Schluß mit dem Leistungswahn!!

  • Ersteller tweippert
  • Erstellt am
Erstens : Ich mache den guten alten Rock auf einem LM250 mit 12"er an 8ohm (macht 150W).
Zweitens : Reicht völlig aus, da unsere Gitarren über die PA spielen.

Drittens : Nachdem unser lieber tweipert ja mit einer selbstentgräteten Klampfe nicht mehr
im Puristenthread auftreten kann, muss er seine Philosophie jetzt hier los werden.

Ich weiß noch von früher, daß er auch mit 150W Laney-Combo schon Alarm geblasen hat
(Ein Fullstackfanatiker war er ja nie ;)

5 3/4 : Ich bin 10 Jahre älter :) und schleppe immer noch gerne

btw. ich finde es herrlich das du wieder dabei bist !
 
Erstens : Ich mache den guten alten Rock auf einem LM250 mit 12"er an 8ohm (macht 150W).
Zweitens : Reicht völlig aus, da unsere Gitarren über die PA spielen.

Drittens : Nachdem unser lieber tweipert ja mit einer selbstentgräteten Klampfe nicht mehr
im Puristenthread auftreten kann, muss er seine Philosophie jetzt hier los werden.

Ich weiß noch von früher, daß er auch mit 150W Laney-Combo schon Alarm geblasen hat
(Ein Fullstackfanatiker war er ja nie ;)

5 3/4 : Ich bin 10 Jahre älter :) und schleppe immer noch gerne

btw. ich finde es herrlich das du wieder dabei bist !

Ja Ja mach mich nur fertig!:great:;)
Ich bin ja immer noch Purist!
Und oh ja, ich war mal ein Fullstack Fan! Ich habe lange Jahre eins gespielt, aber wie gesagt hab ich gemerkt das ich es einfach nicht brauche!
Und schleppen tu ich schon gerne, z.B. Geldsäcke, meine Kinder usw. aber irgenwelche Kisten mit Magneten drinnen eben eher nicht!:)
 
Mir kommt es nur manchmal so vor, daß das ganze Watt und riesen Boxen gehabe ein bisschen Pubertärer Sch....ersatz ist!;)
:D

Kommt halt drauf an, von wem's kommt. Wenn jemand mit einem Jahr Spielerfahrung und drei Gigs im Jugendzentrum nebenan verkündet, dass er ein Fullstack mit 1kw Leistung Minimum braucht, um gegen den Gitarristen anzukommen, sollte man schon mal 'nen Termin beim HNO-Arzt klarmachen :p

Wenn aber jemand regelmäßig auf großen Bühnen steht, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, er verlässt sich komplett auf das Monitoring, dann reicht eigentlich auch 'ne DI-Box. Oder aber, er schont die Mitmusiker und bringt 'nen eigenen Amp mit. Und allerspätestens da ist mit 30W einfach Schluss. Gerade Open-Air-Bühnen scheinen die Verstärkerleistung geradezu aufzufressen... :(

Also ich muß sagen, ich bin aus dem Alter raus, wo ich viel schleppen will. Und ich meine eben auch, daß man seinen Ohren, seinem Rücken und seinen Mitmenschen gegenüber eine Verantwortung hat.
Und ich bleibe dabei, ich hatte wirklich gegen einen sehr lauten Drummer mit 30 Watt keine Probleme!
Was das Schleppen angeht: Volle Zustimmung! :great:

Wenn das mit den 30W für dich funktioniert: super! Bei mir klappt das leider irgendwie nicht. Und daher habe ich mich für die Variante "Hohe Leistung bei möglichst wenig Gewicht" entschieden und bin beim H&K Quantum 421 gelandet. Der hat bekanntlich 400W und wiegt nur 29 kg, so dass ich ihn auch noch alleine schleppen kann. Aber auf großen Bühnen muss ich den tatsächlich auch bis ca. 8 aufreißen, um mich gut zu hören. Wie gesagt, Open-Air...


Soll jeder mit dem glücklich werden wie er es gerne hätte!
Aber ich finde einfach das Anfängern nicht mit teuren Boliden der Spaß verdorben werden sollte!
Jau! :great:

Haben wir nicht alle mal mit 'nem "Vogelkäfig" angefangen? Ich habe viele Jahre gebraucht, bis ich wusste, was das Richtige für mich ist. Und solange habe ich halt einfach gespielt, was zur Hand war. Dem Spaß hat das nie Abbruch getan :)
 
Ich finde man muss das Thema mal ein bisschen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und sollte das Historische nicht ganz außer acht lassen.

