Selbstbau Subs und Tops

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Martin Schurmann
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Hallo,

ich wollte einfach mal meinen vorgestern fertig gewordenen Selbstbau vorstellen.
Ein kleines Anliegen hat mein Post allerdings doch:
Ich möchte darauf hinweisen, das man auch mit preiswerten Mitteln eine semi-professionelel Anlage auf die Beine stellen kann.
Ich würde mich scheuen, mit dieser Anlage aufs äußerste anzugeben und würde sie niemals mit teuren professionellen Anlagen vergleichen wollen. Doch vorgestern auf einem 5stündigen Konzert mit 3Bands (ca. 150Besucher) zeigte sie, was sie draufhat und ich war zufrieden.
Klang, wie bei preiswerten Projekten immer der falls, war nicht schlecht doch gewiss verbesserungsfähig. Also sagen wir gut.
Lautstärke : Es hat sich zumindest keiner aufgeregt, das es zu leise war. Ich würde sagen : schon recht laut. Meine Mutter würde sagen : Viel zu laut. (mehr Lautstärke wäre zwar auch möglich gewesen, aber ich wollte am 1. Abend ohne Erfahrugn mit der PA nichts austesten)
Desweiteren: die Band nam ich einfach ab (einfach im sinne von nicht komliziert), d.h. ohne kompressor oder desgleichen, nur die Frequenzweiche hatte einen auf +5db eingestellten Limiter. Und : Keine defekten Hochtöner, kein Kratzen. Alles heil geblieben.
Getrennt ist die PA aktiv 3Wege. Die Hochtöner mit DAP palladium 700, Mitteltöner DAP1200 und Bässe DAP 2000.
Also auch die zu 75% aufgedrehten preiswerten Amps verrichteten den Dienst, den sie sollen.

So, und nun kommt der "Schock". Alles GBS Treiber. GBS 818 (2x18"), GBS 612 (4x12") und GBS400 (2x1" mit passedem Horn).
Wie schon erwähnt, kein Vergleich mit Profi-Lautsprechern : Doch diese Anlage reicht allemal für kleinere Konzerte und zum anfänglichen Geld verdienen, bis es für gekaufte gute LS reicht. Und das bei angemessenem Aussehen, angemessener Lautstärle und angemessenem Klang, bei relativ geringem Preis.

Die Kosten der Treiber : 2x18 190Euro
4x12 125Euro
2x HT 90Euro

Ich kann daher die GBS Treiber empfehlen. Soweit ich weiß, ist der GBS818 sogar eine 1:1 Kopie eines JBL Treibers - aber darauf lege ich jetzt nicht meine Hand ins Feuer.

So, nun ein 2. Schock : Material : 16bzw. 19mm Spanplatte.
Lack : einfacher Aryl-Lack matt.
Doch bei einigen Dingen habe ich nicht gespart : nur Original Neutrik und 10x10x2mm Gitter pulverbeschichtet von RaBe Feinblech.

Die Griffe und Anschlussbuchsen sind gefräst und versenkt.
Ebenso die Lautsprecher.
Alle Teile verleimt und mit 45mm Schrauben alle 10cm verschraubt.


Noch ein bisschen was zu mir.
Ich gehe in die 12.Klasse Gymnasium, bin 17Jahre, habe keine Handwerksausbildung, habe allerdings schon seit vielen Jahren einge eigene Werkstatt und habe alle Teile selbst gesägt und gefräst aus den Spanplatten.

Und jetze ein Bild von der den LS:
PA%20004klein.jpg



Die Gehäuse sind anhand der Daten von GBS selbst erechnet. Die Grundform der Tops ist zwar angeguckt anhand eines Bilder ich glaube von JBL (z.B BR-Öffnung), aber alle Maße im Endeffekt von mir konstruiert.

Weitere Kosten : Gitter alles zusammen 125Euro
Holz : Ich glaube es waren 14qm, also ca. 100Euro.
Schrauben 500er packung ca. 7euro
naja, und Griffe ectl. kennt ihr ja selber die Preise.



ja, das war meine kleine PA-Vorstellung.

und bitte bitte macht mich nicht fertig von wegen : scheiß billigmist. Kann dich nix taugen. Spanplattenverwender sind schlecht menschen, ect.
Kommt erstmal und hört probe.
 
Eigenschaft
 
Hallo Martin!

Sieht wirklich nicht schlecht aus. Hast Du irgendwelche Meßwerte (Frequenzgänge) von dem System, oder einfach "frei Schnauze" eingestellt?
Die Hochtonhörner kenne ich doch irgendwo her.... :rolleyes:
Ich hab die gleichen zur Zeit in meinem Prototypen für ein Doppel10er Topteil verbaut und muß sagen, an meinem Hochtontreiber klingen die nicht schlecht. Nur die Paßgenauigkeit ist nicht so besonders. Erfordert leider etwas nacharbeit.

Bring das System doch mal zum Forumstreffen mit. Ich würde es sehr gerne mal hören!
 
