Preamps für Studio von Mittelklasse bis High End

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Preamps für Studio von Mittelklasse bis High End

Preamp Neve.jpg

In diesem Thread sollen euch Mikrofonvorverstärker in Fachkreisen auch Preamps genannt, vorgestellt werden, die über das normale in den Studiogeräten verbaute hinaus separat eingesetzt werden können. Es soll hier eine Auswahl an Geräten gezeigt werden die wir hier im Recordingbereich von Usern benutzen und zeigen welche Vor und Nachteile der einzelnen Preamp hat. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und auch beim Diskutieren im separaten Thread , wo ihr auch weitere Vorschläge machen könnt, die wir dann hier in diesen Thread nach Absprache integrieren wollen.


Prolog


In letzter Zeit gab es doch auch hin und wieder Anfragen hinsichtlich der Thematik externer Preamps, also solchen die ergänzend oder gar ablösend für die in den üblichen Audiointerfaces verbauten Preamps verwendet werden können. Deshalb habe ich mich entschieden, ein paar Empfehlungen nieder zu schreiben um erste Informationen und auch eine Art Diskussionsbasis bereit zu stellen. Orientiert habe ich hierbei an den ähnlichen Threads im Bereich Studio-Mikrofone durch die Kollegen @Astronautenkost und @whitealbum .

Grundsätzlich ist die folgende Liste nicht als vollständig anzusehen. Sie soll ganz einfach einen kleinen Überblick aus einem durchaus beschränkten Blickwinkel bieten. Ich werde durchaus versuchen so objektiv vorzugehen wie möglich. Dennoch ist es bei musikalisch-technischen Empfehlungen ganz einfach nicht möglich eine gewisse Subjektivität und Selektion zu verhindern. Der persönliche Geschmack spielt eben doch eine übergeordnete Rolle. Außerdem werde ich nicht zu sehr ins Detail der Impedanzmöglichkeiten einsteigen.

Nach gemeinsamer Absprache im Recording Bereich haben wir uns dazu entschlossen die Auswahl auf Preamps ab ca. 400-500 Euro pro Kanal zu beschränken. Der Grundhierfür ist, dass unserer Meinung nach erst in diesem Preisbereich Kandidaten zu finden sind, welche den in den üblichen Audiointerfaces verbauten Vorverstärkern deutlich überlegen sind oder eben hochwertigen Mikrofonen noch das bestimmte Etwas im Aufnahmeweg hinzufügen. Eine Ausnahme stellt hierbei der DAV BG No 1 dar. Dieser Preamp rangiert zwar in einer etwas niedrigeren Preisklasse, kann jedoch in einigen Fällen mit teureren Preamps absolut mithalten.


Vorab einige wichtigen Erkenntnisse zur Auswahl von externen Preamps:

1. Brauche ich wirklich einen externen Preamp?


Wie mit den meisten Dingen im Leben ist auch hier die klare Antwort, "Jein". Denn genau an dieser Stelle halte ich es für notwendig zu sagen: "Wer nicht schon ein oder meherer hochwertige Mikrofone besitzt sollte bevor über externe Preamps nachgedacht wird, zu erst hier investieren." Eine sehr gute Auswahl an Mikrofonen befindet sich genau hier. Denn es ist auf jeden Fall möglich sehr gute Aufnahmen mit hochwertigen Mikrofonen und einfachen Audiointerfaces zu bewerkstelligen. Für alle die jedoch einen Schritt weiter gehen wollen ist diese Aufstellung gedacht.


2. Was bedeutet Gain? (Autor: whitealbum)

Zu Recht wird bei Preamps danach gefragt, wieviel Verstärkung eigentlich zur Verfügung steht. Spätestens bei Hauchgesang über ein passives Bändchen gesungen, freut man sich massiv über Verstärkungsreserven zu verfügen. Gain ist erst ein Mal ganz einfach die Verstärkung, über welche ein Preamp verfügt. Allerdings ist auch die untere Grenze nicht zu vernachlässigen und zwar aus genau dem anderen Grund: Wenn man einen Amp aufnimmt, so zwischen 108 db und 120 db (in 1 Meter Entfernung), was noch nicht mal besonders laut ist (bei einem Vox oder Fender), dann freut man sich wenn der Preamp auch eine untere Gaingrenze hat. Das bedeutet man kann den Preamp ganz runter drehen und der Pegel der am Interface ankommt, ist immer noch ausreichend und unterhalb der Clipping Grenze des Interfaces. Denn dies wollen wir auf keinen Fall! Kommt das Signal in den "Roten Bereich", so ist es verloren. Es gibt zwar PAD-Schalter auch an Mikrofonen und Interfaces, diese sind jedoch meistens auf -20db ausgelegt und das ist oft wieder zu viel. Man müsste den Preamp demnach wieder hochdrehen. Die Folge? Ein negatives Auswirken im Rauschverhalten! Bei Ampaufnahmen jenseits von 125db geht es ohne PAD-Schalter meistens nicht mehr. Aber dann liegt genügend Pegel an und die PAD-Schaltung macht dann hier einen guten Job. Selbst bei normalem Lead Gesang gibt es Mikros mit einer sehr niedrigen Empfindlichkeit und Mikros mit einer deutlich höheren Empfindlichkeit. Hier ist man auch froh den PAD-Schalter nicht bedienen zu müssen. Sprich ein weiter einstellbarer Gainbereich von unten bis nach oben hin, ist in vielerei Hinsicht ein Vorteil. Welche Preamps das besonders gut können und welche nicht, werden wir bei den jeweiligen Empfehlungen speziell hinweisen.



