Sattelkerbe zu tief, Sattel austauschen?

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Hallo,

ich habe heute eine neue Gitarre bekommen, der Händler wohnt 500 km weg. Jetzt habe ich festgestellt, dass die Sattelkerbe für die G-Saite zu tief ist. Die Saite schnarrt am ersten Bund, wenn man sie offen spielt.

Gibt es eine Möglichkeit, das zu reparieren, oder muss ein neuer Sattel drauf?

Die Gitarre ist eine Strat und der Sattel aus "Synthetic Bone"

Danke Jack
 
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Vllt Saitenlage für diese Saite einstellen?!

MfG
 
Gibt es eine Möglichkeit, das zu reparieren, oder muss ein neuer Sattel drauf?

ja das kann man fixen, mit nem 1:1 Gemisch aus Sekundenkleber und Backpulver,
das ganze zu nem feinem Brei verrühren und damit die Kerbe ausfüllen, aber vorsicht, das härtet echt schnell aus. Danach die Kerbe neu feilen (ich nehme dazu sehr feines Schleifpapier), fertig. Wenn es n heller Sattel ist sieht man die Reparatur nicht, wenns n schwarzer ist, mit wasserfestem Edding drauf.


Gruß Robi
 
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Wobei ein neuer Sattel 7 Euro kostet.
 
Warum 7 € ausgeben, wenn's mit Hausmitteln fast nichts kostet? :gruebel:
 
Naja, es sind nicht die 7€, sondern eher, dass es manchmal nicht so einfach ist, den alten Sattel zu entfernen und den neuen perfekt anzupassen und zu kerben. Da kann man auch böse Spuren an der Gitarre hinterlassen und wer sich nicht auskennt kann auch mehr als einen Versuch brauchen.
Ausserdem braucht man idR Sattelfeilen....

Wenns eine Kerbe ist, spricht doch nichts dagegen sie so aufzufüttern...
 
Vllt Saitenlage für diese Saite einstellen?!
MfG
Schon versucht, sorry hätte ich dazu schreiben sollen. Die G-Saite liegt jetzt schon etwas höher als alle anderen und es schnarrt trotzdem noch.

ja das kann man fixen, mit nem 1:1 Gemisch aus Sekundenkleber und Backpulver,
das ganze zu nem feinem Brei verrühren und damit die Kerbe ausfüllen, aber vorsicht, das härtet echt schnell aus. Danach die Kerbe neu feilen (ich nehme dazu sehr feines Schleifpapier), fertig. Wenn es n heller Sattel ist sieht man die Reparatur nicht, wenns n schwarzer ist, mit wasserfestem Edding drauf.

Gruß Robi
Das klingt gut, werd ich mal versuchen. Wieso eigentlich Backpulver? Hat das irgendwelche Eigenschaften, die der Sache dienlich sind oder muss der Sekundenkleber nur mit irgendwas verdickt werden?

Wobei ein neuer Sattel 7 Euro kostet.
Ich hab halt noch nie einen Sattel aus- und wieder eingebaut und bei einer neuen Klampfe traue ich mich da nicht so richtig ran für den Erstversuch :redface:

Zitat Rockinger-Workshop: "Ein kleiner Tip am Rande: da der erste Sattel zu 99% sowieso mißlingt, sollte man sich gleich mindestens 2 Rohlinge zulegen. Wenn man´s dann aber erstmal kann, hat das wirklich etwas Erhebendes."

Ich glaube ich versuche erst mal die Lösung von Robi und übe das Neubesatteln an meiner ollen Squier. Die freut sich, wenn das Plastikteil wegkommt. ;)

Danke erstmal, ich werde berichten, wenn ich es gemacht habe.

