Eine Möglichkeit gibts ja nun noch, die ein klein bisschen Geschick erfordert, aber durchaus machbar wäre: die Slash-PUs nachträglich splitbar machen. Die werden ja ganz überwiegend ohne Kappen verkauft, und dann hält sich der Aufwand in Grenzen.
Dazu müsstest Du einfach nur ein einzelnes dünnes Kabel an die Verbindung zwischen den beiden Spulen löten. Die findet sich seitlich in dem annähernd dreieckigen Zwischenraum zwischen Spulen und äußerem Gewebeband. Oft ist die intern zusammengelötete Verbindung der Spulen ist recht lose und gut zu sehen. Die äußerste Schicht des Gewebebandes, die um den ganzen HB herumgeführt ist, kann man jedenfalls vorsichtig ablösen und aufbewahren, das geht bei recht neuen HB meist recht gut und das Band klebt dann hinterher auch wieder. Die eigentliche Wicklung der einzelnen Spulen wird noch von einem weiteren Band geschützt, sofern man also nicht aan den Anschlüssen rupft wie doof, wird man da nichts beschädigen. Mit Gewährleistung ist halt dann nix mehr, aber wann geht ein HB schon einfach ohne äußere Einflüsse kaputt?
Verwechseln kann man auch nichts: Die Spulen haben ja insgesamt vier Anschlüsse, einer führt zur Kernader des Anschlusskabels, einer zur Masse, bleiben nur zwei übrig, die verdrillt und zusammengelötet sind. Diese Lötstelle ist idR mit Schrumpfschlauch oder Isolierband umklebt. Das entfernt man, die Verlötung muss man nicht mal öffnen, einfach nur ein dünnes, genüpgend langes Kabel mit vorher verzinntem Ende mit drumzwirbeln und kurz verlöten, wieder isolieren und fertig. Das Kabel kann man neben dem Hauptkabel unt der Spulen durchführen, evtl. passt es sogar durch das gleiche Loch in der Bodenplatte mit durch. Zur Zugentlastung kann es auch noch irgendwo mit Klebeband befestigen, etwa außen am Braided Wire, und dann zum Pushpoti für den Split führen.
Man ist ja gewohnt, zwei Adern am Split-Anschluss zu finden, aber viele Ibanez- und PRS-PUs haben auch nur so einen gemeinsamen Anschluss.
Es gibt übrigens noch einen kleinen Trick: beide HB haben ja je zwei identisch gepolte Spulen, und das Resultat ist, dass beim Splitten kein HB-Effekt in der Zwischenposition besteht. Denn standardmäßig wird bei Duncan zur Spule ohne Schrauben gesplittet.
Das kann man umgehen, in dem man zur anderen Spule (also der mit den Schrauben) hin splittet. Bei 4-adrigen HB werden dann oft mühsam die 4 Adern neu gepuzzelt, ist aber völlig unnötig. Du kannst auch einfach beim HalsPU den Splitanschluss mit dem Schalter nicht an Masse legen, sondern an den Ausgang des GesamtPUs, bei einer LP also mit an den Eingang des Vol Potis. Dadurch wird dann gleichzeitig der Ausgang der Schrauben-Spule sowie der Eingang der Polepiece-Spule an den Ausgang gelegt, letzterer dadurch aber kurzgeschlossen. Voilá, man hört nur noch die Schraubenspule, und in der Mittelposition des Toggle liegt sie parallel zur Polepiece-Spule des BridgeHB - schon hat man wieder eine Brummauslöschung.
Noch besser klingt das ganze mMn, wenn man statt eines einfachen Kabels vom Splitschalter zur Masse bzw. dem Hot-Anschluss des PUs einen Widerstand einlötet. Dann ist der Split nicht vollständig, und er bleibt etwas lauter und fetter, für meine Ohren einem echten SC sogar ähnlicher als bei vollständigem Split. Ein erprobter Wert sind 1-2 KOhm, je niedriger, desto näher ist es am vollen Split. PRS nimmt bei der McCarty 1,1 KOhm am Hals und 2,2 KOhm für den BridgeHB., ich selber nehme 1,8 KOhm für beide. Wichtig: jeder HB braucht beim Partial Split seinen eigenen Widerstand. Anders als beim vollen Split muss hier der Weg an Masse (bzw. Hot bei meiner Mod) komplett getrennt werden, weil hier aufgrund des unvollständigen Kurzschlusses sonst ein PU in den anderen überspricht.
Gruß, bagotrix