Seth Lover auf einmal mikrofonisch (bei High Gain) :-(

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Hi,

ich habe mir vor 3 Jahren ein Set Seth Lovers in meine Les Paul gebaut (50s Wiring).
Ursprünglich wollte ich die Gitarre nur für cleane und leicht angezerrte Sachen benutzen, da die Seth Lovers ja bekanntlich ungewachst sind und zum pfeifen bei High Gain (Metal, Alternative) neigen (sollen).
So zumindest auf dem Papier.

Ich habe die Gibson spaßeshalber mal innerhalb meiner Band im High Gain Setting (JVM 205, Channel 2 amber) benutzt und siehe da: Nichts mit pfeifen! Seitdem mein absoluter Lieblingssound! :love:

Nun zu meinem Problem:
Das ging jetzt 3 Jahre und gefühlte 200 Proben auf hoher Lautstärke gut. Seit 2-3 Proben haben sie aber dann doch angefangen zu pfeifen, anfangs eher weniger, jetzt durchgehend :(
Ist nur in den Griff zu bekommen, wenn ich das Volume Poti auf ca. 8 drehe, dann ist einigermaßen Ruhe. Dann ist aber der Sound entsprechend meh.
Ich hatte anfangs das Volumepoti der Bridge in Verdacht, da das nicht mehr richtig schließt und bei 10 ab und zu mal kein Signal durchlässt, allerdings pfeifts auch beim Neck PU.
Kabel ist nagelneu von Cordial (CRI). Amp kann ausgeschlossen werden.

Außerdem habe ich herausgefunden, dass es nur manchmal und bei bestimmten Kabeln zu pfeifen scheint. Ich kann daran aber kein Muster erkennen, hatte bestimmt 5 Kabel ausprobiert, darunter hochwertige und mittelwertige. Mal hat das mit dem einen gepfiffen, mal mit dem anderen. Außerdem habe ich ja ein nagelneues Cordial, das sonst auch nicht pfeift.

Ist das jemandem von euch auch schonmal passiert? Was kann ich tun? Ich habe echt die Hoffnung, dass ich die Seths behalten kann, da mir der Sound so gut gefällt, insbesondere im High Gain Gefielde.
Kann ich irgendwas an den Pickups machen? Oder könnte die Elektronik faul sein? Sonstige Ideen?

Grüße, Mantas
 
1. Meine Seth Lovers haben immer gepfiffen. Das war nicht zu brauchen.
2. Wenn Deine das nicht immer haben, waren sie präziser gebaut. PUs pfeifen nicht nur wegen Wachs oder nicht, sondern auch wegen der Genauigkeit, in der die Einzelteile zusammenpassen. Amber 59 sind auch nicht gewachst, pfeifen aber nie, weil sie sehr präzise passen. Beim Auto würde man das wohl "Spaltmaße" nennen. Da dürfte sich in Deinen Pickups was gelockert haben oder so ähnlich.
 
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Die pfeifen halt, weil der Wickeldraht mit schwingt. Wenn's laut wird, rüttelt der Schall an den dünnen Drähten. Du kannst die Gitarre ja mal gut schütteln - dadurch können sich die locker sitzenden Drähte wieder festsetzen und das Pfeifen ist weg - oder auch nicht... Es könnte auch schlimmer werden.
 
Hey,
...das mit dem Pfeifen...naja, wie auch immer, das ist schwierig per Ferndiagnose rauszufinden.

Das Kabelphänomen ist leicht zu erklären: Kabel übertragen unterschiedlich...und das Kabel, das die meisten Höhen hat oder nen bestimmten Peak in den Hochmitten regt dein Setup am schnellsten zum pfeifen an...

Außerdem sind manche Kabel selbst auch anfällig für Mikrofonie, was dann noch dazu kommt.

Mit meinem grell klingenden Vovox brachte ich selbst meinen JB Humbucker an die Pfeif-Grenze.

Gruß,
Bernie
 
Es ist natürlich nicht auszuschließen, das verschiedene Gitarrenkabel durch ihre Kapazität minimale Unterschiede haben, die aber den PU schon zum Pfeifen anregen können.

