Sax ohne S-Bogen abgestürzt, klingendes Es klingt nicht

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Hi,

mein Saxophon ist mir vom Ständer gefallen. Es stand da gerade mit demontiertem S-Bogen. Es ist dann zwar mit dem Bogen vom Becher aufgekommen, aber da es dann lang hingeschlagen ist, kann natürlich überall etwas verbogen sein. Zunächst habe ich gar nichts gefunden, was Schaden genommen hat, aber sofort war aufgefallen, dass das klingende Es0 (notiertes C) stumm blieb. Bzw. man hört nur Luftgeräusche. Bei einem Glissando abwärts hin zum Es kann man den Ton soeben erklingen lassen, Luftgeräusche sind aber auch da, und der Ton ist unsauber.

Zunächst habe ich also die Tief-C-Klappe einer genaueren Betrachtung unterzogen. Sieht aber alles gut aus, soweit man das erkennen kann. Die Klappe scheint plan zu schließen, und auch mit leichtem Druck direkt auf die Klappe zwecks besserem Verschluß ändert sich nichts.

Auch im unmittelbaren Bereich habe ich nichts entdeckt, was verbogen oder sonstwie nicht in Ordnung aussah.

Doch dann war mir aufgefallen, dass es den Zapfen erwischt hat, der die Oktavklappe auslöst. Also das Teil, was den ringförmigen Hebel der Oktavklappe bewegt. Dieser Zapfen bzw. seine Grundplatte war krumm gezogen. Ich konnte das wieder richten, ohne dass es jetzt S-förmig aussieht oder dass ich Sorge habe, dass es kurz vor dem Abbrechen ist. Auch scheint das Ganze bezüglich der Auslösung der Oktavklappe einwandfrei zu arbeiten.

Dennoch gelingt es mir weiterhin nicht mehr, ein Es erklingen zu lassen.

Die Standard-Antwort bitte ich zu unterdrücken: ich werde das Teil nur zu einem Musikfachgeschäft o.ä. geben, wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt. Es handelt sich um ein Instrument aus dem unteren Preissegment, und ich bin eigentlich Drummer und spiele nur ab und zu aus Spaß Saxophon. Da muss erstmal, wenn möglich, eine Selfmade-Lösung her, auch wenn wahrscheinlich 85% der Leser das für eine ziemlich schlechte Idee halten werden.

Freuen würde ich mich über eine Antwort, wenn beispielsweise jemand weiß, dass für ausbleibende Töne beim Betätigen der Tief-C-Klappe gerne die xyz-Klappe verantwortlich ist. Oder sowas in der Art. Also Tipps, an welcher Stelle ich mal genauer nachschauen könnte, um doch noch den Verursacher zu finden...

Bedankt!
 
Eigenschaft
 
Versuch mal mit Licht rauszufinden, ob und wo eine Klappe nicht deckt. Dunkler Raum, kleine Taschenlampe, von oben ins Sax rein, alle Klappen drücken und dann von aussen schauen wo Licht rauskommt. Zu zweit gehts besser....

Hoffe das hilft!

VG Thomas
 
Hallo,

du spieltst ein Es-Alt und meinst mit der C-Klappe die Klappe die man mit dem kleinen Finger der rechten Hand bedient, richtig so ?

Dann kann es im Prinzip jede nicht richtig dicht schließenden Klappe sein die darüber liegt oder diese C-Klappe schließt, verkantet sich dabei aber ein wenig.
Testen kannst du das in dem du eine Lampe in das Saxophon hängst, alle Klappen schließt und schaust ob irgendwo ein Lichtschein von außen zu sehen ist.

Es kann auch sein, weil der Zapfen verbogen war und du ihn gerichtet hast, dass die Klappe auf dem S-Bogen nicht mehr ganz schließt, diese muss bei allen Tönen ab hohem "G" (klingend Bb) nach unten geschlossen sein.
Ebenso hängt eine eine kleine Klappe (etwa 7-8 cm über der Daumenklappe) mit der Oktavmechanik zusammen. Diese öffnet sich sobald du z.B. ein "hohes G" greifst, sie schließt sich wenn du auf "hohes A" wechselst und dafür öffnet sich die Klappe auf dem S-Bogen.

Diese kleine Klappe schließt sich ebenfalls wenn du ab dem mittlerern "C" nach unten gehst. (mit den Ton/Noten -bezeichnungen bin ich jetzt bei den Sax Griffen geblieben).

