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SaxyMaultrommler
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Vorwort:
Nachfolgendes Review behandelt ein YAS62 aus dem Jahr 1993, denke Revision 02, welche im Anschluss an die sog. Purple-Variante folgte.
Im Gegensatz zum aktuellen 04er Modell (das es meines Wissens seit 2013 gibt; 2002 gab es dann noch ein Modell, müsste dann logischer Weise die Bezeichnung 03 getragen haben) verfügt mein „altes“ Sax nicht über den neuen 62er S-Bogen bzw. deren neue Aufnahme, welche es ermöglichen soll, Bögen alternativer Hersteller von Selmer o.ä. zu nutzen. Auch auf die geänderte Tief H/C# Verbindung bzw. die neue hinzugefügte Wippe für den linken kleinen Finger muss man verzichten (siehe Bilder unten). Die Gravur sieht auch etwas anders aus, halte ich aber für zweitrangig. Weitere Detailänderungen sind mir auf den ersten Blick nicht aufgefallen, kann man wohl bei Yamaha selbst in Erfahrung bringen. Ach ja, der altbewährte dunkle Koffer wurde durch ein schickeres Modell ersetzt, welches über die Rucksackfunktion verfügt, welche ich bei meinem Modell etwas vermisse.
Was ich schon heftig finde, ist die hohe Preissteigerung i.L.d. Zeit.
Hat man damals noch um die 2.800DM (also ca. 1.400€) investiert, muss man heute schon 2.700€ auf den Tisch legen.
Vermutlich den Lohnkosten geschuldet, denn den paar Innovationen kann es m.E.n. nicht geschuldet sein.
Hatte mal kurz die Idee, mein altes Sax gegen das neueste Modell zu tauschen, was ich aber zum einen wegen des Preises und nach einem Spieltest nicht gemacht habe (dazu später mehr)
Die Qualität meines 62er ist makellos und bis ins kleinste Detail durchdacht (selbst die Halterung für die optionale Marschgabel gewährt sichersten Halt). Trotz des hohen Alters war mein Sax noch nie in Revision. Ich spiele es immer noch mit den Polstern von Anfang an. Lediglich einen Kork habe ich mal ersetzten müssen, da dieser abgefallen war. Kurz zusammengebastelt, Tröpfchen Superkleber, fertig.
Das Problem mit der klebenden Gis-Klappe kennt wohl jeder am Sax. Hier muss man halt von Zeit zu Zeit das Polster bzw. Tonloch gewissenhaft reinigen; sollte man aus hygienischen Gesichtspunkten ohnehin regelmäßig machen.
Nun zum Klang bzw. Spielverhalten:
Das Instrument war quasi perfekt spielbar „out-of-the-box“. Top präzise Verarbeitung, schön lackiert, alle Polster dichten wie sie sollen. Die Haptik ist sehr gut, lediglich die 4 Heber für die tiefen Töne benötigen schon einen gewissen Kraftaufwand, woran man sich mit etwas Übung aber gewöhnt (ggfs. auch meinen kleinen Fingerchen geschuldet ). Die Intonation ist hervorragend. Hatte vor dem Kauf ein damals bereits entschieden teureres Selmer angespielt (von Yanagisawa wusste man damals noch nichts…), mit welchem ich insbesondere bei den tiefen Tönen Probleme hatte und mich auch deshalb für das Yamaha entschieden habe. Ist/War mein erstes eigenes Saxophon, welches ich nach jahrelangem Klarinettenspiel erhalten habe: damals galt noch der Spruch: „Der Weg zum Sax führt über Klarinette“.
Mit dem YAS62 kann man wohl alle Stilrichtungen spielen und von ppp bis fff richtig Gas geben.
Die Mechanik hat mich noch nie im Stich gelassen, selbst bei zeitweisen Auftritten im Freien oder damals noch verrauchten Bierzelten.