Über die letzzten Jahre haben sich hier 2 Dinge massiv verändert_

- es ist deutlich einfacher Amps mit hoher Leistung und geringem Gewicht zu bauen, dank neuer Technologien

- Der Bassanteil der Musik ist stetig angestiegen und der Bass ( das Instrument) hat neue Einsatzefelder/Arten bekommen.

Zum Ersten gibt es nicht viel zu sagen. Es war früher einfach nicht möglich einen Amp zu bauen der 1kw Leitung hatte und den man noch transportieren konnte. Auch wäre der Preis so gigantisch gewesen, dass es niemand mehr hätte bezahlen können. Mehr Leistung hätte man aber vielleicht auch damals schon hin und wieder gerne gehabt. Oft hat man dann mehrer Amps nebeneinander gestellt, was wieder viel Platz gekostet hat.

Das 2. ist sicher relevanter. In der modernen Pop/Rockmusik hat sich der Bassanteil beständig erhöht. Vielleicht auch eine Folge der nun zur Verfügung stehenden Leistung. Durch den Einsatz von extrem niedrigen Frequenzen (5-Saiter) und tiefer gestimmten Instrumenten in einigen Bereich ist der Leistungsbedarf weiter gestiegen. Dazu kommt noch das angesprochende Problem mit dem Wirkungsgrad. Das kombiniert man nun mit Marketingfaktoren (Jeah, viel Watt is geil) und chronischem Sparen an den Boxen und schon hast du einen Martk für derartige Amps.

Letzen Endes gibt es unterschiedlichste Gründe warum solche Amps gekauft werden, viele wurden auch schon angesprochen.
Zum einen die klassische Schwanzverlängerung, weil es einfach cool ist und weil in manchen Bereichen die Lautstärken eh keine Grenzen kennen.
Oder auch weil in vielen Bereichen imho auch mit sehr theoretischen Werten operiert wird. Ich hab ne Endstufe im Proberaum die ist so Bassschwach, dass sie auch mit hoher Wattzahl kaum Lautstärke bringt.

Dann gibt es natürlich noch die Musiker die diese Wattzahlen aus diversen Gründen "benötigen". Die großen OpenAir-Bühnen wurden ja schon angesprochen.

Letztenendes kann man einfach sagen, dass hohe Wattzahlen ein Verkaufsargument sind, welches aufgrund der technologischen Fortschritte sich relativ leicht und kostengünstig umsetzen lässt.
Es muss jeder selber entscheiden was er braucht. Persönlich hab ich gerne ein paar Watt hintermir, obwohl ich mit InEar spiele. Das ist aber eher so der "Wohlfühlfaktor". Und solange ich nicht mehr schleppen muss hab ich damit auch kein Problem. Leiser machen kann ich immer.
 
Ich will auch mal ... :D

Ich finde es ebenfalls beruhigend 300 Watt im Rücken zu haben.

In unserem Trio habe ich im akustisch idealen Proberaum ein lautstärkemäßig und klanglich schönes Verhältnis zu unserem Drummer. Er kann spielen wie er möchte und braucht sich nicht zurück zu halten. Ich habe manchmal das Gefühl, die Gitarre könnte ruhig etwas lauter; würde ich leiser machen, wäre das Schlagzeug zu laut.

In den ersten Wochen habe ich alleine mit 210er Combo gespielt (gibt 180 Watt). Das reichte auch dicke aus. Jetzt habe ich mit der 410er Zusatzbox 300 Watt, vor allem aber eine kleine 610er Speaker-Wand. Lauter bin ich kaum geworden, aber der Sound ist jetzt voller und die Hosenbeine flattern je nach Ton auch schon mal. Ist eben schön, wenn man den Bass auch spürt.

Ich weiß nicht welche Erfahrungen ihr gemacht habt, aber meistens sind es doch nicht die Bassisten, die während der Probe andauernd den Amp lauter machen?! Das sin doch die Dünndarmzupfer?! Und dann ist man irgendwann zu leise ...

Ich meine, den Leistungswahn gibt es eher bei den Gitarren. Wozu bitte braucht man ein 100 Watt Röhren-Halfstack (außer auf großen Konzertbühnen)???