Aber ich denke das Problem liegt trotzdem am PU. PU-Kappen wirken, wenn sie ein Luftpolster (auch ein minimales) zwischen Kappe und Spulenkörper haben wie ein Mikrofon bzw. die Kappe ist dann in bestimmten Bereichen wie eine Membran und dann fängt es an zu pfeifen. Wenn PU's gewachst sind, ist dieses "Luftpolster" nicht vorhanden bzw. mit Wachs ausgefüllt - Ergebnis, kein Pfeifen, keine Rückkopplung. Da bewirken auch Unterschiede bei den Gitarrenkabeln nichts mehr.
An die Auswirkung von losen Wickeldraht/Spulendraht glaube ich nicht, zumal der Draht auf dem Spulenkörper zusätzlich mit Textilband gesichert ist (auch bei ungewachsten PU's).

Eine Lockerung der PU-Kappe schließe ich eigentlich aus, da sie mit der Grundplatte verlötet ist aber natürlich kann sich durch Stöße innerhalb des PU leicht etwas verschoben habe und jetzt hast Du eine schwingende Membran. Oder hast Du eventuell mal an den Polepiece-Schrauben gedreht? Dadurch veränderst Du auch die Verbindung Kappe zu Spule, denn die Schrauben in der Kappenbohrung stellen auch ein Klemmverbindung zwischen Spulenkörper und Kappe dar.

Um die Mikrofonierung zu testen kannst Du ja mal folgendes machen:
Bei lauten High-Gain-Sound die Gitarre mit dem PU dicht vor den Mund halten und laut schreien (ich weiß, kling blöd). Bei starker Mikrofonierung wirst Du Deine Stimme über den Gitarrenverstärker hören.
Außerdem kannst Du mal, wenn die Gitarre pfeift, fest auf die PU-Kappe drücken und hören ob und was sich verändert.

Wie kann man das nun beheben? Eine Möglichkeit wäre (wenn man starke Nerven hat) beim Pfeifen leicht an den Polepiece-Schrauben zu drehen und schauen ob sich dabei etwas verbessert.
Wäre aber nur eine Notlösung.
Wachsen wäre zwar ideal, aber ich gehe davon aus, dass Du das nicht willst.
Bleibt folgende Vorgehensweise (wird auch von einigen Herstellern praktiziert), den PU ausbauen, die Kappe ablöten und oben auf die Spulenkörper ein Stück Textilklebeband kleben. Danach Kappe wieder aufsetzen, fest drücken und verlöten - das Problem sollte ohne Klangveränderung behoben sein.

Gruß
 
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Bleibt folgende Vorgehensweise (wird auch von einigen Herstellern praktiziert), den PU ausbauen, die Kappe ablöten und oben auf die Spulenkörper ein Stück Textilklebeband kleben. Danach Kappe wieder aufsetzen, fest drücken und verlöten - das Problem sollte ohne Klangveränderung behoben sein.

Sehr guter Tip - wäre auch meine Empfehlung gewesen!

*
 
Lass die Pickups von einem guten Pickuphersteller wachsen und schon ist das Problem weg. Ich verstehe bis heute nicht, warum ungewachste Pickups überhaupt noch verwendet werden. Ich spiele gewachste Humbucker von Häussel und Kloppmann in meinen Gitarren und sie klingen geil; vermisse keine Höhen oder sonstwas, was man sich da einbilden könnte.
Habe aber auch eine Gitarre mit ungewachsten Custombuckern, die pfeifen sehr schnell. Für lautes Spielen und auch noch mit viel Gain völlig unbrauchbar. Wußte ich davor aber leider auch nicht.
 
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Die Erklärung ist einfach: die Seth Lover sind, da nicht gewachst, auch für High Gain nicht besonders gut geeignet. Die Vorzüge dieses Pickups liegen im clean bis crunch Bereich.
Dies gilt im übrigen für alle, nicht „wax potted“ pickups.
 