Grüße Jack

Edit: Danke auch an Richie und MAD, hab ich erst nach dem posten gelesen, aber das geht ja alles in dieselbe Richtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei ein neuer Sattel 7 Euro kostet.

ich glaub da wären für mich nicht die 7€ entscheidend, sondern dass man ohne erfahrung beim satteltausch wohl einiges falsch machen kann... die klebe-variante kann man auch ohne groß erfahrung ;)
 
Zitat Rockinger-Workshop: "Ein kleiner Tip am Rande: da der erste Sattel zu 99% sowieso mißlingt, sollte man sich gleich mindestens 2 Rohlinge zulegen. Wenn man´s dann aber erstmal kann, hat das wirklich etwas Erhebendes."
Ich meine, dass Zitat bezieht sich eher auf ungekerbte Rohlinge, die man komplett feilen muss. Es gibt ja auch schon vorgekerbte Sättel.
BTW: Ich hätte auch Angst, dass beim Entfernen des alten Sattels etwas schiefgeht (abgeplatzter Lack, mit Werkzeug abrutschen). ;)
 
BTW: Ich hätte auch Angst, dass beim Entfernen des alten Sattels etwas schiefgeht (abgeplatzter Lack, mit Werkzeug abrutschen). ;)

Das geht auch verdammt schnell, manche Sättel muss man regelrecht herausschleifen (Les Paul), bei anderen widerum kann man sie einfach herausziehen (Strat).
Nur mal beispielhaft, aber es gibt genügende Sättel, bei denen die Lackschicht drüber ist und da gibts schnell mal Absplitterungen. Es kann ganz einfach sein, es kann aber auch echt tricky sein.

Es gibt wesentlich einfachere Arbeiten an ner Gitarre (PUs wechseln...), der Sattel gehört für mich nicht zu den "einfachen" Arbeiten.
 
Das geht auch verdammt schnell, manche Sättel muss man regelrecht herausschleifen (Les Paul), bei anderen widerum kann man sie einfach herausziehen (Strat).
Nur mal beispielhaft, aber es gibt genügende Sättel, bei denen die Lackschicht drüber ist und da gibts schnell mal Absplitterungen. Es kann ganz einfach sein, es kann aber auch echt tricky sein.

Es gibt wesentlich einfachere Arbeiten an ner Gitarre (PUs wechseln...), der Sattel gehört für mich nicht zu den "einfachen" Arbeiten.
Na ja, ich habe ja geschrieben, es ist eine Strat und das mit der Lackschicht ist auch unproblematisch, es ist ne Road Worn :D Lackabplatzer fallen da ja nun gar nicht auf. Aber ich versuchs erst mal mit der Sekundenkleber-Methode und dann wird das Satteln mit ner Squier geübt. Die ist eh fällig für die Werkstatt zum Pimpen. Neue Pickups und ein Wilkinson-Tremolo liegen hier auch noch.
 
Wenn die Gitarre neu ist, würde ich sowas auf jden Fall beim Händler reklamieren. Ein ordnungsgemäß gekerbter Sattel bei der Auslieferung ist Pflicht.

Das muss - je nach Händler - auch nicht unbedingt in einer Rücksende-Aktion enden. Ich hatte mal einen ähnlichen Fall und habe mich mit dem Versandhaus drauf geeinigt, bei einem örtlichen Gitarrenbauer auf deren Rechnung einen neuen Sattel einbauen zu lassen. Okay, das war vielleicht extreme Kulanz, aber reden und mal nachfragen kostet nix.
 
Wenn die Gitarre neu ist, würde ich sowas auf jden Fall beim Händler reklamieren. Ein ordnungsgemäß gekerbter Sattel bei der Auslieferung ist Pflicht.

Das muss - je nach Händler - auch nicht unbedingt in einer Rücksende-Aktion enden. Ich hatte mal einen ähnlichen Fall und habe mich mit dem Versandhaus drauf geeinigt, bei einem örtlichen Gitarrenbauer auf deren Rechnung einen neuen Sattel einbauen zu lassen. Okay, das war vielleicht extreme Kulanz, aber reden und mal nachfragen kostet nix.
Na ja, das würde ich im Prinzip auch so machen, nur, das ist ein kleiner Händler und ich habe die Gitarre als Versandretoure schon sehr günstig gekriegt. Ich denke einen großen Gewinn hat er eh nicht mehr gemacht. Er hat auch direkt angeboten, dass er sie wieder zurück nimmt, aber das will ich nicht, weil sie bis auf den kleinen Mangel wirklich Klasse ist.