Alle Töne stimmen perfekt; keine Selbstverständlichkeit, aber vielleicht täusche ich mich auch. Hatte das neueste Modell schon mal in der Hand…vor dem Spielen mit einem breiten Grinsen, da die Haptik gewohnt hervorragend war…aber: die hohen Töne kommen mir zu schrill und irgendwie zu hoch vor. Vermutlich liegt das an dem neu konstruierten S-Bogen, nachdem der Korpus des Sax ja dasselbe Material wie mein altes 62er aufweist. Meines klingt irgendwie kerniger; vielleicht war auch die Akustik im Raum anders; jedenfalls würde ich aktuell nicht tauschen wollen. Ggfs müsste man einen alternativen Bogen ausprobieren oder falls wie in meinem Fall vorhanden, noch einen alten 62er nehmen. Allerdings bin ich der Meinung, dass wenn ich schon so viel Geld für ein Instrument investiere, alles von Anfang an stimmig (im wahrsten Sinne des Wortes) sein sollte.
Ich spiele mein YAS62 (02) je nach Musikstil mit einem Yamaha 5c und einem offenen Berg Larsen 105/2 SMS. Mit letzterem bringt man jedes Mietshaus leer . Ne Spaß, es macht einfach Laune, mit diesem Yamaha Sax zu musizieren…und wie gesagt, bis dato ausser dem gewöhnlichen Verbrauchsmaterial (Blätter, Korkfett, Wischer, Marschgabel) keinerlei Wartungskosten (zugegebenermaßen gehe ich auch pfleglich mit meinen Sachen um…Haustierfreier Nichtraucherhaushalt, keine Süßgetränke vor dem Spielen, regelmäßiges Reinigen).
Abschliessend zum Zubehör:
Der robuste Koffer ist absolut stabil und bietet genügend Platz für das gängige Zubehör. Ein klassischer klappbarer Notenständer passt leider nicht rein. Dank des Formkoffers ist das Sax optimal geschützt, der blaue Samt ist weich und sieht edel aus.
Fazit: wer an ein gut gebrauchtes YAS62 aus den 90er Jahren zu einem guten Kurs rankommt, sollte einen Kauf in Erwägung ziehen.
Bildmaterial YAS62-4
Quelle: https://www.thomann.de/de/yamaha_yas_62_04_alto_sax.htm
Nachfolgendes Review behandelt ein YAS62 aus dem Jahr 1993, denke Revision 02, welche im Anschluss an die sog. Purple-Variante folgte.
Im Gegensatz zum aktuellen 04er Modell (das es meines Wissens seit 2013 gibt; 2002 gab es dann noch ein Modell, müsste dann logischer Weise die Bezeichnung 03 getragen haben) verfügt mein „altes“ Sax nicht über den neuen 62er S-Bogen bzw. deren neue Aufnahme, welche es ermöglichen soll, Bögen alternativer Hersteller von Selmer o.ä. zu nutzen. Auch auf die geänderte Tief H/C# Verbindung bzw. die neue hinzugefügte Wippe für den linken kleinen Finger muss man verzichten (siehe Bilder unten). Die Gravur sieht auch etwas anders aus, halte ich aber für zweitrangig. Weitere Detailänderungen sind mir auf den ersten Blick nicht aufgefallen, kann man wohl bei Yamaha selbst in Erfahrung bringen. Ach ja, der altbewährte dunkle Koffer wurde durch ein schickeres Modell ersetzt, welches über die Rucksackfunktion verfügt, welche ich bei meinem Modell etwas vermisse.
Was ich schon heftig finde, ist die hohe Preissteigerung i.L.d. Zeit.
Hat man damals noch um die 2.800DM (also ca. 1.400€) investiert, muss man heute schon 2.700€ auf den Tisch legen.
Vermutlich den Lohnkosten geschuldet, denn den paar Innovationen kann es m.E.n. nicht geschuldet sein.
Hatte mal kurz die Idee, mein altes Sax gegen das neueste Modell zu tauschen, was ich aber zum einen wegen des Preises und nach einem Spieltest nicht gemacht habe (dazu später mehr)
Die Qualität meines 62er ist makellos und bis ins kleinste Detail durchdacht (selbst die Halterung für die optionale Marschgabel gewährt sichersten Halt). Trotz des hohen Alters war mein Sax noch nie in Revision. Ich spiele es immer noch mit den Polstern von Anfang an. Lediglich einen Kork habe ich mal ersetzten müssen, da dieser abgefallen war. Kurz zusammengebastelt, Tröpfchen Superkleber, fertig.