3. Gibt es den "Einen Preamp" für mich?


Nein, und hier eine Warnung! Preamps sind wie Mikrofone, mit unter sehr verschieden und genau hier liegt auch der Reiz. Ihr habt euch immer gefragt warum einige Frauen viele Schuhe kaufen, oder Gitarristen verschiedenste Gitarren? Willkommen im Teufelskreis.


Bevor es in die eigentliche Auswahl geht, möchte ich mich bei den Usern @whitealbum @Laguna @Hotspot und @901 bedanken. Denn ohne deren Hilfe wäre diese Auswahl eine überschaubare geworden.



Auswahl:


Focusrite ISA ONE (Autor: really no one)


Focusrite ISA One Analog

Name: Focusrite ISA ONE, Hersteller Focusrite
Typ: Einkanaliger Vorverstärker
Preis: ca. 490 €

Spezifikationen: Der Focusrite ISA ONE verfügt neben dem Mikrofoneingang auch über einen Line-Eingang (XLR / Klinke) sowie über einen DI Eingang für Gitarren und Bässe. Der Vorverstärker lässt sich zusätzlich zur Anpassung an verschiedene Mikrofone zwischen vier Eingangsimpedanzen umschalten. Und als wäre das noch nicht genug, vefügt der ISA ONE auch noch über zwei Insertwege für die Verwendung von exterenen EQs, Kompressoren, etc..

Verstärkung: Der ISA Preamp bietet mit bis zu 80dB Verstärkung enorme Gainreserven und bleibt auch bei hohen dB Zahlen in der Regel ein gutes Arbeitstier. Die Verstärkung wird einserseites in Stufen grob von 0-60 dB eingestellt. Zusätzlich kann jedoch durch eine stufenlose Trim Einstellung bis zum 20 dB hinzugegenben werden.

Klangbild: Besonders dynamische sowie Bändchen-Mikrofone, die man gern mal ein wenig heißer anfährt, kommen hier ganz auf ihre Kosten. Grundsätzlich besticht der ISA Preamp durch eine gewisse Neutralität. Er verstärkt unaufgeregt hat aber durchaus Charakter. Diesen kann man vor allem über die Impedanz gut beinflussen. Im Mix fällt der ISA Vorverstärker nicht sonderlich auf, soll heißen die meisten Signale lassen sich gut in den Mix einfügen. Tolle Mikrofone in der Verbindung mit dem ISA sind das Shure SM7B, die Haun MBC660L, ein AT4081 aber auch verschiedene GMKs.

Anwendungsbereich: Neben der Verwendung bei Gesang (Männer wie Frauen) sowie vielen akustischen Instrumenten, sind die ISA Preamps auch für die Vorverstärkung bei Overheadmikrofonierung und oder unterstützender Mikrofonierung wie Raummikrofonen sehr gut einsetzbar. Wer einen unaufgeregten Preamp sucht, der nicht zu sehr in Budget geht und dennoch einen tollen Charakter hat ist hier sicher gut aufgehoben.

Alternative:
Focusrite ISA TWO: Die zweikanaliger Variante für ca. 940 Euro ist besonders für AB/XY Mikrofonierung interessant.



BAE 1073 MP (Autor: really no one/Hotspot/whitealbum)

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Name: BAE 1073 MP, Hersteller Brent Averill Audio,USA
Typ: Einkanaliger Vorverstärker
Preis: ca. 1400€ mit Powersupply

Spezifikationen: Der BAE 1073 MP verfügt neben dem Mikrofoneingang auch über einen Line-Eingang (XLR / Klinke) sowie über einen DI Eingang für Gitarren und Bässe. Der Vorverstärker lässt sich zusätzlich zur Anpassung an verschiedene Mikrofone zwischen den Eingangsimpedanzen umschalten.

Verstärkung: Der BAE 1073 MP bietet mit bis zu 71dB Verstärkung einen ordentlichen Headroom an, der in 5dB Schritten eingestellt wird. Mit dem Outputregler kann man die Intensität des Übertragers ansteuern, was den Klang mit sättigenden Harmonischen bereichert. Sprich, man kann das Inputsignal klanglich von subtil bis deutlich weniger subtil verändern. Wenn der Outputregler voll aufgedreht ist, also Rechtsanschlag, dann wirkt der Übertrager am wenigsten, dreht man nun auf 15 Uhr oder 12 Uhr nach links, dann kommen schöne sättigende Signale dazu. Nebeneffekt, das Signal wird leiser, so kann man auch etwas die grobe Rasterung von 5 db Schritten feiner einstellen.


