Saitenstärke wechseln... was beachten?

Daora
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Hallo Leute!
Ich möchte gerne in Zukunft mehr in Drop C spielen. Meine Gitarre hat zurzeit nen Satz Ernie Ball Super Slinky (.009-.042) drauf und damit klappts ja nich besonders gut. Im Musikladen hat mit ein Verkäufer nun die Skinny Top Heavy Botton Saiten (.010 - .052) angedreht und mir versichert, ich müsste meine Gitarre nicht weiter umstellen, sofern ich das Drop Tuning beibehalten würde. Da der Verkäufer nicht grade nen sicheren Eindruck gemacht hat (kann auch sein dass mir das nur so vorkam) würd ich mir gern noch ein paar andere Meinungen dazu einholen. Haben tu ich übrigens ne Yamaha Pacifica, die noch genauso eingestellt ist, wie sie ausgeliefert wurde.

Grüße!

PS: Hab auch Google befragt, was mir allerdings keine eindeutige Antwort eingebracht hat.
 
Eigenschaft
 
Kann sein, dass das tiefere Tuning die stärkeren Saiten genau kompensiert. Ebenfalls möglich ist es jedoch, dass du die Halskrümmung und Bundreinheit nachstellen musst, insofern kann man dem Verkäufer keinen großen Vorwurf machen - man weiß es eben erst nachher ganz genau.
 
Erstmal danke für die schnelle Antwort. Ich werd dem Verkäufer dann mal vertrauen und die Saiten aufziehen, sobald die jetzigen nichts mehr sind. Vom selbst einstellen hat er mir übrigens abgeraten. Bin noch recht unerfahren und würde wahrscheinlich mehr kaputt machen als einstellen. Im Januar kann ich die Klampfe allerdings kostenlos einstellen lassen, von daher nich so schlimm falls es schief geht.
 
Stell dich auf Umstellen ein.
Wenn du, davon gehe ich mal aus, bis jetzt in E Standard Tuning gespielt hast, und mal so eben auf Drop C wechseln willst, dann gehst du mit der E Saite 2 Ganztonschritte, mit dem Rest einen Ganztonschritt runter. Je nachdem was einem da an Saitenspannung gefällt, kommen die 009er eigentlich nicht mehr in Frage. 010er, 011er, oder auch 012er Sind da wahrscheinlich angesagt. Wenn du jetzt die neuen Saiten draufgemacht und runtergestimmt hast, dann musst du als erstes schauen, ob du mit dem Handling und der Saitenspannung zurechtkommst, ob es dir zu wabbelig oder zu starr ist. Passt das, dann kannst du anfangen die Gitarre neu einzustellen. Denn, wenn du das Tuning veränderst oder eine neue Saitenstärke aufziehst, werden zwangsläufig bestimmte Änderungen Notwendig. Dazu gehören Saitenlage, Oktavreinheit (und nicht etwa Bundreinheit), evtl. Tremolo und wenn notwendig den Sattel auffeilen (Da sich aber erst nochmal informieren, es wäre schade und ärgerlich, wenn man den irgendwie unsachgemäß beschädigt). Durch ein tieferes Tuning verringert sich die Saitenspannung, durch einen Satz stärkerer Saiten vergrößert es sich verständlicherweise. Natürlich kann es sein, dass du Glück hast und sich beides gegeneinander aufhebt, um das abzuchecken musst du aber dennoch alles erst einmal überprüft haben.

---------- Post hinzugefügt um 22:56:59 ---------- Letzter Beitrag war um 22:54:40 ----------

Ok, sehe grad ich hab zu lang getippt.
Wer seine Gitarre nicht selbst einstellen kann, der ist in meinen Augen einfach nur faul.
Man kann sich genug hier im Forum zusammenlesen und es ist nicht gerade anspruchsvoll.
Nur sollte man beim Hals einstellen nicht zu freudig vorgehen. Beim Rest kann man nichts kaputt machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Oktavreinheit einzustellen trau ich mir ja noch zu. Dass ich da wenig kaputt machen kann ist mir schon klar. Jedenfalls möchte ich mich ungern an der Halsspannung zu schaffen machen, da mir der Verkäufer wirklich dringend davon abgeraten hat.
 
