Schneller werden. Ziel vor Augen, es fehlen die letzten 20 BPM. Ende der Fahnenstange erreicht?

Nö, schneller wirst Du ausschließlich, wenn Du Speed trainierst. Unser Körper macht nicht auf magische Weise aus langsam schnell, bloß weil man Dinge in Zeitlupe perfektioniert hat. Du bist dann halt langsam und perfekt. Bis zu schnell und perfekt musst Du aber jeden einzelnen BPM Leistungssteigerung genauso trainieren, wie jeder Leichtathlet oder früher Sekretärinnen für 10-Finger-Schreibmaschinenwettbewerbe.
Ja, das stimmt. Aber wenn du noch bei jedem Handgriff über diesen nachdenken musst, dann ist es umso schwerer schneller zu werden. Kleinkinder müssen sich bei ihren ersten Schritten auch unheimlich konzentrieren, während wir nach Jahren der Routine und beiläufig auf den Beinen halten 😅
 
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Es ist hoffentlich klar, dass es eine überzeichnete Darstellung war?
Nein, war es nicht ... ich hatte schon Deine über die Tasten flitzenden Hände vor mir gesehen ... jetzt bin ich doch ein bisschen ernüchtert.
Nö, schneller wirst Du ausschließlich, wenn Du Speed trainierst.
Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Am Anfang muss man, wie Christian richtig schreibt, in Zeitlupe und in kleinen Abschnitten üben. Das wird tatsächlich (gefühlt) von alleine flüssiger und schneller. Man bewegt sich quasi "von selbst" in Richtung seiner inneren Vorstellung des Stücks. Daher ja auch die Gefahr, dass man schneller spielt als man es eigentlich beherrscht.

Die letzten bpm Speed bei schnellen technisch schweren Stücken muss man dann natürlich trainieren.
Das bringt aber nur was, wenn man das etwas langsamere Tempo locker beherrscht.

Wobei es im Zweifel besser ist langsamer perfekt zu spielen, als schlampig schnell zu spielen.
Volle Zustimmung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleinkinder müssen sich bei ihren ersten Schritten auch unheimlich konzentrieren, während wir nach Jahren der Routine und beiläufig auf den Beinen halten 😅
Und in diesen Jahren üben sie aber auch viel (schnell) zu laufen - mit den üblichen oft schmerzlichen Konsequenzen.

Von daher im Bezug auf "Speed-Training" am Instrument vielleicht nicht der beste Vergleich, weil das typische Kleinkind versucht auch schon in unausgegorenen Watschelschritt so schnell es kann zu laufen.
Wobei: Die vielen, vielen Stunden, in denen es das gerade nicht macht macht es eigentlich ja genau das, was auch hier geraten wird: Langsam, "normal", ja recht bald fast beiläufig sich auf zwei Beinen zu bewegen.

Was umgelegt aufs Instrument wohl hieße: Versuch ruhig, regelmäßig zu laufen, gern auch so schnell du kannst und bis es dich überschlägt, im Gegensatz zum Kleinkind tust du dir wenigstens nicht weh und musst vor keinen Straßen etc beschützt werden. Das Laufen wird mit den Jahren genauso wie das "gehen" auch immer konstanter und besser werden, nur dass du beim Laufen schnell mal stolperst gehört in den ersten Jahren und vor allem ganz am Anfang einfach dazu.
 
Die letzten bpm Speed bei schnellen technisch schweren Stücken muss man dann natürlich trainieren.
Wobei der Kopf meiner Erfahrung nach auch eine große Rolle spielt. Mir ist es erst vor kurzem beim Orgelspiel passiert. Ich hatte ein etwas schweres Stück von Reger und Zuhörer. Eine spezielle Stelle ist da immer meine Stolperfalle. In diesem Fall perfekt gemeistert und ich habe mir beim spielen dann gedacht "Super, jetzt kann den letzten Takt nicht mehr schief gehen, das war perfekt" und schon war der Fokus weg und ich aber den Abschluss mit einem verminderten Akkord versaut... Aber ich glaube das wie alle dieses Problem kennen, wenn der Kopf beim Vortrag irgendwas anderes anfängt zu machen :)
 
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