Sequenzer des Korg Triton Classic und anderer älterer Workstations

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Hallo,

ich lese hier nur ab und an mal quer, jetzt aber mein erstes Posting :)

Ich möchte mir eine ältere Workstation kaufen auf dem Gebrauchtmarkt.
Das wäre meine erste, ich kenne mich sonst eher mit Plugins, Modularsystemen und herkömmlichen Analog-Synths aus.

Da kommt dieses Forum ins Spiel, hier sind hoffentlich ein paar Workstation-Kenner, die mir weiterhelfen können.

Mein Favorit ist da bislang der Triton Classic, der mein Setup vom Sound her gut ergänzen dürfte.

Ich habe aber eine Frage zum Sequencer.
Ist es dort möglich, im Loop aufznehmen und ohne den Sequenzer jemals anzuhalten , von einem Track zum nähsten zu gehen um das Arrangement aufzuschichten ?

Ich habe ein Video vom Roland Juno G gefunden, wo genau so etwas gezeigt wird.
Mir gefällt diese Arbeitsweise (Sequenzer wird niemals gestoppt), da ich sie von Ableton Live und Modularsessions so gewöhnt bin.
Hier mal das Video mit dem was ich meine, mit dem Juno G :



Meine Frage wäre halt, kann der Triton Classic so was auch ?

Und welche älteren (hab nicht so viel Geld) Workstations können so etwas noch außer dem Juno G ?

Vielen Dank für Eure Antworten !

Gruß,
Andreas
 
Eigenschaft
 
...ehhmm, ich hatte den Triton damals für ein paar Wochen gehabt...du kannst im Sequencer die Loopfunktion einschalten und dann den jeweiligen Track mit Daten füttern (im Aufnahme Modus), wenn du aber zu einem anderen Track wechseln möchtest, musst du vorher den Aufnahmemodus verlassen, dass heißt STOP, nächster Track und wieder ab in den Aufnahmemodus, einen Cut hast du auf jeden Fall drin...das was ich nicht mehr so genau weiß ist, ob er eine Multi- Aufnahmefunktion hast, sodass du mehrere Tracks gleichzeitig aufnehmen kannst...aber auch da ist die Aufnahme der Daten auf den ausgewählten Tracks identisch...da werden halt alle Aktivitäten auf den ausgewählten Tracks identisch aufgenommen.Ich kenne den Juno G praktisch nicht aber er ist dann wohl dahingehend dem Triton überlegen...wenn du bei dem Sound von Korg bleiben möchtest kannst du dir auch noch mal den M3 anschauen (kenne ich praktisch auch nicht, ist aber von der Sequencer- Technik schon deutlich weiterentwickelt). LG.
 
Danke für Deine Antwort, das hilft mir deutlich weiter bei der Entscheidung :)
 
...bitte, bitte...leider ist der "STOP-lose" Trackwechsel selbst heute nicht selbstverständlich...vielleicht würde auch noch der Roland FA 6 für dich in Frage kommen...ist zwar ein aktuelles Gerät, der Preis ist aber ganz ok...bei dem ist der Trackwechsel im Reccord- Mode, soweit ich das verstanden habe, möglich. LG
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
...leider ist diese Option meist bei den Drumcomputern-/ Synthies zu finden...in den Workstations war auch früher der Sequenzer meist ein Stiefkind und wurde in der Weiterentwicklung meist hinten angestellt...das ärgert mich bis heute selber, da ich eigentlich gerne mit Hardware- Sequenzern arbeite!!:bad:...mir fällt auf anhieb auch keine ältere Wörkstation ein, die das beherrscht!!
 
Na ja, Stiefkind nicht unbedingt. Die Workstations der 90er sollten ja die Herzstücke von Bedroom Studios sein, und ihre Sequencer sollten Cubase/Notator auf dem Atari ST oder den frühen PCs ersetzen. Von daher haben gerade 90er-Jahre-Workstations ziemliche Power-Sequencer eingebaut.

Aber: Die Workstation wurde nie als Groovegear für den Live-Einsatz eingeordnet. Zum einen haben Workstations Patterns eher nicht zum sofortigen Dauerloopen, sondern mehr zum Einbinden in Songs. Und zum anderen bestand bei einer Produktionsmaschine wie einer Workstation kein wirklicher Bedarf daran, Patterns bei laufender Maschine in Echtzeit beliebig bearbeiten zu können, wie man es am Moog 960 kann und an der TB-303 nicht kann.