Dieses Zusammenspiel muss stimmen und beide Klappen müssen dicht schließen.

Soweit aus der Ferne mal versucht zu helfen.

Grüße
atrofent
 
Eine Klappe darf man bei der ganzen Problematik nicht übersehen: Die Cis-Klappe. Die ist nämlich eigentlich die unterste, die bei einem C geschlossen und dicht sein sollte.
Kann sein, dass das Tonloch verzogen ist (Taschenlampe!), kann auch sein, dass die Achse der Cis-Mechanik leicht verbogen und damit blockiert ist... das spürt man eventuell nicht, da man die Klappe nicht direkt sondern mittels einer Feder bedient. Kann auch sein, dass nur diese Feder ausgehängt ist. Wenn das Cis funktioniert aber das C nicht liegt's komischerweise wahrscheinlich an der Cis-Klappe.

Nach der Beschreibung des Unfalles kann ich mir das mit der Achse gut vorstellen. Erstmal schauen, ob sich die Cis-Klappe überhaupt bewegt... zur genaueren Überprüfung kannst du mit einem kleinen Schraubenzieher an der Achse drehen und schauen, ob sie sich blockiert anfühlt. Eventuell reicht es für's erste, die Achse rauszunehmen und ein bisschen zu ölen. Wenn mehr fehlt kann man die Achse mit einem feinen Schleifpapier etwas "reduzieren" dann gut ölen und wieder einsetzen... das empfehle ich aber wirklich nur, wenn dir nicht allzu viel an dem Instrument liegt. ;)

Es kann aber auch sein, dass du da einen ziemlichen Totalschaden hast... hab schon öfter gehört, dass Leute mit einem vermeintlich kleinen Schaden zum Saxdoc gingen und der ob des Ausmaßes des Schadens die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hat. Meine Empfehlung also trotzdem: Wenn du mal zu einem Musikgeschäft kommst nimm dein Horn mit, eine erste Einschätzung des Schadens kostet meistens nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ölfuss!
Ja, so ist das: ein Schlagzeug kann man mit dem Hammer reparieren und ein Saxophon bringt man zum Holzblasinstrumentenbaumeister.
Kopf hoch, da kann nicht viel kaputt sein, es ist ja nicht aus 3 m Höhe abgestürzt. Ein paar Euro und es funzt wieder, vielleicht sogar besser als vorher.
Schönen Sonntag
 
Hallo, danke schonmal für die Antworten. Das mit der Taschenlampe werde ich jetzt auf jeden Fall in Angriff nehmen, mal sehen, ob sich etwas findet.

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Hallo,

du spieltst ein Es-Alt und meinst mit der C-Klappe die Klappe die man mit dem kleinen Finger der rechten Hand bedient, richtig so ?

Richtig.

Es kann auch sein, weil der Zapfen verbogen war und du ihn gerichtet hast, dass die Klappe auf dem S-Bogen nicht mehr ganz schließt,

Das schließe ich aus. Der S-Bogen war ja nicht drauf und kann selbst also nicht Schaden genommen haben. Und der verbogene Zapfen ist, wenn man die Okatavklappe nicht betätigt. Sichbar vom auslösenden (ringförmigen) Hebel entfernt.
 
Ob die Oktavklappe was hat lässt sich ja ganz leicht feststellen - mit einer "3. Hand", also einfach mal spielen und jemand anders die Oktaveklappe zuhalten lassen.
Die gleiche Methode würde ich auch für andere Klappenchecks (wenn wo Licht rausguggt dann die zuerst) machen, zu zweit geht das ganz gut.
 
Hmm, bisher bin ich noch sehr erfolglos. Es scheint kein Licht aus einer Klappe, es ändert nichts, wenn jemand Klappen fester zudrückt und so oft ich das Instrument auch von allen Seiten betrachte - mir fällt nichts auf. Sieht ganz so aus, als wäre ich mit meinen Mitteln erstmal am Ende... :-(
 
Eine Klappe darf man bei der ganzen Problematik nicht übersehen: Die Cis-Klappe. Die ist nämlich eigentlich die unterste, die bei einem C geschlossen und dicht sein sollte.
...
Wenn das Cis funktioniert aber das C nicht liegt's komischerweise wahrscheinlich an der Cis-Klappe.

Nach der Beschreibung des Unfalles kann ich mir das mit der Achse gut vorstellen. Erstmal schauen, ob sich die Cis-Klappe überhaupt bewegt...