Leistungswahn bedeutet für mich: "Ich muss lauter sein um laut zu sein."
Ich sehe die Motivation der meisten Bassisten anders: "Ich muss mit dem Drummer mithalten können und irgendwie trotz Gitarrenlärm hörbar bleiben." Das ist kein Leistungswahn, sondern Venunft - wie ich finde.

Gruß
Andreas
 
Leistungswahn bedeutet für mich: "Ich muss lauter sein um laut zu sein."
Ich sehe die Motivation der meisten Bassisten anders: "Ich muss mit dem Drummer mithalten können und irgendwie trotz Gitarrenlärm hörbar bleiben." Das ist kein Leistungswahn, sondern Venunft - wie ich finde.

Hi,

ich würde das anders formulieren. Ich brauche einen Verstärker und Boxen, mit denen ich meinen Sound ohne Kompromisse in akzeptabler Lautstärke rüberbringen kann. bei 100 Watt muss man nen Low Cut ansetzen, um sich zu hören, mit 400 oder 800 Watt sieht das anders aus. Ich hör mich nicht? Mein Sound ist aber genauso, wie ich das haben will? Dann dreh ich mich halt lauter, und hab trotzdem den Headroom, wenn ich mal nen bisschen doller reinhaue, um Akzente zu setzen.

Genau das ist für mich der Grund für diesen "Leistungswahn".

Ach ja, 30 Watt Combo? Kann ich mir schwer vorstellen, so lang man nicht direkt daneben steht und das Teil auf Ohrhöhe gestellt hat. Die Alternative wär dann, sich das Teil mit Gaffa an den Kopp zu kleben, dann kann man sich sogar noch bewegen :D
 
stimme ich zu, nochmal kurz:

es kommt stark auf den sound an!


oft wird hier (wie so oft viel zu verallgemeinert) geschrieben: du hörst dich nicht? nimm mehr mitten!

funktioniert nur dann wenn das keine frequenzbereiche sind, die von den klampfen überlagert werden!

genauso drivesounds....

Ein gut angezerrter sound ist erheblich komprimierter als ein cleaner.

Es geht nicht zuletzt um den crestfaktor des signals, spiele ich bspw. stilistisch eher harte staccatos brauche ich erheblich mehr power als bei flächigem legato spiel.

ich kann mit 100%iger sicherheit sagen, dass ich mit einer 30 watt combo nie nie never klarkäme


man muss auch immer bedenken, dass der schalldruckpegel nicht linear mit der leistung ansteigt.

die +3db mehr schalldruck bei leistungsverdoppelung kennen ja die meisten.....


wenn man das mal weiter führt erreicht man irgendwann den punkt, wo man feststellt, dass für eine empfundene lautheitsverdoppelung (ca. 10db SPL) die 10 fache verstärkerleistung nötig ist.

also ein 1kw amp ist gerade mal doppelt so laut wie ein 100 watt amp.

spinnen wir mal weiter:

mein sound hat bei nem funkigen stück von uns einen RMS pegel (also einen durchschnittspegel oder auch vereinfacht: lautheit) die ca. 20db unterhalb des maximalen pegels liegt.

Spiele ich den selben part mit einem drivesound meiner wahl (was zwar zugegebenermaßen nicht perfekt passt, aber ich habs mal versucht) verringert sich die differenz plöztlich um 7db.

weiter gesponnen:

gehe ich also von dem angedriveten sound aus, der auf meiner 30 watt combo laut genug rüber kommt bräuchte ich für das cleane äquivalent immerhin schon 170Watt.

gehen wir nun mal von ner 80 Watt combo aus erhöht sich das ganze auf knappe 400watt für einen äquivalenten cleansound....


Ich gebe zu: ganz so kann mans nicht rechnen, die tendenzen stimmen aber!

will also sagen: wer auf ultrapunchig clean/80ger/funky steht braucht zwangsläufig power!
und sei es nur peak-power denn leider ist der limitierende faktor bei einem E-Basssignal dieser art NICHT die RMS power des amps, sondern vielmehr die peakpower, oder auf "impulsstromlieferfähigkeit" die maßgeblich von der elkobestückung abhängt
--> viele elkos ---> teuer!

aber weg von schaltungen

kleines rechenbeispiel (was ich an anderer stelle schonmal vorgerechnet habe)

nehmen wir ein bassignal mit 20db crestfaktor (zugegebenermaßen ein extrem)

wir haben einen bassamp mit 1000Watt RMS und 2000Watt peak (üblich so)

der durschnittspegel des bassignals liegt also 20db unter den maximalenpegelspitzen des signals.