Das Problem mit der klebenden Gis-Klappe kennt wohl jeder am Sax. Hier muss man halt von Zeit zu Zeit das Polster bzw. Tonloch gewissenhaft reinigen; sollte man aus hygienischen Gesichtspunkten ohnehin regelmäßig machen.
Nun zum Klang bzw. Spielverhalten:
Das Instrument war quasi perfekt spielbar „out-of-the-box“. Top präzise Verarbeitung, schön lackiert, alle Polster dichten wie sie sollen. Die Haptik ist sehr gut, lediglich die 4 Heber für die tiefen Töne benötigen schon einen gewissen Kraftaufwand, woran man sich mit etwas Übung aber gewöhnt (ggfs. auch meinen kleinen Fingerchen geschuldet ). Die Intonation ist hervorragend. Hatte vor dem Kauf ein damals bereits entschieden teureres Selmer angespielt (von Yanagisawa wusste man damals noch nichts…), mit welchem ich insbesondere bei den tiefen Tönen Probleme hatte und mich auch deshalb für das Yamaha entschieden habe. Ist/War mein erstes eigenes Saxophon, welches ich nach jahrelangem Klarinettenspiel erhalten habe: damals galt noch der Spruch: „Der Weg zum Sax führt über Klarinette“.
Mit dem YAS62 kann man wohl alle Stilrichtungen spielen und von ppp bis fff richtig Gas geben.
Die Mechanik hat mich noch nie im Stich gelassen, selbst bei zeitweisen Auftritten im Freien oder damals noch verrauchten Bierzelten.
Alle Töne stimmen perfekt; keine Selbstverständlichkeit, aber vielleicht täusche ich mich auch. Hatte das neueste Modell schon mal in der Hand…vor dem Spielen mit einem breiten Grinsen, da die Haptik gewohnt hervorragend war…aber: die hohen Töne kommen mir zu schrill und irgendwie zu hoch vor. Vermutlich liegt das an dem neu konstruierten S-Bogen, nachdem der Korpus des Sax ja dasselbe Material wie mein altes 62er aufweist. Meines klingt irgendwie kerniger; vielleicht war auch die Akustik im Raum anders; jedenfalls würde ich aktuell nicht tauschen wollen. Ggfs müsste man einen alternativen Bogen ausprobieren oder falls wie in meinem Fall vorhanden, noch einen alten 62er nehmen. Allerdings bin ich der Meinung, dass wenn ich schon so viel Geld für ein Instrument investiere, alles von Anfang an stimmig (im wahrsten Sinne des Wortes) sein sollte.
Ich spiele mein YAS62 (02) je nach Musikstil mit einem Yamaha 5c und einem offenen Berg Larsen 105/2 SMS. Mit letzterem bringt man jedes Mietshaus leer . Ne Spaß, es macht einfach Laune, mit diesem Yamaha Sax zu musizieren…und wie gesagt, bis dato ausser dem gewöhnlichen Verbrauchsmaterial (Blätter, Korkfett, Wischer, Marschgabel) keinerlei Wartungskosten (zugegebenermaßen gehe ich auch pfleglich mit meinen Sachen um…Haustierfreier Nichtraucherhaushalt, keine Süßgetränke vor dem Spielen, regelmäßiges Reinigen).
Abschliessend zum Zubehör:
Der robuste Koffer ist absolut stabil und bietet genügend Platz für das gängige Zubehör. Ein klassischer klappbarer Notenständer passt leider nicht rein. Dank des Formkoffers ist das Sax optimal geschützt, der blaue Samt ist weich und sieht edel aus.
Fazit: wer an ein gut gebrauchtes YAS62 aus den 90er Jahren zu einem guten Kurs rankommt, sollte einen Kauf in Erwägung ziehen.
Bildmaterial YAS62-4
Quelle: https://www.thomann.de/de/yamaha_yas_62_04_alto_sax.htm