Sattelfeilen oder unnützer Kram?

  • Ersteller Minor Tom
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... klasse was die alles können (sollen) ...
Der Texter eiert ja ganz schön rum .... Zitate von der Kirstein-Website:
"Die Feilen eignen sich hervorragend zur Reinigung" .... von Schweissbrenner-Düsen? :D
"zum Entgraten der Bundstäbchen" ööhm, ja, muss ich auch täglich machen, ich hoffe mal die Gitarren von Kirstein brauchen das nicht.
"zum Schleifen der Rillen des Gitarrensattels" neieiein, da gehts dahin, "Nachschleifen" hätte ich mir ja noch gefallen lassen.

Aber immerhin hat er auch seine wachen und wahren Momente:
"Handliches Notfallset" Handlich ja, Set auch, und nur im Notfall zu gebrauchen ....
"für jede Gitarre auf jeder Reise!" Meine Gitarren reisen immer an den Wörthersee, da gefällts ihnen so gut.

"Bitte beachten Sie: Die Reparatur einer Gitarre sollte grundsätzlich nur von einem Fachmann durchgeführt werden!"

Grad noch die Kurve gekriegt ... ;)
Ich vermute mal, das steht da, damit die Leute schon von sich aus auf Reklamationen verzichten. Aber meine Gitarren haben natürlich auf Reisen immer einen Fachmann dabei - und der das Notfallset ;)
 
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Edelstahl hört sich natürlich erst mal gut an ... ist aber für ganz andere Einsatzzwecke und hat eine ganz andere Zusammensetzung als Werkzeugstahl ... Stichworte Härte, Zähigkeit, Schneidhaltigkeit ...
Im Grunde ist das Ganze ein Schwindel, wie auch andere ganz normale Werkzeuge billigster Qualität, die seit einiger Zeit im Internet als "Gitarrenwerkzeuge" oder gar "für Instrumentenbauer" angeboten werden ...
(Beispiel: Kinder-Laubsäge als "Bundsäge", oder normaler Bastelkleber als Instrumentenbauerleim beworben ...)

Aber Geiz frisst Hirn ... Hauptsache "Schnäppchen" ... ;)
 
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Ich habe die Dinger vor ca. nem 3/4 Jahr geordert, weil ich neugierig war. Fazit: Zum Sägen von Sattelkerben ungeeignet. Zum Vertiefen/Erweitern von Kerben bedingt bis gar nicht geeignet (Abhängig vom Sattelmaterial-hartes Material widersetzt sich hartnäckig der Bearbeitung). Also besser Finger weg.
 
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Abhängig vom Sattelmaterial-hartes Material widersetzt sich hartnäckig der Bearbeitung

Noch mal zur Verdeutlichung: Genau so soll es sein, denn es sind Düsenreiniger. Würden sie Material abtragen, würden sie die Düse (die aus Kupfer besteht das relativ weich ist) aufweiten und genau das ist nicht erwünscht. Deswegen haben die Dinger gerundete Flächen die gar nicht in der Lage sind irgendwas abzutragen.
 
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(Düsenreiniger)
Darauf wurde jetzt schon mehrmals hingewiesen, auch in anderen Foren ... manchmal frage ich mich, ob Antworten überhaupt gelesen werden :)
 
Als Bässer hat man es da leichter, da die notwendigen Feilen stärker sind. Ich habe mir im Modellbauhandel diverse Rundfeilen von 1,1 ... 3,0mm (die dicke brauchts nur bei 5-Saitern) beschafft, die für überschaubares Geld ihren Zweck erfüllen.

Feilen.JPG
 
Aber Geiz frisst Hirn ... Hauptsache "Schnäppchen" ... ;)

Bevor man von Geiz sprechen kann, sollte bedacht sein, ob man etwas wirklich "das ganze Leben" lang benötigt oder nur wirklich einmal benötigt.

Dann würde ich nämlich davon sprechen, dass die Ausgabe dem Zweck angemessen ist und nicht von Geiz.

Grundsätzlich bin ich bei dir. Ich kaufe mir auch lieber Massivholzmöbel. Die kann ich nämlich Jahrhunderte lang nutzen. Der Press-Span Mist ist ja nac dem ersten Aufbauen schon schief und ein 2. Mal aufbauen ist nicht drin.

Da bin ich bereit, das Geld auszugeben, denn es ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll.

Brauche ich einen bestimmten Schraubendreher aber wirklich nur 1 x, dann langt mir i.d.R. auch das Teil für 2 € - obwohl ich den für 20 € lebenslang nutzen könnte
 
Bevor man von Geiz sprechen kann, sollte bedacht sein, ob man etwas wirklich "das ganze Leben" lang benötigt oder nur wirklich einmal benötigt.
Und es sollte auch bedacht werden - im Falle echter Sattelfeilen - ob die Herrschaften in Fernost nicht einfach günstiger bei gleicher Qualität sein können. Sollte man durchaus erwägen...
Bei diesen Sattelfeilen könnte man ja ruhig mal, bei Bedarf, einen Versuch wagen.
 

