Selbstbau einer (Stand-)Trommel (diese Anleitung steht als PDF im Anhang)
(sollten die Links irgendwann nicht mehr gĂŒltig sein, einfach ĂŒber Google o.Ă€. Bezugsquellen usw. suchen!)
Material:
a) Hartpapierrohre (Papprohre), Ă ca. 30 cm, ca. 35 â 45 cm hoch (beim Baustoffhandel oder im Baumarkt anfragen; ansonsten können sie hier gekauft werden:
http://www.modulor.de/Papier-Pappe-Karton/Papprohre/Hartpapierrohre/Hartpapier-Rundrohrbraun.html (Ăž i. 300 x 4,0 mm, l=ca. 2000 mm - 37,50 ⏠/ StĂŒck)


b) natĂŒrliches Trommelfell/Trommelpergament, Ă ca. 50 cm,
erhÀltlich hier:
http://www.toninton.de/deutsch/preise.html
und hier
http://www.banux.de/fellepergamente.html
und hier
http://www.djembe-art.de/djembe-trommeln-trommelfelle.htm (Ziegenhaut Pakistan)
â evtl. auch in einer Gerberei oder bei einem MusikalienhĂ€ndler erhĂ€ltlich.
(auch möglich: Fensterleder/weiches Leder; dem Schlauch eines LKW-Reifens; mehrere Lagen Frischhaltefolie)
c) runde Gummischeibe aus einem StĂŒck LKW-Schlauch Ă ca. 6 cm + Teppichklebeband oder Kontaktkleber zum Aufkleben
d) drei Buchenholz-Leisten (mindestens 2 x 1 cm â 60 bis 70 cm lang) fĂŒr FĂŒĂe

