Schöne Frau = diskriminierender Text?

  • Ersteller Williamsbirne
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@JamBass + Williamsbirne

Williamsbirne schrieb:
Und jeder Zauberer spielt mit den Erwartungen des Publikums. Er kann nur durch Überraschung faszinieren. Er muss also sehr planvoll und zielgerichtet vorgehen. Dem Zufall kann nur wenig überlassen werden - und dieses Wenige macht dann vielleicht die Spontaneität aus, die ihn menschlich oder authentisch erscheinen lässt
JamBass schrieb:
Meine Lieblingsmucke, Jazz oder Jazzrock - improvisiert, passt nicht so ganz in dein Erklärungs-Schema. Er ist spontan und menschlich obwohl er in großen Teilen planlos und nicht zielgerichtet anmutet.
Aber das führt von deinem Thema ab.
Williamsbirne schrieb:
Ich hatte in einem anderen Thread schon einmal geschrieben, dass ich mich aus eben diesen Gründen seltener mit Jazz anfreunden kann. Das ist keine allgemeingültige Aussage. Nur von meiner Natur her neige ich eher zum Planvollen.

Ihr geht da wohl beide von der Spontanität des Jazz aus. Ich nicht. Ich behaupte das Gegenteil: gerade ein Jazzmusiker benötigt die längste und intensivste Vorbereitung, um ähm....ein paar Momente in seinem Leben spontan zu wirken.:cool:

Ein Jazzmusiker brauch extremes Wissen oder wenigstens Gehör für komplexe Zusammenhänge. Ein Jazzer muss sein Instrument fast perfekt beherrschen. Zudem muss er die Harmonielehre perfekt anwenden können. Er muss alle Scalen, Tonleitern beherrschen. Muss gerade und ungerade Takte spielen können. Muss schnelle Tempi spielen und jeden Tempowechsel mühelos sofort mitgehen können. Kennt ihr Jazzer persönlich? Ich kenne welche, die können nur in diesem komplexen Rahmen musizieren. Die verlieren ihr Feeling, wenn sie mit Unwissenden zusammen spielen müssen. Allerdngs gibt es keinen Grund, den Jazz für diesen Riesenaufwand zu bedauern: Er liebt sein Leben offenbar so und nicht anders;)

Um mit Williamsbirnes Bild vom Zauberer zu reden: Sie sind zum Beispiel damit beschäftigt, dass ihnen keiner die Tricks abguckt. Es gibt Trompeter, die legen ein Taschentuch über die Finger, damit keiner den Fingersatz sieht. Andere tragen zu große Schuhe, damit man nicht sieht, dass sie mit den Zehen zählen. All das spricht für mich (ein Jazzfan:D) gegen den Mythos vom "frei" improvisierenden Jazzer.

@Annette

Ich komme aus ähnlichen Gründen ebenfalls am Ende ins Trudeln. Für mich wird der Film spätestens am Ende zum naiven Zeichentrickfilm.

Aber für mich klingt es da nicht gewollt, sondern eher so, dass der Text irgendwann zu früh beendet wurde. Das Spiel mit den Abkürzungen würde die Spezialistin lebendiger charakerisieren, wenn ihr neben staatlichen Gebilden andere Abkürzungen durch den Kopf gingen (aus dem IT- Bereich, genauso wie aus dem Gesundjeitsbereich oder einfach nur dem Küchenbereich). WB hat vergessen, seiner Figur mit diversen Schattierungen zu versehen. Ich könnte mir mit wenigen Änderungen auch diesen Teil als Knaller vorstellen:)

Was den etwas klemmigen Schluss mit dem angeblichen Dialog zwischen LI und Frau betrifft, war ich mir mit Williamsbirne bereits einig, dass der suboptimal ist. Nach diesem Diskurs würde er sicher ändern. Nun glaube ich, dass ihm für die Zukunft klar ist, dass er manchmal auch zu einer etwas voreilig klemmigen Variante neigt und er wird an diesen Stellen besonders vorsichtig agieren.'

Ich hab da auch so meine Schwächen und werde vorsichtig, wenn ich mich auf mein dünnes Eis wage:D

Andererseits gefällt er mir gerade: dieser verklemmt, komische Tonfall.