reitze ich die 2000watt peak also mit dem basssignal aus ergibt sich daraus eine rms-abgabe von 20 <---- und ja! rechnerisch kein scherz! watt!


zugebene in der realität kommen wir eher auf so 10-15db crest, das sind dann aber immernoch zwischen 70 und 200 watt....

man sieht: es bleibt bei cleanen punchigen sounds nicht viel übrig!


darüber hinaus muss man ja immernoch headroom einrechnen (den ich eprsönlich bei so 5db sehen würde.... womit wir fast wieder bei den 20 sind....)


ist alles sehr technisch erklärt, aber es ist schon heftig wie sich der sound aufs nötige amping auswirkt!
 
jetzt muss ich auch mal... hier... :D

ich spiele seit jahren einen ampeg-100-watt-combo in einer rock-/blues-band.
im proberaum dreh ich ihn vielleicht zur hälfte auf. das reicht aus, um an das unverstärkte schlagzeug ranzukommen. gitarre und mundharmonika halten sich auch daran.
live brauchen wir die amps sehr selten weiter aufdrehen, in 90% der fälle passt die lautstärke (und der klang auch...) für die bühne. für alles weitere ist der mann am mixer zuständig.

es gab bis jetzt eine situation, in der ich mir etwas mehr gewünscht hätte - bei einem open-air auf ner riesen bühne. aber dort gab es zumindest genug monitore.

fazit: solange ich es nicht wirklich brauch, rüste ich auch nicht auf.
 
So ist es auch bei mir: Bei Open Air Gigs reicht mein 200W Kofferverstärker Nemesis NC-115 nicht mehr, da muss dann mein Halfstack aus SVT-3 Pro+410HLF ran. Klingt aber auch viel besser, aber das ist Geschmackssache. Also ich sag' mal: Ab 200 W wird's allroundtauglich, einen 100-W-Combo würde ich nur als "kleines Besteck" in geschlossenen Räumen nutzen können. Aber wenn man nur in kleineren Clubs und im Ü-Raum spielt, muss ich tweippert Recht geben: Schluss mit dem Leistungswahn.

Gruß,

Pablo
 
@MR-Long: War eigentlich nur als kleines Gedankenexperiment gedacht, wi eman seine Leistung halbieren kann und noch trotzdem die nötige Lautstärke erreichen kann ;)+

@EDE-Wolf: schökn geschrieben ;)


Dass es wirklich Einstellungssache ist, wie man Soundtechnisch zurande kommt, konnte ich wieder am Donnerstag beier Bandprobe erleben hören. Ich war pegelmäßig gut ausgeglichen mit meinem Drummer, der nebenbei ausnahmsweise mal leise war, weil er seinen Gehörschutz vergessen hatte :D
Meine beiden Gitarristen spielen über Line6 Spider2 Combos mit 75W und nem 12". So lange die beiden Clean blieben konnte man sie noch gut und recht differenziert höhren und orten. Sobald es aber mal verzehrt wurde, gingen die beiden total unter (und ich hab mich nicht lauter gemacht und alle EQs fast neutral gelassen). Bei dem einen war der Disto-Kanal einfach zu leise und der andere hatte die totale Badewanneneinstellung (Bass+Höhen +12 und Mids -12), dass da die combointerne Endstufe schlapp macht ist klar.

Lange Rede kurzer Sinn: Wieviel Watt man braucht kommt immer drauf an,
- wie der Wirkungsgrad der Box ist, wo bei es auch wichtig zu wissen wäre. ob der Wirkungsgrad nur von 50hz bis 15kHz gemittelt ist, oder ob die Box wirklich ihren Wirkungsgrad auch in den Bässen bringen kann. Was nützt eine Box, die 100db/1W schafft, wenn sie schon ab 100Hz abfällt, wo man doch zu gerne richtig schön tief spielt
- wie stark der Signal komprimiert ist. Crestfaktor von 15db ergibt eine Leistungsschwankung um den Faktor 31
- wie laut nun die eigenen Bandmitglieder sind. Eine Metalcombo wird (fast) immer lauter sein, als eine Western-/Blues-/tanzcombo, die in kleinen Clubs spielt, wo sich auch nebenbei noch unterhalten wird und das nicht nur am anderen Ende des Raumes.
- wie nun der Spieler selber spielt. Streichelt er die Saiten eher, so dass keine großen Peaks zustande kommen, oder lang er eher volles Pfund in die Saiten, so dass auch shcon mal ein Crestfaktor von über 15db erreicht werden kann
- wo nun gespielt wird: OpenAir, wo es keine Schallreflektierenden Wände gibt und der Schall trotzdem gut hörbar 5m bis zur anderen Bühnenseite überbrücken muss, oder in kleinen Clubs

mfg
Bastian
 
Ich möchte nun, der vollständigkeits halber, auch mal meine Erfahrungen schildern ;-)