Klangbild: Das Klangbild des BAE 1073 MP ist eher als färbend zu bezeichnen ohne jedoch an Offenheit einzubüßen oder das Ausgangssignal zu stark zu verändern. Besonders in den Tiefmitten festigt der Preamp das Signal merkbar. Außerdem rundet er den Höhenbereich ab und bringt das gesamte Signal nach vorn ohne unangenehm zu klingen. Was diesen Vorverstärker auszeichnet ist im Besonderen seine Durchsetzbarkeit im späteren Mixing. Besonders Gesangsaufnahmen haben in der Verbindung mit hochwertigen GMKs eine sehr schöne Präsenz,...da muss man meistens nicht mehr viel im Mix korrigieren. Tolle Mikrofone in Verbindung mit dem 1073 MP sind unter anderem das UM92.1s/M92.1s, M990, M930, M930TS, AT4060 oder CAD E-350, oder Bändchen wie AT4081 und AEA R84. Klanglich kann es aber auch schnell zu viel werden, bspw. bei Mikros die im Tiefmittenbereich oder im Oberbassbereich präsent sind wie bspw. das Blackspade UM17b. Im Grunde ist der Klang des BAE 1073 MP solo gehört klanglich wie auch in der Stereobreite recht eng. Dieses Manko ist aber im Mix für Signale die durch den Mix kommen müssen ein großer Vorteil (Lead Vocals, im Grunde alle Signale die im Mix vorne stehen sollen). Die Fokussiertheit im Klang und in der Räumlichkeit machen Signale mit dem 1073 aufgenommen, "vordergründiger", und das ist es was man oft braucht.

Anwendungsbereich: Der Hauptanwendungsbereich liegt beim BAE 1073 MP bei Gesangsaufnahmen (Männer wie Frauen) sowie vielen akustischen Instrumenten. Besonders bei Vocals kann der Preamp in Verbindung mit beispielsweise einem Gefell M92.1s, M930ts oder MT71s zu einem richtigen Arbeitstier im Studio mutieren, dass man so schnell nicht mehr hergibt. Aber auch dynamische und Bändchenmikrofone mit teilweise niedrigem Output wertet der BAE 1073 MP deutlich auf. Wer einen Preamp im gehobenen Budget für Vocals aber auch für die meisten anderen Studioanwendungen sucht und vor allem Wert auf einen "färbenden" jedoch auch sehr offenen Klang legt, dem sei dieser Preamp ans Herz gelegt.

Alternative:
BAE 1073 MPF: Die Variante mit Highpassfilter für ca. 1700 Euro ist durch den Filter noch ein wenig flexibler einsetzbar. Bspw. ist die 80 Hz Einstellung bei Vocalaufnahmen (Männer) im Kontext mit Röhrenmikros perfekt. Da kommt schon gleich das passende Signal auf "Band" bzw. in die DAW. Ob die Rund 300-400 Euro mehr sich lohnen muss im Einzelfall entschieden werden.



Great River ME-1NV (Autor: really no one)


Great River ME-1 NV


Name: Great River ME-1NV, Hersteller Great River Electronics, USA
Typ: Einkanaliger Vorverstärker
Preis: ca. 1400€

Spezifikationen: Der Great River ME-1NV verfügt neben dem Mikrofoneingang auch über einen Hi-Z Eingang für Gitarren und Bässe. Der Vorverstärker lässt sich zusätzlich zur Anpassung an verschiedene Mikrofone zwischen Eingangsimpedanzen umschalten. Der Vorverstärker verfügt außerdem über einen Send/Return.

Verstärkung: Der Great River ME-1NV bietet mit bis zu 70dB eine für die meisten Anwendung ausreichende Verstärkung an und wird in 5dB Schritten eingestellt.

Klangbild: Der Great River ME-1NV kann durch eine sehr schöne Höhenabbildung punkten ohne jedoch unangenehm zu klingen. Die Tiefmitten sind durchaus kräftig ohne jedoch an Offenheit einzubüßen oder das Ausgangssignal zu stark zu verändern. Der ME-1NV kann vor allem eines, ohne zu stark aufzufallen das Signal nach vorne zu bringen, auch durch die Mittenbetonung. Durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten, ist er außerdem enorm flexibel und kann von frisch und färbend bis neutral un zurückhaltend viele verschiedene Mikrofone glücklich machen.

Anwendungsbereich: Der Anwendungsbereich des Great River ME-1NV ist extrem breit aufgestellt. Besonders bei Akustikgitarren kann der Preamp durchaus glänzen. Aus eigener, jedoch beschränkter Testerfahrung profitieren vor allem auch dynamische Mikrofone enorm, wenn auch nicht so wie beim ISA von Focsrite. Wer einen Preamp im gehobenen Budget für die meisten Studioanwendungen sucht und vor allem Wert auf Flexibilität, geringen Rauschabstand und einen zwar an die Vorbilder der Vergangenheit angelegten aber meiner Meinung nach eher modernen, frischen Sound legt der kann mit diesem Preamp wenig falsch machen.

