Das verblüffende bei Santana ist ja: Hört man eine Aufnahme von 1969 von ihm, ohne dass einem das vorher jemand sagt, ist nach em 3. Ton schon sonnenklar: Das ist Carlos Santana. Obwohl er natürlich vor 35 Jahren ganz anderes Equipment hatte.
Spieltechnisch ist er nicht besonders anspruchsvoll. Was am schwersten bei zu kopieren ist, ist zugleich das, was seinen Sound=Wiedererkennungswert ausmacht: Diejenigen Stellen im Takt, an denen er nicht(!) spielt. Die Pausen zwischen einzelnen Tönen, zwichen kurzen oder längeren Phrasen sind so individuell von seinem Gefühl gesteuert, das es sauschwer ist, zu klingen wie er.
Selbst, wenn er 5 Mal die selbe Phrase hintereinander spielt, klingt sie jedesmal anders und neu, weil er rhythmisch oft an anderen Stellen anfängt und aufhört und das ständig variiert.
Dazu hat er noch den Hang, tendenziell ein Minimum vor dem Beat zu spielen (man sagt auch: hart vorn), wodurch sein Spiel zusätzlich Schub und Drive bekommt. Auch dies eine Eigenschaft, die man eigentlich nicht lernen kann, sie ist einfach persönlichkeitsgesteuert - genau so, wie jeder Mensch ganz individuell spricht und sich ausdrückt und eben nicht aus seiner ganz persönlichen Haut kann. Dies hat z.B. Santana auch gar nicht erst versucht - und genau deshalb klingt er auch wie er.