagen.

Achso, so wie ich die Beschreibungen verstanden habe, regelt er nur Spitzen runter.

Ich hätte mir nur vorstellen können, dass leise Passagen "indirekter" lauter "gemacht" werden, da mann ja die PA lauter stellen kann (weil man nicht mehr auf die hohen Pegelspitzen achten muss).

Hast du da vllt. was zum lesen für mich / welche preiswerten Kompressoren da geeignet werden? Im Bezug auf leise Stellen lauter machen?

Danke und Gruß
 
Ich hätte mir nur vorstellen können, dass leise Passagen "indirekter" lauter "gemacht" werden, da mann ja die PA lauter stellen kann (weil man nicht mehr auf die hohen Pegelspitzen achten muss).

Hast du da vllt. was zum lesen für mich / welche preiswerten Kompressoren da geeignet werden? Im Bezug auf leise Stellen lauter machen?
Vielleicht funktioniert's auch so rum und ich hab's verkehrt verstanden. Zum Lesen hab ich leider nix, vielleicht mal im Recording-Forum gucken?
 
aber wie schonmal gesagt: nen Kompressor macht nur Sinn wenn das ganze nicht schon an der rückkopplungsgrenze ist.....
da bringt eher nen expander oder nen gate was (vor allem wenn sich das Feedback eher "Aufschaukelt" in Spielpausen.....
 

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