Alternative: -



Universal Audio Solo 610 (Autor: really no one)


Universal Audio Solo 610


Name: Universal Audio Solo 610, Hersteller Universal Audio, USA
Typ: Einkanaliger Vorverstärker
Preis: ca. 999€

Spezifikationen: Der Universal Audio Solo 610 verfügt neben dem Mikrofoneingang auch über einen Hi-Z/Lo-Z Eingang für Gitarren und Bässe. So wie einen LO Cut und eine wählbare Eingangsimpedanz.

Verstärkung: Der Universal Audio Solo 610 bietet dem Nutzer eine stufenlos einstellbare Maximalverstärkung von 61dB. Hiermit liegt er im Vergleich eher im Mittelfeld, wobei auch eine hohe Gaineinstellung durch die Röhre als Sounddesign interessant werden kann!

Klangbild: Der Universal Audio Solo 610 ist im Gegensatz zum allgemeinen Glauben ein sehr flexibel einsetzbarer Preamp. Von eher "färbenden" Klangfarben mit schönem Volumen in den Hochmitten bis zu verzerrten Sounds ist nicht alles, aber vieles möglich. Hierbei hilft natürlich die eingebaute Röhre ungemein, da durch deren Sättigung der Sound entscheidend beinflusst werden kann ohne es jedoch zu übertreiben. Tatsächlich fügt sich der 610 gerade durch diese Sättigung meiner Meinung nach oft schön in den Mix ein. Wer einen neutraler Preamp sucht, ist mit anderen Kandidaten besser beraten. Wer aber diesen bestimmten "warmen" Röhren-Sound sucht, ran an das Ding.

Anwendungsbereich: Der Anwendungsbereich des Universal Audio Solo 610 ist breit aufgestellt. Besonders bei der Aufnahme akusitscher Instrumente aber auch bei Gesang kann der Preamp durchaus glänzen. Man muss jedoch gerade bei Vocals aufpassen und es mit der Sättigung der Röhre nicht übertreiben. Wer einen Preamp im gehobenen Budget sucht, und den gewissen UA Röhren Sound sucht, ist hiermit für die meisten Studioanwendungen gut gerüstet. Wer vor allem Wert auf Flexibilität legt, sollte sich vielleicht anderweitig umsehen. Der UA 610 ist doch eher ein Spezialist.

Alternative: Des Preamp gibt es auch als Channelstrip mit entweder einer Art 1176 oder einem T4 Optokompressor und eingebautem EQ.



ADT TM101 (Autor: whitealbum)


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Name: ToolMod ADT TM101, Hersteller adt-audio (Made in Germany)
Typ: Einkanaliger Vorverstärker
Preis: ca. 1150€ inkl. 1HE Trägerrahmen mit eingebautem Netzteil

Spezifikationen: Der TM101 wird in einem propritären Trägerrahmen betrieben, wahlweise in einem Trägerrahmen mit eingebautem Netzteil oder mit externem Netzteil. Der TM101 verfügt über einen Mikrofoneingang (XLR und einem zusätzlichen Line-Eingang mit eigenem Regelweg), einem stufenlosen High Passfilter <20 - 600Hz ( 24dB/Okt) wie stufenlosen Low Passfilter 2 kHz bis >20kHz (12 dB/Okt). Des weiteren sind ein Padschalter (24 dB), eine Phantomspeisung und Phasentaste im TM101 verbaut. Auch verfügt er über Insertwege, so dass der TM101 sehr flexibel im Studio zu integrieren ist. Bspw. ist es problemlos möglich den TM101 mit einem adt-Kompressor wie den VCA TM112b in seinem Studio so zu integrieren, dass man via eines einfachen Tastendrucks bspw. bei der Aufnahme einen nachfolgenden Kompressor ansteuern kann oder den nachfolgenden Kompressor in seiner DAW als externes Plugin hinzufügen kann ohne eine Kabeltauschorgie (Y-Kabel ist allerdings notwendig, was aber nur einmal zu verkabeln ist) zu veranstalten ;). Der Mikrofonverstärker verfügt über einen großen und sehr wertigen Haufe Übertrager, was sich im Klangbild sehr positiv darstellt.

Verstärkung: Die Verstärkung des TM101 hat einen stufenlos einstellbaren Bereich von 25 - 70dB, was einerseits für "leise" Mikros wie passive Bändchenmikros ausreicht, andererseits auch für "laute" Mikros
meistens ausreicht ohne den PAD-Schalter betätigen zu müssen. Zudem ist der Verstärker sehr rauscharm.

Klangbild: Der TM101 klingt einerseits sehr sauber und natürlich, holt alles aus einem Mikrofon heraus, sprich, gibt das wieder was das Mikrofon kann. Andererseits klingt der TM101 durch den sehr guten Haufe Übertrager musikalisch richtig und sorgt für einen kleinen Schuss Wärme ohne das er dabei färbt. Eine Gratwanderung die er vorzüglich beherrscht. Er gehört zu den wenigen Vorverstärkern die jede Kleinigkeit an Auflösung eines Mikrofons herausholt. Wenn man die Aufnahme solo hört, werden alle Frequenzen und Dynamiksprünge eines Signals wiedergegeben. Es findet keine Focussierung im Stereobild oder Frequenzbild statt.