Williamsbirne schrieb:
Denn ich hatte (und habe teilweise bis heute) sehr lange mit der offenen Ablehnung durch die Familie zu kämpfen. Es ist fast unmöglich, aus diesem moralischen Verdun ohne Kriegsverletzungen herauszukommen. Wenn ich es nicht gelernt hätte, die Maskierung als obligatorischen Teil der Kunst anzuwenden, wer weiß...

Das Drama des begabten Kindes...oops, hier suche ich ein spezielles emotional ... gibt es keines...also:verstehendes :) Williamsbirne, ich mag die Sichtweise, dass Kunst automatisch auch Schutz und Distanzierung bedeutet. Auch der volkstümliche Sänger distanziert sich für mich mit seiner "Herzigkeit". Er will sich als Kumpel oder netter Liebhaber durchs Leben singen. :DIch bin unsicher, wie viel Selbstanalyse ein Künstler dauerhaft vertragen würde. Als warm up für kreative Prozesse taugt diese Betrachtungsweise mMn alle mal;)

@JamBass
JamBass schrieb:
Will man es philosophisch betrachten, so tendiere ich zu der Ansicht, dass der Mensch nur aus Innenwelt besteht und auf Schlüsselreize reagiert; - die der Musiker sehr wohl in deinem Sinne verantwortlich und sensibel zu benutzen hat; ganz deiner Meinung.
wink.gif

Kennst Du die Dokumentation "Der Quantum Activist"? Wenn nicht: eine Deiner These zustimmende Dokumentation. Hat mich nachhaltig beeindruckt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Annette

Ich bin froh, dass Du Dich letztlich doch geäußert hast; wunderte mich schon und dachte, das wäre Dir alles zu blöd...

Die Zeilen mit dem shwobble und sneedle und den nicht-schwulen Ärzten (so lese ich straight doctors hier) verdirbt mir das Stück, es beginnt zu gewollt cool und abgedreht zu klingen in meinen Ohren.
Hast es schon richtig verstanden - nur nicht richtig, wie es gemeint war. (aber wer kann das erwarten - das ist ja ganz normal)
Mit doctors meine ich nicht Ärzte oder einen konkreten Arzt, sondern genau wie Special Agent shwobble-di-double anscheinend der persönliche Code von IHM für allgemein oder in diesem speziellen Fall "Frau" ist, so scheint doctor sneedle-woods seine Bezeichnung für Mann zu sein. So wie andere "Diggah" zu Kumpel sagen, sagt er eben doctor sneedle-woods, wenn er einen Mann meint.
Also:
Special Agent swbl.-di-dbl. = Frau
Doctor sneedle-woods = Mann
(Wie sagt Hannibal Lecter in Das Schweigen der Lämmer? Das Geheimnis ist: Simplifikation. ;))

Nur lege ich das nicht endgültig fest (obwohl ich den Text geschrieben habe). Ich lasse die Figuren ein bisschen machen, was sie wollen und gebe den Rahmen vor. Innerhalb dessen dürfen sie "herumspinnen".

dass du dich so "nackt" machst vor uns.
Naja, nackt machen wäre es vor 15 Jahren gewesen, als die Enttäuschung sehr präsent gewesen ist. Aber mittlerweile habe ich mich doch weit, weit davon entfernt. Weit genug, um unabhängig mein Ding machen zu können. Deshalb bitte ich auch darum, jetzt nicht jedes Wort auf einen möglichen pathologischen Kontext hin zu analysieren. ;)
Künstlerisch erschüttert mich das schon lange nicht mehr.

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Ein Jazzmusiker brauch extremes Wissen oder wenigstens Gehör für komplexe Zusammenhänge. Ein Jazzer muss sein Instrument fast perfekt beherrschen. Zudem muss er die Harmonielehre perfekt anwenden können. Er muss alle Scalen, Tonleitern beherrschen. Muss gerade und ungerade Takte spielen können. Muss schnelle Tempi spielen und jeden Tempowechsel mühelos sofort mitgehen können.
Das Geheimnis ist aber (bzw. soll angeblich sein) all dies im entscheidenden Moment zu vergessen...