Was nicht heißt, daß zeitgenössische Grooveboxen das können. Zumindest die MC-303 kann das AFAIK auch nicht.


Martman
 
Gut,wie die Technik in den 90er ausgesehen hat weiß ich nun nicht so genau,glaube ich habe da noch mit Lego gespielt, ich weiß nur das die90er meine elektronische Musikrichtung geprägt haben!:D...aber wie du schon meintest Martman, ist die Sequenzerentwicklung in den Workstations teilweise um Jahre zurück...jaja,ich kenne ja nun den vermeintlichen Grund!:rolleyes:...ich würde es mir trotzdem anders wünschen!:)Lg
 
Wie gesagt – die Workstations der 90er waren kein Groovegear. Die waren dafür gedacht, in kleinerem Maßstab Pop-Produktionen im Stil der 80er zu fahren, wo die Songs von Anfang bis Ende durchkomponiert und noch nicht aus zwei- oder viertaktigen Loops zusammengeschnipselt waren wie mit Aufkommen von Eurodance Anfang der 90er – den Aufwand hat man in den 90ern fast nur noch bei Boygroups getrieben.

Die ganze Geräteklasse war nie dafür vorgesehen, daß man 1996 auf der Love Parade in Berlin eine Roland XP-80 auf einen Auflieger schmeißt, bei laufender Maschine die 16 Steps des (in der Form eh nicht vorhandenen) Stepsequencers nach Belieben umprogrammiert und darüber das (in der Form eh nicht vorhandene) 303-Acid-Filter quietschen, blubbern, schmatzen und Säure spritzen läßt.

Die Workstation war gedacht als All-in-one-Lösung, die in einem einzigen Gehäuse einen oder mehrere Synthesizer (Klangerzeugung), vielleicht sogar einen Sampler (Klangerzeugung für "Natursounds" in der Zeit vor der Korg M1, als es noch keine Rompler gab), einen Atari 1040 ST mit Steinberg Cubase 1.0 (Sequencer; heute z. B. vergleichbar mit einem MacBook Pro mit Logic, aber ohne Audio-Interface) und ggf. ein Masterkeyboard (Tastatur) vereinen sollte – für exakt dieselbe Aufgabe: Songwriting und Ausproduzieren der per Songwriting entstandenen Songs.

Daß die Workstation nie als Club- oder Rave-Spielzeug zum spontanen Echtzeitbasteln von Elektronik-Tracks vorgesehen war, zeigt noch eine weitere unumstößliche Tatsache: Von der allerersten richtigen Workstation, der M1, bis Mitte der 90er Jahre hatten Korg-Workstation kein resonanzfähiges Filter. Überhaupt, Echtzeitregler für die Klangerzeugung hatten die Teile auch nicht. Da fehlten also schon von der Seite her zwei Grundvoraussetzungen für Moog-Blubbern und 303-Quietschen.

An jeglicher elektronischer Musik, wie sie ab 1987 in Detroit und Chicago erfunden wurde, und an Geräten, die den Klang und die Arbeitsweise der im Electronica-Underground beliebten Analogmaschinen nachahmen sollten, hatten die japanischen Hersteller genau null Interesse, statt dessen haben sie sich gänzlich aufs Rompler- und Workstation-Wettrüsten konzentriert – bis 1995, als Clavia den Nord Lead rausbrachte, sich trotz des hohen Preises dumm und dusselig verkaufte an einem Digitalsynth, der genau wie ein Analoger funktioniert, und die Japaner ihre Felle davonschwimmen sahen, weil sie ein Dreivierteljahrzehnt schlicht und ergreifend gepennt haben.

Man sieht's ja auch an Rolands 1996er Neuheiten. Die Workstation XP-80 war ein Arbeitspferd zum einen für den Songwriter und konventionellen Produzenten (in einer Zeit vor DAWs kamen die Dinger sehr wohl auch in professionelle Studios, sofern die nicht eh schon mit JV-1080 eingedeckt waren) und zum anderen für den Live-Keyboarder (von zahllosen Top40-Bands bis hin zu den Schürzenjägern), und dem Techno-und-Rave-Schrauber, der sich auch mal wie Westbam, Marusha, Dr. Motte oder Sven Väth fühlen wollte, wurde die Groovebox MC-303 hingestellt, in der im wesentlichen noch dieselbe Klangerzeugung sitzt (aber könnte ja sein, daß mal einer House machen will, und dann braucht er auch mal 'n Piano).