Anwendungsbereich: Alle Signale, ob Gesang, Sprache, Saiten-/Streichinstrumente etc. - alle sind geeignet wenn man Wert darauf legt die Signale so aufzunehmen wie sie in Natura klingen. Ideal für feine Arrangements, aber auch bei dichten Arrangements bleiben die Signale sauber. Gerade auch bei Sprache überzeugt er durch seine natürliche und feine Wiedergabe.

Einordnung zu anderen Vorverstärkern:
Es klang schon in der Empfehlung an. Der TM101 ist KEIN "stark" färbender Preamp alà BAE 1073 oder ShadowHills Monogama, Great River und Co.. Das Signal hat solo gehört eine gewisse Breite im Stereofeld ohne dass das Signal in der Tiefe zu weit hinten wahrgenommen wird. Auch der Frequenzbereich besitzt keine Verengung und Fokussierung. Allerdings ist der TM101 nicht unbedingt eine "Rampensau" für Vocals die sehr weit vorne im Mix bei starker Komprimierung sein sollen. Nicht falsch verstehen, dass kann er auch gut, aber ein BAE 1073 kann dieses in einem dichten Arrangement etwas besser. Die Färbung des TM101 ist ganz leicht als "schöner" Ton wahrzunehmen und ist dem A-Designs P1 recht nahe, welcher aber noch etwas mehr färbt und nicht ganz so "quellrein" und natürlich klingt wie der TM101.

Alternativen:
A-Designs Pacifica oder A-Designs P1



Chandler Germanium 500 MKII (Autor: Hotspot)

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Name: Chandler Germanium 500 MKII, Hersteller Chandler Ltd.
Typ: Einkanaliger Vorverstärker
Preis: ca. 1.150 €

Spezifikationen: Der Chandler verfügt neben dem Mikrofoneingang über einen DI Eingang für Gitarren und Bässe. Seinen Namen verdankt er den charakteristischen Germanium-Transistoren, die den 60er Jahren ihren Soundstempel aufgedrückt haben. Neben den Standardfunktionen 15dB Pad, Phasenumkehr und Phantomspeisung bietet der Chandler eine regelbare Feedback - Funktion und einen „Thick“ - Schalter. Letzterer schaltet eine speziellen EQ zu, der in weiter Kurve Bässe und Tiefmitten anhebt. Die Feedback-Funktion nimmt Einfluss auf den Grad der Gegenkopplung des Verstärkers. Diese speist einen Teil des verstärkten Ausgangssignals phasen-gedreht wieder zurück in die Eingangsstufe. Dadurch wird das Ausgangssignal zwar leiser aber auch sauberer/transparenter, die Verzerrung wird reduziert und der Sound dadurch offener und klarer. Einen Hochpassfilter bringt der Chandler nicht mit. Weiterhin fehlt jegliche optische Signal-Anzeige.

Verstärkung: Der Preamp bietet 65dB Gain. Im Testversuch war bei maximalem Gain schon deutliches Rauschen zu vernehmen.

Klangbild: Der Chandler bietet einen breite Klangpalette von (relativ) transparent mit viel Bass und Höhen bis zum dichten, mitten-fokussierten Klang im färbenden Bereich (mit wenig Gegenkopplung). Durch den „Thick“-Schalter wird das Signal noch einmal zusätzlich angewärmt. Insgesamt handelt es sich beim Chandler um einen Charakter-Preamp, was ihn ein Stück weit zu einem Spezialisten macht. Seine klanglichen Stärken liegen vor allem im Bass- und unteren Mittenbereich. Frikative werden etwas scharf abgebildet. Bässe und E-Gitarren klingen sehr gut über den Instrumenteneingang.

Anwendungsbereich: Den Hauptanwendungsbereich des Chandler sehe ich vor allem für die Mikrofonierung und Direktabnahme von Instrumenten im Rock-Umfeld, wo ein dichtes Bass-Fundament und pfundige untere Mitten wünschenswert sind. Auch Vocals können am Chandler gut funktionieren, dafür wäre er aber nicht meine erste Wahl. Getestet am M930TS, AT4081 und Shure SM7B bereichert der Preamp den Vocalsound, macht die unteren Mitten samtiger. Im Mix passt er sich gut ein, setzt sich aber nicht so zwingend durch wie beispielsweise ein 1073. Die Neigung zur vergleichsweise schärferen und leicht unsauberen Abbildung von Frikativen störte mich persönlich. Wenn man über weitere Preamps verfügt, ist der Chandler eine feine Erweiterung der Klangpalette. Als einziger Preamp wäre er mir klanglich zu speziell, trotz seiner Variabilität dank der nützlichen Features.