Aber für mich klingt es da nicht gewollt, sondern eher so, dass der Text irgendwann zu früh beendet wurde. Das Spiel mit den Abkürzungen würde die Spezialistin lebendiger charakerisieren, wenn ihr neben staatlichen Gebilden andere Abkürzungen durch den Kopf gingen (aus dem IT- Bereich, genauso wie aus dem Gesundjeitsbereich oder einfach nur dem Küchenbereich). WB hat vergessen, seiner Figur mit diversen Schattierungen zu versehen. Ich könnte mir mit wenigen Änderungen auch diesen Teil als Knaller vorstellen:)
Irgendwelche Vorschläge ? :D

Ich bin unsicher, wie viel Selbstanalyse ein Künstler dauerhaft vertragen würde. Als warm up für kreative Prozesse taugt diese Betrachtungsweise mMn alle mal;)
Haaaaach, ich bereue es schon, das geschrieben zu haben. War einfach unüberlegt von mir. Ich habe nur versucht, eine schlüssige Erklärung für den Hang zur Maskerade zu finden, weil Mondluchs offenbar gerade das Gegenteil - die unverstellte Authentizität - so schätzt (was ich nicht ganz nachvollziehen kann, da er ja auch musikalisches Kabarett macht?)...
Nun gut. Ich hoffe, das wird nun nicht weiter thematisiert. :rolleyes:
 
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Jongleur schrieb:
ich mag die Sichtweise, dass Kunst automatisch auch Schutz und Distanzierung bedeutet. Auch der volkstümliche Sänger distanziert sich für mich mit seiner "Herzigkeit". Er will sich als Kumpel oder netter Liebhaber durchs Leben singen.
biggrin.gif
Ich bin unsicher, wie viel Selbstanalyse ein Künstler dauerhaft vertragen würde. Als warm up für kreative Prozesse taugt diese Betrachtungsweise mMn
Williamsbirne schrieb:
aHaaaaach, ich bereue es schon, das geschrieben zu haben. War einfach unüberlegt von mir. Ich habe nur versucht, eine schlüssige Erklärung für den Hang zur Maskerade zu finden, weil Mondluchs offenbar gerade das Gegenteil - die unverstellte Authentizität - so schätzt (was ich nicht ganz nachvollziehen kann, da er ja auch musikalisches Kabarett macht?)...
Nun gut. Ich hoffe, das wird nun nicht weiter thematisiert. :rolleyes:

Nicht doch!- Ich habe mich ausdrücklich dazu bekannt, sich nach Möglichkeit AUCH den psychologischen Hintergrund seiner Bilder und Gedanken klar zu machen! Die meisten äußern sich nicht darüber. Ich vermute aber, sie sind Unwissende, was den Zusammenhang Biografie und Kunst betrifft. Ich las "das Drama des begabten Kindes" von A. Miller und bin nachhaltig davon beeindruckt. Nein, sogar beeinflußt!!

Und - hat nicht jeder Mensch familiäre Probleme? Ich kenne jedenfalls keinen, der sich unkompliziert von seiner Familie emanzipiert! - Ich zum Beispiel habe gegenüber der kontrollierenden Affenliebe meiner Mutter garantiert meine Neigung zum freundlichen Ironisieren entwickelt! Und dazu stehe ich. - Warum auch nicht? Ich lege das nicht als Beilage zu meinen Texten. Um die Phantasie des Publikums nicht unnütz zu beschweren. - Aber in eine Poetik gehört dieser Zusammenhang. In einem Forum zeugt es von Mut, da gebe ich Annette recht. Aber auch Künstler sollten keine Angst vor der Höhe haben. Nicht nur Fasadenreiniger.

Ich weiss, wo meine Ironie vermutlich her kommt - Und DAS hilft mir, mein Stilmittel selbst bewusster und lockerer einzusetzen.

Gut, ich respektiere aber Deinen Wunsch und gebe Dir den Deckel von Pandoras Büchse zurück.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jongleur

Quid pro quo, oder? ... ;)

Ich wollte nur dem eventuellen Eindruck entgegentreten, ich würde lamentieren oder auf die Mitleidstour machen...
Dass jeder eine schwierige Familiengeschichte hat, sehe ich genau so. Also kein Grund, wie etwa jetzt Siegmar Gabriel, das Ganze in den Glockenturm des Big Ben zu hängen.

