[Saiten] Thomastik-Infeld JS111

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Ganz was Feines für P90er

Produktbezeichnung:
JS111


Hersteller: Thomastik-Infeld

„Peter Infeld […] war ein österreichischer Musiker, Saitenproduzent sowie Kunstsammler und -mäzen. Infelds leiblicher Vater fiel in Stalingrad. Seine Mutter heiratete Jahre später den Maschinenbauingenieur Otto Infeld, der mit dem Geigenbauer Franz Thomastik Stahlsaiten für Streichinstrumente entwickelte und den Sohn seiner Frau adoptierte. Infeld maturierte 1960 in Wien und erhielt in jungen Jahren eine Gesangsausbildung zum Tenor. Nach dem Tod seines Stiefvaters im Jahr 1965 übernahm seine Mutter Margaretha Infeld die Saitenfirma. […] Nach dem Tod der Mutter im Jahre 1994 wurde Infeld alleiniger Geschäftsführer der Thomastik-Infeld GmbH.“
vgl. Wikipedia: Peter Infeld, in: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Infeld, Stand: 20.8.2017

„Derzeit produziert Thomastik-Infeld mit fast 200 Mitarbeitern mehr als 2.000 verschiedenartige Saiten für Streich- und Zupfinstrumente direkt im Herzen der Musikstadt Wien. 97 % der produzierten Jahresmenge wird in über 80 Länder dieser Welt exportiert. Die starke internationale Ausrichtung und die stete Erweiterung der Geschäftsbeziehungen bleibt ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von Thomastik-Infeld.“
vgl. Historie 1950 – heute, in: http://www.thomastik-infeld.com/de/historie-1950-heute, Stand: 21.8.2017

Preis: 13,90 €

Spezifikationen laut Hersteller:

E .011
H .015
G .019
D .025
A .035
E .047

Anwendungszweck:

Für meine Modern Player Telecaster Thinline Deluxe (Review dazu: https://www.musiker-board.de/thread...lecaster-thinline-deluxe.658626/#post-8228735 brauchte ich neue Saiten. Die hier vorgestellten Saiten hatte ich mal für eine Jazzbox gekauft, die aber für die Modern Player Telecaster Thinline Deluxe gehen musste. Nun wollte ich gerne wissen, wie sich diese Saiten auf ihr machen.
Mit dieser Gitarre bewege ich mich stilistisch hauptsächlich zwischen Jazz und Blues.

Verpackung:

Die Verpackung ist von dem Aspekt des Umweltschutzes eine Katastrophe: In einer Plastikschachtel findet man sechs Papierbriefchen mit je einem weiteren Plastiktütchen. Erst darin befinden sich die Saiten. Das entspricht wohl auch nicht dem selbstformulierten Anspruch des Herstellers.
(vgl. http://www.thomastik-infeld.com/de/gesellschaft-und-umwelt)

1.jpg 2.jpg IMG_20170819_161014_edit_edit.jpg IMG_20170819_161154_edit.jpg IMG_20170819_162424_edit.jpg

Wenigstens lassen sich die verschiedenen Verpackungsmaterialien gut getrennt entsorgen.

Verarbeitung:

Die Verarbeitung einer Saite ist mit dem bloßen Auge erstmal schwer zu beurteilen. Auf den ersten Blick fallen keine Unregelmäßigkeiten auf.
Laut Verpackungsaufdruck wurden die Saiten in den USA hergestellt.

Aufbau:

Auf der Internetseite des Herstellers liest man: „Sie ist echte Flat Wound (keine „Ground Wound“ oder „Compressed Wound“ wie bei einigen angeblich echten) mit einer glatt polierten Nickelumspinnung um einen runden Kern […]“.

Pflege:

Fast immer nach dem Spielen reibe ich die Saiten mit einem trockenen Mikrofasertuch ab, um sie von Schweiß und Dreck zu säubern. In der Vergangenheit habe ich festgestellt, dass dies die Lebensdauer einer Saite deutlich verlängert. Dabei ist es wichtig, mit dem Tuch auch einmal zwischen Saite und Griffbrett zu wischen, da sich auf der Unterseite der Saiten sonst der Dreck sammelt.

Bespielbarkeit und Klang:

Das Aufziehen ging unspektakulär ab. Alte Saiten runter, neue Saiten drauf. Die Saitenlage musste ich kurz nachstellen.
Ich habe für dieses Review bewusst darauf verzichtet, die Saiten beim Aufziehen zu dehnen.
Die Saiten finden recht schnell ihre Stimmung. Dreimal musste ich während der ersten Minuten noch mal Nachstimmen. Dann passte es für die nächste halbe Stunde.
Die Bespielbarkeit ist sehr angenehm. Die Saite ist schön glatt und auch Bendings sind kein Problem.
Der Klang gefällt mir saugut und die Saiten scheinen sich mit der Gitte extrem gut zu vertragen. Ihr Charakter kommt sehr gut rüber. Der Twang ist weniger vorhanden als mit den Nickel-Saiten, die ich zuvor draufhatte. Aber das passt für mich sehr gut, denn für den Twang habe ich andere Gitten. Die Saite kann was. Insbesondere die hohen Saiten setzen sich sehr gut durch ohne dabei die tieferen zu verdecken. Das klingt extrem ausgewogen. Zudem klingt es brillant ohne irgendwann spitz zu wirken. Das alles harmoniert sehr schön mit den P90ern.
Auffallend ist der schon unverstärkt sehr schöne Klang, man meint fast Saiten für eine Westerngitarre drauf zu haben.
Nachdem die Telecaster etwa 18 Stunden ruhte musste ich nur zwei Saiten minimal nachstimmen. Das fällt positiv auf.
Ich meine minimale Farbveränderungen an den beiden güldenen Saiten zu erkennen. Oder bilde ich mir das nur ein? Schwer zu sagen… Aber beim Klang kann ich keinen Unterschied zu gestern hören. Großartig!
Und auch in den nächsten Wochen hält die Saite ihren Ton. Die farbliche Veränderung scheint tatsächlich stattgefunden zu haben, wird aber nicht viel stärker.

Fazit:

Eine wirklich tolle Saite für die P90er auf der Thinline Telecaster. Teuer, aber ihren Preis wert. Sehr schade finde ich die verantwortungslose Verpackung. Hier kann leicht verbessert werden, was nicht nur der Umwelt gut täte, sondern auch dem Geldbeutel bzw. Dem Gewinn beim Verkauf.

Produktinformation des Herstellers:

http://www.thomastik-infeld.com/de/family-detail/JAZZ%20Swing
 
Eigenschaft
 
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Reaktionen: 2 Benutzer
Ich verwende genau diese Saiten, auch in dieser Stärke, für meine Jazzgitarren Ibanez Artstar, Artcore, D´Angelico Excel und sogar auf einer Jazzmaster und bin damit für diesen Anwendungsbereich sehr zufrieden.
Klingen warm und ausgewogen. Natürlich nichts für die rockigere Ecke, aber im Jazzbereich sehr gut.
 
Ich liebe diese Saiten auch sehr. Auch im verzerrten Bereich finde ich sie schön cremig. Sie geben m.E. einen Santana mäßigen Sound ab.
 

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