DasProblem bei der Halskrümmung ist, dass man da irgendwei immer Angst hat, etwas kaputt zu machen. Und denen, die ohne einen Funken Verstand un Gefühl an die Sache gehen gelingt das wahrscheinlich auch.
Aber dafür gibts ja unter anderem dieses Forum, wo man sich Anleitungen und Tipps holen kann.
1: Wann muss ich die Halskrümmung nachstellen?

Bevor du irgendetwas schraubst, drehst oder sonstwie bearbeitest, musst du erstmal die Halskrümmung überprüfen.
Dafür drückst du die tiefe E Saite am ersten und am höchsten Bund runter. Die Saite funktioniert jetzt als eine Art Lineal. Am 12ten Bund sollte jetzt etwas Luft zwischen Saite und Bundstäbchen sein. Ich kenn das so, dass da noch ein dünnes Plektrum, bzw ne Briefmarke drunter passen sollte. Dann ist die Halskrümmung in Ordnung. Bei zu hoher Krümmung ist die Saitenlage extrem schlecht, weil zu hoch auf den höheren Bünden, bei zu wenig Krümmung kommts meist zu Schnarrgeräuschen der Saiten auf den nächsten Bundstäbchen.
Dennoch ist die Halskrümmung, wie so beinahe alles auf der Gitarre für jeden anders Perfekt. Aber sie wird sich schon irgendwo zwischen den beiden Extremen befinden.

2: Wie stell ich den Kram überhaupt ein:

Da ich selbst ne Pacifica rumstehen hab werde ich das mal ein wenig als Beispiel nehmen.
Im Grunde ist das aber bei jeder Gitarre gleich.
Zuerst, nachdem du die Krümmung überprüft und für verbesserungswürdig befunden hast, schraubst du die Abdeckung für den Halsstellstab ab. Bei der Pacifica ist das das kleine schwarze Plastikteil oben auf der Kopfplatte. es gibt aber auch Gitarren, bei denen das am unteren Ende des Halses ist.
Dann lockerst du die Spannung der Saiten und nimmst einen passenden Imbusschlüssel. Erst mal nur reinstecken.
Und dann die Regel: IMMER VORSICHTIG UND WENIG DREHEN! WENN DU ES ÜBERTREIBST, HAST DU HIER DIE ULTIMATIVE CHANCE DEN HALS KAPUTT ZU MACHEN. Aber da da irgendwie jeder, der das zum ersten mal macht, Angst vor hat, wird diese Regel in aller Hinsicht mit Bravour befolgt werden^^
Immer langsam und wenig drehen und danach wieder Spannung auf die Saiten und abchecken, was sich verbessert hat und wie viel noch zum perfekten fehlt.
Durch das wenige hin und her drehen kann man absolut nix kaputt machen.
Und da ich jetzt nicht genau weiß, in welche Richtung du für was drehen musst, ist es an dir es einfach auszuprobieren.
Und du wirst merken, dass man mit wenig Drehung schon viel merkt. Also wirst du auch leicht erkennen, in welche Richtung du drehen musst. Und im Regelfall gibts da nicht so viel zum Verstellen.
Also hab keine Angst, wenn du nix übertreibst und immer schön langsam und vorsichtig arbeitest, dann kann deinem Hals nix passieren. Und vom technischen Schwierigkeitsgrad ist die Halskrümmung leichter einzustellen, als die Oktavreinheit.
 
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Erstmal fetten Dank für die super Beschreibung! Ich werd demnächst mal die dickeren Saiten aufziehen und schauen was sich tut, bzw wie ich damit klar komme. Den Sattel werd ich wohl oder übel abschleifen müssen. Aus diesem Anlass werd ichs vielleicht auch komplett vom Fachmann machen lassen. Aber gaffen muss dann sein, damit ich da in Zukunft ohne Bedenken selber Hand anlegen kann. Cheers!
 