Grüße,

WB
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jongleur

Zitat von Jongleur Aber für mich klingt es da nicht gewollt, sondern eher so, dass der Text irgendwann zu früh beendet wurde. Das Spiel mit den Abkürzungen würde die Spezialistin lebendiger charakerisieren, wenn ihr neben staatlichen Gebilden andere Abkürzungen durch den Kopf gingen (aus dem IT- Bereich, genauso wie aus dem Gesundjeitsbereich oder einfach nur dem Küchenbereich). WB hat vergessen, seiner Figur mit diversen Schattierungen zu versehen. Ich könnte mir mit wenigen Änderungen auch diesen Teil als Knaller vorstellen:)

Ich fand die Stelle gelesen trockener als gesungen. Mein Problem beginnt danach. Wenn ich aber jetzt so drüber nachdenke würden diese Zeilen sich natürlich anbieten, sie entsprechend zu beleben. Wenn ich WB's Neigung zu Spielerei und Spinnerei bedenke, wundert es mich eigentlich, dass sie nicht deutlich kurioser ausgefallen sind .:rolleyes:

@Williamsbirne

Zitat von Williamsbirne Ich bin froh, dass Du Dich letztlich doch geäußert hast; wunderte mich schon und dachte, das wäre Dir alles zu blöd...

Und ich bin froh, dass du froh darüber bist. Glaub mir, nichts wäre mir lieber als in diesem Forum "frei von der Leber" weg schreiben zu können. Mittlerweile gehen mir die Samthandschuhe und die diplomatischen Umschreibungen gehörig auf den Zeiger und ich antworte deshalb hier und da erst mal gar nicht. Klar würde ich gerne sagen: den Schluss finde ich doof, der ist mir zu abgedreht und spinnert.

Weisst du es ist ein wenig wie mit diesen skurrilen Komödien mit Jim Carey und Adam Sandler. Die wenigsten finde ich lustig. Meist wird mir der Klamauk zu weit getrieben. Komische Situationen und Dialoge bis ins Groteske verzerrt. Sprache bis zum Abwinken verunstaltet, und das auch noch dilettantisch synchronisiert. Pf. Mein Bruder liegt vor Lachen auf dem Boden und ich muss den Raum verlassen weil ich sonst den Glauben an die Menschheit verliere :)

Hast es schon richtig verstanden - nur nicht richtig, wie es gemeint war. (aber wer kann das erwarten - das ist ja ganz normal)
Mit doctors meine ich nicht Ärzte oder einen konkreten Arzt, sondern genau wie Special Agent shwobble-di-double anscheinend der persönliche Code von IHM für allgemein oder in diesem speziellen Fall "Frau" ist, so scheint doctor sneedle-woods seine Bezeichnung für Mann zu sein. So wie andere "Diggah" zu Kumpel sagen, sagt er eben doctor sneedle-woods, wenn er einen Mann meint.
Also:
Special Agent swbl.-di-dbl. = Frau
Doctor sneedle-woods = Mann
(Wie sagt Hannibal Lecter in Das Schweigen der Lämmer? Das Geheimnis ist: Simplifikation. ;))

Nur lege ich das nicht endgültig fest (obwohl ich den Text geschrieben habe). Ich lasse die Figuren ein bisschen machen, was sie wollen und gebe den Rahmen vor. Innerhalb dessen dürfen sie "herumspinnen"

Ich glaube schon dass ich ungefähr gespürt habe wie das gemeint war. Du würdest ähnlich formulierte "brainstorming-Zeilem" in meinen Notizbüchern finden. Es wird gesponnen und verzerrt und mit Mehrdeutigkeiten experimentiert, die niemand verstehen kann und auch nicht muss. Doch spätestens beim Einarbeiten in einen Songtext formuliere ich zurück. Warum? Weil ich es viel spannender finde, wenn Leser oder Hörer wenigstens im Ansatz bei mir bleiben können. Oder meine Worte auf ihre eigenen Erlebnisse umlegen können.

