Wenn dieses pubertäre Gezanke wieder aufgehört hat, hätte ich mal eine Frage: Ich höre hier immer wieder "gute Musik". Wann genau ist Musik "gut"? Der gerne gebrachte Zusammenhang zur technischen Komplexität mag ein Aspekt sein, aber unterm Strich gehört mit Sicherheit viel mehr dazu. Als technisch sehr versierter Komponist/Spieler hat man sicher die Möglichkeit, durch für Durchschnittspieler unerwartete Elemente seiner Musik das gewisse Etwas zu verleihen. Aber ist es nicht auch "gute Musik", wenn man gerade solche Effekte mit anderen Mitteln erzielt?
Das geht vor allem an die Adresse der Death Metaler, die begründet auf dem technischen Anspruch ihre Musik gerne in den Himmel loben, sowie an die Leute, die sich um den einzig wahren Rock der 50er streiten. Ich spiele Jazz, eine Musik, die sich irgendwann vor langer Zeit entwickelt hat, aber nie aufgehört hat, sich zu verändern, auch wieder weg von technisch überladener Komplexität. Anstatt rumzujammern, früher war alles besser, nehme ich mir die Elemente aus der Entwicklung, die mir besonders gefallen (Swing, Bebop, Cooljazz, Fusion), und all das gemischt ergibt die Musik, die ich mache. Die ich
heute mache. Und
meiner Meinung nach mache ich verdammt gute Musik! 
Und was mir nicht gefällt, höre ich nicht. Es hat mit Sicherheit nie eine Zeit gegeben, zu der allen Leuten alles gefallen hat. Und es waren auch genug Komponisten dabei, deren Werke erst nach ihrem Tod zu Ruhm und Ehren gekommen sind.
Denkt da mal drüber nach. Bloß weil ihr keine gute Musik kennt, heißt es nicht, dass es heutzutage keine mehr gibt.
my2c,
Jay