Seiten schnarren in den hohen Lagen, Hals entspannen?

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auflauf
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Moin!

Meine Gitarre (Strat-Nachbau) schnarrt jetzt nach Verringerung der Saitenhöhe durch die Stellschrauben an der Brücke deutlich am 10.-12. Bund, weiter unten aber nicht. Klar kann ich die Saitenlage wieder höher stellen - aber ist nicht ein Schnarren in den hohen Lagen eher ein Zeichen dafür, daß der Hals etwas Biegung saitenwärts vertragen könnte? Dann sollte ich den Saitenabstand wieder geringer einstellen können. Ich würde jetzt einfach mal den Halsstab 1/8 Umdrehung vom Sattel aus gesehen gegen den Uhrzeigersinn drehen und schauen, was passiert.
Wenn ich über die Saiten visiere, sieht der Hals für mich als Laien "gerade" aus.

Sind die Überlegungen richtig?
 
Ohne geeignetes Messwerkzeug wird das Einstellen zum Glücksspiel.

Ich beschreibe hier mein persönliches Vorgehen. Um unnötigen Diskussionen vorzubeugen: ohne Frage könnte man es auch anders machen.

Die Halskrümmung misst du am besten über den Abstand zwischen dem 8. Bund und der hohen e-Saite, wenn die Saite am 1. Bund (z.B. mit einem Kapo) und dem 17. Bund gleichzeitig niedergedrückt wird. Ein Abstand von 0,15 mm ist ein guter Kompromiss. Zum Messen eine Fühlerlehre verwenden.

Das Einstellen der Krümmung in 1/8-Umdrehungsschritten ist zu grob, ich empfehle, in kleinen Schritten von 5 bis 10 Grad zu verstellen und jedes Mal neu zu messen.

Nach dem Justieren der Halskrümmung nicht gleich weiterschrauben, sondern dem Hals etwas Ruhe gönnen, ggf. einen ganzen Tag, und erst dann mit dem Setup fortfahren, wenn der Messwert stabil bleibt. Es ist ein iterativer Prozess.

Die Fühlerlehre leistet auch beim Einstellen der Saitenlage am 12. Bund gute Dienste. Um es gleich vorweg zu nehmen: 1,10/1,15/1,20/1,25/1,30/1,35 mm für E/B/G/D/A/E sind meine fast immer erreichten Saitenlagen.
 
@auflauf
wenn ich deine Darstellung richtig verstehe und ich keinen groben Gedankenfehler habe, müsstest du den Hals etwas anziehen, spannen, damit in den unteren Lagen kein Schnarren entsteht.
 
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Danke Euch beiden! Muss irgendwo noch meine Ventilfühlerlehre haben...
 
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Es muss nicht zwangsläufig an der Halskrümmung liegen. Eventuell könnten auch individuelle Hochpunkte das Problem verursachen - also einzelne Buntstäbchen die etwas zu hoch (oder stellenweise zu hoch) sind.

Gruß
 
- aber ist nicht ein Schnarren in den hohen Lagen eher ein Zeichen dafür, daß der Hals etwas Biegung saitenwärts vertragen könnte?

Sind die Überlegungen richtig?
Eigentlich verstellt der Halsstab nur die Krümmung in den mittleren Bünden so grob ca 5-15. Bund.
Schnarren in den hohen Bünden aufwärts kann man damit nicht beseitigen.
 
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Für Grobe Einstellung braucht man kein Werkzeug.
Eine gute Basis für Halskrümmung ist:

Erst mal mach man das nicht wenn die Gitarre auf dem Tisch liegt, weil - kein Witz - die Messung wird ungenau.
Also ganz normal auf den Fuß wie wenn du spielst.
Entweder am ersten Bund einen Kapo ran, oder mit dem Finger drücken.
Die gleiche Saite den Bund am Übergang zum Body runterdrücken (lassen wenn du kein Kapo hast)
Dann sollte die Saite Bund 7-9 gerade so noch ein bissl Luft haben, dass sie nicht aufliegt. Also 0,1-0,3mm. Man muss das nicht so genau nehmen und das messen. Sieht man doch, wenns geradeso noch nicht aufliegt.
Das ganze für tiefe und hohe E Saite ansehen.
Normalerweise reicht das und bei den meisten Gitarren ist damit 1,2 - 1,5er Saitenlage machbar.

Erst wenn das nicht passt würde ich mit gröberen Mitteln anfangen und Bünde prüfen anfangen usw.
 
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Eigentlich verstellt der Halsstab nur die Krümmung in den mittleren Bünden so grob ca 5-15. Bund.
Das ist korrekt. Da der Hals im Korpus festsitzt, kann an dieser Stelle der Halsstab auch nichts bewirken.

Gruß
 
Bei Schnarren in den hohen Lagen .....?
nicht rot, sondern grün.
red shil green0130_071420.jpg
 
Ja, so wie BeWo schreibt.
Voraussetzung ist, dass der Hals und der Stab keine Macke hat, also alles funktioniert, wie vorgesehen, dann brauchts auch keine Shims oder ähnliches.

Man braucht eigentlich keine Hilfsmittel, um zu sehen, ob der Hals eine ungewöhnliche Krümmung hat, mit dem bloßen Auge kann man schon sehen, ob es eine ungewollte Krümmung gibt, auch sieht man, ob die Bünde sauber gearbeitet sind, wenn man seitlich am Hals peilt. Man schaut einmal von der Kopfplatte, dann auch noch mal vom Body zur Kopfplatte, so kann man grobe Verstellungen erkennen, auch ob die Bünde sauber gearbeitet sind.
Dann zusätzlch so vorgehen, wie BeWo.
 
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Das ist korrekt. Da der Hals im Korpus festsitzt, kann an dieser Stelle der Halsstab auch nichts bewirken.
Nach obiger Zeitung kann ich mir das nicht vorstellen. Der einzige Punkt, an dem der Hals fixiert ist, ist die Verschraubung oder Verleimung mit dem Corpus. Also kann er sich nur um diesen Punkt herum . Wenn er sich in sich krümmt, müsste die Auswirkung an der fixierten Stelle am stärksten sein.
 
Der Hals ist im Bereich der Kopfplatte am dünnsten und an der Stelle, an der er verschraubt ist, am stärksten, massivsten.
Wenn man vom 1. zum 15. Bund geht, nimmt die Biegesteifigkeit in der dritten Potenz der Stärke zu (Stichwort "Flächenmoment 2. Grades" ), ab ca. dem 15 Bund verdoppelt sich dann die Dicke durch die Form des Strat-Halsfußes sogar.
-> deine Kurve haut nicht hin.
 
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OK, jetzt wird ein Schuh draus.
 

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