e) 6 Gewindeschrauben (6mm) + Beilegescheiben + FlĂŒgelmuttern
f) weiche GummifĂŒĂe aus Rohrisolierung (weicher PE Kautschuk) aus dem Baumarkt
g) zur Verzierung; Holzfurnier, indianische Motive (ausgedruckt) zum Aufkleben mit Potch (Serviettentechnik), Federn, FellstĂŒcke (Kunstfell), Perlen, Nylonfaden; Acrylklarlack;
h) weicher TrommelschlÀgel zum Anschlagen
Werkzeug:
- JapansĂ€ge oder elektrische StichsĂ€ge zum KĂŒrzen des Papprohres und der Holzleisten
- grobes Schleifpapier
- Schere oder Teppichmesser/Cutter zum Zuschneiden des Trommelfells (nach dem Aufziehen)
- Tacker + Klammern
- Hammer, Bohrmaschine, Bohrer (etwas dicker als die Schrauben, z.B. 6,5 mm), BandmaĂ
- wasserfeste Markerstifte zum Bemalen des Trommelfells
- weicher Pinsel
Baubeschreibung:
Besorgen Sie sich ein geeignetes Hartpapier-/Papprohr in einem Baumarkt (es werden meistens Folien o.Ă. darauf gewickelt und sie landen dann oft im Abfall) oder in einem Betrieb (der z.B. Metallfolien verabeitet) oder im Internet. Falls nötig, sĂ€gen Sie das Papprohr auf 35 bis 45 cm LĂ€nge mit einer JapansĂ€ge oder einer elektrischen StichsĂ€ge zu (vorher die SĂ€gelinie möglichst genau aufzeichnen oder einige BlĂ€tter Papier mit einer Kante an der SĂ€gestelle ringsherum aufkleben). Die SĂ€gekanten dann mit grobem Schleifpapier glatt schleifen.
Um der Trommel einer Holzoptik zu verleihen, kann das Papprohr auĂen mit Holzfurnier beklebt werden (am besten mit Kontaktkleber/SprĂŒhkleber): Das Papprohr auĂen und eine Seite der FurnierstĂŒcke mit Kleber versehen/einsprĂŒhen, dicht nebeneinander aufkleben und mit Schnur fest umwickeln, bis der Kleber fest ist. Das Naturtrommelfell (Trommelpregament) aus Ziegen-, Kalbs- oder Hirschhaut ca. 1 Stunde in Wasser (z.B. in der Bade-/Duschwanne) einweichen lassen und dann mit einem Schwamm das ĂŒberschĂŒssige Wasser abstreifen. Der Durchmesser des Fells sollte ca. 20 cm gröĂer sein als der des Papprohrs. Das Aufspannen des feuchten Fells sollte zu zweit erfolgen: Einer spannt das Fell möglichst stark mit zwei HĂ€nden, der andere tackert zwischen den HĂ€nden oder etwas oberhalb das Fell fest. Dabei immer ĂŒber Kreuz vorgehen:
Das solange weiterfĂŒhren, bis zwischen den Tackerklammern höchstens 5 mm Platz ist. Mit einem Hammer die Tackerklammern evtl. noch tiefer einschlagen. Im noch feuchten Zustand das Fell ca. 5 mm unterhalb der Klammern abschneiden. U.u. kann man leichte Wellen unterhalb der Klammern durch Ăberkleben mit Klebesteifen (Tesafilm o.Ă.) flach drĂŒcken, bis das Fell trocken ist (dann kann es wieder entfernt werden). Das Fell einige Stunden trocknen lassen (mit einem Haarfön, kann dies etwas beschleunigt werden): Das Fell spannt sich dann mehr unt wir vom Klang höher/feiner. Um einen volleren/tieferen und lĂ€ngeren Klang zu erzeugen, kann man in die Mitte des trockenen Fells eine Gummi- oder Lederscheibe mit einem Kontaktkleber (z.B. Pattex) oder Doppelklebeband aufkleben.
Nun kann das Trommelfell mit wasserfesten Filzstiften bemalt/verziert werden (zum Schutz dann noch mit Acrylklarlack ĂŒbermalen ï ï wieder gut trocknen lassen/fönen).
Das Trommelrohr kann dann auĂen auch bemalt werden oder mit Serviettentechnik mit schönen (Indianer-)Motiven beklebt und nach dem Trocknen mit Acrylklarlack ĂŒbermalt werden.
Nun die Holzleisten auf gleiche LĂ€ngen (z.B. 60 cm) sĂ€gen und die Kanten etwas abschleifen. Dann je zwei Bohrlöcher (eines oben eines unten) aufzeichnen und bohren. Die AbstĂ€nde der FĂŒĂe auf dem Trommelrohr mit einem BandmaĂ abmessen und aufzeichen (= RohrauĂendurchmesser + ca. 1,5 mm). Jeweils die gleichen AbstĂ€nde (z.B. 10 cm) vom Trommelrand nach unten messen und dort die ersten drei Löcher bohren. Die drei FuĂleisten von auĂen oder innen durch die oberen Bohrlöcher mit den Schreuben festschrauben, sie so
ausrichten, dass sie unten die gleichen AbstÀnde wie oben haben und dann durch die Löcher der Leisten durch das Trommel Rohr bohren. Dann auch unten festschrauben.
Da die Trommel beim Anschlagen sehr schwingt, wird der Klang gedĂ€mpft, wenn die Leisten direkt auf dem Boden stehen. Deshalb sollte man weiche FĂŒĂe anbringen (z.B. aus weichen RohrisolierungsstĂŒcke, die man unter die Leisten bringt und festbindet oder mit Klebeband befestigt.
Die Trommel kann dann zusĂ€tzlich mit angehĂ€ngten Federn und FellstĂŒcken mit Perlen bestĂŒckt auf NylonfĂ€den verziert werden.
FĂŒr Rahmentrommeln/Bodhrans kann man auch Gartensiebrahmen (nach Entfernen des Siebs) verwenden:

Einen dumpferen Klang (nicht so schön!) erhĂ€lt man mit weichem Leder/Fensterleder oder dem Schlauch eines LKW-Reifens (sehr tiefer Ton) â diese "Felle" werden nicht in Wasser eingeweicht!
Viel SpaĂ beim Basteln und Trommeln!
Blockarina
(Klangbeispiele habe ich zurzeit leider keine - die Trommel steht schon eine Weile im Kindergarten!)