Das liest sich, als wären alle gewachsten Pickups grundsätzlich nicht für Clean und Crunch geeignet, dabei gibt es genügend "wax potted" PAF-Interpretationen, die im Clean- und Crunchbereich hervorragend klingen und keine Höhen oder Presencen vermissen lassen.
Ich selbst habe eine Gibson Paula mit Custombuckern, die nicht nur nicht gewachst, sondern vermutlich auch noch zu locker gewickelt sind. Die Drecksdinger pfeifen bereits bei Zimmerlautstärke, und dazu ist nicht mal HiGain nötig. Ich frage mich, wofür man solche Pickups verwenden kann?!? Die Benutzung live auf der Bühne oder im Proberaum scheidet komplett aus. Auch im Studio für Aufnahmen benötigt man in der Regel eine gewisse Grundlautstärke, zumindest, wenn man klassisch mit Röhrenamps + Mikro davor aufnimmt. Aber jemand, der aus Überzeugung ungewachste Pickups spielt, würde digitale Klangerzeuger (Modelling-/Profilingamps) vermutlich aus der selben Überzeugung heraus grundsätzlich ablehnen... :unsure: Sei's drum, ich will jetzt keine Diskussion pro/contra Modeller losbrechen...
Klar kann man einen Tonabnehmer auch totwachsen (falsche Wachsmischung, Temperatur, Menge), aber wie schon anfangs erwähnt, der heutige Stand der Technik und Know How ermöglicht, daß auch gewachste PAFs wie ungewachste klingen können, nur ohne ungewolltes Pfeifen.
Erst vorgestern war ich bei einem oberfränkischen Gitarrenbauer zu Besuch, der seine hervorragend klingenden, gewachsten Low-Output Humbucker (zwischen 6 und 7 kOhm) von einem deutschen Pickupwickler herstellen lässt.
 
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Die pfeifen halt, weil der Wickeldraht mit schwingt. Wenn's laut wird, rüttelt der Schall an den dünnen Drähten. Du kannst die Gitarre ja mal gut schütteln - dadurch können sich die locker sitzenden Drähte wieder festsetzen und das Pfeifen ist weg - oder auch nicht... Es könnte auch schlimmer werden.
Das ist in Grenzen richtig, auf alle Fälle nicht falsch. Aber @Schnabelrock hat den Nagel auf dem Kopf. Es ist oftmals und auch der Wickeldraht, aber nicht immer, was das Pfeifen verursacht.
Im Endeffekt pfeift es, sobald sich ein teil in der Konstruktion zu sehr aufschwingt. Und das hat damit zu tun, wie genau gearbeitet ist. Und nicht immer ist das Wachsbad die notwendige Lösung.
Es könnte auch sein, dass die Baseplate nicht mehr fest sitzt, dass Schräubchen sich gelockert haben (zB einzelne Poles?). Sobald sich ein Teil der Kostruktion aufschwingt, kann es feedbacken.

Der Draht ist, weil das leichteste Element, irgendwie natürlich der erste Verdacht - und das mag auch so sein... aber im Prinzip kann es jedes einzelne Bauteil im Humbucker selbst sein, dass das erzeugt.
Ein fester, in engeren Toleranzen gewickelter PU wird weniger anfällig sein, als ein locker gewickelter. Dafür könnte man aber sagen, dass all Jene, die der Überzeugung sind, dass das Holz einer Gitarre und dessen Schwingverhalten einen Einfluss auf den elektrischen Klang hat, eigentlich für locker gewickelte, ungewachste PUs sein müssten. Denn genau diese können hierdurch wie ein Mikrofon Dinge aufnehmen, die nicht nur Saitenschwingung sind.

Nicht Alles was Vaughn da erzählt, würde ich so unterschreiben - bzw. fehlt das mMn Einiges. Aber wie er in die Gitarre singt ist schon lustig und unterstreicht den Punkt (1:14)

View: https://youtu.be/vuY_Y9YN9zM?feature=shared
 
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Denn genau diese können hierdurch wie ein Mikrofon Dinge aufnehmen, die nicht nur Saitenschwingung sind.
Das hieße dann im Umkehrschluss, daß für einen gut gewickelten und gewachsten Pickup die Holzauswahl und Form einer Gitarre vollkommen egal ist?
Gewagte Theorie.
 
Ich fühle mich verstanden. Zumindest was die Holzauswahl betrifft.
 
Das hieße dann im Umkehrschluss, daß für einen gut gewickelten und gewachsten Pickup die Holzauswahl und Form einer Gitarre vollkommen egal ist?
Gewagte Theorie.
Holzauswahl und Konstruktion einer Gitarre sind von entscheidender Bedeutung für den Klang/Sound einer Gitarre.
Anderenfalls würde ein besaiteter Besenstiel mit HB's genauso klingen wie eine Les Paul und mit Single Coils wie eine Strat.

Ich will ja nicht abstreiten, das besagter Besenstiel nicht schlecht klingt und für einige Spielarten gut geeignet wäre (auch Optisch
😂
) aber die Substanz des Sounds, die Feinheiten die uns alle so begeistern (jedenfalls die Soundfetischisten) kann mit einem Besenstiel nicht erzeugt werden. Da braucht man dann doch etwas mehr Holz und Konstruktion.

