Saxophon--ein leicht zu spielendes Instument oder doch nicht?

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Chrisn12345
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Hallo zusammen,

da ich ein großer Jazz und Soul Fan bin hab ich mir überlegt mal Saxophon zu lernen.
Da ich überhaupt keine Vorstellung davon habe, was da so auf mich zukommt wollt ich mal wissen, ob es sich beim Saxophon um ein ehr schwer zu beherrendes Instrument handelt oder nicht.

Ich spiel seit 1.5 Jahren Gitarre und komm damit recht gut damit zurecht. Mein Gitarrenlehrer (den ich mitlerweile nicht mehr habe) meinte mal ich hab echt gut Talent.
Vielleicht tue ich dem Saxophon auch unrecht, und es spricht lediglich das pure Unwissen aus mir, aber so schwer kann es ja nicht sein in das Teil reinzublasen und n paar Knopfe zu drücken oder?
Im Vergleich zur Gitarre wo man ja viel Technik in den Händen braucht und es oft Jahre dauert, bis man bestimmte Dinge kann, ist Sax doch echt nicht schwer oder?
Wo bestehen beim Saxophon denn die technischen Schwierigkeiten und die Herrausforderungen?

Wie gesagt; ich hab null Ahnung von dem Instument, deswegen hoffe ich, daß ihr mich aufkähren könnt.

Danke für eure Antworten
 
Eigenschaft
 
Das "Knöpfe drücken" ist beim Saxophon spielen in der Tat nicht das wirklich schwierige und einen Ton erzeugen können die meisten auch auf Anhieb. Allerdings hängt der Sound beim Saxophon vom Ansatz ab, der gleichmäßige schöne Klang auch von der Atmung. Somit liegt hier die Schwierigkeit. Zum Ansatz gehören Dinge wie zum Beispiel die Stellung von Lippen, Kiefer etc. Das alles ist durchaus etwas, was auch viel Übung braucht.
Man kann also nicht sagen, dass das Saxophon ein besonders leicht zu erlernendes Instrument ist, aber auch kein außergewöhnlich schweres Instrument. Es ist halt einfach etwas völlig anderes als Gitarre und benötigt andere Fähigkeiten.
 
Blöder Vergleich.

Das einzige was man sagen könnte ist, dass es einfacher ist als Anfänger aus der Gitarre was rauszubekommen, was man sich anhören kann ohne, dass einem gleich die Ohren abfallen (Saxophonanfänger klingen zum Teil echt schlimm. Aber das wird dann).

Reinpusten und Knöpfe drücken ist es sicherlich nicht. Das war ziemlich oberflächlich bewertet. Gitarre spielen ist schließlich auch mehr als eine Saite runterdrücken und sie dann auch zu zupfen, oder?

Ach was schreib ich - probiers eben halt mal aus.
 
Bei Saxophon habe ich 15 Dinger zum drücken oder so, bei Trompete nur 3 ... d.h., Saxophon ist fünfmal schwerer als Trompete!

Ein Casio-Keyboard hat mehr Tasten zum drücken insgesamt als ein Konzwertflügel, deswegen ist ein Casio-Keyboard schwerer zu spielen und die Konzertflügelspieler gucken immer neidisch auf die Casio-Kaeyboaerder, die mit so einem komplexen Instrument umgehen können.

Posaune ist noch vieeeeeel leichter, es hat nur ein Bedienelement, diesen komischen Zug vorne. Achja, Posaune ist dann nur ein Drittel so schwer wie Trompete.

Schlechter Scherz beiseite:
Di eSChwierigkeit beim Sax ist, wie schon richtig bemerkt wurde, Ansatz, Atemführung, Zunge, Kehlkopf usw. usw.

Die Lernkurve verläuft anfangs relativ flach, aber ein Saxophon *gut* zu spielen ist so schwer wie bei anderen Instrumenten. "It's easy to play the saxophone - badly." sagt der anglo-amerikanische Volksmund.

Zwischen Steve Vai und einem Dreiakkordebeimlagerfeuerschrammler gibt's ja auch Unterschiede ... und Steve Vai hat auch das gemacht, was alle machen, um ein Instrument gut zu spielen: Üben, Üben, Üben!

Grüße
Roland
 
Dem oben sind nur noch zwei Dinge hinzuzufügen ...