Ich gebe gerne zu dass ich den "code" deiner Zeilen am Ende schon gar nicht mehr verstehen wollte. Ausserdem ist mir die Atmosphäre im englischen Text wichtig. Ich lese die Übersetzung nur, um die sachliche Diskussion über sprachliche Unklarheiten so kurz wie möglich zu halten. Den Rest muss das Original leisten. Sprachliche Spielereien/Spinnereien können einen Text genial machen, ihm den nötigen "Twist" verpassen, sie können ihn aber auch versauen. Dementsprechend vorsichtig platziere ich sie und dementsprechend empfindlich kommentiere ich sie.

Ich wollte nur dem eventuellen Eindruck entgegentreten, ich würde lamentieren oder auf die Mitleidstour machen...
Dass jeder eine schwierige Familiengeschichte hat, sehe ich genau so

Diesen Eindruck hatte ich nie. Lebensgeschichte, Muttersprache und erlernte Sprache sind ein Cocktail. Es ist interessant und - je nachdem wie intensiv man sich mit einem Autor und seinen Werken beschäftigt - notwendig sich entsprechend zu informieren. Das gilt für mich in abgespeckter Form auch hier im Forum, deshalb habe ich mich über den kleinen Einblick deinerseits gefreut.

Viele Grüsse, Annette
 
Annette schrieb:
Wenn ich WB's Neigung zu Spielerei und Spinnerei bedenke, wundert es mich eigentlich, dass sie nicht deutlich kurioser ausgefallen sind .:rolleyes:

Ja, verehrte Kollegin. So was passiert nicht selten, wenn Musiker texten. Ich vermute, WB feilt wesentlich länger an der Musik...;)

Die meisten kreativen Musiker sind im Kopf permanent mit Ideensuche beschäftigt, allein schon, weil sie Angst haben, ohne Text ihren Song nicht präsentieren zu können. Aber im Gegensatz zu ihrer Vorfreude auf das Komponieren, Arrangieren und Sounddesignen schieben sie das Texten lustlos vor sich her.
Dabei sind viele von ihnen intelligent und begabt genug zum Texten. Aber sie scheuen dieses raffinierte Spiel mit den Wörtern.
AUCH aus Respekt. Sie wissen ja als Musiker, wie viel Aufwand es kostetet (Instrument erlernen, üben, proben, komponieren und arrangieren lernen, Studiotechnik begreifen und anwenden), um eine tolle Wirkung zu hinterlassen. Ob ihr Heidenrespekt vor 'm Texten gerechtfertigt ist? - Manches spricht dagegen, vieles spricht dafür...:D
 
Anreizen:D

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Aber das ist ntürlich egoistisch gedacht. Ich hatte viel Freude an deinem Song und dieser Diskussion. Danke
 
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Verkehrte Welt.......

Man diskriminiert also weniger ansehnliche Damen, weil man über eine Top-Schnitte singt und nicht über kurzrothaarige, quaderförmige Latzhosen-Amazonen? Und wenn man über die singt, dann diskriminiert man(n) sie auch? :rofl:

Ehrlich, dann können wir 99% aller bisherigen Texte über Frauen in die Tonne treten.
Ich vermute, die Damenwelt singt auch nicht von Graf Zahl und Quasimodo als potenzielle Koitalpartner.

Man darf zwar ins Museum kacken und es als Kunst verkaufen aber schöne Frauen besingen ist politisch inkorrekt?
Herrje, geht mir dieses "neumodisch" aufgesetzte und hinterfotzige Getue gegen den Strich......

*lol*, Rockin'Daddy, ich bin mit dir. :)

- - - Aktualisiert - - -

Wen es interessiert - ich habe das jetzt auch mal hörbar gemacht.

https://www.musiker-board.de/kritik...-theres-beautiful-woman-road.html#post6271444

Grüße,

WB

Nichts weltbewegendes, aber bewegend. ;)

Mir gefällt's irgendwie, mach einfach weiter. :)
 
Eine Straße, eine Parade, 'ne menge los.

Oh von vorne...

Also beim ersten lesen dachte ich : das funktioniert nicht. Diskriminiert sowieso nicht.
Als ich es dann hörte explodierte vor mir plötzlich die Szene und die straße erwachte zum leben.
Es macht Sinn, es ist witzig, es ist Unterhaltung mit ner Maske aus Kunst. Find ich gut.