Hallo,
in der Gitarrenliteratur wird bei jedem Schritt höchstens 1/4-Umdrehung empfohlen, dann Saitenlage wieder überprüfen. Schraube anziehen => Hals krümmt sich Richtung Saiten; Schraube lockern => Hals krümmt sich von Saiten weg.
Am besten auch merken wie oft in welche Richtung gedreht wurde, um wieder zur Ausgangslage zu finden.
Einstellung ist an sich reine Geschmackssache, wie oben beschrieben Richtwert 0,3 mm zwischen 12. Bund und Bundstäbchen; Schnarrende Saiten sollte man vermeiden, dazu alle Saiten in allen Bünden anspielen und horchen.
Durch die Halskrümmung bestimmt man hauptsächlich den Abstand der mittleren Bünde (5. bis 12.), wenn es oben schnarrt ist evt. auch die Brücke höher zu stellen; dort auch kleine Umdrehung und Anzahl und Richtung merken.
 
Wenn du nicht sicher bist, ob du nun nachjustieren musst oder nicht, schau dir mal den String-Tension-Calculator an:

http://www.mcdonaldstrings.com/stringxxiii.html

Da kannst du die Zugkraft ausrechnen indem du das Tuning und die Saitenstärken angibst, wenn sie nicht groß verändert ist im Gegensatz zum status quo musst du vermutlich nichts groß umstellen.

Viele Grüße,
Patrick
 
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Also den String-Tension Rechner find ich super, aber so richtig weiter hilft der mir als Newbie nicht wirkich. Zwischen meinen aktuellen Super Slinkys im standart Tuning und den Heavy Bottoms im Drop C Tuning liegen laut dem Rechner 3 kg unterschied. Ist das nun "Groß verändert" oder nicht?
 
Zwischen meinen aktuellen Super Slinkys im standart Tuning und den Heavy Bottoms im Drop C Tuning liegen laut dem Rechner 3 kg unterschied. Ist das nun "Groß verändert" oder nicht?

Natürlich, 3kg können die paar 0,sonstwas Milimeter ausmachen, die ein Schnarren hervorrufen bzw. für eine deutlich höhere Saitenlage sorgen. Aber Halskrümmung einstellen sollte jeder nicht-Berufsgitarrist, der sich einen eigenen Techniker leisten kann, ohnehin selbst beherrschen. Folglich: erlernen, eigentlich ist es Kinderkram, außer der Trussrod zickt herum.
Was für einen Sattel hat deine Gitarre? Da könne die 0.052 Saite Probleme machen..
 
Also den String-Tension Rechner find ich super, aber so richtig weiter hilft der mir als Newbie nicht wirkich. Zwischen meinen aktuellen Super Slinkys im standart Tuning und den Heavy Bottoms im Drop C Tuning liegen laut dem Rechner 3 kg unterschied. Ist das nun "Groß verändert" oder nicht?

Ich weiß selbst nciht mehr in welchem Bereich sich der Zug befindet, ich meine irgendwas um die 70 kg...
Rechne es dir prozentual aus, ich habe damals von 10-46ern in Standard E auf 12-56er auf Drop A# gewechselt und hatte lustigerweise eine Abweichung von unter 1%
Da dachte ich mir, das wird schon nichts ausmachen und so war es auch...
 
Also der Sattel ist aus Kunststoff, sieht ehrlich gesagt recht billig aus. Ich freunde mich auch grade immer mehr mit dem Gedanken an, mit Drop C auf ne zweite Klampfe zu warten. So scharf bin ich nämlich nicht drauf, die ganzen Drop C EInstellungen an meiner Pacifica in vielleicht nem halben Jahr wieder rückgängig zu machen. Aber das Wissen, dass ich mir hier aneignen konnte hat mir doch schonmal viel gebracht :)
 
Wenn du weißt wie es funktioniert, dann ist das auch in ner halben Stunde getan.
Das einzige Problem ist eben der Sattel. Den kannst du nur weiter feilen. Verständlich ;) .
Wenn das passiert ist und du wieder auf dünnere Saiten gehen willst, dann kann es passieren, dass sie in den zu großen Nuten hin und her rutschen.
Dann wäre ein neuer Sattel an der Tagesordnung. Die sind aber auch nicht all zu teuer.
 
Hab bei meiner Fender Strat die Saiten einen Ganztonschritt runter gestimmt.
Das ganze mit 0.09er nud funzt wunderbar.
Den Trussrod hab ich noch um 2 1/4 Umdrehungen gedreht, zwecks der Saitenhöhe, aber das hatte nicht direkt was mit dem neuen Tuning zu tun..
 

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