1. Schwer oder leicht ist total relativ. Wenn du das Instrument
richtig gut beherrschen willst, wirst du dich auch irgendwann
dafür anstrengen müssen. Willst du nur n paar Töne rausquälen,
dann wirst du das bald können ;)

2. Wie schon meine Vorgänger gepostet haben, ist grad der Ansatz,
also der ganze Kieferapparat etc. sehr wichtig. Im Gegensatz zur
Tonerzeugung und der Intonation bei der Gitarre, wo man halt die
Saiten stimmt und dann in diesselben haut, ist dieser Ansatz, sowie
die Luftführung beim Sax (allgemein bei Blasinstrumenten) immer
flexibel. Das bedeutet, das man mehr Möglichkeiten hat, den Ton
auszugestalten und zu formen. Allerdings muss man dazu dieses
stellenweise sehr komplexe System gut beherrschen, was meines
Wissens auf der Gitarre wie oben beschrieben einfacher ist.
(Korrigier mich bitte, falls ich ebenso falsche Vorstellungen hab, wie
du ;))

Ingesamt kann ich dir nicht sagen ob Sax schwer ist oder nicht, wie
bei 1. beschrieben. Es kommt einfach drauf an wie gut du werden
willst. Mit genug Motivation und einem guten Lehrer wirst du n guter
Saxophonist werden.
 
Hm, ich denke schon, dass ein Sax in gewisserweise schwieriger zu spielen ist, als ander Instrumente.

Du musst ein gutes Gehör haben. Beim Klavier oder der Gitarre greifst du den Ton und er klingt im großen und ganze auch sauber. Vorausgesetzt das Instrument ist gut gestimmt und du greifst bei der Gitarre sauber.

Wenn du in ein Sax bläst, kann so ziemlich jeder Ton dabei rauskommen und nicht der, den du greifst. Dein Gehör muss schon recht gut sein, sonst ist es für andere eine Qual, wenn deine Töne 20 oder mehr Cent abweichen. Jemand, der kein gutes Gehör hat, kann einem den letzten Nerv auf dem Sax rauben.

Wie die anderen schon sagen, musst du einen guten Ansatz und eine gute Stütze etc haben.

Was aber meiner Meinung noch wichtiger ist, du muss die Musik fühlen können und bereit sein dies auch auf das Instrument zu übertragen. Es ist in gewisserweise wie Singen oder eine Geschichte gut und fesselnd erzählen. Man muss sehr viel von sich selber preisgeben. So eine Art Striptease, das kann nicht jeder. Du kannst damit klingen wie du willst. Verführerisch, anklagend, dreckig, erotisch, sauer usw.usw. Dies Nuancen zu beherrschen ist verdammt schwer.

Glaube bitte nicht, och, ich halt mir mal das Sax vor den Mund und dann kann ich das. Vergiss es! Du wirst verdammt viel üben müssen. Wie bei jedem Instrument.

Stur und grade in ein Sax blasen ist langweilig. Das Ding zum Leben erwecken ist Können! Die Leute damit zu fesseln. Es wird Jahre dauern bis man richtig gut ist, manche werden es nie.

Unterschäzt das Sax nicht! Es ist nicht einfach es zum Singen zu bringen!
 
Na, löl, bisher ging das immer andersrum - die Bläser schauen auf die Gitarristen und E-Basser herunter. Lernen 3 Akkorde und machen ne "Band" auf^^

Letztenlich ist denkst du bei einem Melodieinstrument anders als bei einem Rhythmusinstrument.
Intonation und Ansprache werden erstmal ein Problem sein. Spiele zwar selber kein Piano/Gitarre, aber weiß von Leuten, dass es ewig gedauert bis sie es im Kopf gerafft haben, dass beim Sax der Ton eben nicht auf Knopfdruck kommt und auch nicht immer gleich klingt.
Zum einen ist die Nummer mit den Stimmungen recht Interessant. Man kriegt gerne ein C-Sheet vorgelegt, transponiert es dann mit einem Sax notdürftig meinetwegen Alto/Bari und dann kommt der Text, warum du das nicht am Tenor spielen kannst.
Viele Gitarristen haben auch die Neigung permanent irgendwas zu schrammen, im allgemeinen Klangsumpf fällt das dann nichso auf, bei Melodieinstrumenten merkt man das sofort, wenn Intonation oder Artikulation nicht passen oder ggf. der Ton garnicht kommt.

Aber lass dich nicht abbringen sondern probiers mal.

Achja, 1,5 Jahre dauerts beim Sax minimum bis da einigermaßen brauchbare Töne rauskommen. 3-4 bis das ganze Register gut klingt, je nach Übeaufwand.