Ich hatte mir die Teile übrigens gleich mal bestellt, da ich kleineren Basteleien nicht abgeneigt bin und ich schon froh gewesen wäre, wenn ich sowas wie Sattelfeilen gehabt hätte.
Gestern sind sie angekommen.
Die Qualität ist so... naja. Es sind auf jeden Fall schonmal "richtige Feilen", haben also einen richtigen Hieb und sind durchgehend aus Metall (wie so kleine stumpfe Wurfmesser :D).
Wie gut das Material ist, kann ich nicht abschätzen, aber ich denke, für Knochen und Kunststoff wird es auf jeden Fall für ein paar Anwendungen ausreichen.
Was mir etwas zweifelhaft erscheint, ist die Stärkenabstufung. Bei zwei Feilen sehe ich nicht wirklich einen Unterschied, und ich weiß auch nicht, ob die dünnste Feile nicht schon zu dick ist.
Bei einer Feile gibt es im hinteren Drittel eine Materialabplatzung (würde zwar auch so gehen, aber ich werde trotzdem mal versuchen, die umzutauschen).
Ich werd vielleicht heute Nachmittag einen Feilversuch machen und bei Interesse kann ich auch mal noch ein Detailfoto der Feilendicke machen.

Soweit ich das jetzt sagen kann, halte ich die Teile für den Preis akzeptabel (wenn das Endergebnis stimmen sollte). Wird sich dann noch zeigen.
 
Und es sollte auch bedacht werden - im Falle echter Sattelfeilen - ob die Herrschaften in Fernost nicht einfach günstiger bei gleicher Qualität sein können. Sollte man durchaus erwägen...

finde ich auch, denn wenn etwas bei Gitarren oder sonstigen Produkten funktioniert, warum nicht auch bei Werkzeug ? Dass diese kleinen Düsenreiniger ( oder auch andere Minifeilen ) nicht unbedingt das Mittel der Wahl sind um aus einem Rohling einen Sattel zu machen, ist auch klar.

Die Zeiten, in denen China gleichbedeutend mit schlechter Qualität war, sind schon länger vorbei.

Zudem darf auch die Frage erlaubt sein, ob teure Markenwerkzeuge nicht sowieso auch schon in China produziert werden - und somit einfach nur die Marge des Herstellers erhöht.
 
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Also meine ersten 5-10 Sättel habe ich alle mit diesen Düsenreinigungsnadeln gemacht. Die Sättel waren aus Knochen, TusQ und Hartholz. Ich habe dann immer mit einer kleinen Dreiecksfeile die Kerben vorgefeilt und mit den Düsenreinigungsnadeln auf den richtigen Durchmesser und die richtige Tiefe gefeilt.
Ist schon ein bisschen eine Quälerei und gerade die dünnen Nadeln verbiegen auch sehr schnell, wenn man zu viel Kraft ausübt. Aber es geht. Dauert halt ggf. sehr lange. Aber gerade das ist als Anfänger auch nicht schlecht, so ist die Wahrscheinlichkeit schon kleiner aus Versehen mal eine Kerbe zu tief zu feilen ;-)

Inzwischen bin ich natürlich auch froh, dass ich mir richtige Sattelfeilen (von Stewmac) gekauft habe. Damit arbeitet es sich viel angenehmer und viel schneller. Und auch Messingsättel oder Brückenreiter kann ich damit jetzt problemlos kerben.
Das qualitative Ergebnis (also die Sattelkerbe an sich) ist dadurch aber auch nicht besser, von dem her kann ich diese Düsenreinigungsnadeln schon empfehlen, wenn man das Hobby "Gitarrenbau und -Modifikation" nur in kleinem Stil betreibt, begrenztes Budget hat und Geduld bei der Arbeit hat (was man sowieso haben oder lernen muss).


Ist so ähnlich wie beim IKEA-Möbelaufbau mit dem Akkuschrauber: Klar geht es damit schneller und bequemer aber man kann auch jede einzelne Schraube von Hand reindrehen. Das Ergebnis ist unterm Strich das gleiche.
 
Ich frag mal meinen Kollegen. Der hat sich vor einigen Monaten ein Set angeschafft und vor kurzem seinen ersten Knochensattel totaly selbst geklöppelt. Hat funktioniert. Vielleicht hilft es ja hier dem in oder anderen weiter, wenn er sich auch was "Vernünftiges" anschaffen möchte.
 
Da bin ich wohl falsch verstanden worden ...

Mit "Aber Geiz frisst Hirn ... Hauptsache "Schnäppchen" ... ;)"

habe ich mich - zugegeben etwas überspitzt - darauf bezogen, dass oft billigestes und oft genug völlig ungeeignetes oder sogar gezielt falsch deklariertes Werkzeug gekauft wird, nur weil es billig erscheint. Statt manchmal nur wenige Euro draufzulegen und wenigstens normale Alltagsqualität zu kaufen. "Wer zu billig kauft, kauft dreimal" stimmt ... habe ich oft genug im Verwandten- und Bekanntenkreis selbst erlebt ;)
Dass man unbedingt richtig hochwertiges Werkzeug kaufen muss, wenn man nur gelegentlich was bastelt, davon war nicht die Rede ... es gibt genügend Möglichkeiten einer an den Bedarf angepassten und funktionierenden Lösung. Auf verschiedene Alternativen wurde ja - auch von mir - in allein in diesem Thread schon genügend hingewiesen.
 
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