Vorerst muss ich dem Threadersteller schon ein wenig zustimmen. Ich habe das Gefühl, dass das empfohlene Leistungsminimum auch immer mehr nach oben rutsch. Anfänger kaufen sich auf den Rat, den sie hier im Forum bekommen, ein 300Watt Half-Stack und setzen das als Minimum an und empfehlen es weiter ohne auch nur ein Gefühl für leisere Amps zu haben.

Ich selbst habe mit einer 60Watt Behringer-Combo in meiner ersten Band gespielt. Anfangs war ich viel zu laut. Mit der Zeit wurde man lauter (ich weiß bis heute nicht warum ^^) doch so nach einem Jahr musste ich mit dem Behringer schon an seine grenzen gehen! Dazu muss ich aber auch sagen, dass wir eine sehr laute Band sind. Das Schlagzeug ist meiner Meinung nach auch nicht das leiseste...als wir auf einem Gig auf einem anderen Schlagzeug gespielt haben war das ganze wesentlich leiser. Ich finde es selbst mit Gehörschutz noch manchmal echt laut. Die 60Watt haben jedoch gerade so gereicht (Das der Sound nicht mehr gut war brauche ich wohl nicht zu sagen aber es ging!)

Nun habe ich ein Trace Elliot Top mit der HB410 Box, welche ja nun nicht gerade den besten Wirkungsgrad hat. Das Topteil gibt bei 8 Ohm "nur" 180Watt ab. Dazu muss ich sagen, dass ich sehr auf meinen Sound achte und nicht gerade die "leistungssparendste" Einstellung nutze. Ich spiele auf einem 5 Saiter und mag einen druckvollen tiefen Basssound mit brillianten Höhen. Der Level Regler ist hierbei auf 12 Uhr. Ich könnte mir also ins. gut vorstellen mit 100Watt noch meinen gewünschten Sound zu haben.
Weniger geht meiner Meinung nach auch, nur kann es dann halt zu Klangeinbußen kommen, was bei Anfängern jedoch noch nicht so das Problem darstellen sollte.

Gruß
zed
 
Wie ist in diesem Sinne eigentlich Watt definiert? Ist das im Prinzip nur der Saft der da drauf kommt (P = U * I), und dieser wird von Box zu Box unterschiedlich ausgelgt (mal mehr auf Lautstärke, mal mehr auf Qualität), oder ist das ne andere Leistung? Außerdem verwirren mich immer wieder die unterschiedlichen Angaben. Mal steht da Watt PMPO, mal Watt RMS, mal Watt Sinus, mal Watt max. Musikleistung, .........
Der eine sagt Sinus ist wichtig, der andere sagt wieder was anderes... Wie ist das denn jetzt eigentlich damit? Außerdem, ist die Wattzahl beim Kauf von Boxen für seine Anlage eigentlich von großer Bedeutung, oder ist das im Prinzip egal, ob der Verstärker 100W mehr hat als die Boxen?
 
watt ist watt :)


wie bereits erwähnt ist das eben U x I


Watt Rms= Kontinuierliche Leistung (meist angegeben mit 3db crest faktor, eben sinus auch mal angegeben mit 6db Crest faktor

Crest Faktor: Differenz zwischen maximaler ampltude und effektivwert des signals.

beispiel: rechtecks schwingung geht immer peak-to-peak von maximaler positiver zu negativer amplitude --> effektivwert=amplitudenmaximum = 0db crest

Watt Programm/Musik:
Gleiches mit 3db mehr crest als die entsprechende watt RMS angabe, also zumeist 6db oder 9db crest.

Meist einfach dementsprechend WattRMS x 2

Watt Peak: nochmal 3db mehr crest, amplitudenmaxima kürzer als 5,10 oder 20ms (je nach hersteller)
bei endstufe eben eine indikatorgröße für elkobestückung gerade bei bass durchaus eine interessante größe
leider multiplizieren viele hersteller einfach WattRMS mit 4 und das solls dann gewesen sein.