Viele Grüße

Chris
 
@mos: Dein zweiter Abschnitt mit dem Musikgefühl ist zwar total richtig,
gilt aber für alle Instrumente. (da du Candy Dulfer-Fan bist, soweit ich weiß,
schau dir mal das Gitarrensolo in Nikki's Dream an auf Youtube. Ich würd sagen
Ulco Bed bringt seine Klampfe schon gut zum Singen :great: )

@Chrisn12345: Was kryz mit 3-4 Jahren meint, ist nicht die Zeit die du brauchst
bis du überhaupt irgendwas richtiges spielen kannst, sondern die Zeit in der dein
Ansatz sich weit entwickelt, bis du wirklich ein Gefühl für das Instrument bekommst,
sich die Intonation langsam optimiert und du aktiv anfangen kannst deinen eigenen
Sound zu entwickeln.
Nicht abschrecken lassen von der relativ langen Zeit, desto
mehr du spielst, desto schneller wirst du voran kommen. Neben einem guten Lehrer
ist praktische Erfahrung alles.
 
Ich glaube, jedes Instrument ist auf seine Art und Weise schwer.

Mit Gitarre kenn ich mich nicht so gut aus - aber ich fand mal folgenden tollen Vergleich mit der Trompete:
Bei der Trompete kämpft man ewig, bis man überhaupt irgendwelche Töne rausbekommt. Aber wenn das mal geht, dann gehts "eher" flott mit Tonumfang erweitern u. Effekte einbauen. Dh. anfangs kaum Erfolge, aber ab einem gewissen Zeitpunkt gehts besser voran.
Beim Sax bekommt man recht schnell einen Ton heraus, den "normal" Tonumfang. Tja, und dann übt man ewig, bis die Töne gut klingen. Und man übt ewig, um Flageolettöne zu erreichen (wenn man sie überhaupt je erreichen wird). Dh. Anfangs schnell Erfolge (einfache Lieder kann man schnell erkennbar wiedergeben), aber dann gehts gaaanz langsam voran mit weiteren Fortschritten.

!It's easy to play the saxophone - badly." - Das ist jedenfalls ein sehr bezeichnender Spruch ;)

LG saxycb
 
Ich weiß ja nicht ^^ Was beim Blech wohl eher einfach ist, ist das
Mundstück. Die haben nicht den Ärger mit guten oder schlechten Blättern.
Allerdings denk ich, das auch Trompeter lang an ihrem Ton arbeiten
müssen, grad in den berüchtigten Höhen.

Verallgemeinert möcht ich damit sagen, das so ziemlich alle Instrumente
mehr oder weniger schnell zu erlernen sind, aber zu perfektionieren sehr
schwer. Ich mein, was muss man an Tonleitern üben um die Technik
perfekt flüssig zu kriegen. Das steht in keinem Verhältniss zu dem was man
in den ersten paar Stunden schnell gelernt hat.
 
Nun wie die meisten schon gesagt haben, jedes instrument an sich ist schwer.
ich spiele eigentlich so ziemlich alles bis auf streichinstrumente (mag ich ned ^^), aber bei keinem habe ich unterricht außer dem saxophon. ich spiele jetzt seit 7 jahren und schaue immer noch neidisch auf meinen bandkollegen, was der aus seinem Mad Max alles rausholt. Man kann natürlich innerhalb von wenigen Moanten das Saxophon soweit bringen, dass man damit Stücke vom Blatt spielen kann. Viele denken auch, damit wärs das. Wenn man allerdings mal Noten mit dem gespielten Stück vergleicht, wird man feststellen, dass die Noten an sich wenig das Lied ausmachen. Es sind kleine Akzente, Triler, Growling oder einfach Ghost/Blue Notes, die das Lied ausmachen.
Man kann, wenn man das Saxophon nicht perfektionieren will, innerhalb von 2-3 Jahren einen guten Ton/Ansatz hinbekommen. Aber Gefühle in das Lied fließen lassen, das ist die Kunst an sich.
Ich hab mal den Punkt "Improvisation" ausgelassen weil meine Finger langsam taub werden und der Threat nich so lang werden soll^^ darüber können mal andere bitte debattieren :great:
gz [Zeibər]
 