Hallo lini,

vielen Dank für die pos. Resonanz,

Meßwerte habe ich (noch) keine. Ist ja erst 2Tage alt die PA. (ich habe donnerstag lackiert und freitag schon 1. einsatz, das war wirklich knapp).
Wie man solche Frequentgänge-Diagramme macht, darüber muss ich mich auch erstmal erkundigen und einlesen. Ich habe so etwas noch nie gemacht.

Eingestellt habe am vorgestrigen Tag mehr oder weniger gar nicht. Ich habe zuerst einfach die 3 Amps von der Lautstärle her angepasst, das die 3Wege nicht unterschiedlich laut sind. Dann war das erstmal ganz ohne EQing ok.
Zum Schluss regelte ich die Hohen töne am Mixer (bei Summen-EQ) etwas ab, d.h. 4k etwas herunter und 8k noch etwas mehr. Aber die beiden Absenkungen auch nur ca. -2 bis -3db.

Was für einen HT-Treiber hast du genommen?

Grüße, Martin

EDIT: Ich guck mal ob ich es einrichten kann (größtes Problem : Transport) zum Treffen zu kommen
 
Ich hab einen BMS 4550 an mein HT-Horn geschraubt. Durch die ganz beachtliche Größe des Horns kann man den auch vernünftig tief trennen.
Eine recht einfache Möglichkeit, um Frequenzgänge zu messen, ist der Ultracurve von Behringer. Der hat u.a. auch einen Analyser drin und mit einem passenden Meßmicro von Behringer hat man schon mal eine ganz brauchbare Meßmöglichkeit zur verfügung. Sehr schön ist auch das Computerprogramm "Hobbybox". Kostet so um die 150€ und ist recht einfach zu bedienen. Infos über www.audio-software.de
 
ja, stimmt *wiedereinfällt*

na klasse, einen Ultracurce 8000 hatte ich vor 2 Monaten verkauft. Ich hatte aber nur EQ benutzt.

Mit rosa Rauschen oder weißem?
 
Mit rosa rauschen.
 
Nicht schlecht, die sehen doch ziemlich professionell aus und das für ca. 650€, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
Und einen Vorteil haben Selbstbauboxen auch immer gegenüber fertigen und zwar den eigenen Stolz beim Betrachten des eigenen Werks. Und wenn´s dann noch funktioniert...
 
Also mit deinen Befürchtungen über eine miese Kritik machst du dich nur selber schlecht.
Die Teile sehen doch mal heftig geil aus und wenn du sagst, das die ihren ersten Auftritt perfekt gemeistert haben.....Daumen hoch.
Das Problem warum die meisten Selbstbauer immer so verrissen werden ist doch einfach die Selbstüberschätzung die meinen ihre Kisten seien mit ner amtlichen Profilösung vergleichbar.
Aber wenn man in seinem Rahmen bleibt ist zumindest das PreisleistungsVerhältnis der (wie von dir) perfekt ausgeführten Selbstbaulösung deutlich besser gegen manchen LB-"Profi"-Speaker.

Weiter so....
 
Das Problem warum die meisten Selbstbauer immer so verrissen werden ist doch einfach die Selbstüberschätzung die meinen ihre Kisten seien mit ner amtlichen Profilösung vergleichbar.
Ich kenne Selbstbauten, welche locker mit "amtlichen" Fertigboxen mithalten können.

Grundsätzlich sollte man bei Selbstbauten zwischen Nachbauten und eigenen Entwicklungen unterscheiden. Was sollte bei Nachbauten schiefgehen, wenn man 1 zu 1 kopiert, handwerkliches Geschick hat und zudem noch original Treiber zum Einsatz kommen ?

Komplizierter wird's natürlich bei kompletten eigenen Konstrukten, so wie die von Martin.
Da ist einige Rechnerei nötig und Geduld / Ausdauer bei der Feinabstimmung.
Martin's System ist aktiv getrennt, somit hat er sich die viele Arbeit zur Anpassung einer passiven Frequenzweiche erspart, was ja auch entsprechendes Equipment zum ausmessen der Frequenzgänge vorraus setzt.
Mit einer Aktivweiche läßt sich da schon einiges zurechtbiegen.

Zum Thema Spanplatte: Ratet mal was Electro-Voice bei ihren FM 1202 Wedges verwendet ;)

@ Martin: Dein Eigenbau sieht gut aus, würde ich auch gerne mal hören, u.a. auch um mal einen Eindruck von den GBS Treibern zu bekommen.
 
Ich kann hier auch nur mein Lob aussprechen...! Sieht SEHR sauber verarbeitet aus...!
Ich kann gut glauben dass die Anlage für das ausgegebene Geld gut läuft...!

