[Saiten] - Thomastik-Infeld Jazz E-Bass Nickel Flatwound Roundcore

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Thomastik-Infeld Jazz E-Bass Nickel Flatwound Roundcore


Satz: JF-344 long scale 34" medium (.043 - .056 - .070 - .100); ebenfalls erhältlich: Sätze für Fünf- und Sechssaiter, mittlere (32") und XXL Mensur (36") nur für Viersaiter

URL: www.thomastik-infeld.com

Konstruktion: Flachdraht aus proprietärer Nickellegierung auf Stahlrundkern mit Seideneinlage


Der Satz ist sehr gut ausgeglichen. Das Schwingungsverhalten ist eher neutral mit exceptioneller Beweglichkeit und nuancierter Sensibilität, denn der für andere Flatwounds üblicherweise sehr stark ausgeprägten steifen Getragenheit. Für einen konservativen Jazz(bass)-Ton können diese Saiten ggf. (s.u.) als so mit eine der besten Wahlen gelten (entgegen den Herstellerempfehlungen setzte ich diese Saiten auch auf bundierten Bässen ein).

Der Sound ist im Bass fett, allerdings nicht wuchtig. Das paßt gut zu Instrumenten mit trockenem, detailliert artikulierenden Charakter ("Leitfossil": Esche). Für Bässe mit punchy Charakteristik, bei denen mehr bewegt weden muß ("Leitfossilien": Pappel, Erle) ist die Saite zu schwach und steif. Die Mitten sind geradezu heiß, singend, pastös, aber sicherlich zu kultiviert, um animalisch knurren zu können. Die Höhen sind glasklar, die Obertöne angenehm mild, Arbeit mit vielen Flageoletts ist ohne Einschränkungen möglich. Das Sustain ist besser als das anderer Flatwounds, kann aber mit Halfrounds (a.k.a. Groundwounds) oder Roundwounds (bzw. Compression Wounds) nicht konkurrieren. Der Output ist mittelstark.

Das finish ist perfekt glatt. Durch den Rundkern bedingtes Rollen (wie etwa besonders ausgeprägt bei Klassikgitarrensaiten) macht sich nicht sehr stark bemerkbar, Saitenziehen fällt sehr leicht. Das Rundkern-typische starke Ausschwingen (wie etwa bei den direkten Konkurrenten Thomastik-Infeld Jazz E-Bass Nickel Roundwound Roundcore, Alembic NK-2 [beide pure nickel], DR Sunbeams [nickel-plated steel], DR Hi-Beams, sowie Alembic XE-1 [beide stainless steel]) wird durch die Flachdrahtumspinnung deutlich abgedämpft, so daß die Saitenlage nicht erhöht werden muß, und der trockene akustische Sound ist weniger laut, aber auch der Klangcharakter deutlich weniger luxuriös.

Da der Saitenzug sehr weich ist, sollte man nicht auf D oder gar C# herunterstimmen. Klingt am besten pizz, kann aber abwechslungshalber auch mit Pick gespielt, getapped oder sogar geslapped & popped werden (obschon man bei regelmäßigem Einsatz solcher Techniken auf ein Design mit hexagonalem Kern und Rund- oder Ovaldrahtumspinnung zurückgreifen sollte). Zwar ist darauf hinzuweisen, daß Thomastik-Infeld zu den teuersten Saiten auf dem Markt gehören, allerdings ist der Sound den finanziellen Aufwand durchaus wert, und auch die Haltbarkeit ist sehr gut, so daß weniger Saitenwechsel fällig werden.

Auch diese Saite bewirkt nicht das Wunder, einen Fretless in einen Kontrabaß zu verwandeln (egal ob A- oder E-, wobei letzteres eh' schon stark relativierbar ist, s. die "gesanglichen" Qualitäten von etwa Warwick Triumph vs. Warwick Corvette Bubinga Fretless), ist aber unter den bundlos-baßgitarristischen Alternativen m.E. (je nach Zusammenspiel mit dem restlichen Equipment, s.o.) eine der besten.
 
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