Qualität/Haptik: Die Verarbeitungsqualität ist erstklassig. Gut laufende, wertige und sauber verarbeitete Bedienelemente arbeiten mit einem angenehmen Widerstand, der auch Ein-bis Zweifingerbedienung möglich macht. Der Gain-Poti ist gerastert. Damit ist die Reproduzierbarkeit und genaue Einstellung kein Problem. Die schöne Farbgebung mit den Vintage Chickenheads wirkt verspielt, macht den Preamp aber sympathisch. Störend macht sich bemerkbar, dass der Preamp über keinerlei Leuchtelemente verfügt. Die Einstellungen sind nur über mechanische Schalterstellungen erkennbar, was im Dunkeln bei so kleinen Schaltern schwierig ist.

Alternative: Der Chandler Germanium ist auch in einer 19" Version für ca. 1300 Euro zu erhalten.



DAV BG No 1 (Autor: Laguna/whitealbum)


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Name: DAV BG No 1, Hersteller: DAV Electronics
Typ: Zweikanaliger Vorverstärker
Preis: 559€

Spezifikation: Der BG No 1 ist ein kleiner, portabler Preamp der sich auf das Wesentliche beschränkt. Zwei XLR Eingänge vorne, zwei XLR Ausgänge hinten, zwei Gain Regler sowie Schalter für PAD (je Kanal), Phase (nur auf Kanal 1, das ist konsequent, wenn der Verstärker für Stereo-Aufnahmen (A/B etc.) genutzt wird), HPF (12dB bei Wahlweise 22Hz, 33Hz und 68Hz) und Phantomspeisung (nur für beide Kanäle gemeinsam schaltbar). Die Gainanzeige ist rudimentär über zwei LEDs pro Kanal geregelt. Kein DI-Input.

Verstärkung: Der BG No 1 bietet 25 dB bis zu 59 dB Verstärkung und bleibt damit hinter dem ISA Preamp (bis zu 80dB) zurück. GMKs, KMKs und dynamische Mikrofone waren bei mir noch kein Problem, bei Bändchen und leisen Quellen empfiehlt sich aber ein Cloudlifter oder FetHead oder oder die Alternative in Form des DAV BG No 1U.

Klangbild: Hier ist einen "bigger than life" Preamp, der auch ein gewisses grit mitbringt. Die Bässe/Unteren Mitten kommen groß rüber und insgesamt lässt er jedes Signal spannend und interessant klingen. Er klingt auch sehr offen. Manchmal ist es mir im Bass fast schon etwas zu viel. Beispielsweise muss man hier mit dem Nahbesprechungseffekt aufpassen. Zudem klingt der BG No 1 wie auch der BG No 1U breiter im Stereobild wie bspw. der eher in der Mitte des Stereobildes fokussierende BAE 1073.

Anwendungsbeispiele: Vocals, Elektrische Gitarren, Solo-Instrumente. Im Grunde immer wenn es auch etwas mehr sein darf. Besonders bei Vocals sollte man auf den Nahbesprechungseffekt achten, da es sonst etwas zu viel beef sein kann -- mulm wäre aber weit gefehlt, der preamp klingt sehr präzise. (Verzerrte) E-Gitarren profitieren ganz wunderbar von den kräftigen Bässen.

Alternativen: Der BGNo1 U ist auch ein Zweikanaler, allerdings ist die Phantomspeisung und die Phase für jeden Kanal einzeln schaltbar. Zudem ist die Verstärkung von 22dB bis 66dB deutlich "breiter" (nach unten wie nach oben) aufgestellt. Dies erlaubt zum Einen, auch laute Verstärker aufzunehmen (via dynamische Mikros), ohne den Pad-Schalter zu bemühen (beginnt bei 22dB Gain) , und zum Andern reicht es leise Signale wie gezupfte akust. Gitarren via dynamische Mikros (ohne Phantomspeisung) aufzunehmen (bis 66dB). Die Gainanzeige ist auch hier rudimentär, allerdings pro Kanal drei LED's. Dies ist aber ausreichend, da der BG über einen guten Headroom verfügt. Klangliche Unterschiede zwischen dem BG No 1 und BG No 1U sind gering, aber vorhanden. Der BGNo1U (Rackformat) klingt ne kleine Spur drahtiger, heller. Die Signatur (grundsätzlicher Klang) ist aber bei beiden gleich.



Manley Dual Mono Pre (Autor: Laguna)

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Name: Manley Dual Mono Tube Preamp, Hersteller: Manley Laboratories Inc.
Typ: Zweikanaliger Röhren-vorverstärker mit DI
Preis: 2800€ (3300$ Empfehlung des Herstellers, gebraucht auch für deutlich unter 2000€ zu haben)

Spezifikation: Der Dual Mono Tube Pre ist ein 1HE Rack Preamp mit zwei Kanälen. Jeder Kanal verfügt über separat schaltbare Phantomspeisung, einen Stufenlosen Attenuate Regler, Phaseflip und einen DI-Input. Gemeinsam für beide Regler lässt sich das Gain (Röhren-Feedback) mittels einem in 5dB gerasterten Poti einstellen.