;2417080']Nun wie die meisten schon gesagt haben, jedes instrument an sich ist schwer.
ich spiele eigentlich so ziemlich alles bis auf streichinstrumente (mag ich ned ^^), aber bei keinem habe ich unterricht außer dem saxophon. ich spiele jetzt seit 7 jahren und schaue immer noch neidisch auf meinen bandkollegen, was der aus seinem Mad Max alles rausholt. Man kann natürlich innerhalb von wenigen Moanten das Saxophon soweit bringen, dass man damit Stücke vom Blatt spielen kann. Viele denken auch, damit wärs das. Wenn man allerdings mal Noten mit dem gespielten Stück vergleicht, wird man feststellen, dass die Noten an sich wenig das Lied ausmachen. Es sind kleine Akzente, Triler, Growling oder einfach Ghost/Blue Notes, die das Lied ausmachen.
Man kann, wenn man das Saxophon nicht perfektionieren will, innerhalb von 2-3 Jahren einen guten Ton/Ansatz hinbekommen. Aber Gefühle in das Lied fließen lassen, das ist die Kunst an sich.
Ich hab mal den Punkt "Improvisation" ausgelassen weil meine Finger langsam taub werden und der Threat nich so lang werden soll^^ darüber können mal andere bitte debattieren :great:
gz [Zeibər]

würd ich so nicht unterschreiben. vorallem, weil du hier irgendwie dinge behauptestet (ich will dich ja nicht persönlich beleidigen, aber "isso"), die für mich schlicht und einfach nciht stimmen. Irgendwelche Effekte wie Triller, Growling und so weiter (blue notes sind übrigens KEINE Effekte und ich verstehe auch nciht den Zusammenhang, warum du sie erwähnst), machen aus einem schlechten Saxophonisten keinen Guten und aus keinem schlecht vorgetragenen Stück ein gut vorgetragenes Stück. Wer nix so kann, kann auch mit Effekten nix.

Weiterhin kann man das nicht alles so Schubladen stecken. Kann man einen Song(womöglich eine Ballade) authentisch spielen, wenn man klingt wie Nebelkrähe, die gerade geschlachtet wird? Es gibt viele Aspekte die zusammenkommen, wie Intonation, rhythmische Sicherheit oder eben passender Klang (uswusf), wenn man gut Saxophon spielen will. Die Dinge sind alle miteinander mehr oder weniger verknüpft und müssen auch je nach Situation anders gewichtet werden.
 
Das sehe ich genauso.
Doch wie auf allen Sessions, auf denen ich bis jetzt war, denken alle Saxophonisten immer, je mehr ich in ein Solo packe umso besser wird es.
Das Ergebnis, ist ein ätzendes gedudel, von dem jeder andere Saxophonist behauptet er kann es besser nur weil er an einer anderen Stell die selben Effekte unterbringt.

Sowas nennt man Efekhascherei glaube ich.

Wie mein Vorredner schon sagt oder schreibt, das wichtigste ist Timing und Sound.

Für die meisten meiner Schüler, die schon länger spielen und bei anderen Lehrern versaut wurden ist es echt ein Problem, etwas zu spielen ohne einen einzigen Effekt, weil das schon total automatisiert ist.
 
Sowas nennt man Efekhascherei glaube ich.

So würde ich das nicht nennen. Ich hab kein einzelnes Wort dafür,
aber das sind die Leute die beim Improvisieren nicht "auch mal die
Schnauze halten können" ... auch Pausen können "gespielt" werden.

schon total automatisiert ist.

Au ja, vor allem Leute die Stolz drauf sind nen Ton anschneiden zu
können und dann nach ner Weile keinen Geraden mehr rausbringen ^^
 
Au ja, vor allem Leute die Stolz drauf sind nen Ton anschneiden zu
können und dann nach ner Weile keinen Geraden mehr rausbringen ^^

Ich kenn das, ist aber nicht unvermögen, sondern Gewohnheit...

Für die meisten meiner Schüler, die schon länger spielen und bei anderen Lehrern versaut wurden ist es echt ein Problem, etwas zu spielen ohne einen einzigen Effekt, weil das schon total automatisiert ist.

Ich mags ja auch nicht, aber die Leute stehen halt auf Effekthascherei.
Wieoft kriegt der Schlagzeuger Applaus für seine Soli nur weil sie Laut sind.
(Apropos Drum Solo=> Lou Donaldson - Blues Walk, bester Drum/Conga Solo!)

Viele Grüße

Chris
 
Ich kenn das, ist aber nicht unvermögen, sondern Gewohnheit...



Ich mags ja auch nicht, aber die Leute stehen halt auf Effekthascherei.
Wieoft kriegt der Schlagzeuger Applaus für seine Soli nur weil sie Laut sind.
(Apropos Drum Solo=> Lou Donaldson - Blues Walk, bester Drum/Conga Solo!)