Hallo Knebi89, also, die Cis-Klappe scheint ebenfalls richtig zu schließen, sie ist frei beweglich, und ein Cis erklingt ebenfalls nicht. Auch das (notierte) D klingt nicht gut, da sind Luftgeräusche drin. Aber ich kann ja schlecht selbst in's Horn blasen und das Ohr unten im Becherbereich einsetzen, um die Stelle zu finden. Meine Familie war mir in dieser Hinsicht bisher keine Hilfe... Habe schon überlegt, den Airbrush-Kompressor bei abgenommenem S-Bogen oben leicht 'reinblasen zu lassen, um dann unten irgendwo 'was zu hören. Aber dann gibt's ja nur Luftgeräusche, ist auch nicht das Wahre. Die nicht klingenden Töne neigen dazu, in der oberen Oktave klingen zu wollen. Es sind hohe Obertöne zu hören. Beim Versuch, direkt das C anzuspielen, kommt ein ähnliches hohes Schräpen aus dem Saxofon, wie bei abgenommenem und dann einfach mal so angeblasenem Mundstück. In der Frequenz allerdings noch höher.
Auch beim Hin-und-Her-Wechsel von D nach C kann man etwas beobachten: das D klingt unsauber, aber ansonsten richtig, das C möchte zu einem hohen C werden. Man hört zwar fast nur Luftgeräusche, aber man hört auch heraus, dass man eher ohne Oktavklappe ein hohes C spielen würde.

Lässt irgendwie doch den Schluss zu, dass dass mit der Okavumschaltung was noch nicht passt. Da der S-Bogen selbst aber unbeschädigt sein muss , da er ja demontiert war, kann es eigentlich dann nur die kleine Klappe sein, die unterhalb eines hohen H aufgeht anstelle der Klappe auf dem S-Bogen. Aber auch die macht ansonsten einen unverdächtigen Eindruck, hat kein Licht durchscheinen lassen und reagiert nicht auf's Zuhalten, was aufgrund der Position und Größe allerdings auch vielleicht noch nicht so richtig funktioniert hat...
 
also irgendwo scheint bei deinem Saxophon eine Undichtigkeit wo sie nicht hinghört.

Wenn du mit Ausleuchten schon probiert hast - wobei eine Taschenlampe nicht so ganz das richtige Gerät ist, besser ist da eine kleine schmale Leuchtstoffröhre oder sowas wie eine LED-Leiste die das Licht möglichst gleichmäßig rundum abgeben - kannst du es mal mit "Zigarettenrauch" probieren.

Ich will dich nicht zum Raucher machen !:D

Mundstück vom Sax abnehmen, den Schallbecher mit einen Lappen verschließen oder eine passenden Plasiktüte drüber stülpen, das da nix rauskommt, alle Klappen schließen, einen ordenlichen Zug nehmen, und einfach den Rauch direkt durch S-Bogen ins Sax blasen. Günstig ist da auch ein Helfer, entweder schaut der genau hin oder der hält die Klappen zu und du schaust hin.

Wo es rausdampft ist undicht.

Diese Methode geht aber nur um eine generelle Undichtigkeit ev festzustellen, bei etlichen Tönen/Griffen werden ja bestimmte Klappen zusammen geschlossen oder geöffnet, da hilft sie natürlich nicht.

Ansonsten weiß ich nichts mehr was dir als Ferndiagnose helfen könnte.

Grüße

atrofent
 
:) Der Fehler scheint gefunden. Ist noch nicht behoben, aber ich bin zuversichtlich, dass das jetzt was wird!

Es ist die Es-Klappe! Drückt die eine zweite Person fester an, lässt sich das notierte Tief-C wieder spielen!
 
Na, dann Glückwunsch!
Nicht viel passiert, wie ich vermutet hatte. Dass Du es selbst gefunden hast, ist natürlich Klasse.
Viel Spass!!!
 
Hallo Oilfoot,

durch so einen Sturz verbiegt sich so manches.
Wenn Du sicher gehen willst, lässt Du es von einem (guten) Sax doc anschauen und die Polster, bzw. Klappen neu einstellen.
Selbst kann man das eigentlich nicht machen.
Gute Arbeit erkennst Du sofort an einer ausgezeichneten Ansprache in allen Registern auch wenn Du leise anspielst.

Herzliche Musikergrüsse
 

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