@Robi Thx für den Link! So werde ich es machen. Das mit dem Schleifpapier verstehe ich so, dass Du einen Streifen davon umknickst und dann als Ersatz für eine Sattelsäge benutzt, richtig?
 
richtig ;)

ich nehme dafür abschließend sehr feines Schleifpapier, damit die Saite beim Stimmen schön "gleiten" kann.

Robi
 
Kennst du einen Zahntechniker?
Der kann die Sattelkerbe mit farblich passendem Kunststoff auffüllen. Das hält ewig und der Kunststoff ist sehr hart und schabt sich nicht wieder aus der Kerbe.
 
@Ganty leider kenne ich keinen Zahntechniker, aber die idee klingt echt gut ;)

Hier ein paar Fotos von meiner Sonntagnachmittagsbeschäftigung nach der Anleitung aus Robis Link:

DSCF026250.jpg

Mit Tesafilm die Lücke abgedichtet, damit die Suppe nicht übers Griffbrett läuft

DSCF026450.jpg

Sekundenkleber rein, der Tropfen ist leider so groß, dass da einiges übersteht, aber egal, jetzt führt kein Weg mehr zurück, Natron drauf. Das hatte ich vorher auf einem Stück Plastik getestet und festgestellt, dass der Kleber nach Zugabe des Natrons sofort aushärtet.

DSCF027050.jpg

In der ehemaligen Kerbe hat sich ein Gebirge gebildet, das fest und sehr gut schleifbar ist.

DSCF027250.jpg

Mit der Schlüsselfeile das Gebirge auf das Niveau des Sattels runtergefeilt, das geht sehr schnell. Anschließend mit dem geknickten Schmirgelpapierstreifen die Kerbe nachgearbeitet und die Oberflächen wieder schön glattgeschmirgelt.

DSCF027350.jpg

Von der Reparatur ist nichts mehr zu sehen

DSCF027450.jpg

Wie man sieht hat die G-Saite jetzt Luft zum Bund hin, leider habe ich vergessen, den Ausgangszustand zu fotografieren, aber da lag sie praktisch auf dem Bundstab auf.

DSCF027550.jpg

Kleines Schmankerl zum Schluss: Als ich sie wieder stimmen wollte, ging das praktisch nicht. Ich habe dann gemerkt, dass das Tremolo schwebend eingestellt war. Also die Tremolofachabdeckung ab und erst mal herzlich gelacht: Wo mans nicht sieht, da ist Schluss mit Relic. Federn und Kralle sind flammneu und hochglänzend :D Na ja ist mir auch Wurscht, ich hab die Gitarre wegen dem Klang und weil sie einen supertollen Hals hat. Dann kommt der Deckel eben wieder drauf, nachdem ich die Schrauben angezogen und einen passenden Holzklotz gehobelt habe.

Das wars, mal gucken wie lange es hält.

Grüße Jack
 
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keine sorge das hält ewig ;)

Robi
 
ich werd das jetzt mal bei meiner martin westerngitarre probieren, bei der unten am steg immer die dicke E-Saite reißt (und ich benutze 13er saiten!).... mit abpfeilen hab ichs probiert... leider scheint dort eine viel zu große einkerbung zu sein (schon seitdem ich sie gekauft habe)
 
wow, das hat echt super geklappt...
ich hab einfach mit einer hand einen tropfen sekundenkleber in die kerbe getröpfelt und anschließend sofort backpulver drübergestreut, dass ich schon vorher in der anderen hand bereitgehalten habe...
dann das überschüssige abgepfeilt und wow! man sieht es eigentlich gar nicht, dass es bearbeitet wurde...
hoffe nur, dass die e-saite jetzt mal etwas länger hält...
 

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