Viele Grüße

Chris

das muss man mit sich selber vereinbaren, was man für ne msichung hat. ob man jetz total antikommerz seine übelsten dinger macht oder halt auch etwas publikumsoffener
 
Ich kenn das, ist aber nicht unvermögen, sondern Gewohnheit...

Jo, darum gings ja. War auf volkerkaufmann's Quote bezogen, dass das
bei manchen schon voll automatisiert sei.
 
würd ich so nicht unterschreiben. vorallem, weil du hier irgendwie dinge behauptestet (ich will dich ja nicht persönlich beleidigen, aber "isso"), die für mich schlicht und einfach nciht stimmen. Irgendwelche Effekte wie Triller, Growling und so weiter (blue notes sind übrigens KEINE Effekte und ich verstehe auch nciht den Zusammenhang, warum du sie erwähnst), machen aus einem schlechten Saxophonisten keinen Guten und aus keinem schlecht vorgetragenen Stück ein gut vorgetragenes Stück. Wer nix so kann, kann auch mit Effekten nix.

OKok da hab cih mich falsch ausgedrückt. Ich sehe diese effekte im Zusammenspiel mit Intonationsveränderung und Ansatz als Stil an. In diesem Zusammenhang gehören Blue Notes in die Aufzählung. Wenn ein Saxophonist ein Lied runterrattert, mag er noch so gut sein, klingt es nach nichts, wenn er nicht im Stil spielt. Ein richtiges Jazzlied klingt einfach nur fade, wenn man keine Effekte oder den falschen Ansatz benutzt. Das meinte ich damit.
Nicht dass man alle Effekte, die man beherrscht in das Lied einbaut, aber sie zur rechten Zeit am rechten Ort einzusetzten weiß.
QED :redface:
 
Vielleicht kommt man jetzt in die Grauzone von Geschmäckern, aber das stimmt nicht. Ich glaube persönlich, dass ein guter Saxophonist auch in der Lage ist gänzlich ohne Effekte auszukommen.

Weiter stellt sich die Frage, ab wann ist ein Effekt ein Effekt. Jüngstes Beispiel wäre hier die Geschichte mit den Blue Notes. Ich kenne so ein paar Definitionen von Blue Notes; in einigen kommt die Spielanweisung vor, man möge den Ton ein bisschen höher intonieren. Das macht es für dich wahrscheinlich zum Effekt. Ist dann normale Intonation ebenfalls ein Effekt? Letztendlich ist es doch eine Frage, ob man den richtigen Ton getroffen hat oder nicht.

Der kleine, aber feine Unterschied zwischen einer Blue Note und einem Effekt - nehmen wir mal passenderweise das Vibrato - liegt folgender Überlegung zu Grunde: Würdest du eine Blue Note nicht angemessen spielen (etwa ein Viertelton höher), wäre es schlichtweg falsch intoniert(Wahrscheinlich eher für Kleinkarierte - aber es geht ja hier jetzt ums Prinzipielle). Würdest du ein Vibrato auslassen, wäre dies nicht der Fall. Hinzu kommt jetzt natürlich der Aspekt der Werktreue und viel Blablabla (wenn das, was ich schreibe nicht schon "viel Blablabla" ist" ;-) ).

In einem Fall ist es Problem in der Intonation (was ja ein grundlegendes und sehr ernsthaftes Problem ist für den guten Musiker heutzutage). Zweiteres wäre eine Detailfrage.

Wir haben also die Unterscheidung zwischen Grundlage und Details.



ps: bin gerade aufgestanden :D
letztendlich ist es ja auch egal
 
Ich finde, das Weglassen von Effekten wäre ein Beschneiden der eigenen
Möglichkeiten ... grade im Jazz, wo einem bei der Improvisation keine Grenzen
gesetzt sind, sollte ein guter Musiker die Grenzen die ihm sein eigenes Können
setzt so weit es geht ausdehnen. Effekte erweitern diese Grenzen meines
Erachtens ganz erheblich. Es gibt so viele Musiker bei denen sich Impros immer
gleich anhören; auch da bieten Effekte eine willkommene Möglichkeit zur
Abwechslung.

Blue Notes sind der mir bekannten und irgendwie sinnvollsten Definition nach
die oft dissonanten Noten die aus einer Dur- oder Moll-Skale eine Bluesskale
machen, v.a. der Tritonus oder auch die kleine Septime.
Für alles andere hab ich eigentlich was anderes. "Verschluckte" Töne sind
Ghost oder Death Notes, Intonationsänderungen können Bends, Falls oder
Lifts etc. sein ...
 

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