Verstärkung: Zweifelsfrei kein Alleskönner: 40dB-50dB Gain (die neueste Variante, kann 40dB-60dB). Für Bändchenmikrofone ist das zu wenig. auch dynamische Mics kämpfen bei leisen Quellen bereits. KMKs und GMKs sind ohne Probleme möglich.

Klangbild: Obwohl (oder gerade weil) die Verstärkung nicht über einen besonders großen Bereich geht, klingt dieser Preamp ausgesprochen superb! Die vermutete Röhrenwärme sucht man hier vergeblich, der Preamp ist eher bei clean und punchy einzuordnen. Der Sound ist äußerst detailliert und aufgeräumt. Der besondere Trick dieses Geräts: Mit dem Gain Regler kann man das Feedback für die Verstärkerschaltung einstellen. Damit kann man von sehr sauber bis hin zu einem leicht komprimierten Sound viel erreichen. Großartig für Vocals! Auch die Abbildung der Höhen ändert sich leicht. Der Preamp klingt aber in jeder Einstellung ausgezeichnet. Im Vergleich zum DAV klingt der Bassbereich deutlich neutraler und in den Höhen noch mal detaillierter.

Anwendungsbeispiele: Im Grunde alles, was keine große Verstärkung benötigt. Vocals, Overheads, Egitarre, ich liebe ihn an A-Gitarren, alles ganz wunderbar. DI klappt ebenfalls richtig gut! Bändchen oder sehr leise Quellen funktionieren leider aufgrund der niedrigen Verstärkung nur mäßig.

Alternativen: Die Mono Variante oder eine der vielen Varianten.



Buzz Audio MA 2.2 (Autor: 901)


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Name: Buzz Audio MA 2.2
Typ: Zweikanaliger Vorverstärker, Hersteller: Buzz Audio
Preis: heute ca. 2.900 €

Spezifikationen:
Der MA 2.2 ist ein zweikanaliger Vorverstärker, der speziell für akustische Instrumente entwickelt wurde und größtmögliche Linearität und Impulstreue bieten soll. Daher kommt er standardmäßig auch ohne potenziell färbende Übertrager aus. Die neuseeländische Firma Buzz Audio bietet allerdings auch einen Ausgangsübertrager als Option an. Einen DI Input gibt es nicht. Man kann in jedem Kanal Phantomspeisung zuschalten, ein -20dB Pad aktivieren und die Polarität drehen. Außerdem kann man zwischen Hi-Z (3kOhm) und Lo-Z (1k2Ohm) umschalten und es gibt einen Mute-Schalter. Eine kleine rote LED zeigt Übersteuerung an.

Verstärkung: Ein fein gerasterter Gain-Knopf ist bei 65dB am Rechtsanschlag.

Anwendungsbereich: super-transparent und schnell. Er fügt keine Verzerrung hinzu und macht den Klang nicht fetter oder komprimierter.

Anwendungsbereich: Für Akustik-Gitarre ein Gedicht! Für E-Gitarre oder Gesang klingt er zu sauber und irgendwie blutleer. Hier wird nichts geschönt. Hier geht es um Klarheit und Details. Sehr gerne nehme ich diesen Preamp auch für Percussion oder für Drum-Overheads.

Qualität/Haptik: Sehr hochwertig und sauber aufgebaut. Alle Schalter und die Knöpfe sind mechanisch wackelfrei und elektrisch ohne knistern oder knacken. Eine Besonderheit mag sein, dass die Schalter alle nach unten einschalten. Da merkt man, dass Neuseeland im Ursprung eine britische Kolonie war.

Alternative: Ich habe mir diesen Preamp für die Verstärkung von akustischer Gitarre und anderen akustischen Instrumenten ausgesucht. Andere Preamps, die ich damals in die engere Wahl stellte, waren: Cranesong Flamingo (~3.500€), GML 8302 (~$3000), John Hardy M-1 (~$2200).



API 512c (Autor: 901)


API Audio 512c Mic Pre


Name: API 512c
Typ: Einkanaliger Vorverstärker im VPR Format (aka 500er Einschubmodul), Hersteller: API Audio
Preis: MSRP $895, 1099€ bei thomann

Spezifikationen:
Der Klassiker unter den 500er Preamps. Ein kleiner leichtgängiger Knopf stellt die Verstärkung ein. Er ist nicht mit einer Zahlenskala versehen. Man kann mit Drucktastern die Polarität und die Phantompower umschalten. Außerdem gibt es ein -20dB PAD und die Möglichkeit zwischen Mikrofoneingang und DI umzuschalten. Eine 7-teilige LED-Kette gibt Orientierung, wie es um die Aussteuerung bestellt ist. Auf der Vorderseite gibt es eine zusätzliche XLR-Buchse fürs Mikrofon und ein 1/4"-Klinkeneingang für den DI.

Verstärkung: 65dB für den Mic-Eingang, 45dB für den DI. ACHTUNG! Das Ausgangssignal fällt sehr hoch aus! Bei Drums braucht man gerne noch ein zusätzliches PAD.