Watt PMPO: Peakpower mit peaks (also amplitudenmaxima) im bereich von unter 1 ms. so ergeben sich dann praxisfremde und völlig irrelevant erfundene werte im 10fachen bereich der nominellen leistungsangabe (RMS).


Interessante/relevante "nebenangabe": x% klirrfaktor. klirrfaktor gibt die harmonischen verzerrungen an, die bei clipping, eben unlinearer verstärkung entstehen. harmonisch ist hier nicht mit "wohlklingend" zu verwechseln. im mid/high/PA bereich sind klirrfaktoren von 1% meist angeben. Das ist so viel, dass mans nicht wirklich wahrnimmt, also son netter grenzwert. 3% gehen auch noch.

Das "empfinden" des klirrfaktors hängt stark von der spektralen verteilung des signals ab.

Je tiefer die Frequenz, desto größer darf der klirrfaktor sein, bevor er störend wahrgenommen wird.

Im bassbereich <300hz kann man durchaus mit 10%igen klirrfaktoren arbeiten.

für das "instrument bass" würde ich mnal im durchschnitt so 7-8% als grenze nehmen.

hier liegt auch der hund begraben, weshalb röhrenendstufen "lauter" wirken können als die entsprechende transistorendstufe:

entlocke ich einer nominell mit 1kw angegeben transenendstufe 2kw so erhalte ich LOCKER 40-60% klirr. mach ich das mit ner röhrenendstufe so erhalte ich eventuell 15-20 (stark abhängig von den röhren).


hmm was kann man noch sagen.....

das wars glaub ich erstmal.

ahso:

und NEIN RMS ist im grunde NICHT die einzig relevante angabe, auch wenn man das "für anfänger" so unterschreiben kann!
 
Wie ist in diesem Sinne eigentlich Watt definiert? Ist das im Prinzip nur der Saft der da drauf kommt (P = U * I),
Watt ist Watt und definiert sich immer durch U*I=P.

und dieser wird von Box zu Box unterschiedlich ausgelgt (mal mehr auf Lautstärke, mal mehr auf Qualität), oder ist das ne andere Leistung?
die Watts werden immer gleich ausgelegt, in Vor und zurück. Nur sind Lautsprecher immer unterscheidlich konstruiert (Gewicht der bewegten Teile, Härte der Sicke und Zentrierspinne), dementsprechend bewegen sie sich mehr oder auch weniger. Je Lauter ein Lautsprecher ist, desto effizienter ist er. Das wird in dB pro Watt in 1m Enffernung angegeben (xxdB/1W/1m).
Über dan Klang sagt der Wirkungsgrad erstmal nichts aus. Der wird einerseits durch die oben schon genannten Faktoren beeinflusst, die die Resonanzfrequenz beeinflussen (Reso-freq. = die Frequenz, bei der man am wenigsten Energie für die gleiche Lautstärke reinbuttern muss, erkennbar durch die Impendanzspitze/n in Messschrieben)

Außerdem verwirren mich immer wieder die unterschiedlichen Angaben. Mal steht da Watt PMPO, mal Watt RMS, mal Watt Sinus, mal Watt max. Musikleistung, .........
Der eine sagt Sinus ist wichtig, der andere sagt wieder was anderes... Wie ist das denn jetzt eigentlich damit?
Es gibt und gab verscheidene Messstandarts um zu ermitteln, wann sich eine Box verabschiedet.
- RMS und Sinus geben die Dauerbelastung an. Sinusleistung wird mit einem konstanten Sinussignal gemessen und war früher der gängige Standart. Dieser wurde von RMS abgelöst, in dem ein Rauschen auf den Lautsprecher gelegt wird, um alle Frequenzbereiche abzudecken. Sinus und RMS Werte sind nicht weit voneinander entfernt. Im Hobbymusikerbereich kommt es nicht so stark drauf an, weil die Systeme seltenst stundenlang am Belastungslimit betrieben werden.
- Musikleistung ist in etwa doppelt so groß wie die RMS/Sinusleistung und gibt die Belastbarkeit mit einem Musiksignal an, das Pegelschankungen (Crest) unterworfen ist. Diese Leistung verträgt der Lautsprecher auch fast ohne sich zu Beschweren, aber nur über einen sehr kurzen Zeitraum (höchstens ein paar Sekunden)
- Peak (oder auch PMPO genannt) gibt die Impulsleistung an, die ein Lautsprecher übersteht. So ein Impuls dauert höchstens eine 1/10tel Sekunde und ist eigentlich eine eher verkaufsfördernde Angabe, da hier enorme Wattzahlen gemessen werden können (überspitzt: Blödmarkt Werbungen 2kW PMPO aus nem Getthoblaster, der nur einen Eurostecker als Stromversorgung hat)