Sei nicht so selbstkristisch sondern stolz auf deine gelungene Arbeit :) :great:

PS: Aufm Forumtreffen bin ich leider nicht...:( :mad:
 
Hi Martin,
erst einmal ein dickes Lob, die Aufmachung und die Verarbeitung deiner Selbstbauten sieht gut aus !
Schade nur das du Spannplatte verwendet hast, Multiplex währe bei so einer guten Arbeit schöner (stabiler; leichter) gewesen, zumal das Holz nicht wesendlich teurer ist.
Eine Frage habe ich auch noch: "Warum hast du so eine große Lücke zwischen den beiden 12"ern gelassen, hat das einen bestimmten Grund" ?

Martin Schurmann schrieb:
Ich möchte darauf hinweisen, das man auch mit preiswerten Mitteln eine semi-professionelel Anlage auf die Beine stellen kann.
Stimmt ... durch den Gehäuse Selbstbau kann man viel Geld einsparen ! :)

Martin Schurmann schrieb:
Ich würde mich scheuen, mit dieser Anlage aufs äußerste anzugeben und würde sie niemals mit teuren professionellen Anlagen vergleichen wollen.
Auch das ist eine gesunde und gute Einstellung ! :great:

Zu den GBS- (umgelablete RED SUN) Speakern sage ich erstmal nichts, da werde ich mir erst einmal ein paar Muster kommen lassen müssen, um zu sehen (messen/hören) ob sich da außer den neuen Namen qualitativ wirklich was getan hat.
 
Das mit der Spanplatte hatte einen weiteren wichtigen Grund.
Ich habe zwar die Kosten für die Spanplatten angegeben mit 100Euro, doch im Endeffekt bezahlte ich dafür nichts.
Meine Eltern haben eine Sanierungsfirma und haben wenn ich welche benötigte, ein paar mehr auf den ohnehin schon großen Einkaufszettel für den Großhandel aufgeschrieben. Sie wurden dann einfach mitgekauft. Aus diesem Grunde machte ich mir erstmal keine Gedanken um bessere Materialien.

Dennoch : Aufgrund meiner doch etwas negativen Erfahrungen mit Spanplatte und (1) der Optik an den Rändern und (2) der Stabilität der Kanten und Ecken bei Stößen werde ich in Zukunft keine Spanplatten mehr verwenden.

Stimmt, die Lücke zw. den MT-Treibern ist recht groß geraten. Ich suchte beim berechnen Trapezformen, mit dem optimalen Volumen, welche zugleich zu den Subs passen. Sprich: 4 von diesen Tops passen so nebeneinander (also so kreisförmig durch die Trapezform), das sie exakt auf 2 quergestellte (nicht wie auf dem Foto) Subs passen. Sowohl von der Breite als auch von der Tiefe passt das.
Und ich probierte recht lange, das das mit der Trapezform noch so passt und dem Volumen, bis ich schließlich (voreilig?) mit der Höhe zufrieden war und die Lücke so hinnahm wie sie ist.

Zu den GBS-Treibern: Ich gedenke nicht, diese Treiber "mein Leben lang" zu benutzen. Ihr geringer Preis bei angemessener Qualität hilft mir jediglich aus dem Startloch auf dem Weg zu einer professionellen PA.
Ich hoffe mit meiner PA jetzt so viel Geld zu verdienen, das ich schon bald auf RCF,PrecicionDevices & CO-Treibern umsteigen kann.

Eines hatte ich noch vergessen :
Die PA ist mein erster Selbstbau überhaupt in Sachen Lautsprecher.
 
Für deinen ersten Selbstbau sieht das Top aus...

Du gehst es genau richtig an...
 
Hab jetzt auch noch ein Bild von hinten gemacht, wobei ich schnell das unaufgeräumte Zimmer wegretuschiert habe (es ist Umzug angesagt:redface: )

pa2%20001klein.jpg


Ganz oben sieht man noch die Serviceöffnung für den HT-Treiber. Ich war mir recht unsicher, ob das so üblich ist. Aber ich hab´s einfach eingebaut. Macht man das so oder baut man immer das ganze Horn vorne raus um an den Treiber zu kommen?
 
So läuft das normal...beziehungsweiße kenn ich es so!
Aber sone Luxus-Service Öffnung wie bei dir hat auch seine Vorteile
 
Das Problem bei den GSB-Treibern ist - zumindest wenn man den Aussagen in diversen Foren glauben kann - die sehr große Streuung in den Fertigungstoleranzen. Manche Treiber sind ok (und damit kann man dann auch Boxen bauen), bei anderen (obwohl sie die gleiche Artikelbezeichnung haben) passen die Thiele/Small Parameter hinten und vorne nicht und man hat quasi einen ganz anderen Lautsprecher. :(
Ich für meinen Teil gehe da einen anderen Weg. Es gibt z.B. bei unserem Lieblingsinternetauktionshaus des öfteren Ausstellungsstücke oder Labormuster zu einem sehr günstigen Preis. Auf diesen Weg hab ich mir für meine Doppel10er Tops vier Chassis von Selenium ergattert, die sonst pro Stück 250€ kosten. Ich hab für alle vier nagelneu und originalverpackt vom Händler 250€ gezahlt!
 
hut ab für die anlage!!!
 

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