Anwendungsbereich: Das ist der API-Konsolen-Sound. Also generell für alles geeignet. Eine besondere Stärke hat der API wenn was mit Kraft durch die Mitte gehen soll. Sehr punchy. Für Rock- oder Funk-Snare praktisch alternativlos. Cleane und verzerrte E-Gitarre profitieren auch sehr. Ein gut positioniertes SM57 und der API Preamp bilden ein unschlagbares Gespann für Rockgitarren. Es gibt den Preamp auch in 4-facher Ausfertigung als 19"-Rackgerät (API 3124). Das macht auch Sinn, denn am Schlagzeug ist dieser Preamp völlig in seinem Element. Viele mögen ihn auch für Strumming bei der A-Gitarre. Ich hab da lieber den Buzz MA 2.2, aber das ist Geschmackssache und kommt auch sehr auf den Song an.
Der DI-Eingang hat 400 kOhm und mag mir für E-Gitarre nicht so recht gefallen (1 MOhm wäre eigentlich richtig). Mit dem E-Bass geht es besser.

Qualität/Haptik: Das Modul ist offen und man muss evtl. ein bisschen aufmerksam sein, den Slot im 500er-Rahmen zu treffen. An den Bedienelementen gibt es nichts auszusetzen. Potiknöpfe fallen bei 500er-Geräten ja immer ein bisschen kleiner aus. Das ist dem Format geschuldet. Die zusätzlichen Eingänge auf der Vorderseite finde ich sehr praktisch. Von all meinen Preamps rauscht dieser am wenigsten! Das Herzstück ist der berühmte diskrete 2520 Operationsverstärker, der leicht austauschbar auf Sockeln steht. Ich hatte einmal Defekt und bekam vom API-Vertrieb für einen realistischen Preis einen neuen 2520, den ich einfach statt des alten reinstecken konnte.

Alternative: Es gibt mittlerweile zahlreiche Nachbauten von Boutique-Schmieden (Brent Averill) wie auch aus Fernost (Warm Audio) oder Bausätze zum selber löten. Meiner Erfahrung nach gibt es aber keinen 100% Nachbau des 2520 Opamps. Vielleicht ist es nur die bessere Selektion der Teile, vielleicht doch noch unentdeckte Feinheiten in dem schwarz vergossenen Gehäuse. Außerdem ist die Schaltung des 512c auch ein kleines bisschen anders als die meist auf dem alten 312 Konsolenmodul basierenden Clones.



Avedis MA-5 (Autor: 901)


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Name: Avedis MA-5
Typ: Einkanaliger Vorverstärker im VPR Format (aka 500er Einschubmodul)
Preis: MSRP $775, 999€ bei digitalaudioservice

Spezifikationen:
Eine Variante des klassischen Neve-Class-A-Designs. Die Verstärkung wird in 5dB Schritten an einem schönen griffigen Marconi-Knopf eingestellt. Ein kleinerer Knopf lässt den Output wieder stufenlos zurückregeln. Es gibt drei Druck-Knöpfe, mit denen man Phantompower einschalten und die Polarität wechseln kann. Zusätzlich gibt es noch einen mit "28k" beschrifteten Schalter, der die hohen Höhen
sanft anhebt. Das spielt sich aber natürlich schon im hörbaren Bereich ab. Das Gerät hat selbst keine Buchsen. Man muss mit dem auskommen, was der eigene 500er Rahmen mitbringt.

Verstärkung: Der Gain-Knopf ist mit 70 dB beschriftet. Laut Hersteller sind 71,2 dB drin.

Klangbild: Von einem Neve-Preamp erwartet man normalerweise angedickte Mitten und seidige Höhen. Der MA-5 scheint mir etwas mehr die seidigen Höhen zu verfolgen und das macht er sehr schön. Ich habe leider kein Vergleich mit einem originalen Neve 1073 aus der guten alten Zeit, aber mit einem Selbstbau-Neve-Klon. Die Verwandschaft ist nicht zu leugnen. Der MA-5 klingt in meinen Ohren etwas feiner.

Anwendungsbereich: Der MA-5 ist sehr universell einsetzbar. Er dürfte mit den meisten Sängern eine gute Figur machen. Gerade auch solchen, die von den schönen Höhen Vorteile haben.

Qualität/Haptik: Das Modul ist rundherum geschlossen. Alles ist wertig und stabil. Die Druckknöpfe haben kleine LED-Beleuchtungen, wenn sie gedrückt sind und das auch noch in verschiedenen Farben. So kann man sogar aus einiger Entfernung gut erkennen, was eingeschaltet ist. Meine Version ist schwarz mit weißer Beschriftung, die sich ausgesprochen gut ablesen lässt.

Alternative: Für die Neve-Richtung gibt es zahlreiche Variationen. Sehr gut hat mir z.B. auch der Great River ME-1NV gefallen, den ich mal zum Test da hatte. Leider verbraucht die 500er-Version 2 Slots im Rahmen. Andere Alternativen sind natürlich alle Neve-Clones, von Golden Age bis Aurora Audio und das Original selbst.
 
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