Außerdem, ist die Wattzahl beim Kauf von Boxen für seine Anlage eigentlich von großer Bedeutung, oder ist das im Prinzip egal, ob der Verstärker 100W mehr hat als die Boxen?
die 100W fallen kaum ins Gewicht. Wichtig ist, dass Verstärker und Box sich Leistungsmäßig nicht großartig unterscheiden (Verstärker so ca bis 25% stärker, Box kann auch mal 100% stärker sein).
Ein zu kleiner Verstärker produziert Clipping bei Leistungen wo sich eine große Box noch nicht mal durch unsauberen Klang beschweren würde. Wobei so ein Clipping ja nicht urplötzlich auftritt, wenn man langsam aufdreht. Schon der gesune Menschenverstand sagt einem eigentlich, dass man nicht sofort komplett aufreißt, vor allem nicht beim ersten Mal.
Ein deutlich zu großer Verstärker würde noch nicht mal in seien Grenzbereich kommen, aber schon längst die Box zerschossen haben, wobei man hier auch frühzeitig merken kann, dass die Box am Limit betrieben wird.
Solche Angaben gelten eher Bereiche, in denen das Material nicht komplett ausgelastet wird. Im PA-Sektor ists Gang und Gäbe die Endstufe größer zu dimensionieren, weil Lautsprechertot eher durch Clipping als durch zu große Leistung verursacht wird.

=> schau, dass deine Komponenten etwa gleich "stark" sind, dann sollte bei gesunden Menschenverstand auch nix passieren (Überlasten kann man eine Box immer) ;)


€: Verdammt EDE-Wolf war schneller
:p

aber zum Klirr: ist Klirr nicht generell die Verzerrung, die ein Verstärker produzier, nur der Wert schnellt nach oben, wenn der Verstärker anfängt zu clippen. Bei höherwertigen Verstärkern wird der Klirrfaktor bei verschiedenen Leistungen und teilweise auch Frequenzen angegeben.
 
€: Verdammt EDE-Wolf war schneller
:p

aber zum Klirr: ist Klirr nicht generell die Verzerrung, die ein Verstärker produzier, nur der Wert schnellt nach oben, wenn der Verstärker anfängt zu clippen. Bei höherwertigen Verstärkern wird der Klirrfaktor bei verschiedenen Leistungen und teilweise auch Frequenzen angegeben.


die angabe der frequenz beim klirrfaktor ist in der elko-nachladezeit begründet.

tendenziell hat jeder verstärker (sei es leistung/OP/röhre/transistor) sowie jedes bauteil einen gewissen klirrfaktor.
der klirr steigt natürlich schlagartig wenn der amp clippt.

es gibt auhc klirrdiagramme, die sehen immer so aus, dass der klirrfaktor zunächst sinkt und dann schlagartig steigt (eben dann wenn der amp clippt)

bei meiner hifi endstufe siehts bspw. so aus (nominell 80 watt):
1watt: 0,05% 70Watt: 0,01% 80 Watt: 0,1% 87 Watt: 10 %
 
- Peak (oder auch PMPO genannt) gibt die Impulsleistung an, die ein Lautsprecher übersteht. So ein Impuls dauert höchstens eine 1/10tel Sekunde und ist eigentlich eine eher verkaufsfördernde Angabe, da hier enorme Wattzahlen gemessen werden können (überspitzt: Blödmarkt Werbungen 2kW PMPO aus nem Getthoblaster, der nur einen Eurostecker als Stromversorgung hat).
Nein, nein, so ist das nicht ;) Da wird eher nichts gemessen, sondern gerechnet! Wenn etwa 30W RMS als Dauerleistung ermittelt werden, bei der ein Verstärker keinen Schaden nimmt (bzw. Dauerbelastbarkeit bei Lautsprechern), kann im Sekundenbereich eine Musikleistung (bzw. Musikbelastbarkeit) gemessen werden, die oft beim doppelten Wert liegt.