Warum ich dachte er funktioniert nicht? Ich hab den Rhythmus nicht gesehen.

Du hast damit gerade bei mir die Hoffnung auf neue Rhythmen in meiner Musik wieder aufleben lassen.

Die Diskussion hier finde ich im übrigen sehr interessant und wirklich tief. Ich wäre gern zwischendurch mal eingestiegen, das is mir aber auf dem tablet hier zu fummelig.
Ich möchte einfach sagen : Hut ab für deine Musik. Gefällt mir wirklich gut.

PS. Grad surrounded by silence gehört. Groß!
 
Erst seit Mitte Jänner denke ich jeden zweiten Tag daran, endlich eine Antwort auf deinen Beitrag zu schreiben? Es wirkt mehr als doppelt so lang für mich - war auch sehr beschäftigt. Doch jetzt gerade, nachdem ich drei Wochen lang zusätzlich krank war, habe ich grad die Ruhe und Kraft, endlich auf befriedigende Art und Weise auf deine Punkte zu antworten. Sie regen mich zum Nachdenken an, vor allem wo ich eigentlich stehe - vielleicht kannst du dir davon irgendwas mitnehmen. :)

Ehrlichkeit/Authentizität:

Ich habe das große Glück, dass meine Familie sehr akzeptierend ist bei dem, was ich tue. Auf gewissen Ebenen habe ich zwar auch kämpfen müssen - doch seit einem bestimmten Zeitpunkt haben meine Eltern mir gesagt, dass sie tatsächlich Talent in meinem Tun sehen und mich gerne, so weit möglich, dabei unterstützen. Vielleicht hat gerade durch dieses "einfache" Verhältnis eben jenes kaum einen Einfluss auf meine Songs gehabt, ich habe mich für meine Eltern nie besonders verstellt oder auch nicht.
Ich denke, dass kaum jemand ehrlich sein kann. "Wenn jemand ehrlich ist, kann er nur besonders gut lügen" - der Spruch ist mir eingefallen, nachdem ich deine Beiträge gelesen habe, er ist irgendwie hängen geblieben. ;) Ich denke, die Welt ist sehr kompliziert und schwierig, und ich denke, dass Menschen sich untereinander kaum verstehen können. Deswegen sehe ich keinen Grund, extra eine "Maskerade" aufzuziehen - am Ende wird immer noch etwas versteckt sein, egal wie offen und ehrlich man sein will. Das heißt, ich erwarte niemals wirklich Ehrlichkeit bei Menschen - ich glaube, die meisten können das einfach nicht. Das ist für mich so, als wenn ich darauf hoffen würde, dass ein Mensch "gut" ist - wenn jemand einem Bettler etwas gibt, erwarte ich, dass das nicht nur selbstlos war, sondern auch eine Aufwertung des Selbstwertgefühls involviert war.
Aber das heißt nicht, dass ich damit Menschen von jeder Verantwortung für ihr Handeln befreie! Denn Entscheidungen kann man immer noch selbst treffen, man kann sich dafür entscheiden, "gut" oder "böse" zu sein. Und wenn jemand dem Bettler Geld gibt, wenn er "gut" sein wollte - auch wenn es wohl letztendlich war, weil er sein Selbstwertgefühl steigern wollte, so zählt doch seine Entscheidung auch, und Sartre fällt mir da immer wieder ein: "Nicht das, was man will, sondern das, was man tut, macht einen aus!" (sinngemäß übersetzt und zusammengefasst aus "Geschlossene Gesellschaft"). Und das gilt auch für die Ehrlichkeit: wir sind uns selbst gegenüber kaum ehrlich, tun uns gegenüber Anderen auch oft schwer - aber versuchen kann man es. Deswegen bin ich kein Freund der Maskerade: ich finde sie langweilig, aufgesetzt, wenn sie tatsächlich was verstecken, verschleiern soll.
Dein ganzer Song ist "authenthisch", könnte man sagen - du hast deinen Stil, ziehst deinen Stil durch. Und wenn diese Stimme am Ende dazu gehört, dann ist es gut. :)

EDIT: Weil du woanders ja noch Bezug auf meine kabarettistischen Tätigkeit in Zusammenhang mit "Ehrlichkeit" gebracht hast: ich liebe es, die Leute zum Lachen zu bringen, zu unterhalten :) deswegen versuche ich das, und deshalb fühle ich mich wohl darin... Step Two war am Anfang auch ein bisschen düsterer teilweise, aber wir haben das jetzt mal zur Seite gelegt, weil wir beide auf der Bühne immer nur rumblödeln. Wie gesagt: ehrlich zu sich selbst zu sein ist auch schwer, düstere Sachen öffentlich zu spielen nimmt mich auch sehr mit...