Gut, damals wußte noch keiner so richtig, was er von solchen Maschinen erwarten sollte, kannte man doch nur TB-303 und die TRs. Echtzeit-Rumschalten an Sequenzen mitten im Flug konnte die MC-303 auch noch nicht – auch die Acid-Silberkiste TB-303 nicht –, aber das fing man erst an zu vermissen, als erst Korg mit den Electribes (ich meine jedenfalls, daß die das schon konnten) und dann diverse Boutiquehersteller das mehr oder weniger zum Standard machten. Vorher konnten etwas in der Art eigentlich nur die Sequencer in den großen Modularsynths. Späteinsteiger, die die Zeit vor Ableton Live nicht mehr kennengelernt haben – geschweige denn die vor DAWs und Softsynths im allgemeinen, also noch vor ReBirth –, kennen es natürlich nicht anders.


Martman
 
in der Zeit vor der Korg M1, als es noch keine Rompler ga

Der erste Rompler war ein Kurzweil...

Die M1 war vielleicht die erste Workstation (...liesse sich womöglich auch noch anfechten)
Rompler hat's aber schon vor der M1 gegeben.
 
Der Proteus kam meines Wissens erst kurz nach der M1, den riesigen Kurzweil K250 konnte sich der Bedroom-Producer nicht leisten, der spielte also keine Rolle – wer sich das Trumm leisten konnte, hatte meist eh schon ein Synclavier oder ein Fairlight am Start, das richtig mit Samples um sich schmeißen konnte –, und Ensoniq ESQ-1 und SQ-80 haben derart schnipselkurze Samples, daß die eher an Digitalwellen wie bei den PPG-Geräten, dem RMI Keyboard Computer, der Korg Wavestation oder der Korg DW-8000 oder an die Attack-Samples des Roland D-50 erinnern. Ansonsten würden heute die Ensoniqs als erste Workstations gefeiert.


Martman
 
Ich müsste mich täuschen, aber die U's von Roland kamen doch zeitgleich mit der M1?


Die Kombination aus 'Klangerzeuger + Tastatur + Speicherplätze + Sequenzer + Effekte' hatte doch auch der von dir mal erwähnte Sixtrack, bzw. dessen Nachfolger 'Multitrack' anno 1985.

Oder meinst du, eine 'Workstation' im klassischen Sinne muss digital-, also ROMpler sein?
 
Ich müsste mich täuschen, aber die U's von Roland kamen doch zeitgleich mit der M1?
Ich habe kurz nachgeforscht da ich den U-20 als Zweitkeyboard damals benutzt habe. Das Prospekt zum U-20 stammt aus dem Jahre 1990. Das wäre also das Erscheinungsjahr des U-20.
 
Die Kombination aus 'Klangerzeuger + Tastatur + Speicherplätze + Sequenzer + Effekte' hatte doch auch der von dir mal erwähnte Sixtrack, bzw. dessen Nachfolger 'Multitrack' anno 1985.

Jein. Eine Workstation bezeichnete ja ein Gerät, mit dem man standalone einen Song einspielen konnte, der also neben Synth noch Sequenzer und auch Drumsounds an Bord haben sollte. Das trifft auf die beiden SCIs nicht zu, wohl aber auf die 1986/87 erschienenen Ensoniqs ESQ-1 und SQ80. Effekte hatte keiner von denen, aber dafür, typisch für Ensoniq, einen sehr guten Sequenzer.

Von den Onboard-Sequenzern dürfte Yamaha derzeit die Besten haben, entweder Motif oder die kleinen Versionen MO(x,xf), MM oder auch MX. Die Loopen und man hat schnell was eingespielt, einfacher gehts nimmer. Gleich danach kann man den Sequenzer des Korg Kross nennen, und ganz frisch ist der Roland JD-Xi mit seinem Grooveboxartigen Sequenzer zu nennen.
 
Das trifft auf die beiden SCIs nicht zu

Dann betrügt mich der Vintage Synth Explorer...


Effekte hatte keiner von denen

Stimmt, das habe ich nicht beachtet. ...vielleicht ist es ja vernachlässigbar! :whistle:


Das Prospekt zum U-20 stammt aus dem Jahre 1990.