Das Schwingungsverhalten des Holzes (auch beeinflusst von der Holzart und der Bauform - also der Masse des Holzes) beeinflusst auch die Schwingung (bzw. das Schwingungsverhalten) der Saiten, die dann wiederum vom PU aufgenommen und verstärkt werden. Beim Besenstiel schwingt nicht viel Holz - vielleicht ist ein besaiteter Besenstiel ein guter Indikator für den Grundsound des PU?

Warum wohl klingen eine Strat und eine LP trocken (also ohne Verstärker) gespielt nicht gleich, wenn doch das Holz keinen Einfluss hat?

Gruß
 
Aber jemand, der aus Überzeugung ungewachste Pickups spielt, würde digitale Klangerzeuger (Modelling-/Profilingamps) vermutlich aus der selben Überzeugung heraus grundsätzlich ablehnen... :unsure:
.. halte ich für eine Fehldeutung. Die Pickupfrage setzt an einem völlig anderen Punkt an. Die Annahme, ungewachste Pickups hätten eben ein anderes (nicht "besseres" !) Verhalten, was die Abnahme des Instrumentencharakters angeht, kann ich durchaus bestätigen. Da geht es keineswegs um "mehr oder weniger Höhen", sondern im Idealfall um handhabbare Mikrophonie. Ohne die macht das eigentlich keinen Sinn.
Im Endeffekt pfeift es, sobald sich ein teil in der Konstruktion zu sehr aufschwingt.
trifft es nach meiner Auffassung genau.
Ich frage mich, wofür man solche Pickups verwenden kann?!?
na, für alle Situationen, in denen entweder das Speakersignal nicht direkt auf die Pickups wirkt (also etwa im Studio Abnahme und Spiel in getrennten Räumen, oder bei reamping-Vorgehen), für moderate Lautstärken sowieso, tendenziell für alle Situationen, in denen es sich lohnt, zugunsten eines bestimmten Instrumentenklangs die Ausgabelautstärke zu begrenzen.

Wie schon mehrfach erwähnt, unkontrollierbar wird es entweder, weil die Mikrophonieanteile generell zu hoch sind (zu lockere Spulenwicklung), oder weil das "Mikrophon" durch mitangeregte Bauteile des Tonabnehmers überlastet wird, im Grunde eine Art Übersprechung. Während die "Beruhigung" der Spule mit Sicherheit zu einer Klangveränderung der gewünschten Signale führt, ist die Begrenzung der mitschwingenden Bauteile ein zielgerichtet sinnvolle Maßnahme, weil solche Pickups ja nicht "sich selbst" übertragen sollen ;)
 
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Holzauswahl und Konstruktion einer Gitarre sind von entscheidender Bedeutung für den Klang/Sound einer Gitarre.
beim genauen Lesen... die Konstruktion spielt eine sehr bedeutsame Rolle für den Instrumentenklang.
Die Holzauswahl des konkreten Stückchens Holz möglicherweise - in Abhängigkeit davon, wieviel davon die PUs überhaupt übertragen können und ob das Holz der Saite zu schnell zu viel Energie entzieht. In Fachkreisen auch "wow, die schwingt aber toll" genannt.
Bei hochmikrophonischen PUs ist wiederum denkbar, dass genau diese Effekte der Instrumentenschwingung in den Gesamtklang zurückwirken. Bei zugewachsten übertighten sicherlich nicht.

Die Holzart KANN kaum von großer Bedeutung sein (von Balsa und Extremen abgesehen), weil die Varianz INNERHALB einer Holzart idR größer ist als ZWISCHEN den Holzarten.

Ich finde das sehr schade. Das hindert mich aber nicht daran, es hinzunehmen.
 
Hi all,

danke für euren Input, ist also wie vermutet...

Ich habe "zufällig" einen Duncan 59' SH1n bei mir gefunden, der vorher in meiner ESP verbaut war.
Ich glaube ich werde den einfach mal in die Gibson an die Bridge löten, dann habe ich 2 recht outputarme Humbucker in der Gibson und zumindest die Bridge ist dann garnatiert geräuschfrei. Der SH1n an der Bridge ist laut ein paar Amiforen eine "echte Empfehlung", ich werde es einfach mal probieren, sobald ich etwas Zeit finde.

Gruß, Mantas
 
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