Text:

Mit etwas Distanz habe ich mir die Stelle jetzt gerade noch einmal durchgelesen. Und vielleicht kann ich jetzt sagen, warum deine Bedeutung bei mir einfach so gar nicht ankam: nach dem Absatz mit "Let's take look inside in your head" kommt ja der Twist. Aber in diesem Fall sind es ZWEI Twists, nämlich:
1. Sie ist Geheimagentin
2. Sie ist es doch nicht, sie hat einen Sprung in der Schüssel
Dass sie "smart" und "has secrets she can't impart" hat Punkt 1 für mich nicht mal ansatzweise beschrieben - das ist für mich eine Beschreibung, die auf jeden umwerfende Frau zutrifft, nicht auf Geheimagentinnen. ;) ZWEI Twists auf einmal funktionieren einfach nicht für mich - vor allem nicht in einem einfachen Sommersong, wo bis dahin nicht auf mehreren Ebenen überlegt werden musste. :) Würde empfehlen, vielleicht in dem Absatz mit dem "smart" mehr Hinweise auf ihre seltsame Natur zu geben - vielleicht trägst sie Mantel, Sonnenbrille, hat spezielle Gadgets dabei oder so? Dann wird Punkt 1 schon früher etabliert, hält die Story in Bewegung, und Punkt 2 kommt dann als echter Twist raus.

Und ja - diese Stimme am Ende klingt ekelhaft schleimig für mich. Manche Sachen hat man einfach, die einen Nerv treffen. ;) Erlebe ich sehr selten, aber man lernt nie aus. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin längere Zeit nicht im Forum gewesen - deshalb erst jetzt eine kurze Antwort.

@ jonas krull

Das freut mich! Ich sehe damit meinen Sinn als Musiker zumindest bei Dir erreicht: Menschen zu erfreuen indem ich Musik abliefere, die ihnen gefällt.
______________

@ Mondluchs

zu dem langen Abschnitt Authentizität:
Ich will Dir nicht absprechen, dass Du das so siehst. Aber es erscheint mir ein bisschen theorielastig. So, als würde man die Erkenntnisse J.P. Sartres für das eigentliche Leben halten und das eigentliche Leben für die theoretische Grundlage... :rolleyes:
Ich weiß nicht, ob ich soweit gehen würde zu sagen, Ehrlichkeit gibt es nicht. Da bin ich glaube ich einfach anderer Meinung. Sowohl, was Ehrlichkeit gegenüber sich selbst, als auch vor anderen angeht. Sicher geht es in der Welt verlogen zu. Aber das könnte man gar nicht erkennen, wenn nicht auch Ehrlichkeit als Gradmesser existieren würde.
Vielleicht hat das Empfinden der allgemeinen Unaufrichtigkeit auch was mit dem speziellen Flair Wiens zu tun? ;)

Und was die zwei Twists auf einmal angeht - auch das sehe ich persönlich viel lockerer. Es ist eben so. Jongleur brachte weiter vorn den Hofnarren ins Spiel. Ich finde, das trifft es in diesem Song ganz gut. Verlange mal die selbe Stringenz z.B. vom Text zu Bohemian Rhapsody - da geht es auch drunter und drüber. Da setzen plötzlich Stimmen/Figuren ein, von denen man dreieinhalb Minuten lang nicht den blassesten Schimmer hatte, dass sie überhaupt existieren.

Ich will den Song aber jetzt auch nicht weiter verteidigen, das bringt mir zuviel unnötige Schwere in das Thema hinein. Er soll spaßig sein - that's all.
Für tiefgründige Analysen habe ich andere Songs geschrieben.

So long...
 

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