Das kann fast nicht sein - Ich könnte schwören, das wären ein-, zwei Jährchen früher gewesen...



Ach ja, hier noch was zum Schmunzeln und 'zur Ansicht', quasi:



danoh_cute_little_hello_sun_zps01c542bc.gif
 
Von den Onboard-Sequenzern dürfte Yamaha derzeit die Besten haben, entweder Motif oder die kleinen Versionen MO(x,xf), MM oder auch MX. Die Loopen und man hat schnell was eingespielt, einfacher gehts nimmer.
Weil ich einen MOX6 selbst habe, kann ich aus der Praxis berichten. Auf Nachfrage in diesem Forum sollen die Motifs den selben "Schönheitsfehler" haben: Spielt man eine Note im Loop (im Pattern Mode) kurz vor der Eins, wird die Notendauer bis zum Taktende abgeschnitten. Editieren ist alphanumerisch, und auf kleinerem Display passen dann natürlich weniger Events.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vintage Synth ist des öfteren mal falsch, mußte ich schon mehrfach feststellen.

Sixtrak ist komplett analog (mit einem Einchip-Curtis-Synth als Basis), hat einen Sequenzer, aber keine Drums.

Der Roland U-20 wurde übrigens 1989 vorgestellt. Nicht zu verwechseln mit dem U-110, der ein Jahr zuvor erschien und wie ein Wasserfall rauschte.

U-20 und U-220 waren damals aus der Werbemusik nimmer wegzudenken und leider hörte man das auch, ebenso bei diversen Songs in den Charts. Mit diesen Kisten wurden ganze Alben eingespielt, zB Ten Sharp "Under the water line" und das erste Album von Joshua Kadison. Außerdem hört man U-20/U220 ebenfalls deutlich bei den von der gleichen Komponistin stammenden Werbesongs für Unox und Merci. Der Pianosound ist sehr typisch, aber noch charakteristischer sind die Toms, denn da gibts nur ein Tom-Sample, das transponiert abgespielt wird, was man deutlch an den Formanten hört. Wer die beiden Alben kennt, der weiß, was ich meine.

Vom U-20 gabs außerdem noch Varianten unter dem Rhodes-Label, Model 660 und 760 genannt. Das 760 hat eine 76er Tastatur. Dann kam irgendwann der D70, mit der gleichen 76er Tastatur und gleicher Elektronik, aber mit einem Digitalfilter ausgestattet. Die schon beim Model 760 spürbaren Verzögerungen via MIDI waren dort noch gravierender, obwohl der benutzte Prozessor (überall der Gleiche), eigentlich flott genug ist ...
 
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...naja, dass reine loopen von einem Track beherrschen ja schon mitlerweile einige Geräte...ziemlich jung ist ja die Multi Aufnahme wie z.B. beim Kronos(da weiß ich es;))...vom flexiblen Midi Routing...was heute ja im Studio wichtig ist...ok,Live nicht unbedingt...sind aber auch die Yamaha Sequenzer weit entfernt...16 Spuren....Schluss....da liebe ich mir den Fantom G mit seinen128 Midi Spuren plus 24 Audio Spuren....besonders bei Midi Nutzung...da kann man einiges auf die
 
Oder meinst du, eine 'Workstation' im klassischen Sinne muss digital-, also ROMpler sein?
Workstation = Rompler (also wirklich geloopte Multicycle-PCM-Samples, aus denen der Sound zur Gänze aufgebaut werden kann) + Multimode + programmier- und editierbarer mehrspuriger Sequencer + interne Effekte = Workstation.

Ansonsten wäre der Buchla 100 schon eine Workstation gewesen. Hatte ja schon einen Sequencer (zwei verschiedene sogar), bevor Bob Moog wußte, was das ist.


Martman
 
Statt Rompler kann es auch Sampler sein - dann hat man wirklich ARBEIT eigene Sounds zu erstellen, selbst wenn man Samples von Drittanbietern benutzt. Eine AKAI MPC5000 z.B. ist so gesehen auch eine Workstation. Man muss nur die Sounds selber machen. Ab Werk werden meist nur die Drums mitgeliefert. Packt man die Sounds in den AUTOLOAD-Ordner, hat man eine längere Boot-Phase, danach sofort einsetzbare Sounds.
 
Nur daß die gängige Workstation-Definition eben explizit ROM-Samples vorschreibt, also einschalten und losdaddeln.


Martman
 

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