Der zugehörige PMPO-Wert wird danach berechnet! Will man statt 60W etwa 1000W angeben, interpoliert (im Sinne von manipuliert) man einfach die theoretische Mess- und Belastungszeit so weit nach unten, bis der werbewirksame Wunschwert erreicht wird. Eine sehr schöne Darstellung findet sich hier....
 
danke erstmal für die informativen angaben. Was mich auch stört ist, dass meistens zB. bei einer Box viele technische Angabe fehlen. Oft z.B. seh ich nur die max. Musikleistung angegeben (so auch bei meiner Box, konnte nirgendwo im Internet die RMS-Leistung finden). Und Klirr-Faktor ist mir bis jetzt noch gar nicht so aufgefallen, dass das mal angegeben war.
Was für ein Einfluss hat eigentlich die Impedanz auf die Lautstärke und Qualität? Meistens sind das ja 8ohm oder 4ohm. Wie kann man 2 Boxen vergleichen, die ansonsten die gleichen Merkmale haben, bis auf die Impedanz?
Wird eigentlich der Schalldruckpegel auch bei 1m Abstand pro Watt gemessen? Das ist doch was anderes als die Angabe des Wirkungsgrades oder? Wenn ja, was genau ist der Unterschied (is ja beides in dezibel angegeben)? Oder ist der Schalldruckpegel mit der Wattzahl multipliziert?
 
die angabe der frequenz beim klirrfaktor ist in der elko-nachladezeit begründet.

tendenziell hat jeder verstärker (sei es leistung/OP/röhre/transistor) sowie jedes bauteil einen gewissen klirrfaktor.
der klirr steigt natürlich schlagartig wenn der amp clippt.

es gibt auhc klirrdiagramme, die sehen immer so aus, dass der klirrfaktor zunächst sinkt und dann schlagartig steigt (eben dann wenn der amp clippt)

bei meiner hifi endstufe siehts bspw. so aus (nominell 80 watt):
1watt: 0,05% 70Watt: 0,01% 80 Watt: 0,1% 87 Watt: 10 %

Ok, danke für diese Info :)
 
danke erstmal für die informativen angaben. Was mich auch stört ist, dass meistens zB. bei einer Box viele technische Angabe fehlen. Oft z.B. seh ich nur die max. Musikleistung angegeben (so auch bei meiner Box, konnte nirgendwo im Internet die RMS-Leistung finden). Und Klirr-Faktor ist mir bis jetzt noch gar nicht so aufgefallen, dass das mal angegeben war.
Die Angabe zum Klirrfaktor hat ja auch nix bei der Box zu suchen. Die gehört auf den Amp. Und normalerweise steht auf den Boxen die maximale RMS Leistung. Was hast du denn für ne Box? Ist dabei auch normalerweise nicht wirklich wichtig. Wenn du an die Belastungsgrenzen der Boxen kommst, hörst du das normalerweise...
Was für ein Einfluss hat eigentlich die Impedanz auf die Lautstärke und Qualität? Meistens sind das ja 8ohm oder 4ohm. Wie kann man 2 Boxen vergleichen, die ansonsten die gleichen Merkmale haben, bis auf die Impedanz?
Garnicht. Oder mit 2 identischen Amps über nen Messgerät gleich einpegeln. Das Problem dabei ist, das sich nen lauterer Sound üblicherweise besser anhört. Und nach P=U*(U/R) steigt die Leistung, wenn der Widerstand, bzw. die Impedanz abfällt. Hier hab ich mal was allgemein zur Impedanz gesagt, hat aber genau genommen keine gravirenden Auswirkungen auf den Sound, bis auf die Lautstärke halt. Und auch das ist problematisch, weil solch eine Lautstärkeänderung halt nicht als Lautstärkeunterschied, sondern als Soundverbesserung empfunden wird.
Wird eigentlich der Schalldruckpegel auch bei 1m Abstand pro Watt gemessen? Das ist doch was anderes als die Angabe des Wirkungsgrades oder? Wenn ja, was genau ist der Unterschied (is ja beides in dezibel angegeben)? Oder ist der Schalldruckpegel mit der Wattzahl multipliziert?

Gemessen wird mit nem Mikro...
Dezibel sagt nichts über die Einheit aus. Ich kann Volt nach dB logarithmisch auftragen, oder auch Schall. Dazu kann ich aber nicht wirklich viel sagen, aber nen bisschen Suche im Internet führt dich hier hin.

Wikipedia ist schlau! :D

Ich hoffe, ich hab nen Bisschen Verwirrung ins Chaos gebracht,
CU
Beowulf
 

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